Nach der Derbyniederlage steht für Rekordmeister EC KAC ein Heimspiel gegen Olimpija Ljubljana auf dem Programm.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Für den EC-KAC folgte auf den knappen, wenig begeisternden 3:2-Heimsieg gegen Asiago am vergangenen Sonntag ein hart erarbeiteter Punktgewinn im Kärntner Derby: Mit stark ausgedünntem Lineup und einer famosen kämpferischen Leistung glichen die Rotjacken auswärts beim EC VSV Defizite von 0:2 und 1:3 aus und mussten sich letztlich erst im Penaltyschießen geschlagen geben (Endstand: 4:5). Zu Hause schrieben die Klagenfurter in den vergangenen Wochen regelmäßig an, aus den letzten fünf Partien in der Heidi Horten-Arena fuhren sie zwölf von 15 möglichen Zählern ein. In der Tabelle nimmt der EC-KAC aktuell unverändert die achte Position ein, die bevorstehenden vier Heimspiele am Stück bieten die Gelegenheit, sich in Richtung Top-Sechs zu orientieren.
Der HK Olimpija Ljubljana hat zuletzt erstmals in der laufenden Spielzeit zwei Drei-PunkteSiege hintereinander eingefahren, jeweils zu Hause besiegten die Grünen Drachen am Sonntag den EC VSV mit 4:2 und am Freitag den HC Pustertal Wölfe mit 5:2. Die Slowenen vergrößerten damit ihren Vorsprung auf die Teams außerhalb der Pre-Playoff-Plätze, aktuell nehmen sie in der Tabelle aber unverändert den zehnten Rang ein. Nach vier Erfolgen in den ersten sechs Auswärtspartien der Saison musste sich Olimpija in der Fremde zuletzt vier Mal am Stück geschlagen geben, aus Linz nahm man nach der Shootout-Niederlage aber immerhin einen Punkt mit. Saisonspiele mit Beteiligung Ljubljanas waren bislang überdurchschnittlich torreich (6,23 pro Partie), nur in Partien von Innsbruck (7,57), Villach (6,83) und Asiago (6,47) fielen mehr Treffer.
DER GEGNER:
| SPIELER IM FOKUS
Die teaminterne Scorerwertung beim HK Olimpija wird von einem ehemaligen KAC-Stürmer angeführt: Rok Kapel, der von Sommer 2019 bis zum Januar des aktuellen Jahres für das Future Team auflief, verbuchte beim 5:2-Heimsieg gegen den HC Pustertal Wölfe am Freitag einen Doppelpack, sodass nun keiner seiner Mitspieler mehr Saisontreffer erzielt (acht) oder Punkte gesammelt (18) hat als er. Hinter ihm platziert sich mit Chris Dodero ein US-Amerikanischer Neuzugang aus dem Sommer, der bei 17 Zählern haltende Angreifer war Ljubljanas auffälligster Spieler im ersten Saisonduell mit den Rotjacken, als er beim 2:4-Verlust einen Treffer und eine Vorlage auf sein persönliches Konto brachte. Die spannendste Aktie im Aufgebot der Grünen Drachen ist aber wohl der erst 18-jährige Miha Beričič: Der großgewachsene Mittelstürmer, am Freitag ebenfalls Torschütze, hält bereits bei sieben Scorerpunkten – und damit gleich vielen, wie alle insgesamt 19 in der laufenden Saison bislang ligaweit eingesetzten U19-Feldspieler zusammen.
| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Der im Sommer 2021 in die ICE Hockey League eingestiegene HK Olimpija Ljubljana war bisher insgesamt fünf Mal Gegner der Rotjacken, die drei dieser Duelle für sich entscheiden konnten. Die Slowenen hatten dabei meist einige Probleme, zu Torerfolgen zu kommen, insgesamt erzielten sie in den fünf Begegnungen lediglich acht Treffer. Aus den beiden in Klagenfurt ausgetragenen Konfrontationen konnte jede Mannschaft jeweils ein Mal siegreich hervorgehen, im Dezember 2021 setzte sich Ljubljana zunächst mit 3:2 durch, um zehn Tage später mit 1:3 den Kürzeren zu ziehen. In beiden Partien erzielten die Gäste aus dem südlichen Nachbarland den ersten Treffer des Abends. Mit dem Vorgängerverein HDD Olimpija Ljubljana duellierten sich die Klagenfurter zwischen 1976 und 2017 in insgesamt 78 Bewerbsspielen im Europacup und im Continental Cup sowie in der Alpenliga, der IEL und der EBEL. Bei einem Unentschieden verbuchte Rot-Weiß 55 Siege, Grün-Weiß ging 22 Mal als Gewinner vom Eis.
| DAS LETZTE DUELL
Im ersten, bisher einzigen Saisonduell zwischen dem EC-KAC und dem HK Olimpija Ljubljana setzten sich die Rotjacken am 25. September auswärts in der Hala Tivoli mit 4:2 durch. Mit einem Doppelschlag 28 Sekunden vor und 36 Sekunden nach der ersten Pause verwandelten die Klagenfurter einen Rückstand in eine Führung und gaben diese bis zum Ende der Partie auch nicht mehr aus der Hand. Der EC-KAC limitierte die Slowenen auf nur sieben Torschüsse aus dem Slot, 13 Blocks bedeuteten zudem den zweithöchsten Wert im bisherigen Saisonverlauf. Der Sieg der Kärntner war ein durchaus verdienter, ihren 70 Puckbesitz-Sequenzen in der Offensivzone (bei Even Strength) standen nur deren 48 der Gastgeber gegenüber. Die Rotjacken kamen in dieser Begegnung zu keiner einzigen Powerplaymöglichkeit, überzeugten aber im Penalty Killing: In fünf Überzahlsituationen mit einer Gesamtlänge von 9:05 Minuten (davon 0:55 bei „Fünfgegen-Drei“) gelang Ljubljana kein Treffer.
DIE PERSONALIEN:
Die personelle Situation beim EC-KAC wird sich auch vor dem zweiten Spiel an diesem Wochenende nicht entspannen: Neben den Langzeitausfällen Jesper Jensen Aabo, Lukas Haudum, Thomas Koch, Johannes Bischofberger und Daniel Obersteiner fehlt den Rotjacken auch der in dieser Woche erkrankte Rok Tičar. Zudem stehen aus persönlichen Gründen und auf unbestimmte Zeit Val Usnik und Paul Postma nicht zur Verfügung, sodass die Klagenfurter erneut auf zumindest acht Stammkräfte verzichten müssen. Das ebenfalls von zahlreichen Ausfällen gebeutelte Future Team bestreitet am Samstagabend in Vorarlberg seine zweite Partie innerhalb von 24 Stunden, ob und welche Spieler aus dem AHL-Team das sonntägige Lineup der Kampfmannschaft ergänzen, wird erst am Spieltag entschieden.
DER KOMMENTAR:
„Die Derby-Niederlage im Penaltyschießen schmerzt natürlich, aber wir können aus dieser Partie sehr viel Positives mitnehmen. Zwar misslang uns das Startdrittel, danach konnten wir aber Schritt für Schritt Momentum aufbauen und waren dann im zweiten Teil des Spiels auch die gefährlichere Mannschaft. Der Kampfgeist und die Energie waren da, darum wird es nun auch im Heimspiel gehen, das wir wieder mit einem kurzen Lineup zu bestreiten haben. Ljubljana ist ein Team, das über eine gute und gefährliche Offensive verfügt, sie haben zuletzt auch wieder gewonnen, die Aufgabe, vor der wir stehen, ist also eine ebenso schwierige wie jene am Freitag, aber wir werden bereit dazu sein, alles zu tun, das nötig ist, um erfolgreich zu sein.“ (Nick Petersen, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
03.12.2022