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Mit Benjamin Bildstein/David Hussl und Keanu Prettner/Jakob Flachberger sind ab Mittwoch zwei österreichische Boote bei der 49er-Weltmeisterschaft im kanadischen Halifax am Start.

Die beiden Skiff-Teams des Österreichischen Segel-Verbands wollen sich nach starken Leistungen bei den nordamerikanischen Meisterschaften nun auch bei den Titelkämpfen beweisen.

Kurz nach Ankunft Mitte August in Halifax, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Nova Scotia, haben die beiden OeSV-Teams als Testregatta die North American’s bestritten – und dort auf allen Linien überzeugt. Die Olympiazehnten Bildstein/Hussl gewannen den dreitägigen Wettkampf, Prettner/Flachberger komplettierten den rot-weiß-roten Erfolg mit Gesamtrang drei. Ab Mittwoch beginnt für die beiden 49er-Teams nun die Weltmeisterschaft und ihr absoluter Saisonhöhepunkt. 68 Boote aus 24 Nationen sind am Start, duellieren einander zunächst in neun Rennen um die Plätze in der Goldflotte. Dort werden in sieben Läufen die Teilnehmer am abschließenden Medal-Race am Montag, den 4. September selektiert.

„Es zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“
Benjamin Bildstein und David Hussl haben nach einer intensiven Vorbereitung ihre Form bei den North American’s bestätigt. „Das wir so gut abgeschnitten haben, gibt uns natürlich Auftrieb – und stimmt uns positiv. Der Wind war sehr tückisch, kam aus einer Richtung, die sehr selten ist für diese Jahreszeit. Es war sehr schwierig zu segeln, weil eben sehr drehend. Aber unterm Strich sind wir happy, dass es so gut gelaufen ist. Es zeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind“, erklärt Benjamin Bildstein. In den acht Rennen der dreitägigen Regatta holten die beiden Athleten vom Yacht Club Bregenz zwei Wettfahrtsiege und landeten drei weitere Male in den Top-5. Steuermann Bildstein weiß aber auch, dass die anstehende Weltmeisterschaft von der Qualität und Dichte an der Spitze eine andere Herausforderung wird: „Die nordamerikanische Meisterschaft ist von allen Teilnehmern als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft mitgenommen worden. Wir haben unser Bestes gegeben – aber wir wissen auch, dass jeder noch probieren wird, eines draufzulegen. Alle werden das Revier noch mehr analysieren, das Set-Up optimieren. Das wird die Konkurrenz machen, aber auch wir. Wenn uns das gelingt, dann sind wir mit der Vorbereitung zufrieden.“

Schritt für Schritt zum Erfolg
Das Hauptaugenmerk der beiden 30-Jährigen für die Weltmeisterschaft liegt darauf, die einzelnen Prozesse gut zusammenzuführen und Schritt für Schritt erfolgreich zu sein: „Wir haben mittlerweile mehr Zeit gehabt, um uns nach unserer Winterpause wieder an das Boot, die Abläufe im Boot zu gewöhnen. Aktuell fühlen wir uns sehr wohl. Wir wollen zunächst eine gute Qualifikation hinlegen und uns solide für die Goldflotte qualifizieren. Die gesamte WM dauert über sechs Tage – man muss die gesamte Zeit lang die Leistung hoch halten. Wir brauchen gute Starts und gute Entscheidungen im Rennen. Wir sind top-motiviert, gut drauf und hoffen, dass wir alles, was wir uns vornehmen, auch so umsetzen“, erklärt David Hussl. Beim Wettkampf haben der Vorschoter und sein Vorarlberger Steuermann ihr bestes Material zur Verfügung. „Wir greifen wieder auf den Olympia-Rumpf zurück. Segel und Mast sind sehr gut ausgetestet. Die Titelkämpfe können wir mit dem besten uns verfügbarem Material bestreiten“, merkt Bildstein an. Die letzten Tage vor der Regatta hat das Duo genutzt, um mit Practice-Races sein „gutes Gefühl zu behalten“ und auch weitere Revierkenntnisse zu sammeln.

Prettner/Flachberger haben „sehr hohes Selbstvertrauen“
Österreichs zweiter 49er mit Keanu Prettner und Jakob Flachberger hat bei den North American’s ebenfalls das Podium ersegelt. Die beiden Athleten vom Union Yacht Club Wolfgangsee fuhren fünf Mal in die Top-5 und hatten als Dritte schlussendlich nur acht Punkte Rückstand auf ihre siegreichen Teamkollegen. „Wir haben uns an diesen drei Tagen keine großen Fehler erlaubt – und es deshalb immer mit wenigen Punkten ins Ziel geschafft. Es war eben kein großer Ausrutscher dabei. Bis auf ein Rennen waren alle tadellos. Wir sind immer nach vorne gefahren, hatten einen guten Speed“, resümiert Vorschoter Jakob Flachberger. Das Abschneiden beim Warm-Up hob das Selbstvertrauen der beiden jungen OeSV-Talente, die 2021 bei den Weltmeisterschaften den 15. Platz errangen. „Die Form passt, der Glaube an uns selbst auch. Wir müssen jetzt nur noch ein paar Punkte miteinander verbinden. Es geht um Nuancen, darum, noch ein paar Prozentpunkte rauszuholen. Wir streben nach Perfektion bei Material und Set-Up“, sagt Steuermann Keanu Prettner.

Ganz klares Ziel
Die beiden 22-Jährigen haben für die Weltmeisterschaft ein ganz klares Ziel definiert. „Wir wollen im Medal-Race dabei sein. Wir haben bewiesen, dass wir unter den besten zehn Teams einen Platz haben können – und müssen uns nicht verstecken“, bringt es Keanu Prettner auf den Punkt. Wichtig sei es „frei zu segeln. Wir müssen am Start schauen, dass wir rasch eine freie Lane bekommen und dort sofort Geschwindigkeit aufnehmen.“

49er-Weltmeisterschaft | Halifax, Kanada
31. August – 5. September
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Nacra 17-Teams nach Herausforderungen bereit für die Weltmeisterschaft

Für Laura Farese/Matthäus Zöchling und Lukas Haberl/Tanja Frank startet am Mittwoch ihr Saisonhöhepunkt. In Halifax, Kanada nehmen die beiden Nacra 17-Teams des Österreichischen Segel-Verbands an der Weltmeisterschaft teil. Beide Crews waren im Vorfeld der Titelkämpfe mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert – sind aber nun bereit für den Vergleich mit der absoluten Weltspitze.

Die WM-Vorschau zu Österreichs 49er-Duos wird gesondert, am Dienstagvormittag, versendet.

Seit 16. August weilt die rot-weiß-rote Nacra 17-Flotte in Halifax, der Hauptstadt der kanadischen Seeprovinz Nova Scotia – und bereitet sich auf ihren Saisonhöhepunkt vor. Von Mittwoch bis Montag werden vor der Atlantik-Halbinsel sechs Tage lang die Weltmeisterschaften in den olympischen Klassen 49er, 49erFX und Nacra 17 ausgetragen. Österreichs Segel-Elite ist hier erstmals am Start.

„Für die gesamte OeSV-Flotte ist das Revier absolutes Neuland. Selbst an anderen Standorten in Kanada hat noch keiner von uns eine Regatta bestritten“, erklärt Matthäus Zöchling, Vorschoter von Laura Farese, der insgesamt von einem sehr interessanten Areal spricht: „Wir segeln aus einer Bucht hinaus, sind aber immer noch von Land umgeben. Daher ist das Wasser sehr flach, was vor allem für uns foilende Boote recht cool zum Segeln ist. Besonders herausfordernd ist es, dass durch diese Landeinflüsse der Wind relativ drehend ist – und uns somit auch im taktischen Bereich sehr fordert.“ Eine weitere Herausforderung für die anstehenden sechs WM-Tage nennt Tanja Frank, die mit Steuermann Lukas Haberl vor ihrem gemeinsamen WM-Debüt steht: „Es gibt hier viel Seegras, das ist für foilende Boote, wie eben der Nacra 17, nicht so optimal – aber damit sind alle Teilnehmer konfrontiert. Wir müssen die nächsten Tage einen Weg finden, wie wir damit am besten umgehen.“

Schaden am Boot bremste Vorbereitung von Farese/Zöchling
Für Laura Farese und Matthäus Zöchling verlief die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft nicht reibungslos. Die als Warm-Up vorgesehenen North American’s konnten erst mit einem Tag Verspätung in Angriff genommen werden, dann verloren die WM-Elften von 2021 zwei weitere Trainingstage aufgrund eines Schadens am Boot. „Wir haben die Test-Regatta einen Tag später begonnen, weil wir noch Zeit gebraucht haben, um die neuen Systeme am Boot einzubauen. An den restlichen beiden Tagen waren wir aber mit unserer Leistung und speziell der Geschwindigkeit zufrieden. Die Starts waren mal gut, mal weniger gut. Vor dem letzten Rennen hatten wir dann leider einen mittelgroßen Crash mit einem australischen Team, das uns auf Nachrang reingefahren ist. Das war direkt am Start, eigentlich bei langsamer Fahrt. Trotzdem zog der Zusammenstoß ein relativ großes Loch im Boot nach sich. Dieses wurde vom australischen Bootsbauer aber bereits repariert.“, erzählt Steuerfrau Laura Farese.

Lehren aus diesjähriger Europameisterschaft gezogen
„Die Europameisterschaft Anfang Juli in Aarhus verlief für uns nicht optimal. Wir haben im Nachgang mit unserem gesamten Coaching-Staff eine große Analyse angestellt. Die Schlussfolgerungen daraus haben wir bereits beim Trainingslager in Den Haag und auch die ersten Tage hier angewendet. Der Fokus liegt klar darauf, die Fehler aus Aarhus hier nicht mehr zu machen“, sagt die 22-jährige Steuerfrau. In Dänemark blieb das Duo, nach dem es zuvor bei Weltcup in Almere seine erste Medaille geholt hatte, mit Rang 13 hinter seinen Erwartungen. „Konkret geht es nun darum, speziell unser Verhalten am Start und das Up-Wind-Foilen auf den Punkt zu bekommen. Wenn wir das umsetzen, dann werden wir in den Rennen vorne dabei sein“, weiß Vorschoter Matthäus Zöchling.

Haberl/Frank greifen auf Zajacs Olympia-Boot zurück
Lukas Haberl und Tanja Frank bestreiten ihre ersten gemeinsamen Weltmeisterschaften mit einem neuen Boot. Das Duo aktivierte für die Titelkämpfe den Olympia-Rumpf der nicht mehr aktiven Paarung Thomas Zajac und Barbara Matz. „Der Container mit unserem Material ist bereits im Mai verschickt worden. Damals mussten wir eine Entscheidung treffen, welches Boot wir in Kanada benützen und mit welchem Boot wir die europäischen Regatten und das Training absolvieren wollen. Die ersten Tage war es natürlich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Wir haben auch einen anderen Mast, ein anderes Segel und andere Foils hier – es dauert, bis wir uns damit zurechtfinden, die richtigen Einstellungen gefunden haben. Das Verständnis mit und zum Boot wird aber von Tag zu Tag besser“, berichtet Tanja Frank. Die North American’s hat das seit letztem Herbst neuformierte Duo an fünfter Stelle abgeschlossen. „Zusammenfassend lief es eigentlich recht gut – auch wenn einige Top-Teams nicht am Start waren. Angesichts der Tatsachen, dass wir mit neuem Material und ohne Trainingstag in diese Regatta gestartet sind, dürfen wir zufrieden sein. Wir müssen einfach die nächsten Tage noch an den Einstellungen und Details arbeiten, dann wird das schon klappen.“

Ziele für die Weltmeisterschaft wollen die beiden nicht an einer definierten Platzierung festmachen. „Wir haben noch nicht viele Regatten miteinander bestritten, mussten oft wegen Erkrankung oder Verletzung frühzeitig abbrechen. Uns fehlt somit ein wenig der Vergleich zur Konkurrenz. Aber unser größtes Ziel ist einfach, dass wir alles, was wir in der kurzen Zeit gemeinsam gelernt haben, in der Regatta umsetzten. Und wenn uns das gelingt, dann wissen wir auch, dass eine gute Platzierung rausschauen wird“, so die Olympiadritte von 2016.

Nacra 17-Weltmeisterschaft | Halifax, Kanada
31. August – 5. September
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Presseinfo
OeSV

30.08.2022


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