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Für Rekordmeister EC KAC geht es in der win2day ICE Hockey League mit einem Spiel gegen die Black Wings Linz weiter.

DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC konnte zuletzt sein enttäuschendes Liga-Auftaktwochenende vergessen machen, die Rotjacken siegten in jedem ihrer jüngsten vier Auswärtsspiele und schoben sich damit wieder in die obere Tabellenhälfte. Insbesondere der 6:4-Sieg beim Titelverteidiger in Salzburg am vergangenen Sonntag verlieh den Klagenfurtern einigen Rückenwind, sie halten nach sechs ihrer acht in der Fremde ausgetragenen Partien hintereinander bei elf Zählern. Als der Rekordmeister im Herbst 2018 ebenfalls mit acht Auswärtsspielen am Stück in die Saison startete, holte er insgesamt 13 Punkte. Die Chancen, diesen Wert bereits mit der Partie in Oberösterreich zu übertreffen, sind durchaus gegeben: Seit der vorzeitig abgebrochenen Viertelfinalserie gegen die Black Wings im März 2020 siegte der EC-KAC bei jedem seiner vier Auftritte in der Linz AG Eisarena.

Die Black Wings Linz bewiesen zuletzt wie die Rotjacken eine prächtige Form, auch sie halten bei vier Siegen in Folge. Am Freitag bezwang die Truppe von Head Coach Philipp Lukas dank zweier später Treffer den HC Pustertal mit 2:1, bereits zum Saisonauftakt hatte man den EC VSV mit dem gleichen Resultat besiegt, das dritte Heimspiel im bisherigen Verlauf des Spieljahres endete hingegen mit einem 0:4-Verlust gegen die Graz99ers. Diese war die einzige der insgesamt sieben bisher ausgetragenen Begegnungen, in denen die Oberösterreicher mehr als zwei Gegentore hinnehmen mussten: Aktuell weist ligaweit nur Tabellenführer HCB Südtirol (1,50) einen niedrigeren Schnitt an kassierten Treffern pro Spiel auf als Linz (2,00). Besonders effektiv war bislang das Penalty Killing der Black Wings, bei denen keine der jüngsten 15 Unterzahlsituationen in einem Gegentreffer mündete. Vorbehaltlich der Resultate in den am Samstag ausgetragenen ICE-Spielen empfängt Linz den Rekordmeister auf Tabellenplatz drei liegend und mit 14 Punkten am Konto, mehr Zähler hatte der Klub nach sieben Saisonspielen zuletzt im Spieljahr 2016/17.

DER GEGNER:
| DER KLUB

Hinter den Black Wings Linz liegen zwei schwierige, sportlich wenig erbauliche Saisonen, sowohl im Vorjahr als auch in der vorangegangenen Spielzeit verpassten die Oberösterreicher die Playoffs – was ihnen in ihren 20 vorherigen Jahren in der höchsten Spielklasse Österreichs insgesamt nur zwei Mal (2005 und 2006) passiert war. Dem sportlichen Abwärtstrend waren Querelen und personelle Wechsel in der Vereinsführung vorangegangen, der gute Start in die aktuelle Saison könnte jedoch ein Fingerzeig dafür sein, dass die Talsohle in der Entwicklung des Klubs durchschritten ist. Das verloren gegangene Vertrauen des Anhangs müssen sich die Black Wings allerdings wohl erst mühsam zurückerobern: Den ersten drei Heimspielen in der noch jungen Saison wohnten durchschnittlich 2.114 Fans bei, in den fünf Jahren vor der Pandemie lag der Linzer Schnitt in Grunddurchgangspartien bei 4.645.

Die große Identifikationsfigur steht beim zweifachen Meister an der Bande: Philipp Lukas ist der einzige österreichische Head Coach in der win2day ICE Hockey League – und gleichzeitig der erste rot-weiß-rote Ligatrainer seit Andreas Brucker, der im Frühjahr 2019 die sportliche Verantwortung beim EC Salzburg trug. Die Klubikone, die 910 Ligaspiele für die Black Wings bestritten hat und elf Jahre lang das Kapitänsamt innehatte, versucht an der Donaulände eine neue Spielkultur zu etablieren. Dazu hat er den Kader maßgeblich umgebaut, keiner der zwölf in der vergangenen Saison eingesetzten Importspieler läuft heuer noch für Linz auf. Verpflichtet wurden sechs gestandene Legionäre, einen siebten, Brodi Stuart, nahm Lukas von seinem AHL-Engagement bei den Steel Wings mit ins Team. Einheimische Akteure nehmen bei den Oberösterreichern nunmehr größere Rollen ein, unter den zehn Kaderspielern mit der höchsten durchschnittlichen Time-on-Ice pro ICESaisonspiel finden sich aktuell fünf Österreicher.

| SPIELER IM FOKUS
Im Kader der Black Wings stehen gleich vier Cracks mit rot-weißer Vergangenheit: Neben Ramón Schnetzer, Dennis Sticha und Marco Brucker sticht aus diesem Quartett natürlich Martin Schumnig heraus. Der Verteidiger, der bis zum Sommer nie einen anderen Klub als den EC-KAC repräsentiert hatte, wechselte nach 785 Bewerbsspielen für seinen Stammverein nach Linz, wo er umgehend eine wesentliche Rolle einnahm: Unter den Black Wings-Abwehrspielern stand in der laufenden Saison pro Partie nur Logan Roe länger am Eis als er. In der Offensive ist seit Jahren Brian Lebler der gefährlichste Akteur der Oberösterreicher: Kurz vor Transferschluss der vergangenen Saison ermöglichte der Klub dem Stürmer den Wechsel nach Salzburg und damit den späteren Gewinn des Meistertitels, nun steht der Sohn der KAC-Legende Edward Lebler – in seinem insgesamt elften Jahre beim Verein – wieder für Linz am Eis. Aktueller Topscorer der Black Wings ist allerdings nicht der Goalgetter, sondern Mittelstürmer Michael Haga: Der Norweger, der den Großteil seiner Profikarriere in Schweden verbrachte, punktete in sechs der bislang sieben Saisonspiele. Ebenfalls prächtig in Form ist Eigenbauspieler Stefan Gaffal, der bereits sechs Zähler verbuchte und am Freitag für den späten Siegestreffer gegen den HC Pustertal verantwortlich zeichnete.

| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Die Oberösterreicher gehören nicht zwingend zu den Lieblingsgegnern der Rotjacken: Seit der Neugründung der Liga im Jahr 2000 stand der EC-KAC gegen keinen anderen Gegner nach regulärer Spielzeit öfter mit leeren Händen da als gegen die Black Wings (66 Mal). In der jüngeren Vergangenheit lief es für die Rotjacken gegen Linz allerdings recht gut, sechs der letzten sieben Duelle gingen an die Klagenfurter, die in diesen Begegnungen mit 18:3 Punkten und 30:13 Toren bilanzierten. Im historischen Vergleich liegen aber noch immer die Stahlstädter voran: Von bislang 143 Konfrontationen gingen 77 an die Black Wings und 66 an den Rekordmeister. War die Halle an der Unteren Donaulände über lange Jahre ein hartes Pflaster für Rot-Weiß, so kann sich das Fazit aus den Auftritten dort in den letzten Saisonen durchaus sehen lassen: Bei nur einem seiner jüngsten neun Gastspiele verließ der EC-KAC Linz ohne Punkt, zuletzt vier Mal am Stück sogar als Sieger. Länger war eine rot-weiße Erfolgsserie in Oberösterreich bislang noch nie, lediglich zwischen Januar und Oktober 2009 gewannen die Klagenfurter ebenfalls vier aufeinanderfolgende Partien bei den Black Wings.

DIE PERSONALIEN:
Am Lineup des EC-KAC gibt es gegenüber den beiden Begegnungen am vergangenen Wochenende aller Voraussicht nach nur eine Änderung: Stürmer Finn van Ee war erkrankt und konnte in den vergangenen Tagen nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen. Dementsprechend wird er dem Aufgebot für das Spiel in Linz nicht angehören, die Rotjacken reisen mit sieben Verteidigern und zwölf Stürmern nach Oberösterreich, im Kasten steht erneut Sebastian Dahm.

DER KOMMENTAR:
„Wir treffen am Sonntag auf eine der heißesten Mannschaften in der Liga, die einen sehr guten Start in die Saison erwischt hat. Linz mischt in der Tabelle derzeit vorne mit, wir erwarten uns dementsprechend ein hartes Spiel, in dem wir unsere beste Leistung bringen müssen, um Punkte mitzunehmen. Es wird für mich ein ganz besonderes Spiel: Seitdem wir drei, vier Jahre alt sind, haben Martin Schumnig und ich fast durchgehend zusammen in einem Team gespielt. Wir standen uns am Eis noch nie in einer Partie gegenüber, ich glaube also, dass wir uns am Sonntag ein paar coole Zweikämpfe liefern werden.“ (Thomas Hundertpfund, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo EC KAC

08.10.2022


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