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Ein ersatzgeschwächtes österreichisches Nationalteam bekam es in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 am Sonntagabend mit Top-Nation Polen zu tun.

Bei dem Heimspiel in Schwechat musste die junge österreichische Auswahl allerdings viel Lehrgeld zahlen. Die Polen, die bereits nächste Woche bei der diesjährigen EM antreten, nutzten die Partie gegen Österreich als letztes Vorbereitungsspiel und reisten mit ihrem absoluten A-Kader an.

Gegen die athletische Truppe hatte das österreichische Team von Anfang an Probleme. Abgesehen von einigen starken Minute in Viertel zwei und vier dominierte die polnische Auswahl das Spiel und sicherte sich so einen klaren 91:55-Sieg.

Österreich vs. Polen
55:91 (8:25, 25:36, 35:65)

Sonntag, 17.00 Uhr – Mulitversum, Schwechat (Österreich)

Österreich startete nach den Ausfällen von Thomas Klepeisz (Vorbereitungsspiel mit Ulm), Daniel Friedrich und Marvin Ogunsipe (verletzt) mit Sebastian Käferle, Enis Murati, Renato Poljak, Jakob Lohr und Jozo Rados. Nach technischen Problemen mit dem Scoreboard zu Beginn legte das polnische Topteam nach deren Behebung einen Blitzstart hin und führte Mitte des ersten Viertels bereits 16:4. Angeführt von Superstar Mateusz Ponitka und dem erst 21-jährigen Centertalent Aleksander Balcerowski zwangen die Polen den Österreichern ihr physisches Spiel auf. Im Angriff wurde die körperliche Überlegenheit für Post-ups genutzt. Wenn die Österreicher bei diesen aushalfen, fand die polnische Startruppe gekonnt die freien Schützen. Defensiv zeigten die Polen, dass sie die Partie trotz Favoritenrolle sehr ernstnahmen. Die Österreicher wurden früh aufgenommen und Druck auf die Ballhandler ausgeübt. Immer wieder streuten die Polen sogar Full-Court-Pressing-Varianten ein – wohl auch schon in Hinblick auf die nächste Woche beginnende Europameisterschaft 2022. Das österreichische Nationalteam hatte in Folge mit Ballverlusten zu kämpfen, am ehesten hatten die Rotweißroten noch Erfolg, wenn sie das Spiel schnell machten. Nach einem Viertel stand es 25:8 für die Gäste. Im zweiten Abschnitt legten die Mannen von Head Coach Chris O’Shea die anfängliche Nervosität ab, speziell die jungen Österreicher Käferle, Mbemba und Ersek fighteten jetzt um jeden Ball und einige der starken Defensivplays führten auch direkt zu Punkten. Dass die Gäste zunächst weiterhin eine komfortable Führung behaupteten, lag vor allem an der immer stärker werdenden Ausbeute vom Dreier. Knapp vor der Pause, als die Partie etwas einzuschlafen drohte, erhöhten die jungen Österreicher dann plötzlich das Tempo. Angepeitscht vom lautstarken Heimpublikum überraschten die Rotweißroten die Gastmannschaft nun etwas und legten bis zum Ende der Halbzeit einen 10:1-Run hin. Nur Sekunden vor der Pause riss Poljak mit einem Steal und anschließenden Dunk die Österreich-Fans aus den Sitzen. Beim Stand von 36:25 für Polen ging es in die Kabine. Die Österreicher hatten nun aber das Momentum auf ihrer Seite.

Nach dem Seitenwechsel war von diesem Momentum allerdings nur mehr wenig übrig. Die polnische Auswahl schaltete wieder einen Gang hoch. Ein 21:3-Lauf innerhalb von sechs Minuten war die Folge. Die heimische Nationalmannschaft machte sich mit in einer durchwachsenen Freiwurfquote zusätzlich das Leben schwer. Als sich bei dem auf der Point-Guard-Position ohnehin schon dünn besetzten Team Austria dann auch noch Käferle ausfoulte, rückte eine Aufholjagd endgültig in weite Ferne. Bei 65:35 für Polen ging es in den Schlussabschnitt. In diesem konnte Rotweißrot noch einmal etwas verkürzen. Vor allem da Murati offensiv Verantwortung übernahm, während die Polen viel durchwechselten. Gerade in den letzten Minuten war bei der O’Shea-Truppe aber endgültig die Luft raus. Mit 91:55 ging das Qualifikationsspiel somit an Polen.

Die Österreicher beginnen die zweite Quali-Runde für die EM 2025 somit mit zwei Niederlagen. Das nächste Nationalteam-Window findet im November statt. Gegner sind dann Kroatien (Donnerstag, 10.11.2022) und die Schweiz (Sonntag, 13.11.2022).

Chris O’Shea, Head Coach Österreich: „Man hat gesehen, wenn die Hauptspieler bei Polen am Feld sind, sind sie drei Klassen besser als wir. Wenn nicht, dann können wir mit unseren jungen Spielern schon besser mithalten. Aber wenn wir dann nicht genug Intensität zeigen, gibt das den Ausschlag. Ich bin teilweise zufrieden und teilweise nicht. Die Jungen müssen diese Erfahrungen machen, das ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Wir dürfen auch nicht so viel an die Gegner denken und müssen unser eigenes Spiel spielen. Wir werden das hinkriegen!“

Sebastian Käferle, Spieler Österreich: „Es war erwartet hart. Wir haben uns im ersten Viertel aber auch etwas in die Hose gemacht. Wir sind deshalb nicht mit der gewollten Intensität raus, und dann läuft man halt dem ganzen Spiel so einem Rückstand nach. Gegen einen Topgegner wie Polen kann man nicht so starten, das müssen wir fürs nächste Mal im Kopf behalten. Aber es war trotzdem schön, zuhause in einer vollen Halle für das Nationalteam zu spielen.“

Scorer Österreich: Murati 11, Güttl und Poljak je 8, Mbemba 6, Rados 5, Käferle, Lohr und Köppel je 4, Ersek 3, Lanmüller 2.
 
Presseinfo
Basketball Austria

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28.08.2022


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