Am 3. August wird es auch für Österreichs Nacra 17-Duo ernst: Lukas Haberl und Tanja Frank bestreiten am Samstag ihre ersten drei Rennen bei der Olympia-Regatta vor Marseille.
Während der Steuermann seine Olympia-Premiere begeht, ist es für die seit Rio 2016 mit der Bronzemedaille dekorierte Vorschoterin der dritte Vergleich im Zeichen der fünf Ringe.
„Olympia ist immer etwas Spezielles – egal, ob man es zum ersten Mal erlebt oder öfters. Man ist positiv angespannt und freut sich extrem darauf daran teilzunehmen. Speziell die Zuschauerzone macht hier richtig Lust auf das Racen: es sind so viele Leute da. Das ist schon wirklich cool“, sagt Tanja Frank, die nach Rio 2016 und Tokio 2021 bereits zum dritten Mal an den Olympischen Spielen teilnimmt. Diesmal wieder im Nacra 17, als Vorschoterin von Lukas Haberl. Für den 25-Jährigen sind es die ersten Spiele, die Stimmung sei bei ihm schon übergeschwappt: „Natürlich sind es viele, extrem coole Eindrücke, die ich in den letzten Tagen hier – und bei der Eröffnungsfeier in Paris – bekommen durfte. Ich muss schauen, dass ich all das gut verarbeite und das Positive daraus mitnehme. Trotzdem gilt es, die Konzentration auf den Wettkampf zu legen und das gelingt mir bisher sehr gut.“
„Wir wissen seit einem Monat, welches Set-Up wir fahren.“
Die Entscheidung um das Olympia-Material haben Haberl/Frank bereits vor einem Monat getroffen. „Wir wissen seit einem Monat, welches Set-Up wir fahren werden. Dadurch haben wir keinen Stress und müssen kein Material mehr ‚last minute‘ testen. Das ist uns in der Vergangenheit doch immer wieder passiert. Aber das Wissen um die frühe Auswahl entspannt und tut gut. Wir sind ready“, weiß der Steuermann vom Union Yacht Club Mondsee.
Sieben bis neun Knoten
Für die Bedingungen bei ihren dritten Spielen hat Tanja Frank einen konkreten Wunsch. „Wir sind ein eher leichteres Team, deswegen bevorzugen wir ‚Conditions‘ von sieben bis neun Knoten. Das ist genau der Bereich, wo es darum geht, ob wir foilen oder nicht. Das wäre optimal für uns, da haben wir sowohl auf der Kreuz als auch auf der Vorwind eine sehr gute Technik und waren immer bei den schnelleren Booten dabei.“
Keine Top-Favoriten, aber in der Lage ein sehr gutes Ergebnis zu schaffen
Die EM-Vierten von 2023 zählen bei der Olympia-Regatta „nicht zu den Top-Favoriten. Aber wir haben in der laufenden Olympia-Kampagne durchaus beweisen, dass wir – wenn alles zusammenspielt und die Bedingungen auf unserer Seite sind, wie etwa 2023 bei der offenen Europameisterschaft (Rang vier; Anm.) – in der Lage sein können, ein sehr gutes Ergebnis zu schaffen. Wir sind perfekt vorbereitet und fassen zunächst die Qualifikation für das Medal-Race ins Auge – und dort wollen wir eine Chance haben, noch weiter nach vorne zu kommen“, richtet die Athletin vom Union Yacht Club Neusiedlersee aus.
Paris 2024 | Olympia-Regatta | 28. Juli – 9. August
Nacra 17 | Lukas Haberl / Tanja Frank
3. August | Nacra 17 (15.40 Uhr)
4. August | Nacra 17 (12.00 Uhr)
5. August | Nacra 17 (12.00 Uhr)
6. August | Nacra 17 (15.00 Uhr)
7. August | Nacra 17 (MR – 14.40 Uhr)
Offizielle Homepage von World Sailing zu den Olympischen Spielen 2024
Windsurferin Lorena Abicht beendet Olympia-Regatta auf Rang 23
Lorena Abicht, Österreichs erste Windsurferin bei Olympia, hat ihre Regatta vor Marseille am 23. Platz beendet. Die erst seit zweieinhalb Jahren in der iQFoil-Klasse an den Start gehende Athletin vom Union Yacht Club Neusiedlersee zeigte am letzten Tag der Opening-Series noch mit einem elften Rang auf. Schlussendlich beendet sie die Olympischen Spiele 2024 an 23. Position.
Am Freitag, 2. August 2024 steigen Lara Vadlau und Lukas Mähr in die 470er-Regatta ein. Die ersten beiden Rennen der Opening-Series sind aktuell ab 12.00 Uhr angesetzt.
Leichtwindbedingungen bestimmten den fünften Wettkampftag der olympischen Segelbewerbe vor Marseille. In allen Klassen verzögerte sich der Start, viele Rennen wurden abgebrochen und verschoben – die Medal-Races in beiden Skiff-Klassen, ohne österreichischen Beteiligung, konnten ebenfalls nicht durchgeführt werden und stehen nun für Freitag im Programm.
Lorena Abicht hat bei ihrer ersten Olympia-Regatta in der iQFoil-Klasse an ihrem letzten Wettkampftag noch einmal ein gutes Einzelergebnis geschafft: Die 30-jährige klassierte sich in einem Kurs-Rennen an elfter Stelle und verpasste es nur um einen Platz ihr bislang bestes Resultat bei diesen Spielen einzustellen. In den anschließend und nach langer Wartezeit ausgetragenen beiden Slalom-Races kam sie einmal nichts ins Ziel und belegte einen 20. Rang.
„Ich wollte unbedingt mit einem starken Ergebnis abschließen und das habe ich mit einem elften Rang auch geschafft. Das bin ich taktisch und strategisch sehr gut gefahren. Die beiden Rennen danach waren der Wahnsinn, die Bedingungen fraglich. Es war schwierig, da mental dranzubleiben“, beschreibt Lorena Abicht den letzten Wettkampftag.
„Ich habe mein allerbestes gegeben“
In der Gesamtwertung konnte Abicht ihren letzten Platz verlassen und beendet den Vergleich nun an 23. Position. „Ich habe mir von Anfang an keine hohen Erwartungen gesetzt. Ich habe erst vor zweieinhalb Jahren mit dem Windsurfen begonnen – bei ganz vielen Momenten sieht man, dass die Mädls auf einem ganz anderen Level sind. Mehr war nicht drinnen. Ich habe wirklich nichts liegen gelassen, mein allerbestes gegeben bis zum letzten Pumper durch das Ziel. Das hat sich immer ausgezahlt, ich bin stolz auch mich“, so die Athletin vom Union Yacht Club Neusiedlersee, die nach einer Regenerationspause die Europameisterschaft im Herbst vor Sardinien anvisiert.
Paris 2024 | Olympia-Regatta | 28. Juli – 9. August
iQFoil – Lorena Abicht
1. Emma Wilson GBR 18 (1/2/1/2/(17)/1/1/1/1/(3)/1/1/3/3)
23. Lorena Abicht AUT 240 (10/18/22/(25-BFD)/22/23/(25-DNF)/24/22/22/21/11/25-DNF/20)
Vadlau/Mähr: „Bis zur letzten Minute lernen wir dazu!“
Am Freitag, 2. August 2024 steigt mit Lara Vadlau/Lukas Mähr auch Österreichs 470er in die Olympia-Regatta vor Marseille ein. In der erstmals im Mixed-Format ausgetragenen Klasse zählt das rot-weiß-rote Duo zum erweiterten Favoritenkreis. Seit knapp drei Jahren arbeiten die beiden auf diesen Vergleich hin.
Im Herbst 2021 hat sich Österreichs aktuell bestes 470er-Boot formiert: Lara Vadlau, mehrfache Welt- und Europameisterin, und Lukas Mähr, WM-Bronzemedaillengewinner, starteten ihre gemeinsame Olympiakampagne. Knapp zwei Jahre später qualifizierte sich das akribisch arbeitende Duo bei den Weltmeisterschaften vor Den Haag, Niederlande mit Rang vier für die Olympischen Spiele – seither ist alles der sechstägigen Regatta im Zeichen der fünf Ringe untergeordnet.
Verkürzte Kampagne
Pandemie-bedingt war die Paris 2024-Kampagne verkürzt, nur drei statt vier Jahre hatten Lara Vadlau und Lukas Mähr Zeit, zueinander zu finden: „Unsere gemeinsame Zeit als Team war sehr begrenzt, weil die Spiele in Tokio um ein Jahr verspätet ausgetragen wurden. Deswegen versuchen wir immer noch jeden Moment auszunutzen, um uns weiterzuentwickeln, uns aufeinander abzustimmen – und die Bedingungen in der Bucht vor Marseille akribisch zu studieren. Bis zur letzten Minute lernen wir dazu“, erzählt Steuerfrau Lara Vadlau. Ihr Vorschoter Lukas Mähr ergänzt: „Unsere Motivation ist so groß, dass wir immer noch danach streben, besser zu werden. Wir haben eine große Leidenschaft und Dankbarkeit für unser Tun. Wir versuchen, dass wir immer dabei sind und dranbleiben, kontrollieren viel. Wir sind jeden Tag im olympischen Hafen, egal ob wir segeln dürfen oder nicht.“
Trainerwechsel erfüllte Erwartungen
Mitte Mai haben sich die beiden Österreicher dazu entschlossen, einen Trainerwechsel durchzuführen. Der Olympiamedaillengewinner Morgan Reeser aus den USA übernahm das Coaching der beiden 470er-Asse. „Wir kannten Morgan schon sehr lange und wussten ganz genau, wie er arbeitet und welchen ‚Impact‘ er auf unsere Performance haben kann. Unsere Erwartungen an die Zusammenarbeit sind voll eingetreten. Er ist unser Rückhalt. Seine Disziplin und Verlässlichkeit sind in dieser letzten Phase vor dem Regattastart extrem wichtig. Wir sind gemeinsam auf einem sehr guten Weg“, weiß Lukas Mähr.
Temperaturmanagement in Marseille
Für Montag hatten die lokalen Behörden in Marseille eine Hitzewarnung herausgegeben. Heiß ist es immer noch, 35 Grad Celsius zeigt das Thermometer im Schatten. Das Temperaturmanagement spiele eine wichtige Rolle, weiß der Vorarlberger: „Das ist ein extrem schwieriger aber enorm wichtiger Punkt für uns. Der heißeste Tag soll der Montag gewesen sein, dementsprechend sind wir sehr froh, dass es jetzt etwas kühler wird – obwohl es immer noch wahnsinnig warm ist. Der Wind soll auch stärker werden, das hilft. Und als Segler ist man ohnehin etwas privilegiert, weil es am Wasser prinzipiell kühler ist. Aber im Bootspark ist es natürlich wichtig, viel zu trinken und schattige Plätze aufzusuchen.“
Bescheiden zum Erfolg
Lara Vadlau und Lukas Mähr schauen bei der Zieldefinition auf die eigene Performance: „Wir wollen unsere beste Leistung abrufen – alles andere haben wir eh nicht in der Hand. Und dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt“, richtet Lara Vadlau aus.
Der Modus in der 470er-Klasse
In der 470er-Klasse, die vor Marseille erstmals im Mixed-Format ausgetragen wird, gehen insgesamt 19 Nationen an den Start. Zunächst wird eine fünftägige Opening-Series absolviert. Von 2. bis 6. August sind täglich zwei Rennen geplant. Das schwächste Einzelergebnis aus der Opening-Series wird gestrichen. Die besten zehn Boote absolvieren am 7. August das Medal-Race.
Paris 2024 | Olympia-Regatta | 28. Juli – 9. August
470er | Lara Vadlau / Lukas Mähr
2. August | 470er (12.00 Uhr)
3. August | 470er (17.00 Uhr)
4. August | 470er (17.00 Uhr)
5. August | 470er (17.00 Uhr)
6. August | 470er (12.10 Uhr)
7. August | Medal-Race
Offizielle Homepage von World Sailing zu den Olympischen Spielen 2024
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OeSV
02.08.2024