Jack Draper hat bei seinem ersten Antreten bei den mit 2.626.045 Euro dotierten Erste Bank Open in Wien gleich den Titel geholt – den insgesamt zweiten nach Stuttgart im Juni dieses Jahres und den ersten auf ATP-500-Ebene.

Der 22-jährige Brite besiegte am Sonntag im Endspiel in der Stadthalle Karen Khachanov mit 6:4, 7:5 und wurde dafür mit einem Siegerscheck in Höhe von 461.920 Euro belohnt. Im Doppel feierten die Österreicher Alexander Erler und Lucas Miedler ihren zweiten Wien-Triumph nach 2022.

Auf dem Weg zu seinem zweiten ATP-Titel nach dem Erfolg beim Rasenturnier in Stuttgart reichte Jack Draper im ersten Durchgang ein Break zum 2:1 zur 1:0-Satzführung. Im zweiten Durchgang lag der Brite schnell mit 4:0 voran, Khachanov brachte erst sein drittes Aufschlag-Game zum 1:4 durch. Doch plötzlich war Khachanov wieder voll da. Mit zwei Rebreaks kämpfte sich der vorwöchige Almaty-Sieger zurück in die Partie, gab dann aber erneut sein Service zum 5:6 ab. Im Anschluss musste Draper bei eigenem Aufschlag zwar noch zwei Breakbälle abwehren, servierte aber nach 1:35 Stunden zu seinem Premierentriumph bei einem ATP-500er-Turnier aus.

„Was für eine aufregende Woche. Ich habe dieses Turnier schon viele Jahre verfolgt und gesehen, wie viele unglaubliche Spieler hier bereits gewonnen haben, daher fühlt sich dieser Sieg unglaublich an. Die ganze Woche war toll, das Publikum fantastisch. Ich bin sehr happy, hier gewonnen zu haben“, freute sich Draper, der sich in der Weltrangliste von Position 18 um drei Plätze verbessern und am Montag damit erstmals unter den Top-15 aufscheinen wird. Der erste Sieg bei einem ATP-500er-Turnier hat für Draper einen besonderen Stellenwert. „Es ist eine ganz spezielle Trophäe, die einen Platz bekommen wird, wo ich sie immer sehen kann, um daraus neue Motivation zu ziehen.“

Karen Khachanov haderte nicht lange mit der Niederlage: „Jack hat sich diesen Sieg verdient, aber ich freue mich schon auf eine Revanche. Die letzten beiden Wochen waren großartig für mich, ich kann mich nicht beschweren. Mein Sieg in Almaty und hier das Finale haben gezeigt, dass man immer positiv bleiben und kämpfen muss, dann kann sich alles sehr schnell ändern.“

Zweiter Wien-Titel für Alexander Erler und Lucas Miedler
Alexander Erler und Lucas Miedler haben sich zum zweiten Mal nach 2022 den Doppel-Titel bei den Erste Bank Open gesichert.

Das rot-weiß-rote Duo setzte sich im Finale gegen den Briten Neal Skupski und den Neuseeländer Michael Venus mit 4:6, 6:3, 10:1 durch. Danach bestätigten die beiden, dass sie nun getrennte Wege gehen. Erler/Miedler, die in Wien wie vor zwei Jahren mit einer Wildcard angetreten waren, hatten nach einer zweimonatigen Verletzungspause Miedlers in der Vorwoche in Antwerpen wieder zusammengespielt und gleich das Turnier gewonnen. Insgesamt war es der siebente gemeinsame Triumph für Österreichs Davis-Cup-Duo. Der Tiroler und der Niederösterreicher holten mit dem Titel nicht nur 500 ATP-Zähler, sondern durften sich auch über ein Preisgeld in Höhe von 151.740 Euro freuen.

„Danke, dass wir mitspielten durften“, sagte Erler im Siegerinterview. „Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder dabei bin.“ Mit wem der Tiroler allerdings antreten wird, ist offen, bestätigte Miedler doch gleich nach dem Finale Gerüchte, dass das Duo künftig nicht mehr gemeinsam antreten wird. „Es war unglaublich, wir haben heute alles herausgeholt, was die Lungen hergeben. Es war unser letztes gemeinsames Match. Danke, dass es vor euch sein durfte und dass wir mit einem Titel abschließen durften“, so Miedler bei der Siegerehrung.

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Erste Bank Open

27.10.2024