Österreichs Skispringer haben beim ersten von zwei Weltcup-Bewerben in Engelberg (SUI) einen Podestplatz verpasst. Stefan Kraft wurde als bester ÖSV-Adler Vierter.
Jan Hörl landete als Siebter knapp dahinter in den Top-Ten. Manuel Fettner (14.) konnte sich nach einem etwas missglückten, ersten Durchgang im Finale um 14 Plätze verbessern. Daniel Tschofenig (17.) und Philipp Aschenwald (24.) sammelten Weltcup-Punkte. Michael Hayböck und Markus Müller verpassten überraschend den Finaldurchgang.
Der Sieg ging an den Slowenen Anze Lanisek vor den beiden Polen Dawid Kubacki und Piotr Zyla. In der Gesamtwertung kommt Lanisek dem Führenden Kubacki (550 Punkte) damit bis auf 34 Zähler näher. Stefan Kraft liegt mit 123 Punkten Rückstand auf Rang drei. In der Nationenwertung führt Österreich (1272 Punkte) vor Polen (-120) und Norwegen (-161). Der zweite Bewerb in Engelberg ist morgen Sonntag um 12:30 MEZ angesetzt.
Stefan Kraft: „Ein vierter Platz ist nie ganz schön, aber trotzdem bin ich sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Die anderen drei waren einfach richtig stark heute. Man muss sich vor allem anschauen, wie die ersten beiden hier so einen Vorsprung herausspringen können. Aber mit meiner Leistung bin ich megahappy. Es war der zweite Sprung sehr sauber. Der erste war mutig, wie man es von mir kennt, und das passt so.“
Andreas Widhölzl: „Ganz zufrieden bin ich heute nicht. Krafti ist auf jeden Fall sehr gut gesprungen. Ich meine, es geht dort vorne richtig die Post ab. Das ist alles andere als einfach. Jan hat sehr gut mitgehalten. Er hat sich im Training immer mehr gesteigert. Fetti ist normal auch locker unter den ersten Zehn drin, wenn er zwei Sprünge wie im zweiten Durchgang macht. Es wäre sicher um Einiges mehr drin gewesen. Ich glaube, wir haben im ersten Durchgang ein bisschen überpaced und waren zu viel am Gas oben.“
Lamparter starker Zweiter in Ramsau am Dachstein
Lisa Hirner schrammt als Vierte am Podest vorbei
Johannes Lamparter holt heute in Ramsau am Dachstein den ersten Podestplatz der Saison für die ÖSV-Equipe. Der Tiroler musste sich heute nur einem unschlagbar laufenden Vinzenz Geiger (GER) geschlagen geben. Auf Platz drei landet Jarl Magnus Riiber (NOR). Bei den Frauen geht der Sieg erneut an Gyda Westvold Hansen vor Annika Sieff (ITA) und Nathalie Armbruster (GER). Lisa Hirner wird starke Vierte.
Damen:
Zur Halbzeit führte erneut die Norwegerin Gyda Westvold Hansen das Feld an. Lisa Hirner lag nach dem Springen auf Platz vier, ihr Rückstand betrug 46 Sekunden auf die Spitze. Im Langlaufrennen konnte auch diesmal niemand etwas gegen Westvold Hansen ausrichten, einsam skatete sie zum nächsten Start-Ziel Sieg. Dahinter entwickelte sich das Rennen über die 5 Kilometer zu einer sicheren Sache für Annika Sieff (ITA) und Nathalie Armbruster (GER), die sich ebenso ungefährdet die verbleibenden zwei Plätze am Podium sicherten. Mit einem Rückstand von 10 Sekunden auf eine Podiumsplatzierung kam dann Lisa Hirner ins Ziel, die Steirerin hielt dabei gekonnt die Französin Lena Brocard auf Distanz. Annalena Slamik büßte im Langlaufrennen vier Positionen ein und wurde gesamt 16.
Bei den Herren lagen gleich vier Österreicher in den Top Ten nach dem Springen. Franz-Josef Rehrl hatte als Dritter (+39sek) die beste Ausgangsposition, dahinter folgten die Brüder Rettenegger auf den Plätzen 7 und 8 (51sek bzw. 56sek Rückstand). Auf Platz Neun folgte Johannes Lamparter auf den 2,5 Kilometer langen, sehr anspruchsvollen Rundkurs.
Im Rennen bildete sich hinter Riiber eine Verfolgergruppe, in der sich auch Lamparter und Rettenegger befanden. In der dritten Runde holte diese Gruppe Jarl Magnus Riiber ein. Vinzenz Geiger konnte sich dann frühzeitig nach vorne absetzen und den Sieg fixieren. Dahinter sprintete Lamparter gegen Riiber um Platz zwei, der Tiroler behielt dabei haarscharf die Oberhand. Mit Stefan Rettenegger auf Platz sechs landet ein weiterer ÖSV-Athlet im Spitzenfeld.
Lisa Hirner: (4.) „Es war ein richtig tolles Wochenende für mich, an dem ich mit dem zweiten Platz gestern mein bestes Weltcup-Ergebnis bisher erzielen konnte. Auch heute war es absolut ok, mehr wie der vierte Platz war einfach nicht drin. Ich kann jetzt beruhigt in die Weihnachtspause gehen und mich gut erholen.“
Annalena Slamik: (16.) „Unterm Strich habe ich mir vom Wochenende mehr erwartet, ich bin schon etwas enttäuscht. Ich weiß, wo ich ansetzen muss, es fehlen mir einfach die paar Meter auf der Schanze, dass ich eine bessere Ausgangsposition für den Langlauf habe. Da heißt es jetzt weiterarbeiten.“
Johannes Lamparter: (2.) „Es ist einfach nur cool, heute hat alles zusammengepasst. Läuferisch war ich davor schon in einer Top Verfassung, sprungtechnisch habe ich seit Lillehammer ein bisschen was umgestellt. Das ist mir super gelungen, ich habe zwei richtig coole Sprünge zeigen können hier in der Ramsau. Wir haben keinen Probedurchgang gehabt, vielleicht muss ich den einfach in Zukunft auslassen.“
Die weiteren Platzierungen der Österreicher:
16. Franz-Josef Rehrl
19. Lukas Greiderer
21. Martin Fritz
22. Thomas Rettenegger
23. Mario Seidl
29. Fabio Obermeyr
34. Philipp Orter
Der Weltcup der nordischen Kombinierer geht nun in die Weihnachtspause. Die nächsten Wettkämpfe finden Otepää (EST) statt, wo ein Herren-Teamwettkampf sowie jeweils ein Massenstart und ein Einzelbewerb für Damen und Herren ausgetragen werden.
Presseinfo
Österreichischer Skiverband
17.12.2022