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In der win2day ICE Hockey League geht es für den EC KAC mit dem Kärntner Derby gegen den VSV in Klagenfurt weiter.

DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC geht von zuletzt drei Siegen am Stück gestärkt in das Kärntner Derby, die Rotjacken ließen auf Auswärtserfolge am vergangenen Wochenende bei den Pioneers Vorarlberg (4:3 n.P.) und beim HC Innsbruck (3:2) am Freitag ein 5:3 auf eigenem Eis gegen die Vienna Capitals folgen. Klagenfurt schob sich damit wieder bis auf einen Zähler Rückstand an die Top-Sechs und damit die Plätze zur vorzeitigen Playoff-Qualifikation heran. Für den Rekordmeister stehen im Grunddurchgang noch acht Begegnungen am Programm, in fünf davon werden ihm in der Tabelle hinter ihm liegende Teams gegenüberstehen. Auf eigenem Eis stotterte der Motor der Rotjacken im bisherigen Saisonverlauf jedoch etwas: Aus Heimspielen resultierte für den EC-KAC bislang nur ein Zähler mehr (32) als aus Auswärtspartien (31). Allerdings lässt Klagenfurt vor eigenem Publikum in der Regel nur wenige Gegentreffer zu: Seit dem Eröffnungsspiel der Heidi Horten-Arena gegen Linz im Oktober (3:5) wurde die Spielstätte von keinem Gast mehr mit mehr als drei in regulärer Spielzeit erzielten Treffern verlassen.

Der EC VSV segelte in den vergangenen Wochen souverän in Richtung seiner zweiten TopVier-Platzierung nach dem Grunddurchgang hintereinander, zuletzt Teil des Führungsquartetts der Liga in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten war Villach in den Jahren 2006 und 2007. Von ihren jüngsten sieben Begegnungen konnten die Adler sechs gewinnen, am Freitag ebnete ihnen ein starker Schlussabschnitt den Weg zu einem 6:3-Heimsieg gegen Asiago Hockey. In der Fremde hält der EC VSV aktuell bei neun Erfolgen und zehn Niederlagen, nach einem 8:1-Kantersieg in Graz Ende Dezember blieb er auswärts zuletzt drei Mal am Stück – in Salzburg, Innsbruck und Wien – ohne Punkt. Die Blau-Weißen erzielten in der laufenden Spielzeit mit 3,73 Treffern pro Begegnung zwar marginal weniger Tore als im Vorjahr (3,80), die aktuelle Notierung entspricht dennoch dem zweithöchsten Wert der letzten 21 Saisonen. Besonders stark agierte Villach in den vergangenen Wochen im Überzahlspiel: In den jüngsten sieben Partien wurden zehn von 24 Powerplays in einen Treffer konvertiert, zuvor hatten die Adler in 34 Spielen (und 83 Sequenzen) nur elf Mal bei numerischem Vorteil angeschrieben.

DER GEGNER:
| SPIELER IM FOKUS
Beim Heimsieg gegen Asiago am Freitag verbuchten gleich sieben VSV-Cracks multiple Scorerpunkte, Stürmer Robert Sabolič fuhr drei Zähler ein und baute damit seine Führung in der teaminternen Wertung weiter aus. Der Slowene schraubte seine offensive Produktivität seit dem Jahreswechsel noch einmal nach oben: Er sammelte in acht der neun 2023er-Partien Punkte, insgesamt in dieser Phase deren 16. Zweitbester Scorer Villachs im aktuellen Spieljahr ist mit Chris Collins ein Angreifer, der auch den bisherigen Kärntner Derbys 2022/23 seinen Stempel aufgedrückt hat: Der Kanadier hält in Spielen gegen den EC-KAC heuer bei bereits drei Treffern und zwei Vorlagen – nachdem ihm in seinen ersten 17 Karrierespielen gegen Klagenfurt nur ein einziger Torerfolg gelungen war. In Villachs recht offensiv ausgerichteter Abwehr sticht Sommer-Neuzugang Nicolas Mattinen hervor, dessen 33 Scorerpunkte (elf Tore, 22 Assists) von keinem anderen Verteidiger in der Liga erreicht oder überboten werden. Sein +31-Rating stellt aktuell überhaupt die beste Plus/Minus-Bilanz aller Feldspieler im Bewerb dar. Allerdings kommt der Kanadier auch zu überdurchschnittlichen Spielanteilen, seine 22:27 Minuten Time-onIce pro Saisonspiel werden im VSV-Kader nur von seinem standardmäßigen Abwehrpartner Philipp Lindner (23:36 Minuten) übertroffen.

| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Die beiden Kärntner Traditionsklubs stehen sich am Sonntag zum 346. Mal in einem Bewerbsspiel gegenüber, die historische Bilanz verzeichnet neben 19 Unentschieden aus dem Prä-Verlängerungs-Zeitalter 182 rot-weiße und 144 blau-weiße Erfolge. Auch das Fazit aus den Begegnungen seit der Liga-Neugründung fällt zu Gunsten des EC-KAC aus: In 148 Duellen setzten sich 82 Mal die Rotjacken und 66 Mal die Adler durch. Besonders ausgeprägt erwies sich in den vergangenen Jahren der Heimvorteil der Klagenfurter: Jedes der jüngsten 16 auf eigenem Eis ausgetragenen Kärntner Derbys konnte der Rekordmeister für sich entscheiden, Villachs letzter Auswärtssieg beim Lokalrivalen datiert vom 2. Februar 2016. Im Verlauf dieser 16 Konfrontationen in der nunmehrigen Heidi Horten-Arena gelangen dem EC VSV lediglich 19 Treffer, denen 59 des EC-KAC gegenüberstanden. Die rot-weiße Überlegenheit der letzten Jahre beschränkte sich allerdings nicht nur auf die Heimspiele, auch insgesamt lief es für die Truppe von Petri Matikainen und Juha Vuori sehr gut, in 26 der jüngsten 33 Kärntner Derbys setzte sich Klagenfurt durch.

| DAS LETZTE DUELL
Das dritte und bislang letzte Saisonduell zwischen dem EC-KAC und dem EC VSV kam am 20. Dezember in der Draustadt zur Austragung, die Rotjacken glichen in dieser Begegnung drei Mal einen Rückstand aus und erzielten 57 Sekunden vor dem Ende durch Thomas Vallant den entscheidenden Treffer zum 4:3-Auswärtssieg. Obwohl die Klagenfurter zehn Spieler aufgrund von Verletzungen oder Abstellungen für die U20-Weltmeisterschaft vorgeben mussten, erspielten sie sich die größeren Spielanteile: Bei Even Strength kamen sie auf 24:37 Minuten Puckbesitz, denen 17:17 Minuten der Adler gegenüberstanden. Auch hinsichtlich der Scheibenkontrolle im Angriffsdrittel (10:58 resp. 8:31 Minuten) hatten die Klagenfurter die Nase vorne, was sich auch in einem positiven Torschussverhältnis von 41:29 niederschlug. Shots on Goal aus dem Slot verbuchte der EC-KAC mit 18 sogar doppelt so viele wie die Gastgeber. Rotjacken-Stürmer Manuel Ganahl lieferte in dieser Begegnung drei Assists und prolongierte damit seine starke Derby-Serie: Der Vorarlberger schrieb in elf der jüngsten 13 Partien gegen Villach an und sammelte dabei insgesamt 17 Zähler.

DIE PERSONALIEN:
Dem EC-KAC fehlen unverändert die acht Langzeitverletzten Kele Steffler, Maximilian Preiml, Nick Petersen, Lukas Haudum, Thomas Koch, Johannes Bischofberger, Finn van Ee und Daniel Obersteiner. Auch der in dieser Begegnung als Backup-Goalie eingeplante Florian Vorauer steht aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung. Wieder in das Lineup zurück kommt hingegen Mike Zalewski: Der Mittelstürmer, der am vergangenen Sonntag in Innsbruck angeschlagen gefehlt hatte, verpasste das Heimspiel gegen Wien am Freitag aufgrund der Geburt seines ersten Kindes, am Samstag retournierte er als frischgebackener Vater in den Trainingsbetrieb bei den Rotjacken.

DER KOMMENTAR:
„Als EC-KAC wollen wir natürlich jedes Kärntner Derby gewinnen, da geht es immer um viel Prestige. Die Aufgabe wird keine leichte, Villach liegt in der Tabelle vor uns und ist gut in Schwung, wir werden aber gerade vor eigenem Publikum alles in die Waagschale werfen. Der VSV hat seine Stärken in der Offensive und schießt viele Tore, daher müssen wir wie in den letzten Partien gegen Innsbruck und Wien gut und kompakt verteidigen, dem Gegner so den Nerv ziehen und dann vorne selbst effizient sein. Wir haben jetzt drei Mal hintereinander gewonnen, es wäre der richtige Zeitpunkt, um ins Rollen zu kommen. Das Glück wandert langsam auf unsere Seite zurück, wir entscheiden knappe Partien für uns, das ist gut für das Gefühl, die Emotion und die Moral in unserer Truppe. Diesen Schwung werden wir in die Begegnung mit Villach mitnehmen.“ (Manuel Ganahl, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo EC KAC

28.01.2023


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