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Zu Beginn des Hauptbewerbes der mit 2.489.935 Euro dotierten Erste Bank Open herrschte bereits am Montag prächtige Stimmung in der Wiener Stadthalle.

Die Fans unterstützen auch den Steirer Filip Misolic nach Kräften, doch der Wien-Debütant musste sich dem stark spielenden Argentinier Francisco Cerundolo nach einer Spielzeit von 68 Minuten mit 3:6, 3:6 geschlagen geben. „Ich bin in beide Sätze gut gestartet, habe aber jeweils Mitte des Satzes das Break kassiert. Ich bin aber glücklich, dass ich hier antreten konnte. Es wäre mehr möglich gewesen, ich nehme es als riesengroße Erfahrung mit. Ich habe nicht so oft die Chance, gegen einen Top-30-Spieler zu spielen“, bilanzierte Misolic.

In einem aufregenden Dreisatz-Thriller setzte sich der als Nummer vier gesetzte Taylor Fritz gegen den Japaner Yoshihito Nishioka mit 6:7 (4/7), 7:6 (9/7), 6:3 durch. Dabei musste der US-Amerikaner, aktuell die Nummer zehn der Weltrangliste, im zweiten Satz sogar einen Matchball abwehren.

In glänzender Spiellaune präsentierte sich Andrey Rublev – die Nummer drei des Turniers fertigte den Argentinier Diego Schwartzman mit 6:4, 6:1 ab. Ohne Satzverlust blieb auch Red-Bull-BassLine-Sieger Karen Khachanov, der den Qualifikanten J.J. Wolf (USA) mit 7:6 (7/4), 7:5 in die Schranken wies. Der Kroate Borna Coric hatte hingegen hart zu kämpfen, um gegen den Franzosen Quentin Halys mit 3:6, 7:5, 6:3 die Oberhand zu behalten.

Erste Bank Open Spielplan Dienstag
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Dominic Thiem: „Die letzten beiden Wochen haben mir einen Riesenboost für Wien gegeben!“

Am „Thiemstag“ geht es bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle Schlag auf Schlag

Am morgigen Thiemstag (25. Oktober 2022) geht es bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle Schlag auf Schlag. Eröffnet wird der Spieltag mit der Partie des Bulgaren Grigor Dimitrov gegen den Brasilianer Thiago Monteiro, danach fordert der Niederösterreicher Jurij Rodionov den Kanadier Denis Shapovalov heraus. Nicht vor 17.30 Uhr kommt es dann zum mit Spannung erwarteten Wien-Comeback von Dominic Thiem gegen den US-Amerikaner Tommy Paul. Im Anschluss daran steht noch die Kracherpartie zwischen dem Polen Hubert Hurkacz und dem Vorjahresfinalisten Frances Tiafoe (USA) auf dem Programm.

Bei einer Pressekonferenz vor seinem ersten Match in der Wiener Stadthalle sprach Dominic Thiem über die Turniere in Gijon und Antwerpen, neu gewonnenes Selbstvertrauen und die Erwartungen bei seinem Heimturnier.

Mit den beiden Semifinali in Gijon und Antwerpen ist es zuletzt steil bergauf gegangen. Es geht also definitiv in die richtige Richtung!
Dominic Thiem: Vor Gijon habe ich eine sehr gute Trainingswoche gespielt. Gijon war dann ein guter Schritt vorwärts, und der Sieg gegen Hurkacz in der Vorwoche in Antwerpen war einer der schönsten seit langer Zeit – weil es einfach der erste Sieg gegen einen absoluten Weltklassemann war. Das hat sich unglaublich angefühlt. Am nächsten Tag war’s gegen Korda leider genau in die andere Richtung, aber das Turnier war trotzdem schwer in Ordnung. Die letzten beiden Wochen haben mir einen Riesenboost für Wien gegeben.

Gilt die Aussage von der Pressekonferenz am 30. September noch: Favoriten in Wien sind heuer andere!
Es ist seitdem einiges passiert, aber ich bin sicher kein Favorit. Gijon und Antwerpen waren 250er-Turniere. Zwar auch mit absoluten Topspielern, aber Wien ist eine andere Hausnummer. Wenn man sich das genauer anschaut, war ich gegen Giron in Gijon ganz kurz vor dem Aus. Es hätte auch gegen Cerundolo in Antwerpen locker vorbei sein können. Es waren viele enge Matches dabei. Hier in Wien sind fast nur Top-40-Spieler am Start. Ich bin sicher nicht so weit, mich als Favorit zu sehen.

Wie wichtig ist es in der derzeitigen Phase, knappe Dreisatzpartien zu gewinnen?
Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn ich viele enge Matches gewinne. Oft ist da auch Glück dabei. Bei Hurkacz war es so, am nächsten Tag war das Glück dann weg. Auf dem Level ist das einfach so, aber es ist sicher positiv, wenn ich mehr dieser Matches gewinne als verliere.

Oft geht es nur um die Konstanz.
Das ist ganz sicher so, da fehlen mir noch immer ein paar Prozent, dass ich weniger Ups und Downs während eines Matches habe. Das kann sich nur verbessern, wenn man Woche für Woche spielt. Das war jetzt eigentlich perfekt für mich. Genau so kann ich mir diese Konstanz zurückholen.

Könnte es sein, dass Wien das letzte Turnier in diesem Jahr ist?
Ich habe für Paris in der kommenden Woche um eine Wildcard angefragt, da bekomme ich noch Bescheid. Wenn das klappt, dann spiele ich das auch noch. Sonst kommt es darauf an, wie es mir in Wien geht. Wenn ich hier die Top 100 knacke, dann werde ich eher die Saison beenden. Wenn nicht, kann es sein, dass ich noch einen oder zwei Challenger anhänge.

Das letzte Mal in Wien bist du als regierender US Open-Champ gekommen, jetzt schaut das ganz anders aus. Kannst du das ein bisschen beschreiben?
Das war nicht nur 2020, sondern eigentlich seit 2016 so – da bin ich immer als Top-10-Spieler hergekommen und hatte auch selbst immer die Erwartungshaltung, richtig weit zu kommen. 2019 ist es mir mit dem Turniersieg zum Glück gelungen, aber es ist jetzt eine ganz andere Ausgangslage. Obwohl die letzten Wochen sehr positiv waren, wäre es ein richtig großer Erfolg, die erste Partie zu gewinnen. Vor ein paar Wochen waren Spiele und Siege gegen Top-30-Leute fast eine Sensation und so viel hat sich da nicht geändert. Ich habe jetzt das Ziel, mein erstes Match zu gewinnen, das wäre für mich persönlich eine Riesensache. Da hat sich also schon sehr viel geändert. Ein Matchsieg und dann eine Niederlage wären in den letzten Jahren eine herbe Enttäuschung gewesen.

Hättest du vor drei Wochen überhaupt geglaubt, dass du in Paris um eine Wildcard ansuchen wirst? Da hast du ja noch Challenger gespielt.
Ich brauche viele Siege und gute Matches fürs Selbstvertrauen. Die Partien gegen Rublev oder gegen Korda – das war schmerzhaft, aber mit einem Tag Abstand gut fürs Selbstvertrauen, weil ich gut gespielt und auch konstant war. Gegen solche Spieler war es noch zu wenig, aber ich weiß, dass sich das relativ schnell ändern kann. Meine Situation ist definitiv besser als erwartet. Ich habe gedacht, dass ich nach Wien um 150 stehen werde und auf jeden Fall noch Challenger spielen muss, um heuer noch die Top 100 zu erreichen. Jetzt hatte ich schon die Chance gegen Korda und habe in Wien die nächste Möglichkeit. Ich habe mich in eine bessere Lage gebracht, als ich das vor drei Wochen erwartet hätte.

Du scheinst auch viel mehr Freude am Platz zu zeigen. Kannst du die jetzigen Erfolge anders genießen als früher?
Definitiv. Vor der Verletzung ist es durchgehend bergauf gegangen. Ich war ab Mitte 2016 Top-10 und bin immer dort geblieben. Vieles war selbstverständlich. Dass ich bei allen Grand Slams außer Wimbledon als Mitfavorit hinfahre. Man verliert die Sicht auch die Realität. Ich glaube aber, dass das auch normal ist, wenn man nie etwas anderes erlebt hat. Das hat mir jetzt definitiv die Realität aufgezeigt und gezeigt, wieviel schwere Arbeit dahinter liegt, um überhaupt Matches auf der ATP-Tour zu gewinnen. Zwei gute Wochen wie Gijon und Antwerpen fühlen sich jetzt besser an als ein Grand-Slam-Viertelfinale. Ich bin froh darüber, dass ich das jetzt viel mehr zu schätzen weiß.

Es gab viele Kritiker zu Beginn des Comebacks. Hast du innerlich an dir gezweifelt?
Gezweifelt habe ich sicher im ersten Teil des Comebacks. Die French Open waren der absolute Tiefpunkt, wo ich auch alle Kritiker verstehen kann. Es war ein Graus, wie ich dort gespielt habe. Da habe ich schon gezweifelt, weil davor lagen einige Monate mit vollem Training. Ich habe im Training gesehen, dass ich weit weg bin und gegen die guten Leute keinen Satz gewinne. Ich habe trotzdem jeden Tag hart trainiert. Der lange Trainingsblock nach Paris war wichtig. Da hat es Klick gemacht, wo ich gemerkt habe, jetzt fühlt es sich besser, ein bisschen wie früher an. In Bastad der erste Sieg auf der Tour und dann gleich das erste Viertelfinale waren extrem wichtig. Da habe ich gesehen, dass ich auch wieder gegen Bessere gewinnen kann. Ab dann ist es wieder die meiste Zeit in die richtige Richtung gegangen.
 


 

Berrettini verletzt – Otte rückt als Lucky Loser in den Hauptbewerb der Erste Bank Open

Matteo Berrettini muss wegen einer Fußverletzung auf ein Antreten bei den Erste Bank Open in Wien verzichten. Für den Italiener rückt Oscar Otte als Lucky Loser in den Hauptbewerb des mit 2.489.935 Euro dotierten ATP-500-Turniers. Erstrundengegner des Deutschen mit aktueller Weltranglisten-Position 54 ist der Brite Daniel Evans (ATP-Rang 26).
 


 

Promis gegen Profis: „Team Schett“ triumphierte erneut beim Rado-ProAm – Tennis-Asse zeigten sich vom Rathaus und einer Donau-Schifffahrt begeistert

● Das Rado-ProAm 2022 im Wiener Colony Club stand in diesem Jahr ganz im Zeichen eines besonderen Jubiläums! Der Schweizer Uhrenhersteller ist zum 20. Mal in Folge offizieller Zeitmesser und Partner der Erste Bank Open. Traditionell wurde am Sonntag die Turnierwoche auch heuer wieder mit einem großen Turnier zwischen Profis und Promis eingeläutet. Zum zweiten Mal in Folge trafen dabei die Teams der beiden heimischen Tennis-Giganten Thomas Muster und Barbara Schett aufeinander.

● Für Schett ging es um nichts weniger als die erfolgreiche Titelverteidigung. Auf dem Platz wurde sie vom ehemaligen Weltklassespieler und nunmehrigen ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer, ZiB-Moderator Tobias Pötzelsberger, Ex-Fußballprofi Toni Polster und Waterdrop-Gründungsmitglied Henry Murray unterstützt. Thomas Muster hielt mit seinem Team, dem unter anderen auch Stefan Dörfler, CFO der Erste Group angehörte, dagegen. Ebenfalls zum Schläger griffen tennisbegeisterte Vertreter der heimischen Society- und Wirtschaftsszene wie Entertainer Tricky Niki, Schauspieler Michael Ostrowski oder Schönbrunn-Group-Geschäftsführer Klaus Panholzer. „Team Schett“ blieb am Ende erneut siegreich, womit sich Babsi Schett zum zweiten Mal in Folge über den Rado-ProAm-Pokal freuen durfte.

● Das Wochenende nützen die Tennis-Stars einmal mehr zum Sightseeing in Wien! So statteten der Bulgare Grigor Dimitrov und der Italiener Jannik Sinner dem Megaboard-Riesentransparent am Rathaus einen Besuch ab. Empfangen wurde das Duo, das mittlerweile bereits zu den Stammgästen der Erste Bank Open zählt, von Finanzstadtrat Peter Hanke, der Dimitrov und Sinner auch den Rathaus-Innenhof zeigte. Der 21-jährige Sinner sparte danach nicht mit Komplimenten: „Wien ist eine wunderbare Stadt mit unglaublich schönen Sehenswürdigkeiten. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich hierher zurückkomme“, schwärmte der Vorjahres-Halbfinalist.

● Der Kroate Borna Coric und der Argentinier Diego Schwartzman wiederum übernahmen bei einer Schifffahrt auf der Donau das Steuer. Davor gab es natürlich eine fachkundige Einschulung durch DDSG-Blue-Danube-Flottenkapitän Johannes Kammerer. Die beiden Tennis-Asse ließen es sich nicht nehmen, vor den Augen von Turnierdirektor Herwig Straka auf einem Minicourt auch einige Bälle über das Netz zu schlagen. „Es war sehr beeindruckend, Wien von einem Schiff aus zu besichtigen“, war Schwartzman vom Trip auf der Donau angetan.
 
Presseinfo
e|motion group/Erste Bank Open

weiterführende Links:
– zum Sportreport Tennis-Kanal

24.10.2022