Markus Katzer

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Der Free-to-Air Sonntag auf Sky: Zu Gast bei „Talk & Tore“ waren FC Red Bull Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund, Geschäftsführer Sport Markus Katzer vom SK Rapid Wien und der Geschäftsführer Sport vom SK Puntigamer Sturm Graz, Andreas Schicker.

Markus Katzer (Geschäftsführer Sport SK Rapid Wien):
…über die letzte Partie gegen SK Austria Klagenfurt und die Saison: „Wir haben das große Ziel erreicht. Die Niederlage hat aber richtig weh getan. Das war die Niederlage, die nach der Cup-Niederlage am meisten weh getan hat. Die Leistung von uns war nicht wirklich gut, somit haben wir auch verdient verloren. Das war eine der bittersten Niederlagen jetzt im Frühjahr. Irgendwie hätten wir es uns gewunschen, in der letzten Partie noch zu gewinnen oder zumindest das Unentschieden noch zu machen. Damit man sagen kann, man hat es wirklich selber erreicht. Am Ende sind wir Vierter und Cup-Finalist, dass ist irgendwo das Maximum, dass in der Saison drinnen war.“

…auf die Frage, wieso die Mannschaft nicht immer alles auf den Platz bringen kann: „Im Frühjahr hat sich das ein bisschen durchgezogen. Irgendwie auch überraschend. Wir haben die Woche davor eine unglaublich gute Partie gespielt, gegen Sturm Graz nach 0:2 Rückstand noch 3:2 gewonnen. Dann kann man schon erwarten, dass man in der Entscheidungspartie eine ähnliche Leistung auf den Platz bringt. Man muss natürlich auch knallhart analysieren, woran es gehakt hat. In der Meistergruppe hat man genau gesehen, dass wir einfach noch einen großen Abstand zu unseren vermeintlichen Kontrahenten haben. Daran liegt die Arbeit in Zukunft jetzt auch.“

…über die Causa Hakim Guenouche, der Vertragsgespräche mit der Wiener Austria führen soll: „Das ist natürlich eine unglückliche Situation. Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass ihm Wien so gut gefällt, und darum einem Training fernbleibt. Am Ende kenne ich auch nicht die Vertragsdetails. Ich sage, es gibt bessere Zeitpunkte als vor so einem Spiel, Vertragsgespräche zu führen.“

…über den Abstieg von Rapid II: „Wir müssen das natürlich annehmen. Das war jetzt nicht der Plan, dass wir absteigen. Wir wollten natürlich die Liga halten. Ich habe auch einen Tag gebraucht, wie ich es dann realisiert habe, dass es Richtung Abstieg geht. Am Ende hat das aber auch seine Vorteile. Beim ersten Spiel, dass ich gesehen habe, waren glaube ich fünf bis sieben Spieler am Platz, die die Perspektive nach oben gar nicht mehr so haben. Ich glaube, dass wir jetzt viel mehr Spieler platzieren können, die auch wirklich das Potenzial haben, irgendwann auch in der Kampfmannschaft zu sein. Das man in einer Regionalliga auch gefordert ist, weiß ich durch die Vienna-Vergangenheit.“

…über eine mögliche Kooperation der zweiten Mannschaft mit einem anderen Verein: „Wir überlegen in viele Richtungen. Es gibt natürlich Spieler, die wir nicht mit in die Regionalliga nehmen. Die wir aber schon noch für die Kampfmannschaft auf dem Zettel haben. Somit überlegt man auch in diese Richtung.“

…über mögliche Abgänge beim SK Rapid Wien: „Wir haben auch das ein oder andere Fragezeichen. Am Ende muss man sagen, dass genau das die Schwierigkeit ist. Bei Salzburg gibt es diese Fragezeichen, weil die Nachfrage am Markt einfach riesengroß ist. Bei uns gibt es das ein oder andere Fragezeichen, welches wir jetzt nicht aktiv verändern können.“

…über die Jugendarbeit im Verein: „Das Ziel ist es, dass die Jungs, die wir in der Akademie haben, irgendwann einmal in die erste Mannschaft platzieren können. Und dann natürlich den Marktwert dieser Spieler zu erhöhen und sie dann gewinnbringend zu verkaufen. Das geht aber natürlich nur in einer funktionierenden Mannschaft.“

…über einen möglichen großen Umbruch: „Ich glaube, dass ein großer Umbruch auch von Nöten ist.“

…über Marco Grüll: „Er hat ein Jahr Restlaufzeit. Es war schon ein Angebot da, aber das konnten wir nicht machen, weil das kurz vor dem Cup-Finale war. Da wollten wir das Risiko nicht eingehen, einen unserer wichtigsten Spieler vor dem Cup-Finale zu verkaufen. Mal schauen, was der Sommer bringt. Er ist auf jeden Fall einer von denen, wo die Möglichkeit besteht, dass wir ihn noch verkaufen werden.“

…über Bernhard Zimmermann: „Das Problem ist ein wenig, dass System was wir gespielt haben. Wir haben immer nur mit einem Stürmer gespielt. Und er ist in Wahrheit der klassische zweite Stürmer. Das ist ihm etwas zum Verhängnis geworden. Er hat trotzdem, wenn er dann reingekommen ist, immer wieder auch Tore gemacht und war wichtig für die Mannschaft. Aber das müssen wir natürlich auch besprechen. Am Ende muss man eine gute Lösung für die neue Saison für den Berni finden.“

…auf die Frage, ob Erfahrung als Spieler Vorteile als Sportdirektor mit sich bringt: „Es ist ein großer Vorteil. Aber am Ende des Tages ist es kein Selbstläufer. Nur das alleine macht jemanden nicht gleich zu einem guten Sportdirektor.“

…über die Arbeit als Sportdirektor: „Ich habe genau gewusst, auf was ich mich einlasse. Es ist viel, aber es macht Spaß und das ist wichtig. Ich sehe das Potenzial und glaube einfach an den Weg.“

…über den aktuellen Kader von Rapid Wien: „Man muss sich auch ehrlich eingestehen, dass der aktuelle Kader auf dem Platz ist, den er sich am Ende auch verdient hat. Das ist auch wichtig, dass man das ganz klar und knallhart analysiert. Nur so können wir uns weiterentwickeln und nach vorne bewegen.“

…über eine mögliche Rückkehr von Mario Sonnleitner zum SK Rapid Wien: „Natürlich ist es ein Vorteil, wenn Spieler einen Verein kennen. Im Endeffekt zählt die Qualität eines jeden einzelnen, der Sonni hat natürlich eine große Qualität als Spieler gehabt. Ob er mal bei Rapid sein wird oder nicht, dass wird man in Zukunft sehen.“

…über die Zusammenarbeit mit Steffen Hofmann: „Ich habe mit dem Steffen immer ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Wir haben einen sehr guten Austausch, und das täglich. Das funktioniert hervorragend. Natürlich tauschen wir unsere Gedanken aus, aber jeder hat seinen Bereich.“

…auf die Frage, was dem aktuellen Kader fehlt: „Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir Stabilität bekommen. Da braucht man einfach Spieler, die Qualität und diese Stabilität mitbringen. Das sind Spieler, die ein gewisses Alter haben. Einfach um unseren Jungs, oder auch externen Talenten, die Stabilität geben zu können, sich zu präsentieren. Ganz klar ist auch, dass wir mit Rapid auf Strecke nicht immer nur von entwickeln sprechen können. Sondern auch irgendwann wieder vorne dabei sein wollen. Aber das ist ein Prozess, und „Wir werden in zwei Jahren wieder Meister“, das wird es von unserer Seite nicht mehr geben. Wir werden Schritt für Schritt machen. Dann wird sich der Verein dorthin entwickeln, wo ihn sich jeder Rapid-Fan wünscht.“

…über das nächste Jahr: „Man braucht Geduld. Fakt ist, dass wir etwas machen werden. Dass wir uns sehr bemühen, richtig gute Sachen zu machen.“

…über Stefan Schwab: „Stefan Schwab ist ein richtig guter Spieler, der für den Klub ganz lange eine Säule war. Aber er ist aktuell kein Thema für uns.“

…über den österreichischen Fußball: „Ich glaube, dass es qualitativ, aber auch in jede andere Richtung, gewachsen ist. Wenn du in schönen Stadien Spiele hast, dann ist das ein anderes Flair. Ich glaube auch, dass das Level der Liga einen Schritt nach vorne gemacht hat. Da brauchen wir uns nicht mehr verstecken, auch nicht international.“

Medieninfo Sky Sport Austria

05.06.2023