Am Freitag steht für Rekordmeister KAC das Auswärtsspiel beim HC Pustertal auf dem Programm. Die Rotjacken im Vorfeld des Spiels.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC konnte in der Vorwoche zwei seiner drei Heimspiele gewinnen (3:2 n. P. gegen Villach, 3:2 n. V. gegen Székesfehérvár, 3:4 n. P. gegen Salzburg), unterlag am Dienstag jedoch dem HC Innsbruck nach enttäuschender Vorstellung mit 1:2. Die Klagenfurter rutschten damit in der Tabelle auf den neunten Rang ab, haben in den kommenden Wochen jedoch zahlreiche Möglichkeiten, ihre Platzierung im Ranking deutlich zu verbessern: Von den 14 Ligaspielen bis Weihnachten trägt der Rekordmeister nur zwei außerhalb Kärntens aus, das erste davon am Freitag beim HC Pustertal Wölfe. Die Südtiroler sind das einzige Team in der win2day ICE Hockey League, gegen das der EC-KAC in der laufenden Spielzeit noch keine Partie bestritten hat.
Der HC Pustertal Wölfe war im Oktober der erste Klub in der Liga, der einen Wechsel auf der Head Coach-Position vornahm. Unter Interimstrainer Philippe Horsky legten die Gelb-Schwarzen einen wechselhaften Start hin, auf ein 1:9-Heimdebakel gegen Wien folgten deutliche Siege in Ljubljana (7:0) und gegen Innsbruck (8:3). Seither haben sich die Leistungen der Südtiroler stabilisiert, die Mannschaft bog wieder auf die Erfolgsstraße ein und konnte vier ihrer letzten fünf Partien für sich entscheiden. Mit den jüngsten Siegen gegen den HK Olimpija (4:2) und bei den Pioneers Vorarlberg (4:0) schob sich der HCP in der Tabelle auf Platz zehn und damit wieder in die Pre-Playoff-Ränge. Enorm gefährlich ist aktuell Pustertals Überzahlspiel, seit dem Trainerwechsel endeten zehn der zwanzig Sequenzen numerischen Vorteils mit einem Torerfolg.
DER GEGNER:
| DER KLUB
Im 1954 gegründeten EV Bruneck stand zunächst das Amateureishockey im Vordergrund, doch bereits ab 1972 spielte der Klub (für 29 Saisonen ohne Unterbrechung) in Italiens höchster Spielklasse. Verbunden mit einem konsolidierenden zweijährigen Abstecher in die zweite Liga erhielt der Klub im Jahr 2001 seinen heutigen Namen. Der HC Pustertal war 2016 Gründungsmitglied der Alps Hockey League und gehörte in dieser zu den absoluten Spitzenteams, der endgültige Schritt ins Profieishockey erfolgte aber erst im Sommer 2021, als sich der Bezug der langersehnten neuen Heimstätte, der nunmehrigen Intercable-Arena, final abzeichnete und schließlich im Oktober auch vollzogen wurde.
In der ICE Hockey League hatten die Wölfe zunächst einen schweren Stand, nach Findungsphase und Trainerwechsel schoben sie sich in der Tabelle aber Schritt für Schritt nach vorne, letztlich beendete der Liganeuling den Grunddurchgang seiner Premierensaison auf dem hervorragenden fünften Platz. Für ein sportliches Ausrufezeichen in den Playoffs reichte es allerdings nicht mehr, die Südtiroler unterlagen dem späteren Vizemeister Fehérvár AV19 im Viertelfinale (bei 9:24 Toren) in vier Spielen. Der im Sommer mit einem mehrjährigen Vertrag ausgestattete Head Coach Stefan Mair wurde nach nur neun Spielen vom Dienst freigestellt, aktuell steht beim HCP der ehemalige KAC-Stürmer Philippe Horsky an der Bande.
| SPIELER IM FOKUS
In prächtiger Form präsentierte sich zuletzt Stürmer Olivier Archambault, der in jedem seiner jüngsten fünf Ligaspiele anschreiben konnte und mittlerweile (mit sechs Toren und zwölf Assists) auch die teaminterne Topscorer-Wertung anführt. Bester Torjäger der Wölfe ist aktuell Filip Ahl, der im Sommer neu zum Klub stieß, in den beiden vergangenen Jahren bei Bratislava und Znojmo jedoch bereits unter Beweis stellte, dass der EC-KAC zu seinen Lieblingsgegnern zählt: Der Schwede verbuchte in bislang sieben ICE-Karrierespielen gegen die Klagenfurter satte neun Scorerpunkte (drei Treffer, sechs Vorlagen). Mit Mittelstürmer Marc-Olivier Roy und den ehemaligen HCB-Stürmern Daniel Catenacci und Anthony Bardaro verfügen die Südtiroler über weitere gefährliche Offensivkräfte, der Letztgenannte stand bereits im Vorjahr in Brunico/Bruneck unter Vertrag und verbuchte in den vier Saisonduellen mit den Rotjacken ebenso viele Torerfolge.
| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Der HC Pustertal und der EC-KAC spielen erst seit Sommer 2021 (wieder) in der gleichen Liga, im vergangenen Spieljahr gelang es dem ICE-Neuling aber gleich drei Mal, dem österreichischen Rekordmeister ein sprichwörtliches Bein zu stellen: Siegte Klagenfurt im ersten Duell auswärts noch mit 4:1, musste man sich in den folgenden drei Begegnungen jeweils geschlagen geben (1:3, 2:4 und 4:5). Die Rotjacken verfügten in jeder der vier Konfrontationen über mehr Puckbesitz (insgesamt 54,6 Prozent) und ein massives Übergewicht hinsichtlich der Torschüsse (149 gegenüber 105), agierten aber insgesamt zu ungefährlich: Bei Even Strength lag ihre Schusseffizienz in Spielen gegen den HCP bei nur 5,8 Prozent, während die Wölfe 11,8 Prozent ihrer Abschlüsse auf den Kasten auch in die Maschen setzen konnten. Damit widerlegte der HC Pustertal die vorangegangene Historie zwischen den beiden Klubs, waren von den insgesamt acht direkten Duellen in der Alpenliga und im Europäischen Ligacup zwischen 1992 und 1998 (bei einem Unentschieden) doch sieben an die Kärntner gegangen.
DIE PERSONALIEN:
Die Rotjacken müssen in diesem Auswärtsspiel auf Daniel Obersteiner, Johannes Bischofberger (beide verletzt), Thomas Koch (krank) und Clemens Unterweger (angeschlagen) verzichten, der Verteidiger ist der Einzige aus diesem Quartett, der bereits wieder im leichten Eistraining steht. Dem Trainerstab stehen also die gleichen Akteure zur Verfügung wie zuletzt in den Partien gegen Salzburg und Innsbruck. Ob diese Gruppe um Neuzugang Rihards Bukarts erweitert wird, entscheidet sich erst am Spieltag. Der Lette trifft am Donnerstag in Klagenfurt ein, sämtliche Anmeldeformalitäten sind abgeschlossen, sodass seine Spielberechtigung bereits besteht.
DER KOMMENTAR:
„Wir müssen wieder zu jenen Eigenschaften zurückfinden, die uns in der Vergangenheit stark gemacht haben, also uns in erster Instanz um unser Spiel in der eigenen Zone kümmern und defensiv kompakter agieren. Die letzten Partien beschlossen wir fast alle mit einem Chancenplus, punktemäßig hat aber zu wenig herausgeschaut, wir müssen also zweifellos auch effizienter werden. Auch haben wir noch zu viele Ups und Downs im Verlauf der 60 oder mehr Minuten, zu wenig Leistungskonstanz. Der HC Pustertal verfügt über einige sehr begabte Spieler, wir müssen also mit dem Mindset in die Partie gehen, dass es eine sehr harte Begegnung für uns wird. Wie so vieles in der bisherigen Saison hart für uns war. Dieser Gegner ist offensiv stark, kann seine Tore aus wenigen Möglichkeiten erzielen, der Weg zu einem Erfolg wird für uns also nur über eine stabile Defensive führen – und über bessere Special Teams.“ (Steven Strong, Verteidiger EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
03.11.2022