Am Sonntag setzt Rekordmeister EC KAC die Serie von Auswärtsspielen in Slowenien bei Olimpija Ljubljana fort.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC konnte nach den enttäuschenden Ergebnissen am ersten ICE-Wochenende am Freitagabend seinen ersten Saisonsieg einfahren, die Rotjacken setzten sich in der mit über 7.000 Zuschauern ausverkauften Steffl Arena in Wien gegen die Vienna Capitals mit 4:0 durch. Damit sprangen die Klagenfurter vom 13. und letzten Platz der Tabelle weit nach vorne und liegen aktuell auf Rang fünf. In Ljubljana bestreitet Rot-Weiß nun sein viertes von acht aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen zu Saisonbeginn, bereits in der Pre-Season gastierte der EC-KAC in der Hala Tivoli und setzte sich dort als insgesamt überlegenes Team mit 4:2 durch.
Der HK Olimpija Ljubljana bestritt am ersten Ligawochenende nur eine Begegnung und verlor diese: Beim HCB Südtirol setzte es ein 1:4, allerdings erzielten die Italiener zwei ihrer vier Treffer erst in den letzten drei Minuten der Partie, auch verfügten die Grünen Drachen in diesem Spiel bei Even Strength sowohl über mehr Puckbesitz als auch Zeit in der Offensivzone. Am Freitag holten sich die Slowenen auswärts beim amtierenden Vizemeister Fehérvár AV19 ihren ersten ICE-Saisonsieg: Ein starkes Startdrittel wirkte sich noch nicht auf der Anzeigetafel aus, erst spät im zweiten Durchgang ging Olimpija in Folge eines Torwartfehlers der Hausherren in Führung. Den entscheidenden Treffer zum 3:2-Erfolg erzielte Ljubljana schließlich erst 62 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit.
DER GEGNER:
| DER KLUB
Der HK Olimpija Ljubljana wurde im Jahr 2004 als ausgegliederte Nachwuchsabteilung des vielfachen jugoslawischen und später slowenischen Meisters HDD Olimpija Ljubljana, der zwischen 2007 und 2017 auch in der EBEL aktiv war, gegründet. Nach dem Crash des Stammvereins spielte der Klub ab 2017 in der Alps Hockey League, in der er sowohl 2019 als auch 2021 den Meistertitel gewinnen konnte. Im Frühjahr 2021 kletterte der Verein schließlich eine Etage höher: Er wurde in die nunmehrige win2day ICE Hockey League aufgenommen, die seither nach vierjähriger Unterbrechung auch wieder einen slowenischen Klub beheimatet. Im neuen sportlichen Umfeld schrieben die Grünen Drachen zunächst große Schlagzeilen, bis in den Dezember ihrer Premierensaison hinein führten sie die Tabelle an. In der zweiten Hälfte der Spielzeit wurden Siege Ljubljanas allerdings seltener, letztlich scheiterte man im siebten Playoff-Viertelfinalspiel am EC VSV.
Auch wenn er vereins- oder unternehmensrechtlich keinen Bezug zum verblichenen HDD Olimpija Ljubljana aufweist, so steht der HK Olimpija Ljubljana doch klar in der Tradition seines „Vorgängerklubs“. Dieser nahm 1928 unter dem Namen SK Ilirija als erster Klub Jugoslawiens das Eishockeyspiel kanadischer Prägung auf und bestritt das erste organisierte Heimspiel seiner Geschichte am 21. Februar 1932 gegen den Klagenfurter AC (Endstand: 1:14). Eishockeyduelle zwischen den Teams der slowenischen und der Kärntner Hauptstadt können also auf eine über 90-jährige Geschichte zurückblicken. Den bis heute gebräuchlichen Rufnamen Olimpija trägt der Klub seit dem Jahr 1962. Unter seinen diversen Bezeichnungen und Organisationseinheiten holte „Olimpija“ zwischen 1937 und 2022 insgesamt 13 jugoslawische und 17 slowenische Meistertitel.
| SPIELER IM FOKUS
In keinem Kader in der win2day ICE Hockey League finden sich weniger Importspieler als in jenem des HK Olimpija Ljubljana, am Freitag in Székesfehérvár standen lediglich fünf Legionäre im Lineup der Grünen Drachen. Aus dieser Gruppe ist Joseph Garreffa der einzige Spieler, der heuer bereits als ICE-Torschütze in Erscheinung trat. Ein weitestgehend überzeugendes Ligadebüt gab am Freitag der kanadische Goalie Anthony Morrone, ehemals Mitspieler von Fabian Hochegger in Drummondville. Der 23-Jährige agierte schon im Testspiel gegen den EC-KAC Ende August sehr gefällig, als er nach seiner Einwechslung in der 31. Minute 19 der 20 Schüsse der Rotjacken parieren konnte. In Spielen gegen Klagenfurt stets im Fokus stehen bei Ljubljana die beiden ehemaligen KACStürmer Žiga Pance (heuer in sechs Bewerbsspielen allerdings noch ohne Torerfolg) und Rok Kapel. Der im Pre-Season-Duell vor knapp vier Wochen auffälligste Slowene, Tadej Čimžar, fand sich am Freitag nur in der vierten Angriffsformation wieder, empfahl sich durch seinen Siegestreffer bei Head Coach Mitja Šivic jedoch wieder für höhere Aufgaben.
| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Der HK Olimpija Ljubljana und der EC-KAC standen sich in der vergangenen Saison, der ersten der Slowenen in der Liga, vier Mal gegenüber, jedes Team konnte dabei jeweils einen Heim- und einen Auswärtssieg für sich verbuchen. In der Hala Tivoli setzten sich die Rotjacken Ende Dezember klar mit 5:1 durch, mussten den Sieg jedoch mit dem (in der Folge monatelangen) Ausfall von Johannes Bischofberger bezahlen. Bei ihrem zweiten Auftritt in Sloweniens Hauptstadt unterlagen die Klagenfurter Mitte Februar mit 0:1 und boten dabei ihre wohl schwächste Vorstellung der gesamten Saison 2021/22. Auch in der heurigen Pre-Season trat der EC-KAC bereits auswärts in Ljubljana an, am 30. August siegten die damals spielerisch klar überlegenen Rotjacken (37 gegenüber 21 Torschüsse, davon 17:6 aus dem Slot) mit 4:2, die Grünen Drachen kamen nur zwei Mal im Powerplay zu Torerfolgen.
DIE PERSONALIEN:
Dem EC-KAC fehlen in Sloweniens Hauptstadt nur noch die angeschlagenen Kele Steffler und Johannes Bischofberger, der Letztgenannte hat mittlerweile aber bereits wieder seinen ersten Eiskontakt hinter sich. Die gegen Wien krankheitsbedingt ausgefallenen Stürmer Lukas Haudum und Daniel Obersteiner stehen gegen Olimpija wieder zur Verfügung, nach ihren vielversprechenden jüngsten Vorstellungen bleiben auch die Future Team-Spieler Finn van Ee und Luka Gomboc im Lineup. Die Reise nach Ljubljana nicht mitmachen wird hingegen Samuel Witting, der am Samstagabend (wie auch Maximilian Preiml) in der Alps Hockey League-Mannschaft zum Einsatz kommt.
DER KOMMENTAR:
„Olimpija hat am Freitag gewonnen, das beflügelt die Mannschaft nach der Auftaktniederlage sicherlich. Insofern erwarten wir uns ein schweres Spiel gegen ein Team, von dem wir wissen, dass es sehr gut im Skating und im Umschalten ist. Daher ist es speziell wichtig, unsere Scheibenverluste zu eliminieren. Wir müssen unser Spiel einfach und innerhalb der Grenzen unseres Systems halten, dürfen Ljubljana keine Räume zur Entfaltung anbieten. Wir freuen uns auf diese Partie und werden bereit für ein hartes Spiel sein.“ (Rok Tičar, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
24.09.2022