© Sportreport

Der EC-KAC präsentierte sich vor der Dezember-Länderspielpause in guter Form, die Rotjacken konnten zuletzt vier Siege in Folge einfahren und brachten in neun ihrer jüngsten zehn Partien Punkte auf ihr Konto. In der Tabelle der win2day ICE Hockey League kletterten die Klagenfurter damit Schritt für Schritt nach oben, aktuell liegen sie auf dem vierten Rang. Im Verlauf der bisherigen Saison holte der EC-KAC pro Begegnung im Schnitt 1,89 Zähler, in nur einem der letzten zwölf Grunddurchgänge (2020/21 mit 1,96) verzeichnete der Klub am Ende einen höheren Wert. Insbesondere auf eigenem Eis agierten die Rotjacken heuer bislang sehr erfolgreich, von zwei 1:2-Niederlagen gegen die Südtiroler Klubs aus Bolano/Bozen und Brunico/Bruneck abgesehen, siegte der EC-KAC in elf seiner 13 Heimspiele.

Der EC Salzburg nimmt das Auswärtsspiel in Klagenfurt vom dritten Tabellenplatz aus in Angriff, hat allerdings noch zwei Begegnungen weniger ausgetragen als die vor ihm liegenden Black Wings Linz und Fehérvár AV19. In der Fremde strauchelte der Titelverteidiger zuletzt etwas, vier der jüngsten sechs Auswärtsspiele gingen verloren. Von den insgesamt 25 Punkten, die Salzburg in der laufenden Spielzeit bislang abgegeben hat, wurden 18 fernab des heimatlichen Volksgartens verloren, auch liegt der Gegentorschnitt der Roten Bullen in Auswärtsspielen 50,0 Prozent über jenem in Heimpartien. In den vergangenen Wochen schwächelte insbesondere das sonst traditionell starke Penalty Killing der Mozartstädter: Beginnend mit dem Spiel in Klagenfurt Mitte November kassierte Salzburg in jedem seiner letzten acht Ligaspiele zumindest einen Gegentreffer bei numerischer Unterlegenheit. Insgesamt schrieben die jeweiligen Gegner in diesen acht Begegnungen elf Mal im Powerplay an.

Salzburgs punktbester Spieler in den beiden bisherigen Saisonduellen mit den Rotjacken war Verteidiger Chay Genoway, der an drei der fünf Bullen-Treffer gegen Klagenfurt als Schütze (eines) oder Vorlagengeber (zwei) beteiligt war. Der Kanadier nimmt in der Punktewertung aller ICE-Defender aktuell den dritten Rang ein, zudem ist er einer von nur fünf Kaderspielern Salzburgs, der in sämtlichen 26 Ligaspielen der laufenden Saison am Eis stand. In der teaminternen Scorerliste des Titelverteidigers liegen derzeit nur zwei Spieler vor ihm: Kapitän und Leitfigur Thomas Raffl verpasste im Oktober und November jeweils zwei Partien, kam von seiner Verletzung aber stark zurück und hat aktuell bereits wieder mehr Zähler (23) als Einsätze (22) auf seinem Konto. Überflügelt wird der gebürtige Villacher von Goalgetter Peter Schneider, zu dessen 14 Saisontreffern sich auch stattliche 19 Vorlagen gesellen. Seit dem Wechsel des Flügelstürmers in die Mozartstadt im Sommer 2021 hat ligaweit mit Brian Lebler (73) nur ein Spieler mehr Tore erzielt als er (71). Anders als bei Salzburgs letztem Gastspiel in Klagenfurt dürfte diesmal wieder Atte Tolvanen zwischen den Pfosten stehen: Der doppelte Meister-Goalie besticht seit er in der Liga aktiv ist (September 2021) mit einer unglaublichen Erfolgsquote, 73,4 Prozent seiner Einsätze endeten siegreich. Zudem musste der Finne bei zehn Karrierestarts gegen den EC-KAC nur eine Niederlage in regulärer Spielzeit hinnehmen.

Der EC Salzburg und der EC-KAC standen sich seit dem Liga-Einstieg der Roten Bullen im Jahr 2004 bislang insgesamt 164 Mal gegenüber, dabei setzten sich 75 Mal die Klagenfurter durch, 89 Mal konnte das Team aus der Mozartstadt jubeln. Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Playoff-Duelle – neun gegeneinander ausgetragene „Best-of-Seven“-Serien zwischen 2009 und 2023 – stand der Rekordmeister seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 keinem anderen Gegner öfter gegenüber als den Red Bulls. In der näheren Vergangenheit konnte sich der amtierende Meister gegen die Kärntner häufig durchsetzen, zehn der letzten 14 Begegnungen endeten mit einem Sieg Salzburgs. Allerdings stellte der EC-KAC die Mozartstädter gerade auf Klagenfurter Eis oft vor sehr knifflige Aufgaben: Nur bei drei seiner jüngsten 17 Auftritte in der nunmehrigen Heidi Horten-Arena verließen die Bullen diese mit den vollen drei Punkten. Historisch betrachtet sind Duelle zwischen den beiden Klubs auf Klagenfurter Eis sehr trefferreiche Angelegenheiten: Gegen keinen anderen aktuellen ICE-Klub fielen in Heimspielen der Rotjacken seit der Liga-Neugründung (2000) durchschnittlich mehr Tore pro Spiel als in Partien gegen Salzburg (6,50).

Das jüngste Kräftemessen zwischen dem EC Salzburg und dem EC-KAC liegt fast exakt einen Monat zurück: Am 19. November setzten sich die Rotjacken in einem denkwürdigen Spiel vor 4.305 Fans in der Heidi Horten-Arena mit 8:1 durch. Die Kärntner feierten damit ihren höchsten Sieg gegen die Roten Bullen überhaupt, bis dahin hatten drei Erfolge mit sechs Treffern Differenz (in den Jahren 2004 und zwei Mal 2021) ihre Bestmarke gebildet. Klagenfurt brannte trotz nahezu ausgeglichener Puckbesitz-Anteile (50,8 gegenüber 49,2 Prozent bei Even Strength) ein eindrucksvolles Offensivfeuerwerk ab und hatte am Ende der 60 Minuten 46 Torschüsse (gegenüber deren 24 der Gäste) zu Buche stehen. Zwölf der 19 eingesetzten Feldspieler des EC-KAC trugen sich in dieser Begegnung in die Scorewertung ein, 17 Skater gaben zumindest einen Shot on Goal ab. Salzburg erzielte seinen einzigen Treffer im Spiel bei „Fünf-gegen-Drei, die Rotjacken schrieben bei numerischem Vorteil zwei Mal an und verbuchten damit bei fünf Versuchen gleich viele Tore wie in den 22 vorangegangenen Powerplay-Sequenzen gegen die Bullen.

Der langzeitverletzte Daniel Obersteiner, der sich bereits seinem Comeback genähert hatte, ist während der Länderspielpause erkrankt und fällt für das Heimspiel gegen den EC Salzburg aus. Im Duell mit dem Titelverteidiger ebenfalls nicht mitwirken werden Jan Mursak und Thomas Hundertpfund, die nach einer Verletzung bzw. einem operativen Eingriff zwar bereits wieder im Eistraining mit der Mannschaft stehen, denen jedoch aus langfristigen Überlegungen heraus noch einige Tage Wettkampfpause verordnet wurden. Gegenüber dem letzten Ligaspiel in Villach kehren die damals erkrankten Johannes Bischofberger und Niki Kraus wieder in das Lineup des EC-KAC zurück. Damit kommen gegen Salzburg erstmals im Monat Dezember wieder vier volle Angriffsblöcke zum Einsatz.

„Im International Break im November habe ich sehr intensiv mit Andrej Hoevar gearbeitet, daher konnte ich auf einem guten Level und mit einem sehr positiven Gefühl in den Spielbetrieb zurückkehren. Geholfen hat natürlich, dass sich unsere Mannschaft seither in einer guten Phase befindet, es war schön, wieder Teil dieses Teams zu werden.

Ich denke, dass wir in den sogenannten großen Spielen immer voll da sind, gegen Salzburg, gegen Villach, das ist eigentlich schon seit Jahren so. Woran wir noch arbeiten wollen, ist, dass wir in Spielen gegen Teams aus den unteren Tabellenregionen konsequenter auftreten. In Ljubljana, in Asiago, auch in Graz, das sind für uns immer schwere Partien, da dürfen wir nicht leichtfertig agieren, sondern müssen mit dem Kopf voll bei der Sache sein. In diesen Begegnungen geht es ebenfalls um drei Punkte und wir können es uns, wenn man sieht, wie eng es in der Tabelle zugeht, nicht leisten, unnötig Zähler abzugeben.

Salzburg ist eine sehr ehrgeizige, erfolgsorientierte Mannschaft. Ich würde sagen, dass sie sich nie geschlagen geben, aber es gibt auch Ausnahmen, wie wir im letzten Heimspiel gegen sie gesehen haben. So viele Gegentreffer hat Salzburg schon lange nicht mehr kassiert. Für das neuerliche Aufeinandertreffen bedeutet das aber nichts, sie sind rund um das Tor sehr gefährlich und insbesondere für einen Goalie ein sehr harter Gegner. Man muss in diesen Partien jederzeit bereit sein, denn sie haben Spieler wie Raffl oder Schneider, die sehr gut schießen, auch ihr Powerplay ist immer gefährlich. Über die letzten Saisonen waren sie auch defensiv sehr stark, wenn man nicht konsequent agiert, ist es äußerst schwer, gegen Salzburg Tore zu erzielen. Unser letztes Spiel gegen sie war toll, wir waren zielorientiert und in jeder Zone des Spielfelds kompakt und machten wenige Fehler. Genau darum geht es in solchen Top-Begegnungen, dass man sehr wenige Fehler produziert.

Mit Thomas Koch konnte ich zweieinhalb Jahre zusammenspielen, wir hatten sehr viel Spaß gemeinsam: Insbesondere in den Powerplay-Einheiten im Training haben wir uns richtige Battles geliefert, gegenseitig Druck aufeinander ausgeübt, so haben wir uns gepusht. Das ist der erste Gedanke, der mir beim Blick auf diese Zeit in den Sinn kommt. Insgesamt war Thomas Koch ein sehr guter Führungsspieler für uns als Team aber auch eine positive Erscheinung für die Stadt Klagenfurt. Er ist für junge Spieler ein Vorbild, an seiner Einstellung und seinem Verhalten konnten sich aber immer auch erfahrenere, ältere Spieler orientieren.

Die intensive Eishockeyzeit rund um den Jahreswechsel ist immer eine spannende und für den Kopf auch gute Zeit im Jahr: Mann verbringt viel Zeit mit der Familie, ist feierlich gestimmt, das verleiht Energie, man kommt aufgeladen zu den Spielen. Vor uns liegt eine wichtige Phase dieser Saison, gerade zu den Feiertagen mit all den Dingen abseits des Eishockeys ist es essenziell, dass man mental den Schalter umlegen kann und in jeder Partie von der ersten Minute an voll da ist. Defensiv undurchlässig, fehlerminimierend und zielstrebig nach vorne, das sind die Zutaten, die wir zu dieser Zeit brauchen. Es war heuer bislang manchmal eine Schwäche von uns, zwischendurch den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Gegen uns bringen viele Teams oft ihr bestes Defensivspiel, wir dürfen also nicht nachlässig werden, sonst haben wir Probleme, gegen gut gestaffelte Abwehrreihen zu Torerfolgen zu kommen.“ (Sebastian Dahm, Torhüter
ЕС-КАС)

Presseinfo: KAC

19.12.2023


Die mobile Version verlassen