Johannes Lamparter

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Johannes Lamparter springt und skatet heute Samstag am legendären Holmenkollen in Oslo (NOR) zu Platz drei. Der Tiroler musste sich nur Seriensieger Jarl Magnus Riiber (NOR) und dem Deutschen Julian Schmid geschlagen geben. Teamkollege Stefan Rettenegger schrammt als Vierter knapp am Podest vorbei und mit Franz-Josef Rehrl auf Platz acht kombiniert sich ein weiterer ÖSV-Athlet in die Top Ten. Bei den Damen wurde Annalena Slamik im letzten Rennen der Saison Zwölfte, Claudia Purker wurde 19.

Damen:
Der Sprungdurchgang der Damen wurde bereits am Donnerstag am Midtstubakken, der unmittelbar neben der Holmenkollenschanze liegt, durchgeführt. Und wieder war es Gyda Westvold Hansen, die nach dem Springen in Führung lag. Die Norwegerin nahm der Konkurrenz bereits mehr als eine Minute Vorsprung für die fünf Kilometer ab. Annalena Slamik beendete den Sprungdurchgang als beste Österreicherin als Neunte (+1min33sek), Lisa Hirner und Claudia Purker folgten auf den Plätzen 16 und 18.

Im heutigen Langlaufrennen musste Lisa Hirner dann leider auf einen Start verzichten. Die Steirerin laborierte bereits seit der Anreise an einem grippalen Infekt, den sie bis heute nicht in den Griff bekam. Beim Sieg von Gyda Westvold Hansen büßte Slamik auf dem fünf Kilometer Rundkurs noch drei Plätze ein und überquerte schlussendlich als Zwölfte die Ziellinie. Claudia Purker skatete nach dem 18. Platz im Springen noch auf den 19. Gesamtrang in der Endabrechnung.

Annalena Slamik: (12.) „Das war ein brutal zaches Rennen. Technisch war es ganz okay und ich glaube, die Laufleistung war auch gut, aber ich war einfach ein bisschen zu langsam. Den ungewöhnlichen Tag Ruhepause dazwischen hab ich nicht so schlecht gefunden. Ich hab es ganz lässig gefunden, an einem Abend zu springen, dann die Ruhepause und dann zu erst zu laufen. Am Holmenkollen war eine brutal lässige Stimmung. Ich habe bisher selten so einen Rennen gehabt, wo an der Strecke so viele Zuschauer waren. Das ist schon beeindruckend. Mit Blick zurück auf die Saison muss ich sagen, dass ich mir unterm Strich schon ein bisschen mehr erwartet hätte, am Anfang war das Springen schwierig, zum Ende hin ist es dann immer besser geworden. Die Laufleistung war konstant. Teilweise waren auch relativ gute Rennen dabei, mit denen ich sehr zufrieden bin. Ich glaube, ich habe das Beste aus der ganzen Situation gemacht.“

Claudia Purker: (19.) „Das Rennen war heute eigentlich brutal zach. Am Anfang hab ich die erste Runde mit Cindy (Haasch, Anm.) gemeinsam laufen können, dann ist der italienische Zug aufs uns zugefahren und da habe ich dann nicht mehr ganz das Tempo mitgehen können. Aber ich glaube, ich kann ganz zufrieden sein mit meiner Leistung heute. Von meinen Sprüngen bin ich hier am Holmenkollen echt enttäuscht gewesen, das muss ich einfach im nächsten Jahr besser machen. Übers Jahr gesehen bin ich mit meiner Laufentwicklung echt sehr zufrieden. Ich habe mich immer gut steigern können und habe auch viel dazugelernt. Beim Springen fehlt mir noch ein bisschen die Konstanz. Aber das ist sicher auch ein wenig meiner langen Pause geschuldet.“

Herren:
Bei den Herren verschafften sich Franz-Josef Rehrl, Stefan Rettenegger und Johannes Lamparter im Sprungdurchgang eine gute Ausgangsposition fürs Langlaufrennen. Während Jarl Magnus Riiber als Führender unglaubliche 1min 19sek Vorsprung auf Rehrl auf Platz zwei heraussprang, stand Stefan Rettenegger als Vierter und mit 1min 46sek ebenso in den Startlöchern für einen Kampf ums Podium. In diesen Kampf wollte der Gesamtweltcupführende Johannes Lamparter als Fünfter ebenso eingreifen, 2min 5sek Rückstand stand für den Rumer zu Buche.

Im Rennen bildete sich eine Führungsgruppe, in der sich auch Rettenegger, Lamparter und Rehrl zu Beginn befanden. Im Rennverlauf musste Rehrl reißen lassen, ebenso Stefan Rettenegger, der gesundheitlich etwas angeschlagen an den Start ging, konnte das hohe Tempo von Lamparter und Schmid in der letzten Runde nicht mehr mitgehen.

Auf der Zielgeraden war Schmid dann um einen Hauch schneller als Lamparter und konnte sich den zweiten Platz sichern. Mit Stefan Rettenegger auf Platz vier und Franz-Josef Rehrl auf Platz acht schafften drei österreichische Athleten den Sprung in die Top Ten.

In der Weltcup-Gesamtwertung konnte Johannes Lamparter mit 1285 Punkten den Vorsprung auf Jens Luraas Oftebro, der heute Fünfter wurde und nun gesamt bei 1149 Punkten steht, etwas ausbauen.

Die weiteren Platzierungen der Österreicher:
16. Martin Fritz
17. Lukas Greiderer
20. Thomas Rettenegger
25. Manuel Einkemmer
43. Paul Walcher

Stimmen:
Johannes Lamparter: (3.) „Es war richtig cool hier am Holmenkollen, auch wenn ich die guten Trainingssprünge jetzt im Wettkampf nicht ganz abrufen konnte. Aber nichts desto trotz, das war echt ein ambitioniertes Rennen. Leider hab ich zum Schluss nicht ganz die Kräfte gehabt, dass ich mich noch absetzen konnte. Wir haben doch Einiges zum aufholen gehabt, aber der Julian und ich, wir haben uns echt gefühlt und wir haben da in der letzten Runde gut Betrieb gemacht. Morgen heißt es einfach, um eine Spur besser Skispringen und dann den Vorsprung verwalten. Das war heute echt ein guter Tag. Ich habe den Vorsprung im Weltcup ein bisschen ausbauen können und das macht mich sehr zuversichtlich.“

Stefan Rettenegger: (4.) „Ich glaube, ich habe auf der Schanze heute sehr viel richtig gemacht. Das war ein super Sprung und ich hab dann auch eine super Ausgangsposition gehabt. Ich war im Vorfeld wirklich nicht fit, bin die ganze Woche eigentlich mehr oder weniger gelegen. Das war extrem hart. Ich hab nicht wirklich viel trainieren können. Heute war ich das erste Mal wieder wirklich schnell am Weg und das habe ich gespürt. Ich habe dann trotzdem probiert für den Jo ein bisschen Windschatten abzugeben, damit er den Schmid hinter sich lassen kann. Das hat dann leider auch nicht ganz funktioniert, aber ich glaub trotzdem darf ich sehr zufrieden sein mit meinem besten Weltcup-Ergebnis. Podest kommt irgendwann schon noch. Ob ich fit genug bin, um auch morgen zu starten, das werde ich glaube ich erst morgen entscheiden können.“

Morgen Sonntag findet in Oslo ein weiterer Einzelbewerb am Holmenkollen statt.

Zeitplan:
Sonntag, 12.3.2023
9.00 Uhr: Sprungdurchgang HS 134 Herren
13.45 Uhr: Langlauf 10km Herren

Presseinfo
Österreichischer Skiverband

weiterführende Links:
– zum Sportreport ÖSV-Kanal

11.03.2023