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Sheldon van der Linde ist neuer DTM-Champion! Als erster Südafrikaner hat der 23-Jährige im BMW M4 von Schubert Motorsport den Titel in der Traditionsserie gewonnen.

Im packenden Finale der DTM Hockenheimring powered by AUDI reichte Sheldon van der Linde der dritte Platz zum überragenden Triumph. BMW hatte gleich doppelt Grund zur Freude, denn der zweimalige Meister Marco Wittmann (GER) erzielte im Walkenhorst BMW seinen 18. Karrieresieg in der DTM. Zweiter wurde René Rast im ABT Audi, doch das reichte dem Mindener nicht zum vierten DTM-Titel.

Der Österreicher Lucas Auer, der vor dem Rennen nur zwei Punkte Rückstand auf van der Linde hatte, kam im WINWARD Mercedes-AMG als Siebter ins Ziel und sicherte damit Rang zwei in der Fahrer-Meisterschaft vor Rast. Sheldon van der Linde tritt die Nachfolge von Maximilian Götz (GER) an, der im Vorjahr am Norisring für Mercedes-AMG den Titel geholt hatte.

Der frischgebackene Champion wurde im Ziel von Glückwünschen überhäuft, von seinen Eltern, seinem Bruder Kelvin, der hinter Marius Zug (GER, Attempto Audi) im ABT Audi Fünfter wurde und 2021 selbst um den Titel gekämpft hatte, seinem Manager Dennis Rostek, natürlich seinem Team Schubert Motorsport. Sheldon fuhr am Sonntag sein 68. DTM-Rennen seit seiner Premiere 2019. Je vier Siege und vier Pole-Positions stehen für den BMW-Werksfahrer zu Buche. Auch Gerhard Berger gratulierte: „Herzlichen Glückwunsch an Sheldon van der Linde, der mit seinen konstanten, eindrucksvollen Leistungen ein würdiger DTM-Champion 2022 ist. An dieser Stelle aber auch Gratulation an den Vize-Meister Lucas Auer, sein Team und Mercedes-AMG, die bis zuletzt fair und mit tollen Manövern und Strategien um den Titel mitgekämpft haben. Sheldon und Lucas wie auch alle anderen DTM-Fahrer haben eine herausragende, hochspannende Saison geliefert, die uns und all die vielen Fans an den Rennstrecken und vor den Bildschirmen begeistert hat. Glückwunsch auch an Schubert Motorsport, dem neuen Team-Meister, und an Audi als neuer Hersteller-Meister. Wir hatten ein tolles letztes Rennen mit perfekten Bedingungen und so unglaublich vielen Fans an der Rennstrecke, ich bin gerührt.“

„Ich bin 2016 als junger Kerl von Südafrika nach Deutschland gekommen, um ein professioneller Rennfahrer zu werden. Das war mein Traum, als ich noch ein Kind war. Jetzt hier als DTM-Champion zu stehen, ist einfach nur unglaublich“, erzählte ein sichtlich bewegter Sheldon van der Linde nach dem Rennen. Auch René Rast zeigte sich zufrieden: „Ich habe meine fünf DTM-Saisons immer auf einem Podiumsplatz beendet“, stellte der dreimalige DTM-Champion fest. Ähnlich fiel auch das Fazit von Marco Wittmann aus: „Eine schwierige Saison mit einem Sieg zu beenden, ist einfach super gut.“

Gleich in seiner ersten Saison in der DTM eroberte Schubert Motorsport aus Oschersleben mit den beiden BMW-Werksfahrern Sheldon van der Linde und Philipp Eng (AUT) den Titel als erfolgreichstes Team und damit Nachfolger von Red Bull AlphaTauri AF Corse. „Das ist der Lohn für die harte Arbeit in diesem Jahr. Ich bin froh, dass sich das alles ausgezahlt hat“, so Teamchef Torsten Schubert. In der 36. Saison der DTM gewann zum siebten Mal ein BMW-Fahrer den Titel, zuletzt hatte Marco Wittmann 2014 und 2016 für die weiß-blaue Marke die große Trophäe gewonnen. Audi löste zudem Mercedes-AMG als neuer Marken-Meister ab.

Sheldon van der Linde, Lucas Auer, René Rast – vor dem 16. und letzten Rennen der DTM 2022 war es ein packender Dreikampf um den Titel. Im Qualifying hatte sich Mirko Bortolotti (ITA, GRT Lamborghini) mit Startplatz 18 aus dem Titelkampf verabschiedet. Weil Felipe Fraga (BRA, Red Bull AF Corse Ferrari) in der Streckenbegrenzung landete, bescherte er Rast seine vierte Pole-Position der Saison und drei wichtige Punkte. Fraga fehlte ebenso in der Startaufstellung zum alles entscheidenden Rennen wie die Unfallbeteiligten vom spektakulären Samstagsrennen, darunter Thomas Preining, Dennis Olsen, Rolf Ineichen und David Schumacher, die nach Untersuchungen das Krankenhaus noch am Abend wieder verlassen konnten.

Für Rast genau wie für den sechstplatzierten Nico Müller (SUI, Team Rosberg) war es der letzte Start im Audi R8, denn beide verlassen nach vielen erfolgreichen Jahren die Ingolstädter. Zudem hatte Maximilian Buhk (Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport) am Vormittag verkündet, seine Karriere mit 29 Jahren zu beenden. Mit einer starken Vorstellung wurde der mit 19 Jahren jüngste Fahrer im Feld, Marius Zug im Attempto Audi, Vierter im Rennen. Der Österreicher Clemens Schmid war im GRT Lamborghini lange Zeit auf Rang drei unterwegs, bis ein Reifenschaden seine Hoffnungen auf einen Podiumsplatz beendeten.

Ergebnis: DTM-Lauf Sonntag

 

Beim letzten Renntag der Saison in Hockenheim:
Lucas Auer nach P7 DTM-Vizemeister

Mercedes-Pilot versuchte beim heutigen Herzschlag-Finale nach einem verrückten Qualifying im Rennen alles – durch das Platzierungsgewicht in seinem WINWARD Mercedes-AMG GT3 war es aber ein Kampf mit „stumpfen Waffen“
Lucas Auer hat beim heutigen DTM-Herzschlag-Finale in Hockenheim den Titel knapp verpasst: Im letzten Rennen der Saison wurde der Kufsteiner mit seinem WINWARD Mercedes-AMG GT3 auf Rang 7 klassiert – das reichte in der Endabrechnung für den Vizemeister-Titel. Neuer Champion wurde Sheldon van der Linde (SA/BMW), dem ein dritter Platz reichte. Der Sieg heute ging an den Deutschen Marco Wittmann (D).

Nach einem verrückten Qualifying („Das war kein Qualifying – weil viele keine Runde reinbekommen haben“, so Auer), dass nach einem Unfall 2:25 Minuten vor dem Ende durch eine rote Flagge frühzeitig beendet wurde (da waren viele Piloten, auch Auer, gerade auf ihrer schnellen Runde), musste Auer von P11 ins Rennen. Dort war er zu Beginn sehr aggressiv, pflügte durch das Feld, war bald Sechster. In der Folge wurde aber immer deutlicher, dass das Platzierungsgewicht von 25 kg für den gestrigen Sieg plus nochmals 5 kg durch eine neue BOP-Einstufung einfach zu viel waren, die Performance einfach zu sehr litt. Am Ende wurde er auf P7 abgewunken.

Lucas Auer: „Erstmals Gratulation an Shelde. Superjob, da muss man den Hut ziehen. Ich habe ein weinendes und ein lachendes Auge. Mein junges Team hat ebenfalls einen tollen Job gemacht und eine Mega-Saison abgeliefert. Und da bin ich stolz drauf. Aber natürlich, wenn du am Ende verlierst, ist die Enttäuschung da. Ich war heute oft machtlos, hab‘ das Auto kaum bremsen können. Mit dem Zusatzgewicht war das echt schwierig. Aber das ist Motorsport.“

 

Audi gewinnt die DTM-Markenwertung 2022

Audi ist bereits zum siebten Mal bester DTM-Hersteller: Nach 2004, 2014, 2016, 2017, 2019 und 2020 hat sich die Marke mit den Vier Ringen nun erstmals mit dem GT3-Sportwagen R8 LMS in der Markenwertung durchgesetzt. René Rast hat bei seinem letzten DTM-Rennen für Audi mit Platz zwei bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr auf dem Podium gestanden und sich Rang drei in der Fahrerwertung gesichert. Das Team ABT Sportsline ist Dritter der Teamwertung punktgleich mit der zweitplatzierten Mannschaft von Mercedes-AMG Winward.

„Zum zweiten Mal in Folge hat ein Audi-Fahrer den Titelkampf in der DTM bis zum Finale offen gehalten“, sagt Audi-Motorsportchef Rolf Michl. „René hat in seiner Ausnahmekarriere extrem viel für Audi geleistet. Gerne hätten wir ihm einen vierten DTM-Meisterpokal gegönnt.“ Der Gewinn der Markenwertung bedeutet Audi Sport customer racing viel. „In der gesamten Welt des Kundensports zählt die DTM gewiss zu den hart umkämpften Rennserien“, sagt Chris Reinke, Leiter Audi Sport customer racing. „Ein großes Lob an unsere drei Teams und persönlich an die Verantwortlichen Thomas Biermaier, Kimmo Liimatainen und Arkin Aka. Sie haben uns mit allen Fahrern zusammengenommen den Markentitel gesichert. Bester von sechs Herstellern zu sein und unter den besten drei von 34 Fahrern und 17 Teams abzuschließen ist aller Ehren wert.“

Nachdem Audi Sport-Pilot Kelvin van der Linde im Vorjahr bis zum Finale um den Titel gefahren ist, hielt der dreifache Champion René Rast den Meisterschaftskampf in diesem Jahr bis zum 16. und letzten Rennen offen. Der 35 Jahre alte Profi aus dem Team ABT war als einer von zehn Fahrern fünf verschiedener Marken mit Titelchancen zur DTM Hockenheimring powered by Audi gekommen. Klug umfuhr Rast im Samstagsrennen mehrere schwere Unfälle und sammelte als Fünfter wertvolle Punkte, bevor er sich am Sonntagvormittag die Pole-Position für das abschließende Rennen sicherte. Im entscheidenden Abschlussrennen hatten nur noch drei Piloten Chancen auf die Meisterschaft. Rast erzielte nach 34 Runden Platz zwei vor dem frischgebackenen Champion Sheldon van der Linde. Damit haben fünf der sechs Audi-Piloten in der abgelaufenen DTM-Saison zusammengenommen zwölf Podiumsplatzierungen eingefahren.

Das Spitzenergebnis in der Markenwertung hat Audi seinen drei Kundenteams zu verdanken. Nachdem ABT Sportsline und das Team Rosberg bereits im GT3-Debütjahr der DTM 2021 den R8 LMS an den Start gebracht hatten, war in diesem Jahr erstmals auch Attempto Racing mit Privatfahrer Marius Zug dabei. Als Dritter im Qualifying hat er am Sonntag in Hockenheim seinen ersten Punkt für die Mannschaft von Arkin Aka aus Hannover gesammelt. Mit Rang vier im Rennen folgte ein starker Saisonabschluss des 19 Jahre alten gebürtigen Münchners. Zum Podium fehlten ihm lediglich 0,291 Sekunden. Ebenso wie der Deutsche war auch Dev Gore in dieser Saison als Privatier im Audi am Start. Der 25 Jahre alte Rennfahrer aus dem Team Rosberg erlebte sein bestes Rennen in Imola. Bei der dritten Veranstaltung hat der Amerikaner dank einer guten Rennstrategie und einer überzeugenden persönlichen Leistung nach einem frühen Boxenstopp als Zweiter erstmals in seiner Karriere ein DTM-Podiumsergebnis erzielt. Sein Rosberg-Teamkollege, Audi-Pilot Nico Müller, hat mit einem Sieg beim Auftakt in Portimão und einem zweiten Rang in Imola seine besten Leistungen in diesem Jahr verbucht. Der Schweizer kam in der Endabrechnung als zweitbester Fahrer eines Audi R8 LMS auf Platz sieben.

Zwei weitere Audi Sport-Piloten waren für ABT Sportsline am Start. Kelvin van der Linde erzielte in diesem Jahr am Nürburgring seine Bestleistungen mit Audi: Nachdem er im Mai mit Audi zum zweiten Mal das 24-Stunden-Rennen gewonnen hatte, gelang ihm drei Monate später in der DTM dort mit Platz zwei auch das beste DTM-Saisonergebnis. Er schloss die Saison als Neunter ab. Sein Teamkollege Ricardo Feller setzte in seiner Debütsaison in der DTM mehrere Ausrufezeichen. Bereits beim dritten Wochenende in Imola feierte der Schweizer seinen ersten Sieg, am Nürburgring kam mit Position drei ein weiterer Pokal hinzu.

Während die DTM-Saison vorbei ist, stehen Audi Sport customer racing international spannende Wochen bevor. Neun Fahrertitel und 22 weitere Klassifikationen haben Kunden der Marke weltweit in diesem Jahr bereits gewonnen, und in vielen weiteren Rennserien liegen sie mit den vier Produkten der Marke – dem Tourenwagen Audi RS 3 LMS und den drei GT-Modellen R8 LMS GT2, GT3 und GT4 – an aussichtsreichen Positionen.

 
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weiterführende Links:
– zum Sportreport DTM-Kanal

09.10.2022


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