Rekordmeister EC KAC startet in das sportliche 2023 mit einem Auswärtsspiel beim HC Pustertal.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC ging am Freitagabend erstmals seit fünf Spielen (aus denen insgesamt zwölf Zähler resultierten) wieder ohne Punktgewinn vom Eis, die Rotjacken unterlagen den Black Wings Linz auch im dritten Saisonspiel, diesmal auf eigenem Eis mit 0:1. In der Tabelle liegt der Rekordmeister – sowohl in absoluten Zahlen als auch im um die unterschiedliche Anzahl absolvierter Partien bereinigten Ranking – unverändert auf dem sechsten Platz. In der Fremde ließen die Klagenfurter nach Weihnachten auf eine 1:2-Overtime-Niederlage beim HCB Südtirol einen 6:1-Erfolg beim HK Olimpija Ljubljana folgen, insgesamt punkteten sie seit dem 20. November (1:3-Verlust bei Fehérvár AV19) in jedem ihrer Auswärtsspiele. Partien am 1. Januar endeten für den EC-KAC in der jüngeren Vergangenheit häufig positiv: An den Neujahrstagen der vergangenen zehn Jahre (neun Spiele) blieben die Rotjacken nur ein Mal gänzlich ohne Punkt.
Der HC Pustertal beschloss das alte Kalenderjahr am Freitag mit einem 2:1-Heimsieg (nach Verlängerung) gegen Liganeuling Asiago Hockey. Damit setzte sich bei den Wölfen der Trend der vergangenen Wochen fort: Während sie auf eigenem Eis in acht der letzten zehn Partien punkten konnten, siegten sie in der Fremde bei nur einem ihrer jüngsten neun Auftritte. In der Tabelle liegt der Klub aus Brunico/Bruneck damit lediglich auf dem zehnten Rang, der Sprung in die Top-Sechs der Regular Season scheint nur noch bedingt realistisch. Head Coach Tomek Valtonen, der seit Anfang Dezember auf der Kommandobrücke steht, hinkt hinsichtlich der Winning Percentage (30,0 Prozent) noch hinter Interimstrainer Philippe Horsky (46,2 Prozent), nunmehr sein Assistant Coach, zurück, das Spielsystem des Finnen verlieh dem HCP aber wieder etwas mehr defensive Stabilität: Unter seiner Führung sank der Gegentorschnitt gegenüber den ersten 22 Saisonspielen um gut 15 Prozent (von 3,18 auf 2,70 pro Partie).
DER GEGNER:
| SPIELER IM FOKUS
Für den Overtime-Heimsieg gegen Asiago am Freitag zeichneten auf Seiten des HC Pustertal zwei Spieler aus dem insgesamt sieben Akteure starken Kontingent an Ehemaligen des HCB Südtirol verantwortlich: Verteidiger Nick Plastino sorgte im zweiten Abschnitt für die Wölfe-Führung, Angreifer Daniel Catenacci erzielte den entscheidenden Treffer in der Verlängerung und traf damit auch im vierten Spiel in Folge. Damit untermauerte der flinke Flügelstürmer, der in seinen ersten 20 Saisoneinsätzen nur zwei Mal angeschrieben hatte, seine aktuell gute Form. Hinsichtlich seines offensiven Outputs eher unscheinbar agierte im bisherigen Spieljahr Ivan Deluca (drei Tore in 29 Partien), der jedoch der einzige Spieler im HCP-Kader ist, der heuer bereits zwei Mal gegen den EC-KAC anschreiben konnte. Punktebester Akteur des Teams aus Brunico/Bruneck in den drei heurigen Begegnungen mit den Rotjacken war Olivier Archambault (ein Treffer, drei Vorlagen), der technisch sehr versierte Stürmer ist auch der teaminterne Topscorer der Wölfe, seine 32 Zähler werden ligaweit aktuell nur von sechs Akteuren überboten.
| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Seit dem Einstieg des HC Pustertal in die ICE Hockey League im Sommer 2021 trafen die Südtiroler insgesamt sieben Mal auf die Rotjacken und konnten die Mehrheit dieser Partien auch gewinnen: Nach einem rot-weißen Auftaktsieg in der Fremde setzten sich die Wölfe vier Mal am Stück durch, die letzten beiden Begegnungen gingen wieder an die Klagenfurter. Der EC-KAC hatte am Ende von jedem der bislang sieben Duelle mehr Torschüsse auf seinem Konto, aus 267 zu 178 Abschlüssen resultierten jedoch nur 22 gegenüber 21 Tore. Während die Kärntner also lediglich 8,2 Prozent ihrer Shots on Goal in einen Treffer verwandeln konnten, lag dieser Anteil beim HC Pustertal mit 11,8 Prozent deutlich höher. Auffällig ist, dass in den sieben direkten Konfrontationen der beiden Klubs überdurchschnittlich viele Tore im Powerplay fielen: Jede vierte Situation numerischen Vorteils für eine der Mannschaften resultierte in einem Treffer (elf Tore bei 44 Gelegenheiten), die Rotjacken schrieben in sechs der sieben Partien zumindest ein Mal in Überzahl an.
| DAS LETZTE DUELL
Der HC Pustertal Wölfe ist das erste Team in der win2day ICE Hockey League, gegen das der EC-KAC sein viertes und letztes Grunddurchgangsduell 2022/23 bestreitet. Zuletzt standen sich die beiden Mannschaften am 18. Dezember in Klagenfurt gegenüber, vor 2.896 Zuschauern setzten sich die Rotjacken mit 4:3 nach Penaltyschießen durch. Die Gäste-Führung nach 20 Minuten verwandelte sich im zweiten Abschnitt in einen rotweißen Vorsprung, die Wölfe glichen im Schlussdrittel aus, nach torloser Overtime brachten Shootout-Tore von Rihards Bukarts und Nick Petersen den zusätzlichen Zähler für den Rekordmeister. Der Punktgewinn für den HC Pustertal in der Heidi Horten-Arena war durchaus verdient, kamen die Südtiroler doch auf insgesamt 15 Torschüsse aus dem Slot, einem Bereich, aus dem der EC-KAC im Saisonverlauf sonst durchschnittlich nur 10,1 Abschlüsse pro Spiel zulässt. Auch bei den Faceoffs (57,9 Prozent) und bei der Zeit im Puckbesitz (52,7 Prozent) übertrafen die Wölfe die Gastgeber. Die Basis des RotjackenSieges bildete letztlich die Effizienz: Nur in fünf Saisonspielen lag die tatsächliche Trefferausbeute des EC-KAC weiter über dem errechneten Expected Goals-Wert (xG) als in dieser Begegnung (+0,74).
DIE PERSONALIEN:
Der EC-KAC musste im Heimspiel gegen Linz am Freitagabend die nächste Hiobsbotschaft personeller Natur hinnehmen: Verteidiger Kele Steffler zog sich beim Blocken eines gegnerischen Schusses eine Unterkörperverletzung zu, die ihn für die kommenden Wochen auf die lange Liste an Ausfällen (mit Jesper Jensen Aabo, Nick Petersen, Lukas Haudum, Thomas Koch, Johannes Bischofberger und Daniel Obersteiner) bringt. Aus der Gruppe der Verletzten ist Samuel Witting aktuell einem Comeback am nächsten, er steht seit Freitag wieder am Eis und wird in den nächsten Tagen, vermutlich aber noch nicht im Spiel beim HC Pustertal Wölfe, in das Lineup zurückkehren. Weiterhin bei der U20-Weltmeisterschaft in Kanada engagiert und damit für den EC-KAC nicht verfügbar sind Tobias Sablattnig, Christoph Tialler und Finn van Ee, nicht mehr beim Team Austria ist hingegen Maximilian Preiml, der ebenfalls eine Unterkörperverletzung erlitt, deren Genesung mehrere Wochen dauern dürfte.
DER KOMMENTAR:
„Die Partie gegen Linz am Freitag war sehr ausgeglichen und stand insbesondere im dritten Abschnitt auf des Messers Schneide, leider konnten wir uns diesmal nicht durchsetzen und gingen leer aus. Am Ende war es wohl so, dass wir nicht ausreichend viele Chancen kreierten, um uns einen Treffer zu verdienen, das wollen und müssen wir auswärts gegen den HC Pustertal wieder ändern. Es wird eine kurze Silvesternacht, denn wir wollen am Sonntag unbedingt zurückschlagen. Es wird nicht einfach, die Südtiroler sind ein sehr guter Gegner, der in der Tabelle aktuell unter Wert geschlagen wird. Ich erwarte mir eine spannende Begegnung und hoffe, dass wir drei Punkte mit nach Hause nehmen können.“ (David Maier, Verteidiger EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
31.12.2022