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Im November 2023 führte Sebastian Frimmel das Nationalteam als Interims-Kapitän zum Sieg bei der Kempa-Trophy in Tunesien.

Nun übernimmt er nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Mykola Bilyk erneut diese Rolle und spricht über das einmalige Gefühl, Österreich bei einer WM anzuführen, die letzten Spiele in der WM-Vorbereitung, warum man nie wieder den President’s Cup spielen will, dass man speziell Kuwait und Katar nicht unterschätzen darf und man in den kommenden Jahren noch weitere Schritte nach vorne machen will.

Was ist das für ein Gefühl, das österreichische Nationalteam als Kapitän anzuführen?
Sebastian Frimmel: „Allein schon bei der Frage bekomme ich eine Gänsehaut. Es ist ein Riesengefühl, eine Riesenhere, dass ich in Abwesenheit von Niko (Anm. Mykola Bilyk) das machen darf. Das hab selbst ich mir nicht erträumen können und das, obwohl ich ein Träumer war als jugendlicher Handballer. Deswegen freut es mich extrem und motiviert mich sehr, diese Rolle gut zu erfüllen und alles dafür zu tun, die Spiele und die WM bestmöglich über die Bühne zu bringen.“

Die Kempa-Trophy wie auch das jetzige Vier-Nationen-Turnier sind ein paar Schuhe. Die WM ein ganz anderes. Wie verändert es auch deine Rolle als Kapitän?
Sebastian Frimmel: „Ja definitiv, die freundschaftlichen Länderspiele und die WM sind zwei unterschiedliche paar Schuhe. Meine Rolle verädnert es im Großen und Ganzen nicht sehr, da ich auch sonst ein Führungsspieler bin und Verantwortung übernehmen will. Natürlich kommen ein paar Aufgaben dazu die Niko ansonsten macht. Aber das Gefühl ist ein ganz ein anderes. Als Kapitän voranzugehen und das bei der WM ist unfassbar speziell und auch schwer in Worte zu fassen für mich.“

Mit Polen, Tunesien und Japan trifft man in der finalen WM-Vorbereitung auf drei gestandene Handball-Nationen. Welche Ziele verfolgt man? Worauf wird besonders geachtet?
Sebastian Frimmel: „Konkret haben wir nicht über Ziele gesprochen für die drei Spiele. Es ist wie immer unsere Einstellung, unseren Handball bestmöglich zu spielen und alles was wir trainieren und durchgehen wollen bestmöglich vorzubereiten für die WM. Wir gehen in jedes Spiel um zu gewinnen, allerdings steht das Resultat nicht so sehr im Vordergrund wie unsere Entwicklung in den letzten Tagen der Vorbereitung.“

Danach geht es bei der WM Schlag auf Schlag. Kuwait, Katar und Frankreich lauten die Vorrundengegner. In Bezug auf Kuwait hat man mit Janko Bozovic und Boris Zivkovic zwei Insider in den eigenen Reihen, die in Kuwait aktiv sind. Was weiß man über den Auftaktgegner?
Sebastian Frimmel: „Vorbereitet haben wir uns noch nicht sehr viel, da wir noch Zeit haben und aktuell sehr viel auf uns schauen. Natürlich wird der ein oder andere Input von Janko und Boris kommen. Klar ist, dass die Handball spielen können, genau wie Katar. Das sind keine Anfänger, die sind zurecht bei der WM. Da herrscht ein professioneller Betrieb im Nationalteam und mittlerweile auch in den Ligen. Das sind Nationen die man hundertprozentig respektieren muss und gegen die wir eine Topleistung abliefern müssen um sie zu schlagen und um dann auch gegen Frankreich vielleicht wieder mitspielen zu können und zu überraschen.“

2019 und 2021 verpasste man die Hauptrunde, spielte stattdessen die Platzierungsrunde im sogenannten President´s Cup. Hat man eine offene Rechnung mit der WM?
Sebastian Frimmel: „Ich persönlich auf jeden Fall und ich weiß, dass es den anderen Jungs genauso geht. Wir wollen am besten nie wieder in unserer Karriere den President´s Cup spielen. Das haben wir zweimal wirklich schmerzhaft machen müssen. Es ist ganz klar das Ziel in die Hauptrunde zu kommen. Das weiß jeder. Auch die, die nicht dabei waren wissen, worum es geht und welchen Stellenwert das hat.“

Der Kern des Nationalteams spielt nun schon seit einigen Jahren zusammen. Gib uns einen Einblick in das österreichische Nationalteam. Wie gut seid ihr eingespielt und bringt diese Vertrautheit auch einen Vorteil auf dem Parkett?
Sebastian Frimmel: „Ich glaube, dass es ein Riesenvorteil ist, dass man sich wirklich blind versteht. Ich bin überzeugt, dass es auf persönlicher Ebene extrem wichtig ist, weil wir ein Haufen superenger Freunde sind, die es sehr genießen gemeinsam Handball zu spielen und Zeit zu verbringen. Das haben wir im letzten Jahr im Zuge der EURO oft angesprochen, wie schön es ist, dieses Mannschaftsgefüge zu haben. Nichtsdestotrotz glaube ich schon, dass da auch immer wieder andere Herausforderungen in den letzten Monaten und Jahren auf uns zugekommen sind, da wir immer mehr zu Führungsspielern herangewachsen sind und wir damit immer wieder neu umgehen mussten wie wir uns als Leader und in Führungspositionen miteinander verhalten. Auch gegenüber den jungen Spielern die neu dazugekommen sind. Das ist ein stetiger Lernprozess. Da gibt es immer etwas, was man voneinander und miteinander lernen kann. Ich glaube, es wird auch in den weiteren Jahren noch sehr viel Spaß machen und wir können durchaus noch viele Schritte machen.“

Hier das Interview zum Nachhören:

 

8. – 10. Jänner 2025, Plock (POL)
Österreich vs. Polen
Mi., 8. Jänner 2025, 20:30 Uhr
Österreich vs. Tunesien
Do., 9. Jänner 2025, 17:30 Uhr, live auf ORF SPORT +
Österreich vs. Japan
Fr., 10. Jänner 2025, 17:30 Uhr, live auf ORF SPORT +
 

14. Jänner – 2. Februar 2025
Ausrichter: Kroatien, Dänemark, Norwegen
Titelverteidiger: Dänemark

Offizielle Website: www.inspiredbyhandball.com

Vorrundengruppen

Gruppe A, Herning (DEN): Deutschland, Tschechien, Polen, Schweiz
Gruppe B, Herning (DEN): Dänemark, Italien, Algerien, Tunesien
Gruppe C, Porec (CRO): Frankreich, Österreich, Katar, Kuwait
Gruppe D, Varazdin (CRO): Ungarn, Niederlande, Nordmazedonien, Guinea
Gruppe E, Baerum (NOR): Norwegen, Portugal, Brasilien, USA
Gruppe F, Baerum (NOR): Schweden, Spanien, Japan, Chile
Gruppe G, Zagreb (CRO): Slowenien, Island, Kuba, Kap Verde
Gruppe H, Zagreb (CRO): Ägypten, Kroatien, Argentinien, Bahrain

Spieplan

Österreich vs. Kuwait
Di., 14. Jänner 2025, 20:30 Uhr, live auf ORF SPORT +

Österreich vs. Katar
Do., 16. Jänner 2025, 20:30 Uhr, live auf ORF 1

Frankreich vs. Österreich
Sa., 18. Jänner 2025, 18:00 Uhr, live auf ORF 1
 

 
Presseinfo
Handball Austria/ÖHB

07.01.2025