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Am Sonntag, den 4. August 2024 starten die ersten Rennen der neoolympischen Klasse Formula Kite. Alina Kornelli bei den Damen und Valentin Bontus bei den Herren sind Österreichs Teilnehmer*innen bei der schnellsten olympischen Segeldisziplin. Die Rolle als Jägerin bzw. Jäger steht beiden gut.

„Ich bin in der Position, wenn alles gut läuft, dass ich eine Medaille machen kann – aber es gibt fünf, sechs Nationen, die vorne dabei sind, die es machen sollten. Die haben auf jeden Fall mehr Druck. Ich bin genau dahinter, hänge an deren Schultern und wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann werde ich sie nehmen. Ich werde schauen, dass ich die ganze Woche gleichmäßig und stark fahre, und dann schauen wir, was möglich ist“, sagt Valentin Bontus. Der 23-Jährige zählt nach Bronze bei der Weltmeisterschaft Mitte Mai in der Herrenkonkurrenz der neoolympischen Klasse Formula Kite zum Kreis der Mitfavoriten auf eine Medaille.

Etwas Druck sei freilich schon da, „aber den hat jeder, es sind die Olympischen Spiele“, weiß Bontus. „Ich glaube, ich habe für mich in diesem Jahr schon alles erreicht, was ich erreichen hätte müssen. Das größte Ziel ist, dass ich Spaß habe und das ganze genieße – das ist einer der wichtigsten Punkte. Von den Ergebnissen her will ich einen Platz in den Top-Acht schaffen, um ein olympisches Diplom zu bekommen. Und dann möchte ich noch die Chancen auf eine Medaille so lange wie möglich hochhalten.“

„Ich kann ganz vorne dabei sein“
Ohne WM-Medaille aber mit guten Teilergebnissen hat Alina Kornelli die Weltmeisterschaft damals auf Rang 17 abgeschlossen. Auch sie fühlt sich in der Rolle der Jägerin: „Bei der Weltmeisterschaft hatte ich teilweise sehr gute Momente, das Gesamtergebnis hat das aber nicht widergespiegelt. Aber ich habe gesehen, ich kann ganz vorne dabei sein – das haben auch die letzten Trainingsrennen gezeigt. Bei mir kann alles passieren. Den Druck haben eindeutig die anderen Mädls – und das ist auch gut so. Ich bin in einer interessanten Ausgangsposition.“

Dass auf ihren Schultern weniger Druck lastet, sei „ein Vorteil“, meint die 24-Jährige. Sie legt den Fokus bei der Olympia-Regatta auf ihre eigene Performance: „Ich möchte mich auf mich selbst konzentrieren und nicht auf die anderen schauen. Ich nehme das Rennen als Zeitrennen und schaue, dass ich so schnell wie möglich um den Kurs komme. Es ist alles drinnen, weil ich jede Konkurrentin schon zumindest einmal geschlagen habe.“

Nach Hyères ausgewichen
Seit 27. Juli ist das rot-weiß-rote Formula Kite-Duo in Marseille. Trainiert wurde vorrangig in Hyères, die Trainingszeiten im Olympia-Hafen waren teilweise streng limitiert, die letzten beiden Tage – ob der vielen Start- und Rennverschiebungen in den anderen Klassen – gar nicht vorhanden. Deshalb nutzen die beiden das Revier im rund 90 Kilometer entfernten Hyères, um noch genügend Wassereinheiten zu absolvieren. „Es war ganz gut, wieder reinzukommen. Ich war eine ganze Woche davor nicht am Kite, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann das das letzte Mal so war. Wichtig war, dass wir das Foil an die Wassertemperatur anpassen konnten. Ob kalt oder warm macht einen Unterschied“, berichtet Alina Kornelli. Valentin Bontus, der vor Hyères WM-Bronze geholt hatte, berichtet ebenfalls positiv von den finalen Einheiten: „Bei den Starts war ich noch ein wenig ‚eingerostet‘ aber nach zehn Tagen Regeneration nicht so schlecht. Der Speed war voll da, ich war sehr schnell – und damit bin ich voll zufrieden. Wir hatten einmal Starkwind, einmal Leichtwind – auch bei wenig Wind, was nicht ganz meine Stärke ist, konnte ich gut mithalten.“

Der Modus in der Formula Kite-Klasse
In der Formula Kite-Klasse gehen bei Damen und Herren insgesamt 20 Teilnehmer*innen an den Start. Zunächst müssen sie eine viertägige Opening-Series absolvieren. Pro Tag sind vier Rennen angesetzt. Werden elf oder mehr Rennen ausgetragen, gibt es insgesamt drei Streichresultate. Die ersten beiden Athlet*innen stehen im Anschluss fix im Finale der besten vier. In zwei Semifinal-Gruppen werden jeweils ein*e weiterer Finalist*in ermittelt.

Paris 2024 | Olympia-Regatta | 28. Juli – 9. August

Formula Kite – Alina Kornelli & Valentin Bontus

4. August | Formula Kite Damen (12.30 Uhr), Formula Kite Herren (12.10 Uhr)
5. August | Formula Kite Damen (12.00 Uhr), Formula Kite Herren (12.10 Uhr)
6. August | Formula Kite Damen (12.10 Uhr), Formula Kite Herren (12.00 Uhr)
7. August | Formula Kite Damen (12.10 Uhr), Formula Kite Herren (12.20 Uhr)
8. August | Formula Kite Damen (MS – 13.10 Uhr), Formula Kite Herren (MS – 12.10 Uhr)
9. August | Formula Kite Damen (reserve), Formula Kite Herren (reserve)

Offizielle Homepage von World Sailing zu den Olympischen Spielen 2024
 


 

Frühstart und Fünfter: Kein optimaler Auftakt für Vadlau/Mähr

Für Lara Vadlau und Lukas Mähr ist die Olympia-Regatta nicht nach Wunsch angelaufen: Österreichs 470er-Asse wurden im ersten Rennen wegen eines Frühstarts disqualifiziert. Im zweiten Race gelang, nach toller Aufholjagd, ein starker fünfter Rang. Nach zwei von zehn Wettfahrten rangiert das rot-weiß-rote Duo nun an 16. Stelle.

Morgen, Samstag sind die nächsten beiden Läufe angesetzt. Gleichzeitig begehen Lukas Haberl und Tanja Frank ihren Auftakt in der Nacra 17-Klasse. Dort sind drei Rennen vorgesehen.

Auch zum Auftakt der 470er-Klasse herrschten Leichtwindbedingungen, die zunächst noch gleichmäßig waren – zumindest während des ersten Rennens – dann aber immer mehr inkonstant wurden und schwierig zu segeln waren.

Lara Vadlau und Lukas Mähr wurden in der ersten Wettfahrt des Tages wegen eines Frühstarts disqualifiziert. Im zweiten Rennen zeigte das 470er-Gespann aber sein großes Können: Nach einem dosierten Beginn lag es bis zur Hälfte des Rennens auf den Plätzen zehn und elf, ehe es auf der zweiten Vorwind zur Aufholjagd ansetzte und am Ende einen starken fünften Rang einfuhr.

Lara Vadlau: „Es ist brutal schwierig, die Abstimmung zu finden, wenn man die letzten fünf Tage vor dem Regatta-Start kaum auf das Wasser kommt. Wir haben im ersten Race etwas zu viel Risiko genommen. Das darf nicht passieren – aber es ist uns passiert. Jetzt haben wir noch acht weitere Rennen, um das wieder gut zu machen und dürfen uns keinen Fehltritt mehr erlauben. Es wird auf jeden Fall schwieriger, weil uns die anderen Boote jetzt noch mehr kitzeln werden. Aber wir haben ein gutes Team hinter uns und wir wissen ganz genau, was wir tun müssen und, dass wir es können. Für morgen ist viel Wind prognostiziert, das sollte uns deutlich mehr liegen.“

Lukas Mähr: „Es ist brutal schwierig gewesen am Wasser. Wir haben in der zweiten Wettfahrt etwas aufzuholen gehabt. Nach dem Rückschlag im ersten Race haben wir uns in der zweiten Wettfahrt herangetastet, uns Schritt für Schritt nach vorne gekämpft und die Nerven bewahrt. Platz fünf ist genau das Resultat, das wir brauchen. Wir wollen kontinuierlich solche Ergebnisse einfahren. So soll es weitergehen. Unser Stil ist es, voll Gas zu geben – oft geht das super auf, manchmal eben nicht. Das haben wir jetzt hinter uns, wir wissen, wo die Grenze ist und schauen fokussiert auf die nächsten Tage.“

Paris 2024 | Olympia-Regatta | 28. Juli – 9. August
470er – Lara Vadlau/Lukas Mähr
1. Keiju Okada/Miho Yoshioka JAP 3 (1/2)
16. Lara Vadlau/Lukas Mähr AUT 25 (20-BFD/5)

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OeSV

03.08.2024