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Zum Abschluss der 25. Runde in der Admiral Bundesliga stand am Sonntag das 339. Wiener Derby Rapid Wien vs. Austria Wien auf dem Programm. Ein spektakuläres, sportlich hochwertiges Spiel endete ohne Sieger!

Das 339. Wiener Derby entwickelte sich wie sportlich erwartet. Aus dem Spiel heraus wirkten die Veilchen mit mehr Plan, mehr Geschwindigkeit und technischen Übergewicht. Die Grün-Weißen waren aus Standardsituationen stets brandgefährlich. Das Spiel selbst war in Wahrheit Werbung für die Admiral Bundesliga. Äußerst intensiv, jedoch keinesfalls „hart“, geführt und einen Schiedsrichter, der in der ersten Halbzeit seine Linie im Hintergrund durchzog. Gleichzeitig, gab es auch eine defensive Eigenfehlerquote, die am Ende für den einen oder anderen Gegentreffer sorgen sollte. Aber der Reihe nach: Die Gäste hatten die ersten gefährlichen Abschlüsse. Eine abgerissene Flanke von Polster (5.), sowie Tabakovic (6., 8.) hätte für die Führung für die Gäste sorgen können, taten die Veilchen allerdings nichts. Auf der Gegenseite ging Rapid Wien mit dem ersten Angriff in Führung. Nach einem Einwurf konnte Auer in der 15. Minute unbedrängt flanken. Burgstaller entkommt Martins und köpft sehenswert zum 1:0-Führungstreffer ein. In der Folge hatten die Hütteldorfer das Momentum auf ihrer Seite. Ein Kopfball von Querfeld fiel am Ende zu zentral auf Veilchen-Goalie Früchtl aus (25.). 180 Sekunden fiel der nächste Treffer – dieses Mal erneut gegen den Spielverlauf. Braunöder und Fitz und erkämpften den Ball gegen Grüll. Mitgenannter setzte Gruber mit einem idealen Pass in Szene und er traf zum verdienten Ausgleichstreffer. 176 Sekunden später gingen die Gäste in Führung. Gruber legte den Ball unfreiwillig für Tabakovic auf und der trifft eiskalt zum 1:2! Weitere vier Minuten später verpassten Gruber und der – leicht angeschlagen wirkende – Tabakovic eine gefährlichere Hereingabe denkbar knapp. In der Folge deutete vieles auf eine verdiente Pausenführung für die Austria hin. Doch dann schlugen die Hütteldorfer eiskalt zu. Die Austria bekommt den Ball nicht richtig weg. Mit etwas (Ball-)Gück kam der Ball von Grüll zu Kerschbaum. Der trifft mit der Innenseite sehenswert zum 2:2-Pausenstand. Die Kategorie „sportliches Drama“ war noch lange nicht ausgeschöpft. Sollbauer zog in der 44. Minute Gruber die Beine weg. Schiedsrichter Gishammer entschied auf Elfmeter. Nach Intervention des VAR und einem On-Field-Review gab es „nur“ Freistoß. Diesen setzte Fitz an die Außenstange.

Die 2. Halbzeit begann mit einem Knalleffekt. Kasius räumt mit einer rustikalen Attacke Ranftl ab. Eine harte und definitiv vermeidbare Attacke in dieser Intensität, die von Schiedsrichter Gishammer mit der roten Karte geahndet wurde. In Überzahl übernahmen die Gäste wieder das Kommando. Ein Schuss von Fischer (52.) sorgte für das erste sportliche Ausrufezeichen. 60 Sekunden später hatte die Austria die erste Torchance. Nach Hereingabe von Fitz rettete Rapid-Torhüter Hedl spektakulär gegen Austria-Torjäger Tabakovic (53.). Die Fahne des Assistenten war zwar oben, aber diese Situation war äußerst knapp und hätte vom VAR gekippt werden können. Der Platzverweis hatte definitiv Einfluss auf den Spielverlauf. In Unterzahl legten die Hütteldorfer ihren Fokus auf kompakte Defensivarbeit und suchten ihr Heil in (seltenen) Konterangriffen. Oswald hatte in der 62. Minute eine Schusschance. 60 Sekunden später attackierte Burgstaller Austria-Torhüter Früchtl sehr rustikal und hatte Glück, dass es „nur bei der gelben Karte blieb“. In der 67. Minute hatte Grüll eine gute Möglichkeit, als er Austria-Torhüter Früchtl umkurvte, den Ball allerdings neben das Tor setze. Ein Treffer hätte nicht gezählt wegen einer Abseitsposition. 120 Sekunden später hatte auf der Gegenseite Gruber die Chance auf den Doppelpack (69.). 60 Sekunden später hatten Grüll bzw. Fischer eine Chance auf den fünften Treffer. Dieser fiel jedoch nicht! In der 78. Minute konterten die Veilchen die Grün-Weißen im eigenen Stadion aus! Nach einem Fehlpass legt Tabakovic den Ball zu Fitz, spielt den Ball zurück zum Schweizer Torjäger. Die Rapid-Verteidigung macht den „Begleitschutz“ und diese Möglichkeit ließ sich der Austria-Torjäger nicht entgehen. Im direkten Gegenzug entschied Schiedsrichter Gishammer auf Elfmeter nach einem Zweikampf zwischen Polster und Schick. Der VAR intervenierte erneut und entschied auf Freistoß knapp außerhalb des Strafraums. Ein erneuter Versuch aus der exakten Position brachte dann den 3:3-Ausgleichstreffer. Grüll verwandelte spektakulär. Das sportliche Drama war jedoch Drama war noch lange nicht „vorbei“. In der 86. Minute sah Doppeltorschütze Tabakovic eine harte, aber grundsätzliche vertretbare – Gelb-Rote Karte. In 96. Minute hatten die Grün-Weißen wieder eine Portion Glück, als Druijf im eigenen Strafraum gegen Fischer mit Nachdruck mit der Hand arbeitete. Es bleib ohne Elfmeter und eine weitere knifflige, im Endeffekt vertretbare Entscheidung. Endstand somit 3:3!

Ein Resultat, welches am Ende durchaus als leistungsgerecht zu bezeichnen wird. Austria Wien hatte in einer turbulenten ersten Halbzeit und hätte führen können. Auf der Gegenseite, waren die Hütteldorfer in Unterzahl gefälliger. In der Tabelle hilft die Punkteteilung in Wahrheit keinem Team. Allerdings war dieses Spiel eines: Werbung für den Wiener Fußball, Werbung für die Admiral Bundesliga!

Rapid Wien vs. Austria Wien 3:3 (2:2)
Allianz Stadion, 26.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Gishammer

Tore: Burgstaller (15.), Kerschbaum (43.), Grüll (83.) bzw. Gruber (28.), Tabakovic (31., 78.)

Rote Karte: Kasius (47./Rapid Wien)

Gelb-Rot: Tabakovic (86./Austria Wien)

Rapid Wien: Hedl – Kasius, Querfeld (92./Moormann), Sollbauer, Auer – Kerschbaum (83./Druijf), Oswald (63./Strunz), Pejic – Strunz (63./Strunz), Grüll, Brugstaller

Austria Wien: Früchtl – Handl, Martins, Mühl – Ranftl, Braunöder (76./Jukic), Fischer, Polster – Gruber (75./Dovedan), Fitz (90./Holland) – Tabakovic

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16.04.2023