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Das Frauen-Nationalteam hat den so wichtigen Heimsieg eingefahren. Im Stadion Schnabelholz in Altach feiert die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann einen klaren 3:1-Heimsieg gegen Polen. Die Chance auf das direkte EM-Ticket ist durch den Sieg Islands gegen Deutschland im Parallel-Spiel zwar nicht mehr gegeben, dennoch fixiert das ÖFB-Team den Verbleib in der Liga A.

In der fünften Minute kommen die Österreicherinnen erstmals in den gegnerischen Strafraum. Barbara Dunst findet mit einer Flanke Eileen Campbell im Strafraum, ihr Kopfball wird abgeblockt.

Auf der Gegenseite verhindert Marina Georgieva im letzten Moment eine Flanke von Milena Kokosz. Der folgende Corner bringt keine Gefahr. Die Polinnen bleiben aber dran und bekommen einen Freistoß zugesprochen. Im Zentrum wird es dann kurz unübersichtlich vor Manuela Zinsberger, aber am Ende steht eine Stürmerin im Abseits, was die griechische Schiedsrichterin erkennt.

Es geht hin und her in der Anfangsphase. Marie-Therese Höbinger leitet die nächste Offensivaktion ein. Schneller Angriff der Fuhrmann-Auswahl über den linken Flügel. Lilli Purtscheller legt schön in den Lauf von Höbinger, die direkt mit links abzieht und das Tor knapp verfehlt (15.).

Die Österreicherinnen übernehmen mehr und mehr die Spielkontrolle und nähern sich auch dem Tor immer mehr an. Laura Wienroither, die ihr Startelf-Comeback feiert, findet mit einer Flanke von der rechten Seite Barbara Dunst, die Frankfurt-Legionärin köpft knapp über das Tor (19.).

Wenige Augenblicke später lässt Höbinger eine Gegenspielerin an der Strafraumgrenze ins Leere rutschen, ihr Linksschuss fällt aber zu zentral aus und Szemik packt sicher zu (20.). Campbell setzt in der 26. Minute Barbara Dunst mit einem schönen Doppelpass in Szene, doch auch dieser Abschluss landet in den Armen der polnischen Torfrau.

Die beste Möglichkeit bis dahin hat abermals Höbinger. Puntigam sucht Campbell im Zentrum, der Ball wird abgeblockt und landet direkt vor den Füßen der Liverpool-Legionärin, doch erneut ist bei Szemik Endstation (36.).

Bei der nächsten Aktion ist aber auch die polnische Torfrau machtlos. Barbara Dunst flankt nach einer Cornervariante in den Strafraum, wo Celina Degen höher springt als ihre Gegenspielerinnen und den Ball zur verdienten Führung ins Tor köpft (37.). Für die Köln-Legionärin ist es der dritte Länderspieltreffer.

Direkt nach dem Seitenwechsel verpasst Höbinger die frühe Vorentscheidung. Szemik kann einen Dunst-Schuss nicht festhalten, Höbinger setzt den Ball knapp am Kasten vorbei (48.).

Österreich bleibt am Drücker und trotzdem hat die Fuhrmann-Auswahl in der 57. Minute Glück, dass die Polinnen mit ihrer ersten echten Torchance den Ausgleich verpassen. Dieses Mal schalten die Polinnen schnell um, Natalia Padilla hat ganz viel Platz, legt quer auf Ewa Pajor, doch die Spielerin des FC Barcelona lässt die Großchance aus.

Nach etwas mehr als einer Stunde unterbricht Schiedsrichterin Eleni Antoniou das Spiel, weil der Regen und das Gewitter immer heftiger werden. Doch die Partie kann nach einer fünfminütigen Unterbrechung fortgesetzt werden.

Genau in der Phase, als die Polinnen mutiger werden, nutzen die Österreicherinnen einen Fehler im Spielaufbau zum zweiten Treffer. Eileen Campbell mit einer schönen Einzelaktion und einem präzisen Abschluss zum verdienten 2:0 (67.).

Und der Fuhrmann-Auswahl gelingt der Doppelschlag. Annabel Schasching mit einem schönen Pass in die Spitze und Oliwia Wos fälscht den Ball ins eigene Tor ab (69.).

Die Polinnen lassen aber den Kopf nicht hängen. Ewa Pajor hebelt die ÖFB-Defensive mit einem herrlichen Pass aus, Natalia Padilla trifft im ersten Versuch nur die Stange, im zweiten Versuch stellt sie aber auf 1:3 (74.).

Trotz dieses Anschlusstreffers kommt der verdiente Heimsieg der ÖFB-Auswahl nicht mehr in Gefahr. Das Team zeigt damit die von Teamchefin Irene Fuhrmann erwartete Reaktion auf die beiden Auftritte gegen Island und fixiert damit auch den Verbleib in der Liga A der Nations League. Das direkte Ticket zur EM-Endrunde in der Schweiz 2025 ist für die ÖFB-Elf nicht mehr möglich. Im Herbst wartet die erste von zwei Playoff-Runden auf das Team von Irene Fuhrmann.

Die Stimmen zum Spiel:
Teamchefin Irene Fuhrmann: „Ich bin nicht nur mit dem Resultat, sondern auch mit der Leistung heute über weite Strecken zufrieden. Wir haben das Spiel vor allem in der ersten Hälfte ganz klar dominiert und so viele Chancen kreiert, wie schon lange nicht mehr. Der Sieg ist heute auch in der Höhe mehr als verdient. Dass wir das direkte Ticket zur EM in der Schweiz nicht mehr holen können, ist natürlich schade, aber wir haben im Vorhinein gewusst, dass wir es nicht selbst in der Hand haben.“

Torschützin Eileen Campbell: „Wir können mit unserer Leistung heute auf jeden Fall zufrieden sein. Das Ergebnis aus dem Parallelspiel hat uns leider nicht geholfen, dennoch können wir mit einem positiven Gefühl nach Deutschland reisen, weil wir heute wieder gezeigt haben, was wir können. Dass ich heute in meinem alten Stadion dem Team mit einem Tor helfen konnte, macht mich stolz.“
Kapitänin Sarah Puntigam: „Wir haben das Spiel heute über weite Strecken dominiert, es war ein sehr verdienter Sieg, dementsprechend gut fühlt es sich an. Das Einzige, das wir uns heute vorwerfen können ist, dass wir vor allem in der ersten Hälfte aus unseren Chancen zu wenig gemacht haben. Am Ende aber eine sehr gute Leistung von uns, auf der wir aufbauen können. Dennoch ist es natürlich schade, dass wir die direkte Qualifikation nicht geschafft haben. Trotzdem haben wir über das Playoff weiterhin die Chance. Wenn wir so spielen wie heute, bin ich positiv gestimmt, dass wir es schaffen können.“
Barbara Dunst: „Es hilft nichts, wir müssen über das Playoff, wo auch wieder sehr unangenehme Gegner auf uns warten werden. Unser klares Ziel ist die EM-Endrunde in der Schweiz, dafür werden wir weiterhin alles investieren.“

Torschützin Celina Degen: „Wir wissen, was wir können und haben das heute wieder auf dem Platz gebracht. Wir haben in den beiden Island-Spielen nicht viel Selbstvertrauen tanken können, darum tut dieser Sieg heute sehr gut. Auch wenn das direkte EM-Ticket nicht mehr möglich ist, wollen wir uns am Dienstag in Deutschland bestmöglich präsentieren.“

UEFA Women’s European Qualifiers – Liga A
Österreich vs. Polen 3:1 (1:0)

Tore: Degen (37.), Campbell (67.), Wos (ET/69.), Padilla (74.)
Österreich: Zinsberger – Hanshaw, Kirchberger, Georgieva, Wienroither – Puntigam (K) (75. Feiersinger), Höbinger, Degen (46. Schasching) – Dunst (68. Hickelsberger-Füller), Campbell (75. Billa), Purtscheller (85. Pinther)
Polen: Szemik – Wiankowska, Zieniewicz, Wos, Adamek (46. Dudek) – Matysik, Kokosz (46. Grabowska), Achcinska – Kamczyk (75. Zdunek), Pajor (K), Padilla (85. Kozak)

Medieninfo: ÖFB

12.07.2024