Die besten Teams der Liga haben sich rechtzeitig zum Cup-Final-Four noch einmal ordentlich verstärkt. Der bisherige Saisonverlauf deutet klar auf ein Finale zwischen den Liga-Dominatorinnen UBI Holding Graz und BK Raiffeisen Duchess hin, besonders dank namhafter Neuzugänge auf beiden Seiten.
Gleichzeitig hat der Cup bekanntlich „seine eigenen Regeln“. Im „Do-or-Die“-Format ist immer alles möglich. Ein Umstand, den die Halbfinalgegnerinnen der beiden Top-Teams, DBB Wels und Basket Flames Women, sicher für die ganz große Überraschung nutzen wollen.
UBI Graz ließ knapp vor Weihnachten aufhorchen, als das ohnehin schon als Titelfavorit gehandelte Team rund um MVP-Anwärterin Simone Sill sich noch einmal um Nationalspielern Sarah Schicher verstärkte. Die Verpflichtung der ehemaligen US- und Australien-Legionärin sahen viele als das Zünglein an der Waage im Titelkampf gegen die heuer ebenfalls bärenstarken Klosterneuburgerinnen.
Doch die Duchess zogen nach und gaben nur wenig später die Vertragsunterzeichnung von gleich zwei Nationalteamstützen bekannt. Einerseits konnte Sigrid Koizar, die neben Lisa Zderadicka die wohl beste heimische Guard-Spielerin der vergangenen Dekade verpflichtet werden, und andererseits wurde mit Inside-Spielerin Alexia Allesch auch gleich die passende Pick-and-Roll-Partnerin nach Klosterneuburg gelotst.
Hungrige Herausforderinnen
Vor den morgen, Samstag, startenden Basketball Austria Cup Finals steht somit fest, dass außergewöhnlich viel Star-Power vor Ort sein wird. Schließlich reist Duchess-Halbfinalgegner mit Ex-WNBA-Spielerin Inga Orekhova im Gepäck an. „Die bereits gewonnenen Spiele gegen Wels sind für den Cup bedeutungslos, es steht 0:0. Die Welserinnen haben im letzten Liga-Spiel gezeigt, dass sie abgebrüht sind und mit Druck umgehen können“, redet Duchess-Teamchefin Diana Picorusevic die Favoritinnenrolle klein. Bettina Kunz von Wels gibt sich vorsichtig optimistisch: „Wir sind als Team gewachsen und ‚ready‘ für das Cup-Final-Four. Der ‚Underdog‘-Rolle sind wir uns bewusst, dennoch wollen wir Klosterneuburg alles abverlangen.“
Gegen Heimteam Graz wiederum möchten die Basket Flames aus Wien zum Favoritenschreck werden. „UBI Graz ist bislang in der Liga ungeschlagen und geht als Favorit ins Pokalspiel. Wir wissen, dass es nicht einfach wird, aber im Pokal ist alles möglich – wir freuen uns auf die Herausforderung“, gibt Spielerin Valentina Mraulak einen Ausblick. Bei der jungen Truppe aus der Bundeshauptstadt ist der Star gewissermaßen die mannschaftliche Geschlossenheit, denn gleich fünf Spielerinnen kommen in dieser Saison auf durchschnittlich zwölf oder mehr Punkte.
Final-Vorschau?
Gewarnt ist daher auch UBI-Trainerin Tanja Kuzmanovic: „Wir haben uns sehr gut auf das Halbfinalspiel vorbereitet und gehen mit einem gewissen Selbstvertrauen in die Partie. Vorsicht ist aber auf jeden Fall geboten, in einem Cup-Spiel gelten andere Regeln. Ich glaube, dass die Flames unberechenbar sein können und das Zeug dazu haben, gefährlich für uns zu sein.“
Die ganz große Hoffnung vieler Fans lautet aber natürlich dennoch: Graz gegen Klosterneuburg in einem Traumfinale, das gleich auch ein Preview der Liga-Finals sein könnte und die Rivalität der beiden Klubs wohl kräftig anheizen würde.
B2L: Timberwolves wollen Mustangs fordern
Im Schatten der Basketball Austria Cup Finals in Graz wird in der Basketball Zweite Liga an diesem Wochenende die 15. Runde ausgefochten. In der Division Ost dürfte vor allem das Spiel Raiffeisen Mattersburg Rocks gegen Vienna United an Spannung kaum zu überbieten sein, spielt doch der Dritte gegen den punktegleichen Vierten. Im Westen fordert der Dritte Swarco Raiders Tirol mit den Wörtersee Piraten den Tabellenführer und kann mit einem Sieg wichtige Punkte im Kampf um die Play Offs sicherstellen.
Die Mattersburger starteten mit einer Niederlage gegen die Safare Traiskirchen Lions NexGen ins Jahr 2025. Vor allem am Rebound waren die Burgenländer den jungen Löwen unterlegen, außerdem konnten nur Asdren Drew Koka und Yann Granperret spielerisch überzeugen. Mit Vienna United kommt ein unangenehmer Gegner, der seit drei Spielen ungeschlagen ist. Das Team von Headcoach Nemanja Nikolic ist mannschaftlich sehr ausgeglichen, kein Spieler sticht aus dem Kollektiv heraus.
Piraten vor Raiders gewarnt
„Wie immer erwarten wir gegen die Raiders ein physisches Spiel gegen einen sehr starken Gegner. Dass wir dazu noch auswärts ranmüssen, erleichtert unsere Aufgabe keineswegs. Dennoch ist es unser Ziel mit vollem Einsatz, hundertprozentigem Fokus und genauer Exekution in Verteidigung und Angriff, zurück auf die Siegerstraße zu kommen“, gibt Piraten-Headcoach Andreas Kuttnig die Marschroute vor. Die Zuschauer erwartet ein sehenswertes Scorerduell zwischen Shawn Ray (Ø 22,5 Punkte) gegen Edgars Kaufmanis (Ø 19,8 Punkte).
Timberwolves wollen Meister fordern
Von der Papierform ist Titelverteidiger Mistelbach Mustangs gegen die Vienna Timberwolves klarer Favorit. Im ersten Spiel war die Partie gegen die Wiener phasenweise ein Kampf, der 16-Punkte-Erfolg war aber nie in Gefahr. Timberwolves-Headcoach Justin Schlünken streut dem Gegner Rosen: „Mistelbach ist derzeit das Maß der Dinge im Osten der zweiten Liga. Sie verfügen über viel Qualität und sind körperlich eine echte Herausforderung für uns. Das Wichtigste wird sein, dass wir ohne Angst befreit aufspielen und ihren Frontcourt unter Kontrolle bekommen.“
Einen Überblick über alle weiteren Spiele der Runde gibt es hier.
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17.01.2025