Vienna Capitals, KAC, #VICKAC

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Am Neujahrstag 2025 stand in der win2day ICE Hockey League das Duell Vienna Capitals gegen den KAC auf dem Programm. In einem offensiv spektakulären Spiel, das jedoch durch sehr schwache Defensivreihen geprägt war, feierten die Gäste einen Auswärtssieg.

In der ausverkauften Steffl Arena erwischten die Gäste den besseren Start und gingen bereits nach 89 Sekunden in Führung. Kemp verlor Torjäger Petersen aus den Augen, der sich geschickt am langen Pfosten freilief. Nach einem präzisen Querpass war der Abschluss ins leere Tor nur noch Formsache. Doch die Gastgeber schlugen nach nur 161 Sekunden zurück: Cramarossa traf nach einer sehenswerten Kombination zum 1:1. Die Freude währte jedoch nur kurz – genau 30 Sekunden. Ein erneuter katastrophaler Fehler in der Verteidigungszone wurde von Fraser zum 1:2 bestraft.

In der achten Minute verpassten die Gäste knapp eine höhere Führung. Nickl setzte einen abgefälschten Schuss an die Torumrandung, und wenig später scheiterte Schwinger ebenfalls am „Kagraner Alu“. Auf der Gegenseite hatten die Caps durch Kemp im ersten Powerplay gleich drei hervorragende Chancen zum Ausgleich, die jedoch ungenutzt blieben. Goalie Dahm unterbrach die Drangperiode der Wiener clever, indem er das eigene Tor „taktisch geschickt“ aus der Verankerung hob. Wenig später entschärfte Jones einen Schuss von From in einer Zwei-gegen-eins-Situation. Auch Cramarossa blieb in der Folge glücklos.

In der Schlussphase des ersten Drittels nutzte der KAC sein erstes Powerplay konsequent. Hochegger traf aus kurzer Distanz zum 1:3 (17.). Wenige Sekunden zuvor hatte der Stürmer einen erfolgversprechenden Schuss als letzter Mann geblockt. Die Schiedsrichter ließen danach auf beiden Seiten in kritischen Situationen Gnade vor Recht ergehen und verzichteten auf weitere Strafen. Der Stand nach 20 Minuten lautete 1:3.

Schlussphase des Mitteldrittels bringt Caps zurück ins Spiel
Das zweite Drittel begann mit einer kurzen Drangphase der Gastgeber, die jedoch durch die erste Strafe im Mittelabschnitt beendet wurde. Ein Treffer blieb aus. Ab diesem Zeitpunkt mussten die Wiener auf Stürmer Kemp verzichten, wodurch ihre produktivste Angriffsreihe auseinandergerissen wurde. Sportlich blieb das Mitteldrittel weitgehend ereignislos. Die Capitals bemühten sich, fanden jedoch kaum Mittel gegen die kompakte Defensive der Klagenfurter, die ihren Vorsprung souverän verwalteten.

In der 34. Minute verpasste Hundertpfund das mögliche 1:4. Kurz darauf zeichnete sich Caps-Goalie Jones bei einem Distanzschuss von Sablattnig aus, während ein KAC-Stürmer ungestört seine Sicht blockierte – ein eigentlich unzulässiges Verhalten. Auf der Gegenseite hatte Wallner Pech, als er einen Schuss von Donohue knapp am Tor vorbeilenkte.

In der 38. Minute wurde der Druck der Wiener schließlich belohnt. Jasper fälschte einen Schuss von Donohue unhaltbar zum 2:3 ab. Plötzlich war der „Glaube an die eigenen Fähigkeiten“ zurück. Kasper verpasste kurz vor Drittelende den Ausgleich nur knapp, doch Raskob traf wenige Sekunden später zum 3:3. KAC-Coach Furey forderte eine Überprüfung per Challenge, doch die Schiedsrichter bestätigten den Treffer nach Videobeweis. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.

Entscheidung im Schlussdrittel zu Gunsten der Gäste
Das dritte Drittel begann mit einer vorsichtigen Spielweise beider Teams, die sich zunächst neutralisierten. Doch ein Powerplay führte früh zur erneuten KAC-Führung. Die Capitals ließen im Stellungsspiel gleich drei Gegenspieler ungehindert agieren, was Fraser zum 3:4 nutzte (42.). Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten: Franklin glich nach einer sehenswerten Einzelaktion zum 4:4 aus (43.).

Das Spiel wurde nun intensiv. In der 50. Minute hatten die Gäste Glück, dass ein harter Bandencheck gegen Caps-Stürmer Antal ungeahndet blieb. Statt eines Powerplays für die Wiener fiel wenig später das 4:5 durch From. Die Capitals kämpften zwar verbissen, doch die offensive Durchschlagskraft fehlte. Als Obersteiner in der 54. Minute einen weiteren Stellungsfehler der Wiener zum 4:6 ausnutzte, war das Spiel entschieden.

148 Sekunden vor Schluss nahm Caps-Coach Fleming eine Auszeit und ersetzte Goalie Jones durch einen zusätzlichen Feldspieler. Der erhoffte Erfolg blieb aus, und Fraser traf 98 Sekunden vor dem Ende ins verwaiste Tor zum 4:7-Endstand.
Fazit

Der KAC präsentierte sich als effektivere Mannschaft, die eklatante Stellungsfehler der Capitals gnadenlos ausnutzte. Die Wiener zeigten zwar großen Kampfgeist, konnten jedoch keine Punkte holen. Angesichts der schwachen Defensivleistung war die Niederlage weder „unglücklich“ noch auf Pech zurückzuführen.

Vienna Capitals vs. KAC 4:7 (1:3, 2:0, 1:4)
Steffl Arena, 7.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Siegel/Smetana

Tore: Cramarossa (5.), Jasper (38.), Raskob (40.), Franklin (43.) – Petersen (2.), Fraser (5., 42./PP, 59./EN), Hochegger (17./PP), From (50.), Obersteiner (54.)

Strafminuten: 6 – 2

01.01.2025