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Revanche geglückt! Zwei Verlängerungen brauchen die Raiffeisen Flyers Wels, um sich daheim mit 96:94 gegen die BK IMMOunited Dukes durchzusetzen.

Das lange Warten macht sich bezahlt, denn nach der bitteren Cup-Finalniederlage ist dieser Sieg aus oberösterreichischer Sicht wohl besonders süß. Bis zum Ende spannend auch die zweite Top-Partie des Abends, in der sich die UNGER STEEL Gunners Oberwart 87:82 gegen die Coldmaris BBC Nord Dragonz durchsetzen. Zwar sind die Eisenstädter lange ebenbürtig, am Ende ist der Meister aber zu abgebrüht.

Die Neuauflage des Cupfinales war erneut von hoher Intensität in der Anfangsphase geprägt, vor allem die Welser ließen mit ihrer körperlichen Spielweise keine Zweifel daran aufkommen, dass an diesem Abend nur der Sieg zählt. Die Klosterneuburger reagierten aber souverän auf das Full-Court-Pressing der Oberösterreicher und Will Carius und KJ Jenkins agierten offensiv einmal mehr in einer eigenen Liga. Die Welser zeigten sich im Angriff aber ebenfalls nicht von ihrer schüchternen Seite, nach zehn Minuten lagen sie knapp voran (23:21). Bis zur Pause sollte der Vorsprung der Oberösterreicher auf plus sieben anwachsen, auch weil die Dukes-Offense nun etwas in Stocken geriet und Jenkins mit Foulproblemen kämpfte. In Hälfte zwei entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei den Niederösterreichern scorte vor allem das US-Duo, bei den Flyers verteilte sich die Offensivlast auf mehrere Schultern. Die Klosterneuburger waren zwar deutlich überlegen am Rebound, entscheidend absetzen konnten sich aber dennoch nicht. Nach 40 Minuten mit soliden Dreierquoten auf beiden Seiten stand es 79:79 und ging damit in die Overtime. In dieser sahen die Dukes mit einem 7:0-Run schon wie die sicheren Sieger aus, doch die Welser kämpften sich zurück und erzwangen eine zweite. In dieser war es genau umgekehrt, die Heimmannschaft legte nun vor und die Gäste holten auf. Das Glück war diesmal jedoch auf Seite der Flyers, die sich mit zwei Freiwürfen von Radii Caisin den 96:94-Sieg sicherten. „Wir haben es zweimal aus der Hand gegeben“, meinte dazu Dukes-Coach Damir Zeleznik. Von einem tollen Spiel, in dem seine Mannschaft das Glück erzwingen musste, sprach hingegen Wels-Trainer Sebastian Waser.

Meister zu abgebrüht
Einen wahren Blitzstart legte Meister Oberwart im Burgenland-Derby gegen Eisenstadt hin. Minutenlang wirkte es, als könnten die Gunners den Korb nicht verfehlen. Zwischenzeitlich lagen sie sogar schon plus 19 voran. Vor diesem Hintergrund umso beeindruckender die Tatsache, dass sich die Dragonz in Viertel zwei wieder auf 32:33 herankämpften. Dafür verantwortlich u. a. eine tolle Dreierausbeute, über die sich an diesem Abend aber auch die Oberwarter freuen durften (beide über 50 Prozent). Zur Halbzeit war somit bei 43:38 für den Meister alles offen. Die zweite Hälfte war schließlich weniger von Runs, dafür von starkem Basketball auf beiden Seiten geprägt. Die Entscheidung fiel erst in den Schlussminuten, angeführt von einem entfesselt aufspielenden Sebastian Käferle und dank eines nun etwas routinierterem Auftreten sicherten sich die Titelverteidiger einen 87:82-Sieg. „Nach einem großartigen Start von uns haben sie das Momentum auf ihre Seite gebracht. Sie haben den Rebound in unserer Halle kontrolliert, das ist etwas, wo wir besser sein können“, sah Gunners-Teamchef trotz des Heimerfolgs noch Luft nach oben.

Favoritensiege
Recht knapp ging es auch in den Spielen Arkadia Traiskirchen Lions gegen BOSCO Bulls (72:66) und SKN St. Pölten Basketball gegen CITIES Panthers Fürstenfeld (87:80) zu. Im zweiten Viertel sind wir stärker geworden, das reicht aber nicht, wie man sieht. Wir müssen diese Energie von Beginn an bringen, um nicht wieder in den letzten Sekunden mit ein paar Punkten zu verlieren“, gab sich Bulls-Coach Klym Artamonov nach der Niederlage kritisch. Zufrieden hingegen SKN-Spieler Nathaniel Kress: „Wir wollten physisch und aggressiv rauskommen und wir haben gezeigt, dass wir es mehr wollten und das bessere Team sind.“

Den einzigen Kantersieg am Freitag gab es in der Partie UBSC Raiffeisen Graz gegen BC Vienna (100:62). Die Steirer wurden vom überragenden Tandem Jeremy Smith und Gregory Johnson (34 und 33 Punkte) angeführt, trafen hochprozentig vom Dreier und dominierten den Rebound. Entsprechend als Schritt in die richtige Richtung sah Graz-Star Smith den Sieg: „Es war wichtig, dass wir mit Energie rausgekommen sind und wieder in die Spur gefunden haben. Denn zuletzt haben wir nicht das gezeigt, was wir können.“

Überblick über den Spieltag
UNGER STEEL Gunners Oberwart vs. COLDAMARIS BBC Nord Dragonz 87:82 (29:18, 43:38, 56:59)
Beste Scorer: Robert Allen 26 (12 Reb, 6 Ass), Siegfried Reid 13, Jonathan Knessl 12 bzw. Sead Hadzifejzovic 24, Jalen Green 18, Lukas Hahn 15.

UBSC Raiffeisen Graz vs. BC Vienna 100:62 (24:19, 47:33, 71:50)
Beste Scorer: Jeremy Smith 34, Gregory Johnson 33, Cooper Robb 9 (7 Reb, 5 Ass) bzw. Ivan Gavrilovic 28, Zac Owens 15, Aron Stazic 7.

Raiffeisen Flyers Wels vs. BK IMMOunited Dukes 96:94 n. V. (23:21, 45:38, 62:59, 79:79, 88:88)
Beste Scorer: Damion Rosser 22, Radii Caisin 20 (12 Reb), Renato Poljak 16 bzw. Will Carius 39 (12 Reb, 6 Stl), Kyler Jenkins 26, Benjamin Blazevic 8.

BOSCO BULLS vs. Arkadia Traiskirchen Lions 66:72 (17:20, 31:37, 42:57)
Beste Scorer: Lautaro Lopez 15, Maxime Carene 12, Jordan Ngatai 11 bzw. Benedikt Güttl 15, Ryan Moffatt 10, Cedric Russell und Aleksej Kostic 9.

SKN St. Pölten Basketball vs. CITIES Panthers Fürstenfeld 87:80 (25:31, 42:44, 65:56)
Beste Scorer: Andrew Sims 28, Joel Ey’oombe 24, Richard Williams Jr. 24 bzw. Juan Coffi 29 (14 Reb), Mario Spaleta 20, Armin Hrstic 18.
 


 

Platzierungskampf steuert mit Doppelrunde auf Höhepunkt zu

In der win2day Basketball Superliga geht es in den kommenden Tagen um eine Frage: Welches Team kann mit der Doppelbelastung besser umgehen und sich so im Platzierungskampf einen Vorteil verschaffen? Los geht es nämlich schon heute, Freitag, mit fünf Parallelspielen, ehe dann am Sonntag acht Mannschaften noch einmal ranmüssen.

Vier Spielrunden sind im Grunddurchgang noch zu spielen und es könnte an der Tabellenspitze, aber auch im Mittelfeld knapper nicht sein. Insofern ist die anstehende Doppelrunde von besonders großer Bedeutung – auch weil es gleich zu mehreren Top-Duellen kommt.

Da wäre einerseits das mit Spannung erwartete Derby Oberwart gegen Eisenstadt am heutigen Freitag. Lokalduell, Meister gegen aufstrebenden Newcomer – die Partie hat alles zu bieten, was die Herzen von Basketballfans höherschlagen lässt. In der Favoritenrolle ist natürlich der derzeit auf Platz zwei liegende Titelverteidiger, unterschätzen wollen die Gunners die Dragonz aber nicht: „In Eisenstadt haben es uns die Dragonz sehr schwer gemacht. Sie haben einen sehr starken Center. Mein Team ist endlich wieder fit und wir hoffen, dass wir in diesem Derby viel Energie und Intensität zeigen können. Unsere Tiefe wird in diesem Spiel entscheidend sein“, gibt Gunners-Coach Matthew Otten einen Ausblick. Selbstbewusst ist Eisenstadt-Kapitän Sebastian Kunc: „Wir haben noch eine offene Rechnung, nachdem wir das Heimspiel knapp verloren haben. Wir wollen mit einem Sieg die Möglichkeit wahren, in die Top-6 bzw. direkt ins Play-Off einzuziehen.“ Etwas lockerer wird es für die Gunners dann am Sonntag, wenn sie es mit Tabellenschlusslicht Fürstenfeld zu tun bekommen. BBC Nord hingegen erwartet in Form der Lions aus Traiskirchen der nächste harte Test.

Finals-Rematch
Apropos harter Test: Ein solcher erwartet heute, Freitag, wohl auch die Dukes aus Klosterneuburg. Der Cup-Sieger spielt in Wels, wo es gegen die im Cup-Finale besiegten Flyers geht. Bei einem Rematch so knapp nach dem dramatischen Finalspiel sind große Emotionen vorprogrammiert. In der Tabelle liegen die Oberösterreicher auf Platz drei und somit genau vor den Klosterneuburgern. Die Partie ist also auch in dieser Hinsicht für beide Mannschaften extrem wichtig.

„Wels ist eine starke Heimmannschaft und spielt sehr physisch. Wir haben im Cup gesehen, dass wir eine Chance haben, gegen Wels zu gewinnen und wollen diese wieder nützen“, hofft Dukes Damir Zeleznik auf „Back-to-Back“-Siege. Auf Wiedergutmachung aus ist Flyers-Star Radii Caisin: “Wir haben das letzte Spiel gut aufgearbeitet. Nun spielen wir zu Hause und werden alles daran setzen, uns bei den Dukes zu revanchieren“ Wenn den Welsern das nicht gelingen sollte, wartet immerhin am Sonntag bereits der nächste Kracher. Es kommt zum Derby aller Derbys gegen Tabellenführer Gmunden. Die Welser müssen also mit einem absoluten Hammerprogramm fertig werden. Entspannt geht es bei den Dukes allerdings auch nicht zu. Sie erwartet ein Duell mit dem UBSC Graz.

Überblick über das gesamte Wochenende
Freitag:

UNGER STEEL Gunners Oberwart vs. COLDAMARIS BBC Nord Dragonz, SPH Oberwart, 19 Uhr
UBSC Raiffeisen Graz vs. BC Vienna, Raiffeisen Sportpark Graz, 19 Uhr
Raiffeisen Flyers Wels vs. BK IMMOunited Dukes, Raiffeisen Arena Wels, 19 Uhr*
BOSCO BULLS vs. Arkadia Traiskirchen Lions, SPH Walfersam, 19 Uhr
SKN St. Pölten Basketball vs. CITIES Panthers Fürstenfeld, SPH Herzogenburg, 19 Uhr

*das Spielt wird von Horst Leitner kommentiert

Sonntag:
CITIES Panthers Fürstenfeld vs. UNGER STEEL Gunners Oberwart, Stadthalle Fürstenfeld, 17 Uhr
BK IMMOunited Dukes vs. UBSC Raiffeisen Graz, 17.30 Uhr FZZ – Happyland Klosterneuburg

Raiffeisen Swans Gmunden vs. Raiffeisen Flyers Wels, Raiffeisen Sportpark Gmunden, 17.30 Uhr*
Arkadia Traiskirchen Lions vs. COLDAMARIS BBC Nord Dragonz, Lions Dome Traiskirchen, 18 Uhr

*das Spiel wird von Stefan Grassegger kommentiert
 


 

Heiße Duelle an der B2L-Tabellenspitze:
Rocks gegen Mustangs und Towers gegen Piraten

Ein Wochenende der Extraklasse erwartet Fans in der B2L. Im Osten muss Meister Mistelbach am Samstag zu den drittplatzierten Mattersburg Rocks. Im Westen heißt es am Sonntag dann überhaupt Platz eins gegen Platz zwei, wenn die Wörthersee Piraten auf die Pirlo Kufstein Towers treffen.

Ein einziges Mal musste Titelverteidiger Mistelbach in dieser Saison als Verlierer vom Feld – und zwar gegen die Mattersburg Rocks. Das soll sich am Samstag nicht wiederholen, wozu vor allem die Defense besser werden muss. Die Burgenländer legten damals 87 Punkte auf. Und sie geben sich erneut angriffslustig: „Wir wissen, dass wir sie schlagen können und müssen mit derselben Einstellung wie in Mistelbach auftreten, eine gute Leistung abliefern und das Tempo hochhalten“, glaubt Mattersburgs Corey Hallett die Erfolgsformel zu kennen.

Einen ganz anderen Ton schlägt Piraten-Coach Andreas Kuttnig vor dem Spitzenspiel gegen die Towers in Tirol an: „Gegen die talentierteste Mannschaft der Liga auswärts anzutreten, ist natürlich eine Riesenherausforderung für uns. Wir werden versuchen, der individuellen Klasse der Towers mit mannschaftlicher Geschlossenheit, hoher Intensität und maximalem Fokus sowie genauer Exekution in Verteidigung und Angriff entgegenzutreten. Vielleicht gelingt uns dann die Sensation“, streut er dem Gegner Rosen. Dieser ist zuletzt über die RAIDERS gestolpert und nun auf Wiedergutmachung aus – auch, weil der Anschluss zum Tabellenersten, dem Sonntagsgegner, nicht verloren gehen soll: „Nach dem letzten Wochenende müssen wir nach vorne schauen und 40 Minuten lang gegen die Piraten das abliefern, was wir eigentlich können und wieder Kufstein-Basketball spielen. Wir sind es den Fans schuldig und uns selbst“, lässt Kufstein-Spieler Patrick Fister vor dem Top-Duell aufhorchen.

Einen Überblick über die gesamte 17. Runde gibt es hier.
 


 
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weiterführende Links:
– zum Sportreport Basketball-Kanal

31.01.2025


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