Zwei Podestplätze haben die ÖSV-Damen beim letzten Weltcuprennen dieses Kalenderjahres am Donnerstag in Innichen (ITA) geholt! Die Oberösterreicherin Andrea Limbacher landete hinter der schwedischen Siegerin Sandra Näslund auf Rang zwei und durfte sich damit über ihren ersten Stockerlplatz seit Februar 2019 freuen, als sie in Sunny Valley (RUS) Dritte geworden war. Die Vorarlbergerin Sonja Gigler und die Schweizerin Fanny Smith teilten sich nach einem turbulenten Rennverlauf im großen Finale Rang drei.
Im Duell um Platz zwei wurde Smith in einer langgezogenen Linkskurve im Schlussabschnitt weit abgetragen und musste sogar ein wenig bergauf fahren, um wieder auf die Ideallinie zu kommen. Dadurch verlor die Schweizerin jedoch so viel Tempo, dass die mit hohem Speed heranrasende Gigler auf Smith auffuhr und eine Kollision unvermeidlich war. Dabei fädelten die Österreicherin und ihre Kontrahentin bei einem Richtungstor ein und wurden daher beide auf Platz drei klassiert, während Limbacher die Szene dazu nutzte, um noch von Position vier auf Rang zwei zu fahren.
„Das Glück war heute auf meiner Seite“, sagte Limbacher, die sich damit auch auf das Viertelfinale bezog, in dem sie seelenruhig über die Ziellinie fuhr, obwohl ihr die Kanadierin Hannah Schmidt und die Deutsche Daniela Maier dicht auf den Fersen waren. „Ich habe geglaubt, dass meine Gegnerinnen entweder gestürzt oder weit hinter mir sind. Das wäre aber fast ins Auge gegangen. Das Halbfinale war dann gut, im großen Finale habe ich vom Zusammenstoß von Fanny (Smith, Anm.) und Sonja (Gigler, Anm.) profitiert. Es tut natürlich sehr gut, nach so langer Zeit wieder auf dem Stockerl zu stehen und für die harte Arbeit in der Vorbereitung belohnt zu werden“, sagte Limbacher.
„Die Luft da oben am Podest ist ziemlich gut“, kommentierte Sonja Gigler ihren ersten Podestplatz im Weltcup. „Ich habe den von unseren Trainern ausgegebenen Rennplan gut umsetzen können und bin auch technisch saubere Läufe gefahren. Bei der Szene im großen Finale ist alles so schnell gegangen – auf einmal ist Fanny vor mir gestanden und ich habe nicht mehr reagieren können. Mit diesem Resultat kann ich jetzt die Weihnachtspause so richtig genießen“, freute sich die amtierende Junioren-Weltmeisterin.
Katrin Ofner wurde im Viertelfinale eine ungestüme Aktion von Hannah Schmidt zum Verhängnis. Die Kanadierin fuhr der in Führung liegenden Steirerin auf die Ski-Enden und verursachte dadurch einen Sturz Ofners, die sich in der Endabrechnung an der 15. Stelle einreihte.
Mathias Graf auf Rang neun
Bei den Herren landete Vortagessieger Mathias Graf als bester Österreicher auf Rang neun. Graf führte seinen Viertelfinal-Heat gegen ein deutsches Trio an, ehe er ein Element in einer Wellensektion nicht optimal traf und damit in einen intensiven Positionskampf mit seinen Gegnern verstrickt wurde, in dessen Folge der Vorarlberger von den Beinen geholt wurde. „Es sollten doch Überholmanöver möglich sein, ohne dass es dabei zu einem heftigen Körperkontakt kommt oder einem über die Ski gefahren wird. Beides ist heute leider wieder einmal passiert. Ich habe diese Passage zwar nicht gut erwischt, hätte aber im unteren Teil noch die Chance gehabt, diesen Schnitzer auszumerzen. Durch den Sturz wurde mir diese Möglichkeit aber genommen“, beschrieb Graf die Situation, die zu seinem Aus in der Runde der letzten 16 führte.
Zweitbester Österreicher wurde der Niederösterreicher Tristan Takats, der wie Graf das Viertelfinale erreichte und Elfter wurde. Der Salzburger Adam Kappacher holte als 29. ebenfalls noch Weltcuppunkte. Der am Mittwoch schwer gestürzte Johannes Rohrweck konnte wegen einer Gehirnerschütterung nicht antreten und wurde als 32. gewertet. Der Oberösterreicher verfolgte das Rennen in der Universitätsklinik Innsbruck im TV und gratulierte seinen Teamkolleginnen Limbacher und Gigler mit der WhatsApp-Nachricht: „Super-Vorstellung!“
Der Sieg ging an den Kanadier Reece Howden vor dem Japaner Ryo Sugai und dem Deutschen Niklas Bachsleitner. Damit löste Howden mit 301 Punkten auch Graf (279) als Weltcup-Spitzenreiter ab. Die nächste Station im Skicross-Weltcup ist am 21. und 22. Jänner 2023 das schwedische Idre Fjäll.
Presseinfo
Österreichischer Skiverband
22.12.2022