Andreas Herzog

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Die wichtigsten Stimmen zu den Hinspielen der Play-off-Runde zur K.-o.-Phase der UEFA Europa League und der UEFA Conference League bei Sky Sport Austria.

Miron Muslic (Trainer Plymouth Argyle):
…vor Anpfiff über den Stellenwert der österreichischen Trainer im Ausland und bei seinem ehemaligen Verein Cercle Brügge, wo ihn Ferdinand Feldhofer als Coach beerbt: „Ich glaube, dass wir generell eine sehr gute Reputation im Ausland haben – der österreichische Trainer, die österreichische Ausbildung, die österreichische Pro-Lizenz – und, dass ausländische Vereine dann eben gerne darauf zurückgreifen. Feldhofer macht eine gute Arbeit und ich glaube, er kann es auch schaffen, dass er weiterhin in Europa überrascht. Das haben wir ganz gut geschafft über die letzten Monate.“

Jose Mourinho (Trainer Fenerbahce Istanbul):
…nach Abpfiff über das anstehende Rückspiel: „Ja ich bin zufrieden aber nicht super zufrieden, weil es erst Halbzeit ist und die zweite Halbzeit dauert nicht nur 45 Minuten, sondern 90 Minuten. Normalerweise ist ein 3:0 ein gutes Ergebnis zur Halbzeit, aber nur wenn man nur mehr 45 Minuten zu spielen hat. Wenn man noch 90 Minuten zu spielen hat, ist es kein so großartiges Ergebnis.“

Paul Wanner (Spieler 1. FC Heidenheim):
…über die Leistung seiner Mannschaft beim 2:1 Erfolg über den FC Kopenhagen: „Wir haben heute über das ganze Spiel ein sehr gutes Spiel gemacht. Als wir kurz vor Schluss das 2:1 gemacht haben, ist die ganze Bank mit zu den Fans gerannt, die hier ordentlich Stimmung gemacht haben. Das hat uns sehr gefreut.“

…über das bevorstehende Match in der Fußball-Bundesliga am Wochenende: „Ich glaube, dass wir uns nicht verstecken müssen. Wir können genauso mutig auch am Wochenende auftreten. Es gibt uns positive Energie, die wir für die Bundesliga brauchen. Genauso müssen wir dann auch in der Bundesliga auftreten, weil dann glaube ich, dass wir dort auch etwas holen werden.“

Andreas Herzog (Sky Experte):
…vor dem Spiel über den Beginn der K.o.-Phase: „Die letzte Runde der Ligaphase war ja schon quasi wie ein K.-o.-Aufeinandertreffen. Weil da hat es die ein oder andere Mannschaft gegeben, die von den ersten Acht noch ins Mittelfeld hineingefallen ist und die ein oder andere Mannschaft, die nicht einmal den Top-24 Platz erreicht hat. Das war schon richtig spannend, aber jetzt in der K.o.-Phase, egal ob es Conference, Europa oder Champions League ist, geht es um richtig viel und da kann jedes Tor entscheidend sein.“

…vor dem Spiel über den Ex-Mattersburger Barnabas Varga, der heute als Spieler im Einsatz für Ferencvaros Budapest ist: „Brutal gesagt kann selbst der dümmste Trainer einen guten Spieler nicht verhindern. Weil wenn du einfach bei dem Trainer keine Chance bekommst, gehst du zum nächsten Verein. Irgendwann musst du dann einmal liefern und genau das hat er jetzt gemacht: Er ist in Ungarn absoluter Top-Spieler. Ich finde es richtig schön, wenn einer, der bei ein-zwei Vereinen nicht so erfolgreich war, nicht aufgibt, nie an sich zweifelt und zum Schluss dann doch eine große Karriere macht. Das finde ich ein richtiges Vorbild für alle jungen Spieler.“

…in der Halbzeitpause über Takefusa Kubo und sein Tor zum zwischenzeitlichen 0:2 für Real Sociedad: „Ich kenne ihn von meiner Zeit in Korea beim Asien-Cup. Du beobachtest ja deine Gegner und er ist ein fantastischer Techniker mit einem super linken Fuß. Er dribbelt nach innen und schießt ihn ins lange Kreuzeck. Die Spieler haben ja lange Zeit, sich auf die Gegner vorzubereiten und wenn er einen Rechtsaußen mit einem richtig starken Fuß hat und ich ihn dann nach innen laufen lasse und er abschließen und genau da seine Stärke in Szene setzen kann, dann verstehe ich die Herangehensweise des Außenverteidigers nicht. Du musst deinen Spielern als Trainer heutzutage schon so viel vorgeben, aber trotzdem muss ein bisschen ein Selbstantrieb da sein, dass ich weiß, welche Stärken und Schwächen mein Gegenspieler hat.“

…vor dem Spiel über Stefan Schwab: „Er war schon immer torgefährlich, hat einen sehr guten linken Fuß gehabt und ist auch Elfmeterschütze glaube ich. Er ist ein intelligenter Spieler, ein Leader, er hat einen super Charakter. Für alle Mannschaften, wo er bis jetzt gespielt hat, war er extrem wichtig und jetzt mit zunehmendem Alter wird er auch noch an Erfahrung in verschiedenen Situationen dazugelernt haben. Ich glaube, das ist für PAOK sehr wichtig.“

…über die Rolle von Stefan Schwab im Rückspiel: „Jetzt muss der Kapitän im Rückspiel Verantwortung übernehmen. Er ist schon ein wichtiger Spieler und jetzt bei einem Retourspiel, wo es um alles geht, muss er vorneweg gehen und vielleicht gelingt ihm etwas Entscheidendes, das würden wir ihm glaube ich alle wünschen.“

…über den Platzverweis für Taison im Spiel PAOK Thessaloniki gegen FCSB: „Natürlich kannst du sagen, Taison ist ein erfahrener Spieler, aber für mich war da der Schiedsrichter Selbstdarsteller. Er ist 30-40 Meter weg und wartet nur, dass da irgendetwas ist. Bei so einem wichtigen Spiel muss ich doch das ein oder andere Mal wegschauen. Es ist etwas anderes, wenn mir der etwas ins Gesicht sagt und mich beleidigt, aber der Schiedsrichter war schon bei der Mittellinie. Lass das Spiel weiterlaufen. Also das ist für mich ein bisschen unbegreiflich.“

…über die Schiedsrichterleistung im Duell zwischen PAOK Thessaloniki und FCSB: „Man muss schon wissen, dass die Schiedsrichter natürlich auch unter Druck stehen und aufpassen müssen, dass sie keinen Fehler machen. Aber man muss sich auch ein bisschen in die Spieler und Trainer hineinversetzen, mir kommt das momentan alles ein bisschen zu mimosenhaft vor und das geht mir ehrlich gesagt ein bisschen am Zeiger. Aber man kann es eh nicht ändern. Die Schiedsrichter sind die besten in Europa, weil darum dürfen sie hier pfeifen, aber dann brauche ich nicht irgendeinen Selbstdarsteller, der sich hier so wichtig machen will. Das ist für mich eigentlich ein No-Go.“

…über die 1:4 Niederlage von Galatasaray Istanbul gegen AZ Alkmaar: „Der Elfmeter war unnötig, dann war die Gelb-Rote Karte komplett unnötig und das ist bei einem Auswärtsspiel bei einer guten holländischen Mannschaft schwer auszugleichen. 4:1 ist natürlich schon eine herbe Niederlage, es ist möglich, das im Retourspiel zu drehen, aber da muss schon eine absolute Topleistung her mit Victor Osimhen. Da haben sie dann schon ihre Qualität mit den Zuschauern im Rücken, aber Alkmaar hat halt schon auch in der Meisterschaft einen Gegentorschnitt von unter einem Gegentreffer und wissen also schon, wie sie verteidigen. Und da musst du drei oder vier Tore schießen, also das wird schon bisschen eine schwere Aufgabe für Galatasaray. Obwohl das eine Mannschaft ist, die mit viel Leidenschaft und Tempo ins Spiel kommen kann. Wenn sie von Beginn an das ein oder andere Erfolgserlebnis haben und vielleicht gleich ein Tor erzielen, dann wird es ein Wahnsinnsspiel und ein riesen Hexenkessel.“

…über den eingewechselten Yusuf Demir: „Er muss das Vertrauen vom Trainer spüren. Wenn er in der Europa League eingewechselt wird, ist das schon einmal ein gutes Zeichen. Er hat natürlich einen extremen Konkurrenzkampf, keine Frage, aber als junger Spieler ist halt wichtig, dass du spielst, nur dann kannst du aufzeigen. Wenn er immer nur ein paar Minuten reinkommt, ist das besser als nichts, aber es ist schon so, von seiner Entwicklung her hat man ihm in diesem Alter schon mehr zugetraut, dass er in Europa bei einer richtig guten Mannschaft in der Offensive eine tragende Rolle spielen kann. Er muss von der Athletik her noch viel besser werden, dann kann er seine technischen Qualitäten ausspielen und sich durchsetzen, das ist meiner Meinung nach jetzt das Vorrangige.“

…über den 3:0 Sieg von Fenerbahce Istanbul bei RSC Anderlecht: „In der Abwehr waren auch ein paar wichtige Ausfälle wie Söyüncü. Der 19-Jährige, der statt ihm gespielt hat, hat es sehr gut gemacht und das erste Tor vorbereitet. Wichtig war einfach, dass du von Beginn an das Publikum hinter dich bringst, dass du offensiv spielst. Wenn du zur Halbzeit 2:0 führst ist das richtig gut, weil dann muss der Gegner rauskommen und Räume für dich öffnen. Und wenn du dann diese individuellen Qualitäten hast, man hat gesehen En-Nesyri macht einen Kopfball aus 14 Metern, wo du normal sagst: ‚Okay, ist schwierig‘, aber der platziert ihn so genau, so herrlich. Ich glaube trotzdem, dass beide Istanbuler Mannschaften, die noch im Bewerb sind, bei den Heimspielen viel viel besser sind als bei Auswärtsspielen, deshalb müssen sie aufpassen, dass sie in Brüssel von Beginn an nicht zu sehr unter Druck kommen, aber normalerweise lassen sie sich das nicht mehr nehmen.“

…über Claudio Ranieri, den Trainer der AS Rom: „Am Schluss hast du gesehen, wie er dann noch explodiert ist, da ist schon eine Leidenschaft dabei. Und eine Mannschaft braucht auch eine Leidenschaft. Er hat auch schon früher bewiesen, wo er überall erfolgreich war. Jetzt in diesem Alter AS Rom zu übernehmen, wo es wirklich nicht gut gelaufen ist, und wieder in die Spur zu bringen, ist aller Ehren wert.“

Medieninfo Sky Österreich

14.02.2025