Keine Langeweile im Lager der österreichischen Skispringerinnen und Skispringer. Am kommenden Wochenende sind beim Weltcup in Willingen (GER) Herren und Damen gemeinsam im Einsatz. Am Programm stehen ein Mixed-Team-Bewerb zum Auftakt am Freitag gefolgt von jeweils zwei Einzel-Entscheidungen am Samstag und Sonntag.
ÖSV-Skispringer Daniel Huber soll auf der Mühlenkopfschanze in Willingen sein Comeback geben. Zuletzt war der 30-jährige Salzburger beim Weltcup-Auftaktbewerb in Wisla (POL) Anfang November im Einsatz. Danach erforderte eine Knorpelabsplitterung im rechten Knie eine längere Pause. Die ersten Trainingssprünge in den vergangenen Tagen überzeugten das Betreuerteam rund um Cheftrainer Andreas Widhölzl, weshalb Huber in Willingen erstmals wieder Weltcup-Luft schnuppern wird. Beim darauf folgenden Weltcup in Lake Placid (USA) wird Huber hingegen neuerlich geschont, um sein Comeback mit einem individuellen Fahrplan daheim weiter zu festigen.
Michael Hayböck, Daniel Tschofenig und Clemens Aigner, die den Heim-Weltcup beim Skifliegen am Kulm am vergangenen Wochenende allesamt aufgrund eines grippalen Infekts verpasst hatten, sind zurück im Weltcup-Aufgebot. Stefan Kraft, Manuel Fettner und Jan Hörl vervollständigen die österreichische Herren-Mannschaft für Willingen.
ÖSV-Skisprung-Damen: Weitere sechs Wochen Pause für Iraschko-Stolz, Kramer vorerst nicht im Weltcup-Einsatz
Die Grande Dame des österreichischen Skispringens, Daniela Iraschko-Stolz, muss sich am kommenden Freitag einem neuerlichen, ambulanten Eingriff durch ÖSV-Teamarzt Jürgen Barthofer am bereits längere Zeit lädierten Knie unterziehen. Dadurch werden zumindest sechs weitere Wochen Belastungspause erforderlich. Dies bedeutet, dass Iraschko-Stolz in dieser Saison nicht mehr in den Weltcup zuürckkehren wird. Ein Karriereende ist derzeit aber kein Thema.
Stattdessen plant Iraschko-Stolz, die bereits seit geraumer Zeit eine Trainerinnenausbildung durchläuft, in den nächsten Tagen gelegentlich im Betreuerteam von Damen-Cheftrainer Harald Rodlauer mitanzupacken.
Sara Marita Kramer, die Gesamtweltcupsiegerin des Vorjahres, wird in Willingen weiter pausieren und den speziell auf sie abgestimmten Fahrplan wohl noch bis zur Nordischen Weltmeisterschaft in Planica (21. Februar bis 5. März) durchziehen. Weltcup-Einsätze sind für sie bis dahin nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Nun soll Kramer unter anderem auch von Iraschko-Stolz unterstützt werden, die unter Anleitung von Coach Rodlauer ihre langjährige Erfahrung einbringen wird, um die Teamkollegin gemeinsam mit dem Trainerteam zu unterstützen.
ÖSV-Aufgebote Willingen
Herren (7): Clemens Aigner, Manuel Fettner, Michael Hayböck, Daniel Huber, Jan Hörl, Stefan Kraft, Daniel Tschofenig
Damen (4): Chiara Kreuzer, Eva Pinkelnig, Jacqueline Seifriedsberger, Hannah Wiegele
Stimmen
Andreas Widhölzl: „Wir sind wieder in voller Besetzung unterwegs und freuen uns auf die bevorstehenden Bewerbe in Willingen. Hayböck, Tschofenig und Aigner sind wieder einsatzbereit, das ist sehr positiv. Und Daniel Huber ist nach seiner längeren Pause gleich mit sehr guten Leistungen auf die Schanze zurückgekehrt. Wir müssen sein Comeback, mitten in der Saison, natürlich genau dosieren, aber der Einsatz jetzt in Willingen kommt genau zum richtigen Zeitpunkt.“
Daniel Huber: „Es tut gut, dass ich wieder dabei sein kann. Es war klarerweise keine einfache Zeit für mich. Ich hatte sogar gehofft, dass ich etwas schneller wieder zurück bin. Aber wichtig ist, was als Nächstes kommt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass jetzt der richtige Moment da ist, um wieder einzusteigen, und ich hoffe, dass ich dort anschließen kann, was mir das derzeit stärkste Skisprung-Team in dieser Saison bisher vorgelegt hat.“
Harald Rodlauer: „Sara Kramer wird vorerst nicht in den Weltcup zurückkehren und sich stattdessen weiter mit unserem Betreuerteam sehr individuell Richtung zukünftige Aufgaben vorbereiten. Dabei wird sie neben mir und dem ganzen Team auch von Daniela unterstützt werden, die heuer leider nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen kann. Keine Athletin weiß mehr über das Skispringen als Daniela. Außerdem verstehen sich die beiden wirklich sehr gut. Da sieht man auch den Zusammenhalt in der Mannschaft. In Willingen sind natürlich alle Augen auf die bisher überragende Eva Pinkelnig gerichtet. Auch Chiara Kreuzer kommt immer besser in Form und ist reif für weitere Topleistungen.“
Daniela Iraschko-Stolz: „Leider keine Wettkämpfe für mich in dieser Saison. Ich glaube, ich habe noch nie so hart gearbeitet wie heuer. Die Motivation ist immer noch da. Ich glaube sogar, ich könnte aktuell besser Skispringen als je zuvor, aber das Knie spielt nicht mit. Ich werde versuchen, mich jetzt in einer etwas anderen Position im Team einzubringen. So bleibe ich nah am Sport und gewinne vielleicht sogar neue Einblicke für mich und meine weitere Karriere. Ich sehe das Ganze natürlich mit dem Blick der immer noch aktiven Sportlerin. Die ÖSV-Verantwortlichen vertrauen mir und vielleicht kann ich Sara hier und da ein bisschen weiterhelfen.“
Presseinfo
Österreichischer Skiverband
01.02.2023