© Sportreport

Das inklusivste Sport-Event aller Zeiten nimmt Formen an. Spätestens seit Montag laufen die Vorbereitungen für den 3×3 Europe Cup 2024 presented by win2day (22. bis 25. August) auf der Wiener Kaiserwiese nun auch für alle sichtbar auf Hochtouren.

Das 12.000 Quadratmeter große Areal zwischen dem Riesenrad und dem Planetarium gleicht aktuell einer Großbaustelle. Aus 400 Tonnen Stahl entsteht mit Unterstützung von nicht weniger als 600 helfenden Händen bis zur kommenden Woche die größte (und lauteste) Basketball-Arena Europas.

Geht es nach Basketball Austria-Generalsekretär Aldin Saracevic und dem für den Event-Aufbau und -Ablauf verantwortlichen Dominik Gschiegl wird das letzte Großereignis des Sommers die Heim-WM 2023 am Wiener Rathausplatz in den Schatten stellen. Nicht nur, weil erstmals in der Geschichte auch die 3×3-Rollstuhl-Basketballer:innen ihre EM-Titel ausspielen und Gleichberechtigung und „Equal Play“ größer denn je geschrieben werden.

Es ist noch einiges zu tun, bis am nächsten Donnerstag das inklusivste Sport-Event der Geschichte seine Pforten öffnet. Damit zwischen 22. und 25. August die besten 3×3-Basketball-Nationalteams und erstmals auch die besten 3×3-Rollstuhl-Basketball-Nationalteams Europas vor zigtausend frenetischen Fans ihre Europameister:innen küren können, arbeiten seit Montag rund 300 Personen auf Hochtouren.

„Wir liegen voll im Plan, haben aber noch acht intensive Tage vor uns“, zeigt sich Dominik Gschiegl, Geschäftsführer der zuständigen Event-Agentur HSG Events, bislang höchst zufrieden. 20 Sattelschlepper brachten das Material Anfang der Woche ins Prater-Areal. „Insgesamt müssen nun 400 Tonnen Stahl verbaut und unzählige Planen angebracht werden. Etwa 300 Personen helfen mit, dass der 3×3 Europe Cup ein unvergessliches und erfolgreiches Event wird“, so Gschiegl, der täglich von früh bis spät auf der Mega-Baustelle auf der Kaiserwiese anzutreffen ist.

„Vorfreude ist gewaltig“
HSG Events sorgt seit vielen Jahren dafür, dass die 3×3-Events von Basketball Austria reibungslos ablaufen. Gschiegl und sein Team können auf die Erfahrung des Olympia-Qualifikationsturniers 2021, der EM 2022 und der WM 2023 zurückgreifen. Neue Herausforderungen gibt es aber auch in diesem Jahr wieder. „Wir bauen erstmals auf einer Wiese, das ist ein großer Unterschied und macht den Aufbau nicht leichter. So achten wir besonders darauf, die Beschädigung der Grünflächen gering zu halten.“ Zudem sei auch die Sicherheit ein „Riesenthema“, rund ein Drittel aller Mitarbeiter würden allein für diesen Bereich abgestellt, so der Event-Manager.

Beim Lokalaugenschein am Mittwoch machte sich neben den Medienvertreter:innen auch Aldin Saracevic ein Bild vom Baufortschritt. Der Generalsekretär von Basketball Austria kann den „Tip-Off“ ebenso wenig erwarten, wie die Sportler:innen, Mitarbeiter:innen und Fans. „Die Vorfreude ist gewaltig. Wir arbeiten schon so lange auf diese Großveranstaltung hin und freuen uns einmal mehr auf ein Basketball-Event der Extraklasse.“

70.000 Zuschauer:innen tummelten sich im Vorjahr bei der 3×3-Heim-WM auf dem Wiener Rathausplatz. Die Arena, die 3.000 Menschen Platz bot, platzte oftmals aus allen Nähten. „Ziel ist es, den Erfolg des vergangenen Jahres zu toppen und noch mehr Basketball-Begeisterte anzulocken. Deshalb haben wir die Arena noch einmal vergrößert.“ 4.000 Sitzplätze sind im Schatten des Riesenrades zur Verfügung. Vergeben werden sie nach dem First-Come-First-Serve-Prinzip. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass es schon ab der Mittagszeit zu Wartezeiten kommen kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann unter 3x3em.at noch Reserved Seats zwischen 25 und 45 Euro buchen und sich einen Sitzplatz reservieren.

„Equal Play“: Vier Europameisterschaften unter einem Dach
Zu sehen bekommen die Fans jedenfalls Basketball vom Feinsten. „Zu uns kommen nicht nur die besten Teams Europas, sondern auch einige der besten Teams der Welt. Das Duell gegen Olympia-Sieger Niederlande wird für unsere Herren sicher ein Highlight“, unterstreicht Saracevic. Auch Damen-Olympia-Sieger Deutschland und die Dominator:innen aus Serbien und Frankreich sind am Start. Und die Chancen der ÖBV-Teams? „Wir haben immer wieder gezeigt, dass wir ganz oben mitspielen können“, sagt der ÖBV-Generalsekretär im Hinblick auf den jüngsten World-Tour-Triumph des Herren-Teams in Almaty oder die starken WM-Ergebnisse 2023 mit einem sechsten (Herren) und einem siebenten Rang (Damen). Nachsatz: „Natürlich wollen wir im Idealfall auch die sportlichen Ergebnisse aus dem Vorjahr toppen. Im 3×3 ist die Weltspitze extrem nahe beieinander. Alles ist möglich, oftmals entscheidet die Tagesform.“

Für alle, die schon 2023 auf dem Rathausplatz dabei waren, kam am Mittwoch auf der Baustelle sogar schon ein wenig Event-Atmosphäre auf. Das lag vor allem daran, dass das für 3×3-Events typische „Zelt“ bereits hochgezogen wurde. Unter der ikonischen Dachkonstruktion, die mit ihren 1.000 Quadratmetern im Falle des Falles für einen trockenen Court sorgt, kommt es kommende Woche auch zu einem Novum.

Erstmals in der Geschichte findet auch eine 3×3-Rollstuhl-Basketball-Europameisterschaft statt. Vierzehn Teams – vier bei den Damen, zehn bei den Herren – wollen den erstmals auszuspielenden EM-Pokal mit nach Hause nehmen. Die Matches finden im Wechsel mit denen der Fußgängerinnen statt – und damit gleichberechtigt „unter einem Dach“ und vor der gleichen mächtigen Kulisse. Basketball Austria, win2day und die FIBA setzen damit ein Zeichen für Equal Play. „Es ist das erste zu 100 Prozent inklusive Event in der Geschichte des Sports. Das ist eine Riesenchance für den gesamten Behindertensport“, betonte ÖBSV-Präsident Julian Hadschieff schon bei der Präsentation vor einigen Wochen.
 
Presseinfo
Basketball Austria

weiterführende Links:
– zum Sportreport Basketball-Kanal

15.08.2024


Die mobile Version verlassen