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Zum 10. Mal wurde am Sonntag der Wings for Life World Run ausgetragen und der globale Charity-Lauf brach heuer alle Rekorde.

Zum ersten Mal wurden 200.000 registrierte Teilnehmer bei dem Event gezählt, das damit seine Rolle als größte Laufsport-Veranstaltung der Welt noch unterstreicht. Darüber hinaus sammelten die Teilnehmer aus 192 Nationen in 158 Ländern mit ihren Startgeldern eine neue Rekord-Spendensumme von 5,8 Millionen Euro, die zu 100 Prozent in die Rückenmarksforschung fließt.

„Heute laufen über 200.000 Menschen auf der ganzen Welt für unsere Sache – das ist für uns alle überwältigend. Ich möchte mich bei jedem Einzelnen, der heute zusammen mit uns läuft, walkt oder rollt auf das Herzlichste bedanken“, freute sich Anita Gerhardter, CEO der Stiftung Wings for Life. „Ich bin begeistert über den weltweiten Schulterschluss für unser aller Ziel, eine Heilung für Querschnittslähmung zu finden. Damit setzen wir alle ein starkes Zeichen.“

Premieren-Siegerin und erfolgreiche Titelverteidigung bei den Herren
Während die meisten Teilnehmer bereits vom Catcher Car eingeholt wurden, kämpften zum Schluss die besten Läufer noch um den Sieg bei den Damen und Herren – bis zum Ende mit dabei auch zwei Österreicher, die beim Flagship Run Wien an den Start gingen. Die Polin Kasia Szkoda sorgte mit 55 km für einen Premieren-Sieg bei den Frauen – sie war die Einzige, die noch weiter lief als Veronika Mutsch aus Salzburg, die mit 49,9 Kilometern die Frauen-Wertung in Österreich gewann. Bei den Herren war es der Vorjahressieger aus Japan, der alle anderen Teilnehmer übertrumpfte. Jo Fukuda kürte sich mit beeindruckenden 69 km zum Sieger der Jubiläums-Ausgabe des globalen Charity-Laufs. Auch der Österreich-Gewinner Mario Bauernfeind lief beim Flagship Run Wien lange Zeit mit um den globalen Gesamtsieg. Erst nach 61,9 Kilometern holte das Catcher Car den Wiener Marathon-Spezialisten ein. Mit dieser Spitzenleistung belegte er im weltweiten Ranking sensationell Platz sechs.

Gänsehaut-Moment in Wien mit Ex-Skispringer Lukas Müller
Für einen der emotionalsten Momente des 10. Wings for Life World Run sorgte in Wien Lukas Müller: Der Kärntner demonstrierte eindrucksvoll, wofür tausende Teilnehmer heute an den Start gegangen sind. Der seit 2016 inkomplett querschnittsgelähmte Ex-Skispringer stand aus dem Rollstuhl auf und nahm erstmals gehend am globalen Spendenlauf teil. Er schaffte sensationelle 2,3 Kilometer, bevor ihn das Catcher Car einholte. „Ich bin komplett sprachlos“, sagte Lukas Müller. „Ich bin komplett fertig, es fühlt sich für mich an, als wäre ich einen Ironman gelaufen. „Es schwer, die richtigen Worte zu finden. Als Betroffener bin ich einfach nur dankbar, hier dabei sein zu dürfen. Darum wollte ich mit meinem Aufstehen der Welt zeigen, was alles möglich ist und dass es für so viele Menschen wichtig ist, dass es Wings for Life und den Wings for Life World Run gibt.“ Lukas Müller steht mit seiner Entwicklung beispielhaft für die optimale Versorgungskette innerhalb der ersten 24 Stunden nach einer Rückenmarksverletzung – eines der vielen Themen, mit denen sich die Stiftung Wings for Life beschäftigt.

„Ich habe mir eigentlich vorgenommen, dass ich heute nicht weinen werde. Doch dann steht plötzlich Lukas Müller direkt neben mir auf … dann wars vorbei“, sagte Anita Gerhardter, CEO der Stiftung Wings for Life. „Ich kann es gar nicht beschreiben, wie glücklich mich solche Momente machen. Wir wollen in Zukunft mehr davon sehen.“

Österreich läuft für die, die es nicht können
Unter den 52.303 registrierten Startern in Österreich waren auch österreichische Sportstars wie Lisa Hauser, Johannes Lamparter, Benjamin Karl, Nico Langmann, Thomas Morgenstern und Andreas Goldberger. Sie waren mit 13.500 Teilnehmern beim ausverkauften Flagship Run in Wien auf der Strecke, um beim Jubiläumslauf gemeinsam für die gute Sache Kilometer um Kilometer zu sammeln. Rekord-Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher lief wie schon in den vergangenen Jahren mit der Wings for Life World Run App – in diesem Jahr in Holland. Insgesamt fanden weltweit 246 organisierten App Run Events statt, 41 davon in ganz Österreich, unter anderen in Trins, im Zillertal mit Heinz und Hannes Kinigadner sowie im Salzburger Volksgarten mit den Eishockey-Meistern des EC Red Bull Salzburg.

Unterstützung für vielversprechende Forschungsprojekte
Insgesamt konnte Wings for Life dank Spendeneinnahmen, u.a. aus dem Wings for Life World Run, bereits 276 verschiedene Projekte fördern, die zuvor nach einem strengen Auswahlverfahren bestimmt wurden. Dr. Verena May, wissenschaftliche Koordinatorin von Wings for Life, erklärt: „Derzeit gibt es 74 Forschungsprojekte auf der ganzen Welt, darunter 16 neue Projekte seit 2022. Diese befassen sich vor allem mit Regeneration, Wiederaufbau und Folgeschäden.“ Der Rückblick auf diese wichtigen Meilensteine der vergangenen Jahre schenkt Betroffenen Hoffnung und lässt Anita Gerhardter zuversichtlich in die Zukunft schauen: „Auch wenn es nie eine Wunderpille geben wird, die alle Fälle heilt, sind in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht worden. Es hat eine ganze Reihe von interessanten Entwicklungen gegeben. Längst geht es nicht mehr um die Frage, ob es jemals eine Heilung geben wird, sondern wann dies der Fall sein wird.“

Wings for Life World Run 2024
Save the Date: Die 11. Auflage des Wings for Life World Runs findet im kommenden Jahr am 5. Mai 2024 statt. Unter www.wingsforlifeworldrun.com kann sich jeder registrieren, um eine Vorabinformation zum Anmeldestart für die Flagship Runs und den App Run für 2024 zu erhalten.

Inoffizielle Ergebnisse Wings for Life World Run 2023
INTERNATIONAL:
Gesamtsieg Frauen weltweit: Kasia Szkoda (Polen), 55,0 km
Gesamtsieg Herren weltweit: Jo Fukuda (Japan), 69,0 km

ÖSTERREICH:
Gesamtsieg Frauen in Österreich: Veronika Mutsch (Salzburg), 49,9 km
Gesamtsieg Herren in Österreich: Mario Bauernfeind (Wien), 61,9 km
 


 

Laufteam „Red Bulls & Friends“ mit Spendenrekord für Wings for Life

Das Wetter hätte gestern in Salzburg beim zehnten Wings for Life World Run nicht besser sein können. Die Sonne am Himmel strahlte mit den Teilnehmern des von den Red Bulls organisierten App Runs im Volksgarten um die Wette und bescherte den Organisatoren einen Teilnehmerrekord. Über 500 Laufbegeisterte kamen zum App Run bei der Salzburger Eisarena, das sind mehr als doppelt so viele wie noch im Vorjahr.

Noch wichtiger aber ist die Spendensumme, die über das Laufteam „Red Bulls & Friends“, das von den Eishockeykapitänen Thomas Raffl (Red Bull Salzburg) und Patrick Hager (Red Bull München) angeführt wird, für Wings for Life gesammelt wurde. Mit über 75.000 EUR haben die „Red Bulls & Friends“ dieses Jahr die höchste Spendensumme aller Laufteams an die Stiftung für Rückenmarksforschung überwiesen! Dazu zählen die Anmeldungen aller Teilnehmer, egal ob sie laufen oder nicht, aber auch Spenden, die die Red Bulls über die gesamte Saison – etwa von Business Club Partnern oder dem Verkauf der einmalig gespielten Wings for Life-Jerseys – einnehmen.

Seite an Seite mit einigen promienten Sportlern wie Matthias Walkner (Motocross-Fahrer), Stefan Holzner (fünffacher Ironman-Sieger), Thomas Geierspichler (österreichischer Rennrollstuhlfahrer) sowie Peter Hochkofler und Lukas Schreier vom EC Red Bull Salzburg, dem aktuellen Meister der win2day ICE Hockey League, begaben sich über 500 Läufer und Rollstuhlfahrer auf die Strecke an der Salzach entlang und machten den Event zu einem echten Lauferlebnis.
 
Presseinfo
Wings for Life 2023
EC Red Bul Salzburg

07.05.2023