Schon allein mit dem Einzug ins Finale sorgte Handball WEST WIEN für eine kleine Sensation. Nun setzte man sich selbst die Krone auf und gewinnt damit als erstes Team in der Geschichte aus der zweithöchsten Spielklasse,
der HLA CHALLENGE, den ÖHB Cup der Männer. Gegen Sparkasse Schwaz Handball Tirol setzte man sich dank des Treffers von Andreas Dräger mit der Schlusssirene 29:28 durch.
Was für ein Auftritt der jungen Truppe von Trainer Roland Marouschek, dem nach Spielende beinahe die Worte fehlten: „Es ist unbeschreiblich und kaum zu realisieren. Unfassbar, was meine Mannschaft hier geleistet hat. Wir haben uns in der Rolle des Underdogs an beiden Tagen sehr wohlgefühlt, wir wollten bei diesem Finalturnier eine gute Rolle spielen und nicht unter die Räder kommen. Dass nun das dabei herausschaut, ist grandios. Meine Mannschaft ist superjung, da können etliche noch U18 spielen. Und diese Spieler geben immer Vollgas, haben eine sensationelle Einstellung. Wir mussten heute nicht, Schwaz dafür schon – und immer, wenn du im Sport liefern musst, wird es schwierig. Das haben wir genutzt.“
Und wie man das genutzt hat. Zehn Minuten waren gespielt, da führte WEST WIEN 8:4, baute diesen Vorsprung später sogar auf 14:8 aus. Sparkasse Schwaz Handball Tirol betrieb mit dem 10:15-Pausenstand noch Schadensbegrenzung, mühte sich aber sichtlich gegen die Wiener.
Nach Seitenwechsel kamen die Hausherren rasch auf drei Tore heran, in der 43. Minute verkürzte Filip Peric auf 18:19. Doch der Ausgleich sollte nicht gelingen. Stattdessen gelang es WEST WIEN sich nochmals auf 24:20 in der 51. Minute abzusetzen. Ein letztes Aufbäumen der Adler brachte dann schließlich kurz vor Spielende doch noch den 28:28-Ausgleich, doch mit einem spektakulären Fliegertor von Andreas Dräger fiel mit der Schlusssirene noch der Siegtreffer für die Wiener, die sich nun als erstes Team aus der zweithöchsten Spielklasse Cupsieger nennen dürfen.
Christoph Jauernik, Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol: „Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt, uns selbst ein paar Steine in den Rucksack gelegt, weil wir diesen Cupsieg unbedingt wollten. Wir haben etliche freie Würfe vergeben, zu wenig getroffen. Bei WEST WIEN hat man die Unbekümmertheit gesehen, da ist fast alles aufgegangen. Die hatten nichts zu verlieren. So lag noch mehr Druck auf uns, wir haben versucht über Kampf zurückzukommen. Wir waren aber zu verkrampft. Mitte der zweiten Halbzeit sind wir dann zurückgekommen, mit einer guten Deckungsleistung, mit Tempospiel im Angriff, wir haben uns klare Chancen erarbeiten können. Doch durch ein paar unnötige Fehler konnte WEST WIEN wieder wegziehen. Wir sind sogar nochmals zurückgekommen, haben kurz vor Schluss ausgeglichen. Das letzte Tor ist megabitter, weil wir uns nicht in die Verlängerung retten konnten. Das tut einfach weh.“
Souvärener 34. Cuptitel für HYPO NÖ
Im Rahmen des Silberregion Karwendel ÖHB Cup Final-Event kürte sich HYPO NÖ mit einem klaren 37:22-Triumph über den UHC Müllner Bau Stockerau zum 34. Mal zum österreichischen Cupsieger. Patricia Kovacs stach sowohl mit zehn Toren als auch als Vorbereiterin heraus.
Das 0:1 nach 28 Sekunden war der einzige Rückstand für HYPO NÖ über die gesamten 60 Spielminuten. Rasch drehte man mit einem 4:0-Lauf, bei dem Patricia Kovacs zweimal traf, den Zwischenstand auf der Anzeigetafel. Die Favoritinnen wurden ihrer Rolle gerecht, kontrollierten das Spiel und setzten sich sukzessive ab.
Zur Halbzeit führte man bereits 20:10, die Vorentscheidung war damit bereits gefallen. Auch mit diesem Polster im Rücken schaltete man nicht zurück, erhöhte die Führung direkt nach Seitenwechsel auf 25:11. Am Ende stand ein deutlicher 37:22-Sieg zu Buche und damit der 34. Cuptitel der Vereinsgeschichte.
Mirela Dedic, Hypo Niederösterreich: „Wir haben uns akribisch auf Stockerau vorbereitet und wussten genau, was auf uns zukommt. Wir haben unseren Matchplan sehr gut durchgezogen. Wir haben schnell gespielt, vorne wenige Fehler gemacht und sind hinten gut gestanden, so konnten wir unsere Torhüterinnen unterstützen. Wir haben uns bereits in der ersten Halbzeit einen klaren Vorsprung erarbeitet. Wichtig war, dass wir nach der Pause konsequent weitergespielt und unser Tempo durchgezogen haben. Wir wollten diesen Titel unbedingt und das haben wir über 60 Minuten gezeigt.“
Pavel Franko, Trainer UHC Müllner Bau Stockerau: „Um gegen Hypo etwas zu holen, muss in einem Spiel alles funktionieren. Das hat Atzgersdorf im Halbfinale gezeigt, die waren knapp dran. Aber heute waren wir davon zu weit entfernt, es hätte offensiv wie defensiv alles stimmen müssen. Hypo hat einfach diese enorme Qualität und einen sehr breiten Kader, das muss man anerkennen. Wir sind aber stolz, dass wir bis ins Finale gekommen sind.“
Silberregion Karwendel ÖHB Cup Final-Event 2024
ÖHB Cup Frauen
Titelverteidiger: HYPO NÖ
Finale
HYPO NÖ vs. UHC Müllner Bau Stockerau 37:22 (20:10)
Sa., 20. April 2024, 14:00 Uhr
ÖHB Cup Männer
Titelverteidiger: ALPLA HC Hard
Finale
Sparkasse Schwaz Handball Tirol vs. Handball WEST WIEN 28:29 (10:15)
Sa., 20. April 2024, 16:20 Uhr
WEST WIEN ist Österreichischer Cup Sieger 2024
WEST WIEN Handball gewinnt im Finale der Silberregion Karwendel ÖHB Cup Finals gegen den Gastgeber Sparkasse Schwaz Handball Tirol mit 29:28 (15:10) und holen sich sensationell den österreichischen Cuptitel.
Wie schon im Halbfinale zeigt WEST WIEN von Anfang eine unglaublich starke Deckungsleistung mit einem in Bestform agierenden Sandro Uvodic dahinter. Nach 10 Minuten führen die Außenseiter mit 8:4 und halten diese Führung auch bis zur Pause. Nach dem man mit 15:10 in die Kabine geht, spielt die junge Mannschaft von Roland Marouschek weiter ihr schnelles Spiel und schaffen es mit einem 27:24 Vorsprung in die Schlussminuten zu kommen. In Unterzahl kassiert WEST WIEN 20 Sekunden vor dem Ende den 28:28 Ausgleich, aber durch ein spektakuläres Fliegertor von Andi Dräger fixieren die Wiener die Sensation und feiern ausgelassen den Österreichischen Cup Titel 2024.
Andreas Dräger: „Wir sind mit viel Vorfreude aber ohne Erwartungen in dieses Wochenende gegangen und konnten schon im Halbfinale und dann auch im Finale frei von der Leber spielen. Es ist unglaublich und noch schwer zu fassen was wir hier geschafft haben und wir haben gezeigt, dass der Cup wirklich eigene Gesetze hat! “
Die Sensation ist perfekt: Adler scheitern an WEST WIEN
Was für ein bitterer Nachmittag in der Osthalle für Sparkasse Schwaz Handball Tirol. Bei den Silberregion Karwendel ÖHB Cup Finals 2024 war alles angerichtet für den zweiten Cupsieg in der Vereinshistorie. Stattdessen gab es die ganz große Sensation, erstmals in der Geschichte dieses Wettbewerbs schnappte sich ein Zweitligist den Pokal. Handball WEST WIEN gewann nach dem Semifinalsieg gegen die HSG Holding Graz auch noch das Finale gegen die Adler, setzte sich mit 29:28 (15:10) durch.
Konsterniert starrten die Spieler und Betreuer von Sparkasse Schwaz Handball Tirol nach Ende dieses denkwürdigen Finales in die Leere, während bei der Youngster-Truppe von WEST WIEN der Jubel keine Grenzen kannte. Der krasse Außenseiter aus der HLA CHALLENGE triumphierte beim Grunddurchgangszweiten aus der HLA MEISTERLIGA, eine Cupsensation, wie es sie im Handball im Normalfall nicht gibt. Aber an diesem Samstag war alles anders. Damit ist Handball WEST WIEN kurioserweise aktuell amtierender österreichischer Meister und Cupsieger – im Herbst wird man das Team dann wohl in der HLA MEISTERLIGA sehen. Es wäre in jedem Fall eine Bereicherung.
Nach dem Cupfight tags zuvor gegen ALPLA Hard fand der Favorit Sparkasse Schwaz Handball Tirol in der ausverkauften Osthalle überhaupt nicht ins Spiel. Die Adler wirkten ob der Last des „Gewinnen-Müssens“ blockiert, wohingegen WEST WIEN gar nichts zu verlieren hatte und dementsprechend auftrat. Verkrampfte Hausherren lag rasch mit 4:8 hinten (10.).
Es wurde nicht besser mit Fortdauer der ersten Halbzeit. Die Tiroler wollten es erzwingen, gegen die starke 3:2:1-Deckung der Gäste gelang aber zu wenig. Und häufig war zudem Endstation beim überragenden WW-Keeper Sandro Uvodic. Bei den Westwienern ging hingegen falls alles auf. So stand es zur Pause völlig überraschend 15:10 für den Underdog.
Die Adler brauchten eine Aufholjagd. Zumal Andreas Dräger gleich zu Beginn der zweiten Hälfte auf 16:10 erhöhte. Sparkasse Schwaz HT kämpfte sich unter großem Aufwand heran. Und war ab Mitte der zweiten Hälfte voll im Spiel. Nach dem 15:19 verkürzte man durch zwei Treffer von Filip Peric und ein Tor von Petar Medic auf 18:19. Alexander Wanitschek machte per Siebenmeter das 19:20. Danach vergab man bei 20:21 die Riesenchance auf den Ausgleich, die Gäste nutzten eine kurze Schwazer Schwächephase zur 24:20-Führung (51.).
In der Schlussphase wurde es dann turbulent. Paul Pfeifer erzielte in der 57. Minute das 28:24 für die Westwiener, das Match schien entschieden. Doch mit viel Leidenschaft gelangen den Adlern vier Tore in Serie, Toptorschütze Thomas Kandolf traf 20 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 28:28, die Osthalle tobte. WEST WIEN hatte noch einen Angriff; Samuel Kofler erhielt drei Sekunden vor Schluss eine Zeitstrafe. Die Gäste führten den Freiwurf aus, versuchten ihr Glück mit einem spektakulären Flieger – und tatsächlich vollendete ihn Andreas Dräger mit der Schlusssirene zum 29:28. Geschichte war geschrieben.
Stimmen:
Christoph Jauernik (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt, uns selbst ein paar Steine in den Rucksack gelegt, weil wir diesen Cupsieg unbedingt wollten. Wir haben etliche freie Würfe vergeben, zu wenig getroffen. Bei WEST WIEN hat man die Unbekümmertheit gesehen, da ist fast alles aufgegangen. Die hatten nichts zu verlieren. So lag noch mehr Druck auf uns, wir haben versucht über Kampf zurückzukommen. Wir waren aber zu verkrampft. Mitte der zweiten Halbzeit sind wir dann zurückgekommen, mit einer guten Deckungsleistung, mit Tempospiel im Angriff, wir haben uns klare Chancen erarbeiten können. Doch durch ein paar unnötige Fehler konnte WEST WIEN wieder wegziehen. Wir hatten sogar nochmals ein Comeback, haben kurz vor Schluss ausgeglichen. Das letzte Tor ist megabitter, weil wir uns nicht in die Verlängerung retten konnten. Das tut einfach weh.“
Roland Marouschek (Trainer Handball WEST WIEN): „Es ist unbeschreiblich und kaum zu realisieren. Unfassbar, was meine Mannschaft hier geleistet hat. Wir haben uns in der Rolle des Underdogs an beiden Tagen sehr wohlgefühlt, wir wollten bei diesem Finalturnier eine gute Rolle spielen und nicht unter die Räder kommen. Dass nun das dabei herausschaut, ist grandios. Meine Mannschaft ist superjung, da können etliche noch U18 spielen. Und diese Spieler geben immer Vollgas, haben eine sensationelle Einstellung. Wir mussten heute nicht, Schwaz dafür schon – und immer, wenn du im Sport liefern musst, wird es schwierig. Das haben wir genutzt.“
Presseinfo
Handball Austria/ÖHB
Handball WEST WIEN
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20.04.2024