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Das 11. Finale im Wiener Frauen Cup zwischen SU Schönbrunn und SG FAC-USC Landhaus 1b am kommenden Mittwoch wird ein ganz spezielles. Erstmals fällt in der Generali-Arena in Favoriten und damit auf großer Bühne die Titelentscheidung!

„Ich hoffe natürlich“, erklärt Anna Ressmann, Obfrau-Stellvertreterin des WFV-Frauenausschusses, im fan.at-Fußballstudio auf KroneTV, „dass sehr viele Zuschauer:innen ins Stadion kommen und es ein bis zum Schluss spannendes Finale wird.“ Die Generali-Arena sei ein sehr passender Rahmen und für den Wiener Frauen-Fußball eine großartige Gelegenheit, sich vor großem Publikum zu präsentieren.

Ressmann sieht Schönbrunn in der Favoritenrolle: „Sie hatten die schwierigere Auslosung, konnten Altera Porta im Halbfinale besiegen.“ Andererseits hätte auch Landhaus mit dem Meister der 1. Klasse, Essling, einen sehr unangenehmen Gegner aus dem Weg räumen müssen. In der Landesliga trennen die beiden Teams vor der letzten Runde am Sonntag zehn Punkte. Schönbrunn ist Dritter, hat noch Rang zwei im Visier, die Floridsdorferinnen sind auf dem fünften Platz. Das letzte Duell am 9. Mai ging mit 3:0 an Schönbrunn. Wie viel Aussagekraft hat die bisherige Saison für Mittwoch? Ressmann: „Im Cup ist alles möglich, da können auch Underdogs gewinnen!“ Beide Vereine trugen sich bereits in die WFV-Cup-Siegerliste ein. Schönbrunn triumphierte 2022, Landhaus war 2014 und im Jahr darauf erfolgreich.

Anders als im „Sport Riss“ Wiener Landescup der Männer erhält bei den Frauen der Sieger nicht automatisch ein Ticket für den ÖFB-Cup. Es hängt davon ab, wie viele Plätze der WFV zugeteilt bekommt. „Einen bekommt fix der Landesliga-Meister, falls ein zweiter Platz zur Verfügung steht, geht dieser an den Cupsieger“, erläutert Ressmann. Ein weiterer Unterschied zum Männer-Cup: Für den Frauen-Bewerb fehlt dem WFV noch ein Sponsor. Anna Ressmann hofft, dass sich dies bald ändert: „Ein Engagement ist eine Investition in die Zukunft!“

Für diese wünscht sie sich auch mehr mediale Präsenz. Dass Rapid in der kommenden Saison in der Landesliga mitmischen wird, ist diesbezüglich ein Boost. „Aber eigentlich schade, dass erst Rapid einsteigen muss, damit über den Wiener Frauen-Fußball berichtet wird“, so Ressmann. Sie sieht die Entwicklung des Frauen-Fußballs in Wien positiv: „Bei den Mädchen-Ligen haben wir mehr Breite erreicht. Wir schauen, dass die Mädchen so früh wie möglich mit dem Fußballspielen beginnen können, und es für jene, die später beginnen, eine passende Einstiegsliga gibt. Wir haben auch bereits eine Newcomer League etabliert. Aus der Breite entwickelt sich die Spitze.“

Herausforderungen seien zu einem guten Teil struktureller Natur. Diese gelte es, sichtbar zu machen. „Vereine haben zehn Burschen-Teams, zwei Männer-Kampfmannschaften, aber für ein Mädchen-Team gibt´s dann halt bisweilen keine Platz- und Trainingszeiten mehr. Vereine sollten offen für Mädchen- und Frauen-Fußball sein“, appelliert Ressmann. Und abschließend: „In Wien ist die Fußball-Infrastruktur begrenzt, aber, wenn man wirklich will, lässt sich für den Mädchen- und Frauen-Fußball Platz schaffen!“

24.05.2024


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