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Das U17-Nationalteam (JG 2006) hat den Aufstieg in die Eliterunde zur UEFA U17 EURO 2023 verpasst. Beim entscheidenden letzten Match der 1. Quali-Runde im polnischen Torun verliert die Auswahl von Teamchef Manfred Zsak gegen Polen mit 2:4 (2:2).

Die Partie im Stadion Miejski beginnt gleich mit einem ersten Abschluss des ÖFB-Teams. Gerade einmal elf Sekunden sind gespielt, als Kapitän Oliver Lukic erstmals den polnischen Goalie Piekutowski prüft.

Die Anfangsviertelstunde verläuft ansonsten ohne große Höhepunkte. Beiden Teams ist die Bedeutung der Begegnung anzumerken. Das Geschehen spielt sich überwiegend im Mittelfeld ab, immer wieder stören kleine Fouls den Spielfluss.

Doch nach etwas mehr als einer Viertelstunde nutzt Österreich die erste richtig gefährliche Situation und geht in Führung. Der einlaufende Innenverteidiger Fabian Feiner (FC Flyeralarm Admira) hält an der zweiten Stange seinen Fuß in einen Lukic-Corner und befördert die Kugel ins Tor.

Wenige Augenblicke später bietet sich Verhounig die Möglichkeit auf 2:0 zu erhöhen, doch er kann den Ball im Strafraum nicht unter Kontrolle bringen (21.).

Lange währt die Freude im ÖFB-Lager aber nicht. Polen kombiniert sich auf der linken Angriffsseite durch, in der Mitte steht Mittelstürmer Oskar Tomczyk allein und kann unbedrängt zum Ausgleich einschieben.

Aber auch die Zsak-Auswahl braucht nicht lange, um sich von diesem Gegentreffer zu erholen. Lukic scheitert jedoch alleine vor dem gegnerischen Tor an Keeper Piekutowski (24.).

Zwar werden die Gastgeber nach dem Ausgleich konkreter in Richtung ÖFB-Tor, doch den Treffer machen erneut die Österreicher – und erneut ist Lukic beteiligt.

Dymanisch zieht der ÖFB-Kapitän in den Strafraum, zwei polnische Verteidiger können seinen Pass zur Mitte nicht verhindern, wo Philip Verhounig (FC Red Bull Salzburg) richtig steht und den Ball über die Linie drückt (28.).

Polen eiskalt

Jedoch schlägt Polen erneut eiskalt zurück – dieses Mal sogar noch schneller als nach dem 1:0. Im direkten Gegenzug wird ein Schuss so abgeblockt, dass er als Bogenlampe dem lauernden Tomczyk auf den Kopf fällt und der verwertet zum abermaligen Ausgleich (30.).

Vor dem Seitenwechsel bieten sich Österreich dann noch zwei Möglichkeiten, um mit einer Führung in die Pause zu gehen. Aber Verhounig bekommt nach einem schönen Solo nicht genug Druck in seinen Schuss (37.) und der Abschluss von Leon Grgic fällt zu zentral aus (39.).

„In der ersten Halbzeit haben die Burschen unseren Matchplan wirklich gut ungesetzt, haben die Räume genutzt, die wir bei den Polen in der Analyse ausgemacht haben. Aber wieder einmal hätten wir mehr Tore aus unseren Möglichkeiten machen müssen. Zwei Tore sind für die Menge an Chancen einfach zu wenig“, so der Teamchef nach Schlusspfiff.

Noch ein zweiter Aspekt zieht sich laut Zsak bereits seit einiger Zeit durch: „Auf der anderen Seite nutzen die Gegner jeden individuellen Fehler bei uns eiskalt aus. Da bieten wir einfach zu viel an. Es ist sehr schwer, dass wir vorne so viele Tore schießen, wie wir hinten bekommen.“

Die Hausherren nutzen beinahe jede sich bietende Gelegenheit. Unmittelbar nach Start der 2. Halbzeit dreht Polen die Partie. Filip Rejczyk bringt einen Freistoß von der rechten Seite zur Mitte. Dort befördert Verteidiger Jakub Krzyzanowski den Ball aus kürzester Distanz ins Tor (48.).

Dieser Treffer zeigt Wirkung, Österreich braucht, um sich vom Rückstand zu erholen. Die Polen versuchen die Partie frühzeitig zu entscheiden. Doch auch sie kommen in dieser Phase des Spiels zu keinen ernsthaften Möglichkeiten. „In der zweiten Halbzeit konnten wir dann nicht mehr viel zusetzen, haben nach dem dritten Gegentreffer den Faden verloren“, sagt Zsak.

In der 67. Minute hat Verhounig die größte Chance auf den Ausgleich. Leon Grgic legt im Strafraum schön mit der Ferse ab, doch Piekutowski kann Verhounigs Schuss zum Corner klären.

Auch gegen Grgic ist der polnische Schlussmann zwei Minuten später auf dem Posten (69.). Knapp zehn Minuten vor dem Ende entscheiden die Polen die Partie. Erneut ist es Tomczyk, der aus kurzer Distanz mit der Ferse trifft (79.).

Damit verpasst das U17-Nationalteam den Aufstieg in die Eliterunde und auch die Teilnahme an der UEFA U17 EURO 2023 in Ungarn.

„Natürlich ist die Enttäuschung riesig, keine Frage. Die Burschen haben wirklich alles probiert und hätten sich mit der Leistung vor der Pause sicherlich auch mehr verdient gehabt. Aber Fakt ist, dass wir ausgeschieden sind“, bilanziert der Teamchef. Vorwurf will er seinen Spielern aber keinen machen: „Ich habe ihnen nach dem Match in der Kabine gesagt, dass sie bei aller Enttäuschung den Kopf nicht hängen lassen sollen. Es gehört leider auch zum Fußball dazu, dass man schmerzhafte Niederlagen hinnehmen muss. Aber unsere Reise als Nationalteam ist nicht vorbei. Wir werden wieder aufstehen und neu angreifen.“

Qualifikation zur UEFA U17 EURO 2023
Polen vs. Österreich 4:2 (2:2)
Tore: Tomczyk (22., 30., 79.), Krzyzanowski (48.) bzw. Feiner (16.), Verhounig (28.)

Polen: Piekutowski – Krzyzanowski, Olejnik (K), Orlikowski – Kolanko, Sznaucner, Rejczyk (73. Kadziolka), Borys (67. Mikolajewski), Wolski (90. Kucharczyk) – Tomczyk (90. Huras), Skoczylas

Österreich: Lorenz – Österreicher, Feiner, Pirker, Stöckl – Lukic (K), Hajdini (80. Canazlar), Mankan – Brkic (64. Zivkovic), Verhounig, Grgic

Medieninfo ÖFB

26.10.2022


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