Für Rekordmeister EC KAC steht in der win2day ICE Hockey League am Sonntag ein Duell gegen die Pioneers Vorarlberg auf dem Programm.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der seit Wochen von zahlreichen Ausfällen geplagte EC-KAC sammelte zuletzt eifrig Punkte: Auf die mit kurzem Lineup geholten vier Zähler in den Partien in Villach und gegen Ljubljana in der Vorwoche folgte am Freitag ein bemerkenswerter 3:2-Heimsieg nach Verlängerung gegen Titelverteidiger EC Salzburg. Die Rotjacken konnten in dieser Begegnung aufgrund der Ausfälle von insgesamt 16 Stammkräften und NachrückKandidaten nur 13 Feldspieler aufbieten, zwangen die Bullen aber mit einem smarten und
aufopfernden Auftritt dennoch in die Knie. Damit bestätigten die Klagenfurter ihre mittlerweile sehr herzeigbare Heimbilanz, fuhren sie gegen die Mozartstädter doch ihren sechsten Sieg im Verlauf der letzten sieben Auftritte in der Heidi Horten-Arena ein.
Mit den Pioneers Vorarlberg gastiert am Sonntag nun auch der letzte der zwölf ICEKonkurrenten der Rotjacken erstmals in dieser Saison in Klagenfurt, der Liganeuling reist als Tabellenschlusslicht zum ersten Erstligaauftritt einer aus Feldkirch stammenden Mannschaft in der Kärntner Landeshauptstadt seit mehr als 18 Jahren. Von ihren bislang 22 Saisonpartien konnten die Vorarlberger zwar nur fünf gewinnen, drei davon jedoch gegen die letzten drei Titelträger aus Salzburg, Klagenfurt und Bolzano/Bozen. Bei noch 26 ausständigen Begegnungen im Grunddurchgang fehlen den Pioneers aktuell 25 Zähler auf die Top-Sechs sowie 14 Punkte auf den letzten Pre-Playoff-Platz. Begründet liegt dies vor allem im bescheidenen Output der Offensive im bisherigen Saisonverlauf: 1,77 erzielte Tore pro Partie sind der mit Abstand niedrigste Wert ligaweit, auch das Powerplay
rangiert hinsichtlich der Effizienz – sechs Treffer bei 62 Gelegenheiten – am letzten Platz.
DER GEGNER:
| SPIELER IM FOKUS
Bei den Gästen aus Vorarlberg ist davon auszugehen, dass David Madlener zwischen den Pfosten stehen wird: Der ehemalige KAC-Goalie, von 2016 bis 2021 in Klagenfurt unter Vertrag, fuhr heuer bei acht Starts zwar erst zwei Siege ein, den ersten davon aber ausgerechnet gegen die Rotjacken, die er beim Aufeinandertreffen im September mit 53 Paraden sprichwörtlich zur Verzweiflung brachte. Die teaminterne Scorerwertung der Pioneers und auch ihre Torjägerliste wird von Hampus Eriksson angeführt, der Schwede traf bereits acht Mal und trat in neun weiteren Fällen als Vorlagengeber in Erscheinung. In der Abwehr setzen die Vorarlberger häufig auf eine Konzentration der Kräfte: Beim Quartett Christian Bull, Alexander Pallestrang, Steve Birnstill und Layne Viveiros (einst beim EC-KAC ausgebildet) liegt die durchschnittliche Time-on-Ice pro Partie jeweils im Korridor zwischen 23:01 und 25:11 Minuten. Prominentester Crack im Kader des Liganeulings ist Richard Jarůšek, der sich dem Klub Ende Oktober anschloss. Der Stürmer nutzte vor gut zehn Jahren den HC Orli Znojmo und die damalige EBEL als Sprungbrett, von 2013 bis zum vergangenen Sommer war er durchgehend in der Extraliga engagiert, in der er nicht nur auf 406 Einsätze kam, sondern zwischenzeitlich auch zum tschechischen Nationalspieler (WM-Teilnahme 2016) avancierte.
| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Die 2022 gegründeten Pioneers Vorarlberg trafen bislang erst ein Mal – im September auf eigenem Eis – auf den EC-KAC. Doch aus der langen Reihe an direkten oder indirekten Vorgängerklubs erwuchs dem Rekordmeister über die Jahrzehnte ein häufig bespielter Gegner: Bislang trat Klagenfurt in 216 Ligaspielen gegen in Feldkirch beheimatete Klubs (EHC Feldkirch 1967 bis 1973, VEU Feldkirch 1973 bis 2000, EC Feldkirch 2002 bis 2004) an, 16 Mal trennte man sich unentschieden, 116 rot-weißen Siegen standen deren 84 der Vorarlberger gegenüber. Das letzte Gastspiel einer Feldkircher Mannschaft in Kärntens Landeshauptstadt in der höchsten Spielklasse liegt mehr als 18 Jahre zurück: Am 27. Februar 2004 besiegte der EC-KAC vor 3.150 Zuschauern den EC Feldkirch knapp mit 3:2, das Game Winning Goal für die Rotjacken erzielte in der 48. Minute der heutige Kapitän Thomas Koch. Auch der gegenwärtige Pioneers-Sportdirektor Michael Lampert verewigte sich in dieser Partie am Scoreboard.
| DAS LETZTE DUELL
Das erste Aufeinandertreffen zwischen den Pioneers Vorarlberg und dem EC-KAC ging am 18. September in Feldkirch über die Bühne und endete mit einem knappen 2:1-Heimsieg der Vorarlberger. Die Rotjacken vergaben in dieser Begegnung eine fast schon groteske Anzahl an goldenen Einschussgelegenheiten, nach 60 Nettominuten standen 96 Torschussversuchen der Klagenfurter deren 23 der Pioneers gegenüber (Torschussverhältnis: 54 zu 13). David Madlener brillierte im Kasten der Gastgeber, er entschärfte alleine 21 der 22 KAC-Schüsse aus dem Slot und wurde insgesamt nur ein einziges Mal – von Rok Tičar im Powerplay – bezwungen. Die Rotjacken kamen in dieser Partie auf ihren höchsten Scheibenbesitz-Anteil in der bisherigen Saison (66,15 Prozent), bei Even Strength verbrachten Sie 18:04 Minuten mit Puckkontrolle im Angriffsdrittel (Pioneers: 5:25 Minuten). Für Vorarlbergs Treffer zeichneten – jeweils auf Vorlage des anderen – die beiden langjährigen EBEL/ICE-Kräfte Patrick Spannring und Kevin Macierzynski verantwortlich.
DIE PERSONALIEN:
Neben den sechs Verletzten Jesper Jensen Aabo, Lukas Haudum, Thomas Koch, Johannes Bischofberger, Daniel Obersteiner (alle langfristig out) und Samuel Witting muss der ECKAC in dieser Begegnung (sowie im Heimspiel in der kommenden Woche) auch auf Stürmer Luka Gomboc verzichten, der am Sonntag mit Sloweniens Nationalteam in die U20-Weltmeisterschaft der Division 1A in Asker, Norwegen, startet. Von den fünf zuletzt erkrankten Stammkräften ist der Genesungsprozess bei Rihards Bukarts am weitestenfortgeschritten, sein Einsatz im Spiel gegen die Pioneers Vorarlberg ist wahrscheinlich. Bei Kele Steffler, Thomas Hundertpfund, Niki Kraus und Fabian Hochegger fällt die Entscheidung über die Mitwirkung erst kurzfristig am Spieltag.
DER KOMMENTAR:
„Der Sieg gegen Salzburg am Freitag war aufgrund der Umstände ein hochemotionaler, diesen Geist gilt es auch in die Partie am Sonntag mitzunehmen. Die Voraussetzungen und der Gegner sind natürlich ganz andere, man kann erwarten, dass wir gegen Vorarlberg über mehr Scheibenbesitz verfügen werden als gegen Salzburg. Es wird aber auf jeden Fall wieder einer großen kämpferischen Leistung bedürfen, um erfolgreich sein zu können.“ (Sebastian Dahm, Torhüter EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
10.12.2022