Symbolbild © Sportreport

Tim Heinemann hat die Saison in der DTM Trophy stilvoll abgeschlossen. Im Toyota Supra des Teams Toyota Gazoo Racing Germany powered by Ring-Racing siegte der frischgebackene Champion im letzten Saisonrennen.

Nach 18 Runden auf dem Hockenheimring war der sechste Saisonerfolg des Deutschen in der Talentschmiede auf der hochkarätigen DTM-Plattform perfekt, die sich mit dem größten Starterfeld mit 24 Fahrzeugen präsentierte. 3,371 Sekunden hinter Heinemann überquerte der 17 Jahre alte BMW-Pilot Theo Oeverhaus (Walkenhorst Motorsport) als Zweiter die Ziellinie, gefolgt von seinem niederländischen Markenkollegen Colin Caresani (Project 1).

Heinemann lieferte im Finalrennen noch einmal eine eindrucksvolle Demonstration seiner Leistungsstärke ab. Der Toyota-Pilot startete von Position vier ins Rennen und arbeitete sich innerhalb von nur einer halben Runde bis an die Spitze. Zwei frühe Safety-Car-Phasen bremsten den zweimaligen Titelträger der mit seriennahen GT-Sportwagen ausgetragenen DTM Trophy nicht aus. Die erste Neutralisierung erfolgte noch während der ersten Runde nach einem Abflug des Franzosen Edouard Cauhaupé im Mercedes-AMG von BWT Mücke Motorsport. Gleich beim Restart kam es zu einer Kettenreaktion im Feld, die das Rennen von Aston-Martin-Pilot Nick Hancke (GER, Speed Monkeys) und von Porsche-Fahrer Ricky Capo (AUS, KÜS Team Bernhard) vorzeitig beendete. Das führte zum zweiten Safety-Car-Einsatz. Nachdem sich Heinemann schon beim ersten Neustart keine Blöße gab, ließ er auch im zweiten Versuch nichts anbrennen. Danach war kein Kraut gegen den Fahrer im #90 Toyota Supra mehr gewachsen. Heinemanns sechste Saisonsieg war zu keinem Zeitpunkt mehr gefährdet.

Fahrerwertung: Theo Oeverhaus sichert sich Rang drei hinter Heinemann und Caresani
Für den 17-jährigen Oeverhaus ging es im letzten Rennen des Jahres noch um den dritten Platz in der Gesamtwertung. Dieser war in trockenen Tüchern, als sein brasilianischer Verfolger Thiago Vivacqua (Heide-Motorsport) in packende Zweikämpfe mit dem Aston Martin von Jacob Riegel (GER, Speed Monkeys) und dem Porsche von Gaststarter Vincent Andronaco (GER, Allied-Racing) verstrickt war. Andronaco schickte Vivacqua in der Sachs-Kurve ins Kiesbett – das Ende aller Hoffnungen für den Audi-Piloten, der nur als Elfter ins Ziel kam. Andronaco schied in der elften Runde aus.

Platz drei ging an Vizemeister Caresani, gefolgt von spanischen BMW-Markenkollege Marc de Fulgencio (FK Performance Motorsport). Zwischen de Fulgencio und dem nächsten BMW von Louis Henkefend (GER, Project 1) kam mit dem Ungarn Philippe Denes (CV Performance Group) im Mercedes-AMG der beste Gaststarter auf dem fünften Rang ins Ziel. Project 1 konnte sich als Titelträger in der Teamwertung feiern lassen.
Ergebnis: DTM Trophy Sonntag

 


 

Der zweimalige DTM-Vize-Meister Olaf Manthey ist der erste Titelträger im DTM Classic Cup

1984 und 1985 wurde Olaf Manthey im Rover Vitesse jeweils Vizemeister der DTM. Jetzt hat der gebürtige Bonner seine Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Der 67-Jährige ist der erste Titelträger im neu eingeführten DTM Classic Cup für Tourenwagen vornehmlich aus der DTM. Beim Finale in Hockenheim reichte Manthey im BMW 635 CSi, den er sich mit Jürgen Adi Schumann teilte, der erneute Klassensieg und zehnte Gesamtrang im Samstagrennen, um den Titel unter Dach und Fach zu bringen. Sein ärgster Widersacher, Marc Hessel, war aufgrund eines Motordefektes zum Zuschauen gezwungen. Am Sonntag steuerte Manthey erstmals einen Audi 200 quattro, den er jedoch früh abstellen musste. „In der DTM Classic fahren keine Nasenbohrer. Deshalb ist es schon sehr befriedigend, wenn man in meinem Alter noch ordentlich mithalten kann“, freute sich Manthey. „Die DTM Classic ist eine tolle Idee. Sie zeigt die einzigartige DTM-Geschichte und erzeugt höchste Emotionalität.“ Das bestätigt auch der Zieleinlauf mit fünf Marken auf den ersten fünf Plätzen: Mercedes, Opel, Ford, BMW und Audi.

Bei Kaiserwetter erlebten die Zuschauer auch am Sonntag ein interessantes Rennen mit lebhaften Positionskämpfen. Wie am Vortag fuhr Rudolf Schöllhorn im infernalisch klingenden Mercedes C-Klasse aus der DTM 2008 einen überlegenen Sieg heraus. „Das war ein perfektes Wochenende, es geht nicht besser. Ich habe keine Fehler gemacht, und es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Das Flair bei der DTM Classic ist wirklich sehr schön“, erzählte Schöllhorn. Der Opel Calibra 2.5 V6 4×4, 1996 von Ex-Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg gesteuert, hielt erneut über die 16-Runden-Distanz durch, dieses Mal jedoch vom Dresdner Ronny Scheer gefahren. „Der Calibra läuft super“, bekräftigte Scheer, dem Stefan Mücke eine ordentliche Champagner-Dusche verpasste. Der Ex-DTM-Pilot, der am Samstag im Calibra ebenfalls Zweiter geworden war, übernahm am Sonntag den Ford Sierra Cosworth RS500 von Scheer. „Das war sehr anstrengend, macht aber auch viel Laune mit diesem Auto, das viel Leistung aber wenig Grip hat“, berichtete Stefan Mücke.

Der Kanadier Bruno Spengler, der vor zehn Jahren mit BMW in Hockenheim DTM-Champion geworden war, steuerte den BMW E36 STW aus den Neunzigern auf den vierten Rang vor Anton Werner im Audi 200, Norisring-Sieger Gerhard Füller im Opel Vectra STW und Nico Wittmann im BMW M3 E30, dem Bruder von DTM-Sonntagssieger Marco Wittmann. Bemerkenswert war die Geschichte hinter dem achten Platz von Michael Schneider, dessen Ford Sierra Cosworth RS500 vom früheren DTM-Team Ringshausen über Nacht aus dem Westerwald nach Hockenheim geholt wurde, als Ersatz für den am Samstag ausgefallenen Sierra. Markus Reich (AUT) im Audi A4 STW und Jürgen Adi Schumann im BMW 635 CSi komplettierten die Top ten. Äußerst unterhaltsam war das viele Runden währende Duell um die Plätze 12 und 13 der beiden BMW 325i von Albrecht Kainzinger und Peter Zimmermann.

Ergebnis: DTM Classic Cup Sonntag

 
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weiterführende Links:
– zum Sportreport DTM-Kanal

09.10.2022


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