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In der 8. Runde der Admiral Bundesliga stand am Samstag das Duell Rapid Wien vs. WAC auf dem Programm. Die Hütteldorfer lieferten eine weitgehend sehr schwache Leistung ab und fingen sich eine deutliche 1:3 (0:2)-Heimniederlage ein, welche möglicherweise noch deutlicher hätte ausfallen können, vielleicht sogar müssen.

Das Spiel begann von beiden Seiten vorsichtig geführt. Überraschenderweise waren es die Gäste, die in der Startphase kompakter und gleichzeitig auch zielstrebiger. Torgefahr strahlten jedoch weder die Kärntner, aber auch die Hütteldorfer nicht, die in Wahrheit einen erschreckend passiven Start ins Spiel zeigten. So kam es wie es kommen musste und das sportliche Schicksal „nahm seinen Lauf“. In der siebenten Minute blockte Moormann einen Schuss von Ex-Rapidler Ballo mit dem ausgestreckten Ellenbogen ab. Schiedsrichter Gishammer bewertete die Situation zunächst nicht als „strafbares Handspiel“. Nach Intervention durch den VAR und einem „onfield review“ gab es den berechtigten Elfmeter. Diesen verwandelte Baribo staubtrocken zum 0:1. Was danach folgte war ein „sportlicher Offenbarungseid“ in Grün-Weiß. Die Hütteldorfer agierten defensiv wie ein „aufgeschreckter Hühnerhaufen“, der in der 12. Minute das nächste Mal großes Glück hatte. Ein Treffer von Baribo wurde wegen einer knappen Abseitsposition nicht anerkannt. 120 Sekunden später schickte Baribo Malone auf die Reise. Der hebt den Ball über Hedl zum 0:2 in die Maschen (14.). Weitere 180 Sekunden später trifft der aufgerückte Innenverteidiger Baumgartner die Latte. Baribo staubt zum vermeintlichen 0:3 ab. Aber auch hier hatten die Hütteldorfer Glück mit einer knappen Abseitsstellung des Israelis. Somit blieb es „nur“ beim 0:2. Es ging weiter mit den „grün weißen-Chaostagen“. In der 20. Minute steckt der sehr auffällige Ex-Rapidler Ballo den Ball für Baribo durch. Der kamm sich das Spielgerät nicht wie gewünscht mitnehmen. 60 Sekunden später wurde ein Schuss von Ballo, in vielversprechender Position, in höchster Not geblockt. Weitere 180 Sekunden setzte sich Malone energievoll, aber nicht wirklich energisch gestört, gegen die Rapid „Verteidigung“ durch. Seine Hereingabe war am Ende jedoch eine gute „Fangübung“ für Torhüter Hedl (24.). In den folgenden Minuten war die drückende Dominanz der Gäste vorbei. Kamen die weitgehend inferioren Hütteldorfer nun besser ins Spiel, oder hat der WAC einfach einen Gang zurückgeschaltet? Die Antwort darauf liegt, wie wohl so häufig im Leben in der sprichwörtlich „goldenen Mitte“. So tröpfelten die Minuten ereignislos über den bewölkten Hütteldorfer-Himmel. Vor der Pause gab es noch zwei Abschlüsse und der war den – weiter sehr enttäuschenden – Gastgebern vorbehalten. Bei deinem Schuss von Grüll musste sich Gäste-Goalie Bonmann zumindest mal „strecken, langmachen und dem Ball nachsetzen“ (43.). 120 Sekunden später standen Kühn und Burgstaller plötzlich – aus leicht abseitsverdächtiger Position kommend – alleine vor dem Gäste-Goalie. Der Heber von erstgenannten, war am Ende eine einfache Übung im Stellungsspiel. Pausenstand somit 0:2 für den WAC. Es hätte aber auch gut und gerne 1:4 oder 1:5 stehen können in einem unterdurchschnittlichen Bundesligaspiel. Während die Gastgeber weitgehend inferior agierten, lieferten selbst die Kärntner keine Glanzleistung ab.

Unter Pfiffen kamen die Hütteldorfer zurück auf den Rasen. In der Kabine dürfte Trainer Feldhofer auch äußerst deutliche Worte gefunden haben. Wie verwandelt und mit viel mehr Energie agierten nun die Grün-Weißen, während der WAC zunächst das Heil in Konterangriffen und diese waren alles andere als ungefährlich. In der 49. Minute hielt Rapid-Torhüter Hedl die Grün-Weißen im Duell „Mann-gegen-Mann“ gegen Baribo im Spiel. Vier Minuten später konnten sich die Hütteldorfer auch beim Schiedsrichter bedanken. Der Unparteiische übersah ein „Zurückziehen“ von Wimmer gegen Baribo am eigenen Strafraumeck. Dieses Foulspiel beging er als letzter Mann. Der VAR schritt nicht ein (53.). Die Hütteldorfer mühten sich zwar weiter und entwickelten durchaus eine Wucht in der Offensive. Torgefährlich wurde es erst allerdings in der 58. Minute als Wimmer zum Kopfball kam aber den Ball genau auf Bonmann setzte. 120 Sekunden später sah dann Wimmer die Gelbe Karte als er gegen Ballo einen Konter unterband. Auf der Gegenseite sorgte ein Kopfball Burgstaller für kurz erhöhten Blutdruck. Der Rapidler stand aber knapp in Abseits (63.). 60 Sekunden später zappelte der Ball erneut im Rapid-Torhüter. Der vermeintliche Torschütze Malone stand laut Meinung des Schiedsrichterassisten in Abseitsposition. Der VAR war anderer Meinung und somit war der Treffer regulär. Nun kippte auch die Stimmung. „Feldhofer raus“ und „Zoki raus“-Rufe skandierte die Fantribüne. Die Mannschaft selbst mühte sich weiter, spielte allerdings planlos und ohne Durchschlagskraft. Auch die Umstellung auf drei „sehr körperliche Stürmer“, hatte überhaupt keine Wirkung. In der 77. Minute hätte es auf der Gegenseite beinahe das 0:4 gegenüber. Sollbauer rettete, nach herrlicher Hereingabe von Ballo, vor dem einschussbereiten Anzolin. Auf der Gegenseite packte der eingewechselte Querfeld in der 83. Minute den Hammer aus. Gäste-Torhüter Bonmann war rechtzeitig im bedrohten Eck. Der eingewechselte Vergos hätte in der 90. Minute auf 0:4 stellen können, dafür gab es in der Nachspielzeit noch einen Treffer. Der eingewechselte Zimmermann staubte aus kurzer Distanz zum 1:3-Endstand ab (91.).

Dieser Treffer war am Ende bestenfalls Ergebniskosmetik! Der WAC war über weite Teile des Spiels die deutlich bessere Mannschaft und setzte sich am Ende hochverdient gegen eine weitgehend inferiore, sportlich zum Teil hilflos wirkende Rapid-Mannschaft durch. Da auch in der Schlussphase die Stimmung auf den Rängen total kippte, darf man von turbulenten nächsten Tagen im 14. Wiener Gemeindebezirk ausgehen.

Rapid Wien vs. WAC 1:3 (0:2)
Allianz Stadion, 13.400 Zuschauer, SR Gishammer

Tore: Zimmermann (91.) bzw. Baribo (11./Elfmeter), Malone (14., 65.)

Rapid Wien: Hedl – Koscelnik (46./Schick), Sollbauer, Wimmer (69./Querfeld), Moormann (27./Auer) – Greil (46./Zimmermann), Pejic (69./Druijf), Kerschbaum – Kühn, Burgstaller, Grüll
WAC: Bonmann – Jasic (87./Novak), Piesinger, Baumgartner, Schifferl, Anzolin – Leitgeb (76./Omic) – Kerschbaumer, Ballo (87./Taferner) – Malone, Baribo (72./Vergos)

Das war der LIVE-Ticker

10.09.2022


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