Eishockey, ICE Hockey League, Pioneers Vorarlberg, Asiago Hockey

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Der EC-KAC hat unmittelbar vor und nach Weihnachten wichtige Siege zu Hause gegen Titelverteidiger EC Salzburg (5:2) und auswärts bei Tabellenführer HCB Südtirol (3:0) eingefahren. In den 15 Spielen seit dem International Break im November blieben die Rotjacken nur zwei Mal ohne Zähler, im Dezember fuhren sie bislang 22 von 24 möglichen Punkten ein. Klagenfurt hat sich damit in eine glänzende Ausgangsposition im Kampf um die vorzeitige Playoff-Qualifikation gebracht, in einem aufgrund der unterschiedlichen Anzahl an ausgetragenen Spiele nach Punkteschnitt geordneten Ranking ist der Rückstand des fünftplatzierten EC-KAC auf Platz zwei kleiner als sein Vorsprung auf den Sechsten. Die aktuell im Schnitt 3,57 erzielten Treffer pro Saisonspiel sind der zweitbeste Wert des Rekordmeisters im Verlauf der letzten 16 Spielzeiten, für den sportlichen Erfolg mindestens ebenso wichtig ist aber, dass die Kärntner ihren Gegentorschnitt in den vergangenen Wochen sukzessive senken konnten: In den acht Dezember-Partien mussten die rot-weißen Goalies aus dem Spiel heraus nur elf Mal hinter sich greifen.

Asiago Hockey musste zuletzt neun Niederlagen hintereinander hinnehmen, vier der jüngsten fünf jedoch erst nach Verlängerung. Am Samstag unterlag der Klub aus dem Veneto trotz zwischenzeitlichen Führungen von 2:0 und 4:2 dem HCB Südtirol mit 4:5 nach Overtime. Das Duell mit den dadurch an die Tabellenspitze zurückgekehrten Füchsen war das erste, bei dem Giorgio De Bettin an der Bande stand: Der Italiener, als Aktiver im Jahr 2001 Teil von Asiagos erster Meistermannschaft, übernahm unter der Woche die Head Coach-Position von Ron Fogarty. Um den erhofften Sprung in die Pre-Playoffs zu schaffen, müssen die Gelb-Roten deutlich bessere Resultate einfahren: Aus den verbleibenden 17 Partien bedarf es eines Punkteschnitts von zumindest 1,60, um realistische Aussichten auf einen Top-Zehn-Platz zu haben, im bisherigen Saisonverlauf fuhr Asiago im Mittel nur 0,90 Punkte pro Partie ein. Verbessert werden muss, um dieses Ziel zu erreichen, vor allem die Defensive: Der aktuelle Gegentorschnitt von 3,84 ist der zweithöchste im ligaweiten Vergleich und liegt um 31,4 Prozent über der durchschnittlichen Marke aller Teams, die seit deren Einführung (2021/22) die Pre-Playoffs erreicht haben.

Bei der bitteren Niederlage gegen den HCB Südtirol vor Asiagos zweitgrößter Heimspielkulisse in der Ligageschichte (64. Partie vor eigenem Publikum) am Samstag war Alex lerullo der auffälligste Mann der Gelb-Roten: Der Kanadier erzielte mit einem Doppelpack seine Saisontore Nummer zehn und elf, zudem lieferte er die Vorlage zum Treffer seines Linienkollegen und teaminternen Topscorers Matteo Gennaro. In seiner zweiten Spielzeit beim Klub stehend, hat lerullo nun bei 72 ICE-Einsätzen 72 Zähler auf sein Konto gebracht. Im Kader Asiagos findet sich (nach der schweren Verletzung von Jason Fram) aktuell nur ein einziger Abwehrspieler, der bereits auf einen Saisontreffer verweisen kann: Randy Gazzola schrieb selbst sieben Mal an und assistierte zu 29 weiteren Toren. Der mit enormen Spielanteilen ausgestattete Offensiverteidiger nimmt damit in der ligaweiten Punktewertung den bemerkenswerten vierten Rang ein. Auch beim letzten Gastspiel in Klagenfurt ermöglichte sein vertikaler Vorstoß bis an die Grundlinie den einzigen Torerfolg seiner Mannschaft. Von den 89 Saisontreffern der Venetianer gingen nur drei auf die Konten von in Italien geborenen Spielern. Für zwei davon zeichnete Marco Magnabosco verantwortlich, der seit seiner Kindheit für Asiago spielt, den Klub nie verließ und die Gelb-Roten im vierten Jahr in Folge als Kapitän aufs Eis führt.

Seit dem Wechsel der Gelb-Roten in die win2day ICE Hockey League im Jahr 2022 kam es zu zehn direkten Begegnungen mit dem EC-KAC. Asiago setzte sich ein Mal nach Verlängerung und ein Mal (als Klagenfurt 15 Stammkräfte vorgab) in regulärer Spielzeit durch, die übrigen acht Aufeinandertreffen endeten mit rot-weißen Erfolgen. Auch das Torverhältnis von 41:20 spricht klar für Österreichs Rekordmeister, der die Italiener in sieben der Duelle auf zwei oder weniger Treffer limitieren konnte. Noch deutlicher fällt die Bilanz in KAC-Heimspielen gegen Asiago aus: Die Rotjacken siegten in sämtlichen fünf Partien nach 60 Minuten, zu Buche stehen 15:0 Punkte und 25:7 Tore. Bemerkenswert ist, dass die Kärntner bislang 300 Minuten lang gegen Asiago auf eigenem Eis standen und davon nur 2:33 Minuten lang (oder 0,85 Prozent der Zeit) in Rückstand lagen. In den insgesamt zehn direkten Duellen kamen gleich 32 verschiedene Spieler des EC-KAC zu zumindest einem Scorerpunkt, am erfolgreichsten agierten Paul Postma, Nick Petersen und Matt Fraser, die jeweils zehn Zähler auf ihre Konten brachten.

Asiago Hockey gastierte im zu Ende gehenden Monat bereits in Klagenfurt, am 1. Dezember setzten sich die Rotjacken in der Heidi Horten-Arena mit 3:1 durch. Im ersten Abschnitt trafen beide Teams jeweils ein Mal, zu Gunsten des EC-KAC entschieden dann insbesondere zwei Phasen: In einer druckvollen Periode zu Beginn des zweiten Drittels vermochten die Gäste nichts Zählbares zu verbuchen, im dritten Durchgang schöpfte Rot-Weiß aus zwei überstandenen Unterzahlsequenzen Zuversicht, um die Partie in der Schlussphase zu seinen Gunsten zu entscheiden. Asiago avancierte in dieser Begegnung zu einem von nur drei Gastteams (von bislang 15 in Ligaspielen), das die Heidi Horten-Arena in der laufenden Spielzeit mit einem Plus an Torschüssen (25:29) verlassen konnte. Der EC-KAC kam zu nur acht Shots on Goal aus dem Slot, was dem drittniedrigsten Wert der heurigen Saison entsprach. Auffälligster Mann im rot-weißen Trikot war in dieser Partie Thimo Nickl, der die zweitmeisten Torschussversuche (sechs), die beste Corsi-Bilanz (63,4 Prozent Corsi For) und die meisten Puckeroberungen (zwölf) aller Klagenfurter verzeichnete.

Neben den Langzeitausfällen Luka Gomboc und Johannes Bischofberger (seit Mitte bzw. Ende November out) muss der EC-KAC gegen Asiago auch auf den im Heimspiel gegen Salzburg verletzt ausgeschiedenen Jesper Jensen Aabo und Steven Strong, der am Donnerstag in Bolzano/Bozen nach zuvor 151 Ligaspieleinsätzen in Folge erstmals fehlte, verzichten. Bei beiden Verteidigern liegen mittlerweile tendenziell positive Diagnosen vor, die nahelegen, dass Comebacks innerhalb der nächsten zwei Wochen wahrscheinlich sind, beide stehen bereits wieder im Off-Ice-Training. Es ist demnach davon auszugehen, dass das rot-weiße Lineup jenem vom Auswärtssieg beim
Tabellenführer entsprechen wird.

„Ich glaube, wir sind als Mannschaft in den letzten Wochen noch enger zusammengerückt. Die guten Leistungen haben dafür gesorgt, dass wir noch verschworener wurden. Wir haben sozusagen den Groove gefunden, seither geht es für uns steil bergauf. Meine Einsätze in Bozen und gegen Olimpija haben gepasst, ich schaue aber von Spiel zu Spiel und will meine Leistung bestätigen. Daher freue ich mich, dass ich gegen Asiago wieder den Start erhalte, ich kann es kaum erwarten. Asiago ist offensiv sehr stark, auch ihr Powerplay ist brandgefährlich. Es gilt also in erster Linie, es zu unterbinden, dass sie diese Stärken ausspielen können. Das heißt, so wenige Strafen wie möglich zu nehmen und hinten solide zu stehen. Die kurze Pause nach dem Spiel am Stefanitag, der trainingsfreie Freitag, hat uns gutgetan. Ich denke, jeder Spieler in unserer Kabine ist jetzt hochmotiviert, um wieder neu durchzustarten und unsere Siegesserie fortzusetzen.“ (Florian Vorauer, Torhüter EC- КАС)

Presseinfo EC-KAC

29.12.2024