KAC dreht Finalneuauflage gegen Salzburg

© Sportreport

Der EC-KAC bestritt heuer bereits sechs Spiele in der win2day ICE Hockey League, in nur einem davon – beim 0:4 bei Fehérvár AV19 – blieben die Rotjacken ohne Punkt. Zuletzt schrieben die Klagenfurter in den beiden Heimspielen gegen den EC VSV (5:3) und die Vienna Capitals (3:2) jeweils voll an. Aktuell stehen damit zwölf Zähler zu Buche, vier mehr als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison. Der EC-KAC gab in jeder seiner bislang sechs Partien mehr Torschüsse ab als sein jeweiliger Gegner (insgesamt 197 gegenüber 133), hadert aber noch mit seiner Effizienz: Während 9,6 Prozent der eigenen Shots on Goal den Weg in die Maschen fanden, kamen die sechs bisher bespielten Kontrahenten auf eine Erfolgsquote von durchschnittlich 12,0 Prozent.

Die Graz99ers sind aktuell eines von nur zwei Teams in der Liga, die sämtliche (vier) Saisonbegegnungen in regulärer Spielzeit für sich entscheiden konnten. Damit glückte den Steirern der beste Saisonstart ihrer Klubgeschichte, im vergangenen Jahr erreichten Sie ihren aktuellen Punktestand von zwölf Zählern erst in der 21. ausgetragenen Partie. In der Fremde konnten die Murstädter bisher in Wien (2:1) und Innsbruck (4:2) reüssieren, damit haben sie bereits jetzt halb so viele Auswärtssiege nach 60 Minuten eingefahren wie in der gesamten letzten Saison. Insgesamt ließen die 99ers an den ersten vier Spieltagen im Schnitt nur 1,75 Gegentreffer pro Partie zu, also um 45,0 Prozent weniger als in ihrer bisherigen, 24 jährigen Erstligahistorie.

Aus dem Kreis der vier seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 durchgehend in der nunmehrigen win2day ICE Hockey League vertretenen Klubs sind die Graz99ers der bislang am deutlich wenigsten erfolgreiche: In 24 Saisonen verpassten die Steirer elf Mal die KO-Phase der Meisterschaft, von insgesamt 13 ausgetragenen Playoff-Serien wurde nur eine einzige, das Viertelfinale 2019 gegen Linz, gewonnen. In den vergangenen vier Spielzeiten hat Graz den Grunddurchgang stets auf den Rängen zehn bis 13 abgeschlossen, insgesamt fuhr der Klub in nur zwei von 24 Saisonen mehr Siege als Niederlagen ein.
Diese sehr dürftige Bilanz soll an der Mur der Vergangenheit angehören, die Organisation wurde in den vergangenen Monaten nahezu komplett umgekrempelt, hinsichtlich wirtschaftlicher Potenz und wohl auch sportlicher Qualität legte man Quantensprünge hin. Möglich gemacht hat dies in erster Linie das Engagement von Neo-Präsident Herbert Jerich, der auch die sportliche Führung des Klubs gänzlich neu aufgestellt hat. Sportdirektor Philipp Pinter und Head Coach Harald Lange, in Klagenfurt geboren und KAC-Eigenbauspieler, haben eine völlig neue und vielversprechende 99ers-Mannschaft zusammengestellt, nicht weniger als 19 Neuzugänge liefen in den ersten vier ICE-Saisonspielen für Graz auf.

Im Spiel am Freitagabend stehen insbesondere jene (insgesamt vier) Spieler im Grazer
Aufgebot im Mittelpunkt des Interesses, die auf eine lange und erfolgreiche Vergangenheit im Trikot des EC-KAC verweisen können. Stürmer Lukas Haudum, der bis zum Sommer insgesamt fünf Jahre lang für die Rotjacken auflief und in 261 Bewerbsspielen 183 Scorerpunkte sammelte, führt aktuell mit einem Treffer und fünf Vorlagen die teaminterne Punktewertung der Steirer an. Noch länger, nämlich über acht Saisonen und 502 Pflichtspiele (mit 365 Zählern) hinweg, dauerte die KAC-Laufbahn von Manuel Ganahl, der sich nach der vergangenen Spielzeit ebenfalls den 99ers anschloss. Der Vorarlberger wartet bei seinem zweiten Engagement an der Mur allerdings noch auf seinen ersten Torerfolg, seine beiden Scorerpunkte aus den ersten vier Saisonspielen resultierten jeweils aus Vorlagen zu Powerplaytreffern von Paul Huber. Mit Michael Kernberger und Rok Ticar kehren am Freitag zwei weitere Mitglieder der letzten rot-weißen Meistermannschaft als Gegner nach Klagenfurt zurück. Der Verteidiger – einer von nur fünf bisher aufgebotenen Feldspielern, die schon im Vorjahr bei den 99ers spielten – zeichnete beim jüngsten Heimsieg gegen Linz für das Game Winning Goal verantwortlich.

Die Graz99ers sind einer von drei Klubs, die seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 durchgehend zum Kreis der Konkurrenten des EC-KAC gehören. Die historische Bilanz spricht sehr deutlich für den Rekordmeister: Von den bislang 146 Duellen konnten die Rotjacken satte 97 für sich entscheiden, 49 Mal hatten die Steirer das bessere Ende für sich. Auch in der jüngeren Vergangenheit schlug das Pendel meist zu Gunsten Klagenfurts aus: Der EC-KAC siegte in acht der letzten neun direkten Konfrontationen und kassierte dabei insgesamt nur 13 Gegentreffer. Auf eigenem Eis fällt die rot-weiße Erfolgsbilanz noch etwas deutlicher aus: In 75 Heimspielen gegen die 99ers in der Ligageschichte punkteten die Kärntner 59 Mal, zuletzt siegte der EC-KAC vor eigenem Publikum fünf Mal am Stück gegen Graz.

Die Rotjacken können sich gegen die Graz99ers auf zwei Rückkehrer in das Lineup freuen: Senna Peeters, der aufgrund einer Oberkörperverletzung drei Partien verpasst hat, ist ebenso wieder mit von der Partie wie höchstwahrscheinlich auch Jan Mursak. Der Slowene, der sich im Morning Skate am Dienstag verletzt hatte, absolvierte am Donnerstag das gesamte Mannschaftstraining ohne gröbere Beschwerden, sodass einer Wiederkehr in das Aufgebot aktuell nichts im Wege steht. Fehlen werden dem EC-KAC damit nur die Langzeitverletzten Raphael Herburger und Fabian Hochegger sowie der für zwei Spiele gesperrte Maximilian Preiml.
Zum vorerst letzten Mal wird gegen Graz Head Coach Kirk Furey an der Bande stehen. Der Cheftrainer wird am Samstag aus privaten Gründen in seine kanadische Heimat reisen und den Rotjacken zumindest in den Auswärtsspielen beim HC Pustertal (ICE) und Genève-Servette (CHL) nicht zur Verfügung stehen. Während seiner Abwesenheit rückt David Fischer in die Head Coach-Position auf, im Bench Management wird er am Sonntag von Markus Peintner und am Mittwoch von Roger Öhman unterstützt.

„Für mich war es wichtig, wieder einmal Einsatzminuten zu bekommen. Der Saisonstart war etwas schwierig für mich, ich tat mir anfangs schwer, habe dann keine Eiszeit erhalten. Das war zu einem Teil sicher verdient und hat auch so gepasst, durch solche Phasen muss man immer wieder einmal durchtauchen und sich herausarbeiten. Es hat mir gutgetan, jetzt wieder im Einsatz zu sein, ich freue mich schon auf mehr und hoffe, dass es positiv weitergeht. Der Sieg gegen Wien war meines Erachtens eine gute Teamleistung, wir haben hart gearbeitet und sind unsere Checks immer fertiggefahren. Es war nicht einfach, da die Capitals immer mit zwei Mann im Forecheck aktiv waren, das hat den Spielaufbau erschwert. Aber insgesamt war das wie gesagt eine gute Kollektivleitung und ein verdienter Sieg. Graz hat im Sommer sehr viele und gute Transfers getätigt, am Papier ist das eines der, wenn nicht das stärkste Team. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass sie schon gut spielen, die Details sehen wir uns im Videostudium erst an. Sie zeichnet sicher aus, dass die über sehr viele gute Einzelspieler verfügen, wie es um das Teamgefüge bestellt ist, sehen wir sicher am Freitag. Wir wollen hart kommen, einen Sieg einfahren und den Gegner nicht stärker machen, als er ist. Wir haben zuletzt sehr viele Partien abgespult, die Trainings werden daher aktuell nicht am höchsten Intensitätslevel angesiedelt, denn es geht im Eishockey immer auch um Regeneration und Frische. Ich persönlich fühle mich gut, ich bin fit und freue mich auf die bevorstehenden Aufgaben in der Liga und der CHL.“ (Tobias Sablattnig, Verteidiger EC-KAC)

Presseinfo: KAC

04.10.2024