Jasmin Ouschan

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Zu Gast bei Kimberly Budinsky in der siebten Ausgabe des neuen Sky Sport Austria Talkformats „RIESENrad – Sportgrößen im Waggon 28“ war die österreichische Poolbillardspielerin Jasmin Ouschan.

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Jasmin Ouschan (Poolbillard):
…über die Bronze-Medaille bei der Heim-WM 2022 in Klagenfurt: „Habe gemischt Gefühle. Ich habe wirklich sehr, sehr viel Druck verspürt in Klagenfurt und habe mir mental wirklich überlegen müssen, wie ich das Ganze angehe. Wenn ich das alles einbeziehe, dann ist die Bronze-Medaille im eigenen Land bei einer WM ein Wahnsinn.“

…weiter zu dieser Medaille: „Aber im Halbfinale war es wirklich sehr, sehr knapp, ich war eigentlich immer vorne und habe zum Schluss ein, zwei Fehler verbucht, die wirklich sehr, sehr weh getan haben. Es war zum Greifen nahe, aber man hat es dann doch nicht geschafft. Motiviert mich aber zum Weiterarbeiten. Ich bin schon mal Weltmeisterin geworden und das würde ich schon gerne irgendwann wiederholen.“

…angesprochen auf den Weltmeistertitel 2010: „Weltmeisterin zu werden, war wirklich unbeschreiblich. Da ist ein irrsinniger Druck von mir abgefallen, weil man sagt ja: einmal Weltmeisterin, immer Weltmeisterin.“

…über Wendepunkte nach 2011 in ihrer Karriere und ihre Reaktionen darauf: „Ich bin draufgekommen, dass ich den Mensch Jasmin stärken muss, nicht die Sportlerin. Weil wenn man diesen Druck ins Leben mitnimmt, zeigt sich auch irgendwann der Körper. Dann gab es Nebenhöhlenentzündungen, einen Bandscheibenvorfall und auch meine Erkrankung mit dem Rheuma hat sich immer mehr gezeigt. Ich habe gemerkt, dass ich an meiner mentalen Gesundheit arbeiten muss.“

…zu ihrer Rheuma-Erkrankung: „War schwierig. Ich war damals Anfang zwanzig und für mich war es damals eine Erkrankung, die eher ältere Menschen betrifft. Hat dann nach der Diagnose ganz gut funktioniert, aber über die Jahre hat es Phasen gegeben, wo es nicht so war. Habe nie darüber Gesprächen, weil ich nicht wollte, dass es eine Ausrede ist.“

…weiter zu dieser Erkrankung: „Die Erkrankung führt aber auch dazu, dass ich besser auf meinen Körper schaue. Natürlich hätte ich sie lieber nicht, aber sie hat mir auch vieles aufgezeigt.“

…über Perfektionismus: „Bringen Sportler vielleicht gerne mit sich, weil einen der Sport auch zwingt, sich zu optimieren. Problematisch ist es, wenn man selbst so selbstkritisch wird, dass überhaupt kein Raum für Fehler und Eigenheiten mehr bleibt.“

…weiter zur Definition Perfektionismus: „Aber mittlerweile sage ich, dass Perfektionismus Definitionssache ist. Weil Perfektion heißt für mich nicht zwangsläufig Goldmedaille, sondern es kann auch ein Prozess sein oder die ganze Karriere sein. Ich bin draufgekommen, dass man es anstreben kann, aber es gibt keine Perfektion.“

…über ihren Drang nach Perfektion im Poolbillard und wie sich das auf ihr Privatleben ausgewirkt hat: „Habe gefühlt mein Leben nichts anderes gemacht. Man hat dann sehr oft sehr wenig Zeit für andere Dinge und man ist dann ja auch 24 Stunden, sieben Tage die Woche Profi und vergisst auch oft, dass das Leben mehr ist als nur der Beruf.“

…über die Auswirkungen auf die Beziehung zu ihrem Bruder Albin: „Die Beziehung zu meinem Bruder hat auch sehr darunter gelitten. Er war sehr lange in meinem Schatten. Hat unserer Beziehung nicht sehr gutgetan. Mittlerweile ist er aber einer der besten Herren der Welt, hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und unsere Beziehung ist definitiv besser geworden, aber gewisse Dinge kann man nicht mehr aufholen. Der Konkurrenzkampf zwischen uns wird immer sein, aber wir versuchen so gut als möglich damit umzugehen. Aber da ist trotzdem einiges passiert.“

…wie sie die Konkurrenz zwischen den Geschlechtern im Billard sieht: „Mein Gegner oder Gegnerin kann nicht eingreifen, wenn ich am Tisch bin. Somit war für mich immer egal, wer da sitzt.“

…zu ihrer sportlichen Zukunft: „In Klagenfurt hat es mit Gold leider nicht geklappt, aber wir haben ja grundsätzlich jedes Jahr Weltmeisterschaften, also nächstes Jahr habe ich wieder die Chance. Ich werde dann sicher bereit sein, aber ob es mir dann gelingt? Solche Dinge muss man auf sich zukommen lassen und was sein soll, soll sein.“

Das neue Sky Sport Austria Talkformat „RIESENrad – Sportgrößen im Waggon 28“:
„Es lebe der Sport!“ – frei nach dem Motto von Reinhard Fendrich präsentiert das neue Sky Sport Austria Talkformat „RIESENrad – Sportgrößen im Waggon 28“. Bei Sky Sport Austria Moderatorin Kimberly Budinsky erzählen die Legenden und großen Persönlichkeiten des Sports ihre einmalige Lebensgeschichte. Schauplatz des Talks ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der österreichischen Metropole – das Wiener Riesenrad. In einem zu einem Fernsehstudio umfunktionierten Waggon geben außergewöhnliche Sportgrößen exklusive Einblicke abseits der Sportarena und lassen die österreichischen Fans an den Höhen und Tiefen ihres Lebens teilhaben: Welche einschneidenden Erlebnisse haben sie geprägt? Welche Steine haben den Weg blockiert und welche persönlichen Hürden mussten sie überwinden?

Medieninfo Sky Österreich

02.10.2022