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Wenn’s läuft, dann läufts: Sowohl Team Vienna als auch das österreichische Damen-Nationalteam konnten am Wochenende im französischen Marseille Spitzenplätze einfahren.

Beide Mannschaften landeten nach tollen Auftritten auf Endrang 3, wobei in beiden Fällen nicht viel zu einer Finalteilnahme gefehlt hätte. Aus heimischer Sicht besondere Highlights waren sicherlich die weiterhin beeindruckende 3×3-„Comeback-Tour“ von Rebekka Kalaydjiev sowie die starke Performance von Quincy Diggs, der auf der World Tour ja wieder Kader steht.

Bei den Herren handelte es sich um die dritte Station auf der im 3×3 so wichtigen FIBA World Tour. Beim ersten Stopp Ende April landete Team Vienna sofort auf Platz 3. Das nächste Turnier wurde zu WM-Vorbereitungszwecken ausgelassen. In Marseille waren die Wiener dieses Wochenende aber wieder dabei und mit dem Kader Matthias Linortner, Quincy Diggs, Nico Kaltenbrunner und Filip Krämer im engsten Favoritenkreis.

Zurecht, wie klare Siege in der Gruppenphase gegen Heimteam Marseille (20:13) und die polnische Startruppe Warschau (21:17) am Freitag zeigten. Erneut beeindruckten die Österreicher mit offensiv ausgeglichenen Teamleistungen, bei denen jeder Spieler zu jeder Zeit gefährlich war. Einmal mehr scheint die Arbeit mit dem neuen Head Coach Milan Isakov hier Früchte zu tragen. Obwohl an Spieltag eins aus der Distanz so gut wie nichts fallen wollte – eine Situation die Team Vienna in der Vergangenheit Probleme bereitete –, kamen Linortner und Co. zu ausreichend Punkten und so letztlich auch zum Gruppensieg.

Am Sonntag im Viertelfinale ging der Erfolgslauf gegen den litauischen Klub Plunge zunächst weiter (21:15), ehe es im Halbfinale wieder einmal zum Duell mit Tour-Dominator Ub Huishan NE (Serbien) kam. Die Wiener erwischten einen nahezu perfekten Start und führten nach drei Minuten 12:7. Diggs war kaum zu stoppen, gleichzeitig nahm Team Vienna den serbischen Superstar Strahinja Stojacic über weite Strecken aus dem Spiel. Da die in dieser Saison auf der World Tour erst einmal geschlagenen Serben mit Dejan Majstorovic und Nemanja Barac aber weitere absolute Weltstars in ihren Reihen haben, stellten sie sich bald auf das Spiel der Wiener ein. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch – nach einem Treffer aus der Distanz von Barac eine Minute vor Schluss leider mit dem besseren Ende für Ub Huishan NE (21:20). Die Serben setzten sich wenig später auch im Finale knapp gegen Amsterdam durch. Team Vienna beendet das Turnier auf Platz 3, es handelt sich bereits um die zweite Top-3-Platzierung in der noch jungen Saison!

Diggs und Kaltenbrunner (je 23) sowie Linortner (21) landeten alle drei unter den Top-10-Scorern des Turniers. Krämer folgte nur knapp dahinter (15).

Nico Kaltenbrunner, Spieler Österreich: „Bitter, dass wir am Ende so knapp verloren haben, aber wir wissen und haben wieder gezeigt, dass wir zur Weltspitze gehören. Man merkt auch, dass uns die Gegner mittlerweile richtig ernstnehmen und sich auf uns vorbereiten. Mit Quincy hat unser Spiel noch einmal eine neue Dimension, auch wenn uns nach den vielen Nationalteambewerben etwas der Rhythmus gefehlt hat. Was möglich ist, wenn wir diesen finden, haben wir aber über weite Strecken gegen die Serben gezeigt. Allgemein sieht man, dass wir von der WM viel Selbstvertrauen mitgenommen haben. Jeder kennt seine Rolle, jeder kann punkten – und zwar auch, wenn die Würfe vom Zweier einmal nicht fallen. Wir sind als Team am richtigen Weg!“

Damen mit Sieg gegen Spanien!
Zu überzeugen wussten am Wochenende auch die heimischen 3×3-Frauen. Diese traten in der sogenannten FIBA 3×3 Women’s Series, der wichtigsten 3×3-Turnierserie im Frauenbasketball, an. Anders als bei den Herren auf der World Tour, bei der es sich um einen Klubbewerb handelt, treten die Damen in den Nationalteamformationen an. In Marseille am Wochenende waren für Österreich Anja Fuchs-Robetin, Rebekka Kalaydjiev, Camillia Neumann und Alexia Allesch am Start.

Nach einem umkämpften Auftakt in der Gruppenphase am Freitag (19:17-Sieg gegen Frankreichs U24-Mannschaft und 15:20-Niederlage gegen Portugal) setzten die Österreicherinnen in der letzten Partie des Tages ein Ausrufezeichen! Spanien rund um Star-Guard-Spielerin Sandra Ygueravide wurde 15:12 niedergerungen. Fuchs-Robetin und Neumann übernahmen als Routiniers Verantwortung in der Offense, defensiv zeigte das heimische Quartett eine tolle Teamleistung.

Als Belohnung wartete am Samstag die K.o.-Phase. In dieser wurde zunächst mit Aserbaidschan kurzer Prozess gemacht. Erneut agierten Fuchs-Robetin (9 Punkte) und Neumann (8 Punkte) in einer eigenen Liga, sodass am Ende ein dominanter 22:7-Sieg stand. Im Halbfinale wartete mit Polen allerdings ein anderes Kaliber von Gegner. Die Polinnen legten einen Blitzstart hin und führten rasch 7:3. Team Austria zeigte jetzt aber seine Erfahrung und kämpfte sich Punkt um Punkt zurück. Vor allem Allesch und Kalaydjiev waren von den physisch starken Osteuropäerinnen unbeeindruckt und sorgten im Angriff für wichtige Impulse. 38 Sekunden vor Schluss beim Stand von 19:19 war alles offen, doch wie bei den Herren war das Glück nicht auf der Seite heimischen „3x3ler“. Mit einem Zweipunkter beendete Polen das Spiel (21:19).

Der Gesamtsieg ging an Frankreich, die Österreicherinnen landeten am hervorragenden dritten Platz – der bisher besten Platzierung in dieser Saison! Ähnlich wie die Männer konnten auch die österreichischen 3×3-Frauen mit starkem Teamplay überzeugen: Fuchs-Robetin (20), Neumann (18), Allesch und Kalaydjiev (je 15) gehörten allesamt zu den besten Offensiv-Akteurinnen des Turniers.

Camilla Neumann, Spielerin Österreich: „Wir wussten vor dem Turnier nicht genau, was wir erwarten können, da wir eine sehr starke Gruppe hatten. Wir haben uns aber von Spiel zu Spiel gesteigert und gegen Spanien dann alles am Feld gelassen, das war schon ein Achtungserfolg. Im Halbfinale gegen Polen ist dann alles möglich gewesen, am Ende hat es leider knapp nicht gereicht. Insgesamt war es aber eine ganz starke Teamleistung, jede Spielerin hat ihren Teil beigetragen. Wir nutzen jetzt die nächsten Wochen, um uns auf unseren nächsten Auftritt in der Women’s Series in Bordeaux vorzubereiten (19./20. Juli, Anm.).“
 
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02.07.2023