U17

© Sportreport

Das U17 Frauen-Nationalteam beendet die erste Qualifikations-Runde auf dem Weg zur EM 2025 mit einem spektakulärem 3:3-Remis gegen Europameister Spanien. Der Aufstieg in die zweite Runde stand bereits vor der Partie fest.

Teamchef Patrick Haidbauer schickt seine Elf mit lediglich einer personellen Veränderung im Vergleich zum erfolgreichen 4:0-Erfolg über Irland im zweiten Gruppenspiel in die Partie gegen die amtierenden Europameisterinnen aus Spanien. Katharina Moser vom FK Austria Wien startet in der Verteidigung für ÖFB Frauen-Akademiespielerin Piia Willimek.
Die ersten gefährlichen Tor-Aktionen gehören den Gastgeberinnen von Teamchef Kenio Gonzalo. Den ersten Abschluss von Carlota Chancón pariert Vivien Grabenhofer mustergültig (3.). Bei einem weiten Ball in die Tiefe ist die Schlussfrau aus Neulengbach hellwach und verhindert im Rauslaufen den Rückstand (13.). Offensiv melden sich die Österreicherinnen nach gut zwanzig Minuten durch zwei Standard-Situationen erstmals im Strafraum der Spanierinnen an, beide Male fehlt noch die letzte Entschlossenheit.

Nach einer knappen halben Stunde kommt das U17 Frauen-Nationalteam zur Führung. Akademie-Spielerin Anna Osl bringt einen Freistoß von halb rechts unerwartet direkt auf das spanische Tor und überrascht damit auch Spaniens Schlussfrau Ariadna Ayats, die den halbhohen Schuss unglücklich unter dem eigenen Körper ins Tor durchlässt (28.). Die ÖFB-Elf wittert nach der Führung ihre Chance auf einen weiteren Treffer. Ein Schuss von Denise Lueger (33.) wird geblockt, auf der anderen Seite fehlen Iraia Fernandez bei ihrem Abschluss einige Meter zum Torerfolg (34.). Spaniens Carlota Chacón findet nur eine Minute später ihre Meisterin in Vivien Grabenhofer (35.).

Wenige Minuten vor der Pause bekommen die Spanierinnen nach einem Foul von Lea-Sophie Nimmrichter im Strafraum die Chance zum Ausgleich vom Elfmeterpunkt. Die gefoulte Iraia Fernandez tritt selbst an, scheitert mit ihrem flachen Abschluss aber an Vivien Grabenhofer (40.). In der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte kommt Spanien dann doch noch zum Ausgleich. Nach einem Corner köpfelt Anna Quer an der zweiten Stange zum 1:1-Pausenstand (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel neutralisieren sich beide Teams zunächst über weite Strecken, die Spanierinnen sind dabei sichtlich bemüht, den Schwung vom späten Ausgleich mit in die zweite Hälfte zu nehmen. Die ÖFB-Elf kommt Mitte der zweiten Hälfte gegen die drückenden Spanierinnen immer wieder zu Kontergelegenheiten und kann in der 69. Minute eiskalt zuschlagen. Denise Lueger bedient trotz großer Bedrängnis Teamkollegin Alessia Pamminger mustergültig mit einem Pass in die Tiefe. Die Bergheim-Offensivspielerin setzt sich im Laufduell stark durch und schiebt flach ins lange Eck zur 2:1-Führung ein. Nur sechs Minuten später kann die Haidbauer-Elf sehenswert nachlegen. Nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte marschiert Valentina Pötzl mit dem Ball über den halben Platz und überrascht die spanische Torfrau aus großer Entfernung mit einem herausragenden Heber zum 3:1 in der 69. Minute.

Trotz des Zwei-Tore-Rückstands geben sich die amtierenden Europameisterinnen nicht auf und kommen ausgerechnet in der Nachspielzeit noch zu einem späten Comeback. Erst verkürzt Maria Carvajal in der 91. Minute per Abstauber nach Pfostentreffer auf 2:3 aus Sicht der Ibererinnen. In der 95. Minute schießt Raquel Zuazo die Europameisterinnen aus kurzer Distanz nach einem hohen Ball in den Strafraum noch zum 3:3-Ausgleich.

Trotz des spät erhaltenen Ausgleichstreffers standen die U17 Frauen bereits vor der Partie als Aufsteigerinnen in die 2. Qualifikationsrunde fest und beenden die Gruppe hinter Spanien und vor Dänemark und Irland auf Platz zwei. Die Auslosung zur zweiten Qualifikationsgruppe findet am Freitag, 6. Dezember 2024 in Nyon statt. Gespielt wird im Frühjahr 2025.

Teamchef Patrick Haidbauer: „Es war ein bitteres Ende heute für uns. Aber wenn ein spanisches Team einen späten Ausgleich wie einen Siegestreffer feiert, dann sagt das viel über unsere Leistung heute aus. Insgesamt ist es sehr bitter, dass wir alle drei Gegentore in der Nachspiezeit der jeweiligen Spielhälften erhalten haben. Andererseits müssen wir fairerweise sagen, dass Spanien gute Chancen hatte dazu den Elfmeter in der ersten Hälfte. Mit ein bisschen Glück wäre der Sieg heute verdient gewesen, weil wir das auf dem Platz gezeigt haben, das uns als österreichisches Team auszeichnet: Angriffspressing, schnelle Umschaltaktionen und schnelles Spiel in die Tiefe. Am Ende hat heute das beste Ballbesitzteam Europas gegen das beste Angriffspressing-Teams Europas gespielt und vielleicht ist es am Ende auch ein gerechtes Remis.“

Medieninfo ÖFB

20.11.2024