Aufmacherbild für Artikel

© Sportreport

In der UEFA Nations League stand am Sonntag das Duell Österreich vs. Slowenien auf dem Programm. Trotz eines deutlichen Chancenübergewichts kam die ÖFB-Auswahl über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus.

Das Spiel begann wie im Vorfeld erwartet, mit sehr intensiv agierenden Gastgebern. Bereits in der dritten Minute gab es zum ersten Mal „erhöhten Ruhepuls“ im Strafraum der Gäste, als ein Eckball knapp an „Freund und Feind vorbei“ durch den Strafraum zischte. Fünf Minuten später war ein Schuss von Posch eine „angenehme Bewegungsübung“ für Gäste-Torhüter Oblak, Torgefahr strahlte dieser Abschluss aber keinen aus. In der Folge änderte sich wenig am Spielgeschehen mit weiter optisch überlegenen Gastgebern. Es fehlte aber an Passqualität um sich im „letzten Offensivdrittel“ zwingend in Szene zu setzen. In Minute 13 brachte Arnautovic einen Kopfball, von Sabitzer-Flanke, nicht auf das Tor. Keine 60 Sekunden später tauchte Laimer – aus schrägerer Position – vor Oblak auf. Der Schuss war jedoch erneut sehr zentral auf den Torhüter. Offensiv war von den Gästen in den ersten 25 Minuten rein gar nichts zu sehen. Die Konzentration auf kompakte Defensivarbeit war deutlichst zu sehen. So tröpfelte das Spiel weitgehend ereignislos vor sich. Die ÖFB-Auswahl lief zwar an, bis auf ein Kabinettstückchen von Arnautovic, gab es jedoch nichts Erwähnenswertes. Nicht mal im Ansatz! Dies änderte sich in der 27. Minute mit Nachdruck, da ging die österreichische Nationalmannschaft in Führung. Nach einer Balleroberung, schickte Wöber Baumgartner auf die Reise. Der verzögert ideal und schickt Schmid per Steilpass auf die sprichwörtliche „Reise“. Der Bremen-Legionär behält den Überblick und schiebt den Ball zum 1:0-Führungstreffer ein. Nach knapp einer halben Stunde hätte Baumgartner, nach herrlicher Vorarbeit und Schmid und Arnautovic, den Vorsprung ausbauen können. Tat er nicht, weil er den Ball in den kühlen Frühwinterhimmel setzte. In Minute 33 hätte Posch den Vorsprung ausbauen können, wohl eher müssen. Oblak lenkte den Ball mit einer Glanzparade über die Latte. Ein möglicher Treffer hätte jedoch nicht „gezählt“, da Arnautovic in der Entstehung in Abseitsposition war. 120 Sekunden später scheiterte Baumgartner alleine vor Oblak. Diese schöne Kombination hätte sich eigentlich einen Treffer verdient! In Minute 40 ging ein Kopfball von Schmid knapp über das Tor. In Spielminute 45 ging ein Abschluss von Sabitzer, nach schöner Vorarbeit von Mwene knapp neben der Stange ins Außennetz. Wenige Sekunden später wurden Schüsse von Laimer und Arnautovic in höchster Not geblockt. Es sollte die letzte Möglichkeit in der ersten Halbzeit bleiben. Der Pausenstand lautete somit 1:0 für Österreich! Nach einem „klassischen Stotterstart“, wo sich das Nationalteam schwertat, war dieses Resultat definitiv „hoch verdient“!

Bereits nach 26 Sekunden hatte die ÖFB-Auswahl die nächste gute Torchance. Baumgartner setzte eine Sabitzer-Hereingabe ans Außennetz. In Minute 51 verfehlte ein Schuss des Leipzig-Legionärs das Gäste-Tor erneut knapp. In Spielminute 55 (!) hatten die Gäste ihren ersten Abschluss auf das Tor. Der Schuss von Sesko war für ÖFB-Goalie Pentz jedoch nichts Anderes als eine „dankbare Fangübung“. Auf der Gegenseite hatte Baumgartner 180 Sekunden später „sein Zielfernrohr nicht genau eingestellt“. Selbiges kann man in der 61. Minute über einen Abschluss Sabitzer, nach herrlicher Kombination über mehrere Stationen, sagen. 60 Sekunden später wurde wurde nach einer Attacke von Brekalo gegen Baumgartner nachdrücklich ein Elfmeter gefordert. Schiedsrichter Nyberg zeigte nicht auf den Punkt. In Wahrheit eine „50-50-Entscheidung“. Ein Elfmeter wäre wohl eine Spur zu hart gewesen. Das „lustige Chancenvernebeln“ ging in Minute 64 durch Sabitzer weiter. Das Spiel hätte eigentlich zu diesem Zeitpunkt schon deutlich entschieden sein müssen! Aufgrund des rot-weiß-roten Chancenwuchers war jedoch eine Art „Grundspannung“ weiter im Stadion vorhanden. Dies, obwohl die Gäste offensiv weiter überhaupt keine Torgefahr ausstrahlten! Eine Doppelschusschance von Seiwald läutete demnach die Schlussphase des Spiels ein (75.). In Spielminute 81 wurde der bisherige Verlauf völlig auf den Kopf gestellt. Nach einem Fehler beim Herausspielen kann Karnicnik den Ball zur Mitte flanken. Dort übernimmt Gnezda Cerin das Leder direkt und versenkt den Ball zum 1:1-Ausgleichstreffer. Ein Tor, welches in die einzige „etwas schwächere Phase“ des Nationalteams fiel, sich aber nicht wirklich zwingend abzeichnete. In der Schlussphase hatte die ÖFB-Auswahl noch eine Chance auf den Siegestreffer. Baumgartner setzte den Ball in der 88. Minute über die Latte. Der Endstand lautete somit 1:1-Unentschieden.

Damit vergab die ÖFB-Auswahl den Gruppensieg der Nations League-Gruppe B3. Damit muss das Nationalteam im März „Überstunden“ in den Play-offs einlegen. Dieses Unentschieden fällt definitiv unter die Rubrik „gefühlte Niederlage“, die sehr vermeidbar gewesen wäre.

Österreich vs. Slowenien 1:1 (1:0)
Ernst-Happel-Stadion, 46.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Nyberg (SWE)

Tore: Schmid (27.) bzw. Gnezda Cerin (81.)

Österreich: Pentz – Posch, Lienhart, Wöber, Mwene – Seiwald, Laimer (90./Grillitsch) – Schmid (84./Gregoritsch), Baumgartner, Sabitzer – Arnautovic (90./Wimmer)
Slowenien: Oblak – Karnicnik, Brekalo, Bijol, Janza – Stojanovic (64./Petrovic), Gnezda Cerin, Elsnik (81./Lovric), Mlakar (81./Sporar) – Vipotnik (91./Drkusic), Sesko

17.11.2024