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Die 21 Jahre jungen Schweden verteidigen ihren Titel bei den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften Wien 2023 erfolgreich.

Im Endspiel auf der Donauinsel setzen sie mit einem souveränen 21:16, 21:18-Erfolg gegen die Niederländer Leon Luini/Yorick de Groot den goldenen Schlusspunkt.

Die erneut bis auf den letzten Platz gefüllte Red Bull Beach Arena huldigte den jungen Beach-Königen: In knappen 40 Minuten lieferten David Åhman und Jonatan Hellvig die nächste Kostprobe ihres unglaublichen Könnens, ließen den Niederländern Leon Luini und Yorick de Groot, im Viertelfinale immerhin Sieger gegen die Norweger Anders Mol und Christian Sørum, nicht den Funken einer Chance. Die Verteidigung ihres Titels vom Vorjahr in München ist bei den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften somit eindrucksvoll geglückt.

Ihr Drama hatten Åhman/Hellvig, die seit 2022 von einem Erfolg zum nächsten eilen, bereits im Halbfinale erlebt: Gegen die Italiener Cottafava/Nicolai wehrten sie nicht weniger als fünf Matchbälle ab, ehe sie ihren sechsten zum 23:21 im dritten Satz nützten. Das Finale wurde im Vergleich dazu zur Pflichtübung, obschon sich Leon Luini und Yorick de Groot im Verlauf des Turniers erstaunlich gut geschlagen, unter anderen im Achtelfinale auch die Österreicher Julian Hörl/Alex Horst eliminiert hatten. Dabei bilden der 22 Jahre alte Luini und sein ein Jahr älterer Partner, beide Verteidiger, aufgrund von Verletzungen ihrer Stammpartner eigentlich nur ein Verlegenheitsteam – das nun versilbert wurde!

Bronze! Popov/Reznik erobern erste Beach-Medaille für die Ukraine
Die Sensation der A1 CEV Beach Volleyball EM lieferten indes die bislang kaum bekannten Ukrainer Sergiy Popov und der 2,07 Meter große Eduard Reznik, die im Spiel um die Bronzemedaille den italienischen Routinier Paolo Nicolai, seit Sonntag 35 Jahre alt, und seinen jungen Gefährten Samuele Cottafava (24) mit 22:20, 21:13 bezwangen: Ein unfassbarer Erfolg der beiden, die erste Beach-Medaille für die Ukraine in der Geschichte und das schönste Geburtstagsgeschenk für Popov, mit dem er sich seinen 32er versüßte: „Wir waren hier besonders motiviert, weil wir nicht für uns spielen, sondern für unser Land!“ Er und sein 34 Jahre alter Partner leben und trainieren in Düsseldorf, da sie vom Dienst an der Waffe befreit wurden, um ihre geschundene Heimat auf der sportlichen Bühne zu repräsentieren.
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hotvolleys II holen U16-Stadtmeisterschaft
Wie wichtig im Beach Volleyball die Nachwuchspflege ist, zeigte diese A1 CEV Beach Volleyball EM: Von neun österreichischen Teams waren sechs nicht über den 25. und letzten Platz hinausgekommen. Da kam das Finale der Mixed Stadtmeisterschaft der Unter-16-Jährigen vor den Medaillen-Matches am Sonntagnachmittag in der Red Bull Beach Arena gerade recht. Es standen sich zwei Auswahlen der hotvolleys gegenüber, mit bekannten Namen in ihren Reihen. Das bessere Ende der Partie Vier gegen Vier (mit mindestens je einem Mädchen) hatten schließlich mit 15:12 die hotvolleys II, gecoacht von Ronja Klinger und Julian Hörl, für sich, mit Alessa Weichberger-Horst, der Tochter des rotweißroten Beach-Haudegens Alex Horst, die ihrem Bruder Fabio und den hotvolleys I, betreut von Dorina Klinger und Robin Seidl, das Nachsehen gab. Die Siegerehrung nahmen Wiens Wirtschaftstadtrat Peter Hanke und Hannes Jagerhofer vor, der den Wert des Wiener Talente Cups presented by HYPO NOE unterstrich: „Wir suchen händeringend nach jungen Leuten.“ Er hoffe, dass das Spiel vor großer Kulisse den Nachwuchs auf den Geschmack brachte: „Die Fans sind mitgegangen. Da bekommt man einfach Lust auf mehr.“ Yvonne Rychly, Stellvertreterin von Sportstadtrat Peter Hacker, schlug ähnliche Töne an: „Es ist wichtig, Jugendlichen neue Chancen zu geben, sie für den Sport zu begeistern. Man hat gesehen mit welcher Freude sie dabei sind.“
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„Hätten viel mehr Karten verkaufen können“
Veranstalter Hannes Jagerhofer bilanzierte zufrieden. Insgesamt kamen an den fünf Bewerbstagen rund 67.000 Menschen auf die Donauinsel. Zusammen mit den Side Events ergibt das eine stolze Gesamtzahl von knapp 78.000 Fans, die die A1 CEV Beach Volleyball EM mobilisierte. „Es war eine interessante Woche“, so Jagerhofer. Er sei stets zwischen Verzweiflung aufgrund widriger Wetterbedingungen und Begeisterung wegen des enormen Zuschauer-Ansturms und der mitreißenden Stimmung geschwankt. Auf die Frage nach dem kommenden Jahr, hielt er sich bedeckt. Feststeht, dass es wieder ein Event geben wird, in Wien, aber aller Voraussicht nach aus Termingründen nicht auf der Donauinsel.

Presseinfo
A1 CEV Beach Volleyball EM

06.08.2023