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Gleich fünf Spielerinnen gaben Freitagabend im ersten Länderspiel nach der Heim-EURO und dem damit eingeleiteten Umbruch in Österreichs Handball Frauen Nationalteam ihr Debüt.

Gegen Argentinien kassierte man eine 25:26-Niederlage, hatte dabei den Sieg eigentlich schon vor Augen. Doch immer wieder ließ man Chancen auf eine komfortable Führung aus. Samstag, 20:00 Uhr live auf fan.at, trifft man in Manzanares auf Gastgeber Spanien. Im April kämpft man im WM-Playoff gegen die Türkei um die Teilnahme an der WM 2025.

Mit dem knappen Erfolg gleicht Argentinien in der Länderspielbilanz auf 2:2 aus. Dabei sah es lange Zeit nicht danach aus. Österreich sah sich zwar in den Anfangsminuten einem Rückstand hinterlaufen, konnte diesen aber rasch egalisieren und selbst vorlegen. Bereits vor der Pause hatte man die Chance auf vier Tore davonzuziehen, kassierte stattdessen noch den 14:15-Anschlusstreffer.

Mitte der zweiten Halbzeit setzte man sich erneut mit drei Toren ab. Das „neue“ rotweißrote Team nach dem Umbruch nach der Heim-EURO 2024 machte eine gute Figur. Kreisläuferin Aurelie Egbaimo, die wie Andrea Barnjak, Emilia Brändle, Martina Maticevic und Denise Kaufmann ihr Debüt gab, stach mit sechs Treffern heraus. Gegen Spielende hin, häuften sich nochmals die Fehler, Argentinien bekam Oberwasser und setzte sich schließlich 26:25 durch.

Teamchefin Monique Tijsterman hob dennoch die positiven Aspekte hervor: „Natürlich geht man in jedes Spiel um zu gewinnen. Gleichzeitig befinden wir uns mitten in einem Umbruch und damit lag auch mehr Druck auf den erfahrenen Spielerinnen. Den neuen und jungen Spielerinnen haben wir bewusst viel Spielzeit gegeben um sich einzufinden und Erfahrung zu sammeln und sie haben das heute gut gemacht. Ich bin einerseits mit einigen Dingen im Spiel zufrieden, andererseits muss man das Spiel nachhause bringen, wenn man kurz vor Spielende mit zwei Toren führt. Das war auf jeden Fall in Hinblick auf die Türkei ein wichtiger Schritt und eine wichtige Erfahrung. Wir werden den Spielerinnen morgen ein paar Clips vom Angriff gegen die 5:1-Deckung zeigen, da auch Spanien dieses System in der Abwehr spielt. Damit hatten wir heute ein paar Probleme. Wir wollen uns gegen Spanien steigern, werden uns kleine Ziele setzen und versuchen, einen Schritt nach dem anderen zu machen.“

Das Spiel gegen Spanien wird am Samstag um 20:00 Uhr live auf fan.at gestreamt.

Bilanz AUT vs. ESP: 14 Spiele, 3 Siege, 10 Niederlagen, 1 Unentschieden
 

Freundschaftliche Länderspiele März

Österreich vs. Argentinien 25:26 (15:14)
Fr., 7. März 2025, 20:00 Uhr, Manzanares (ESP)

Österreich: Ines Ivancok-Soltic (9), Aurelie Egbaimo (6), Lorena Baljak (3), Klara Schlegel (2), Santina Sabatnig (2), Katarina Pandza (1), Andrea Barnjak (1)
Match Report

Spanien vs. Österreich
Sa., 8. März 2025, 20:00 Uhr, Manzanares (ESP), live auf fan.at
 

WM-Playoff

Österreich vs. Türkei
Do., 10. April 2025, 18:00 Uhr, Multiversum Schwechat
ÖHB-Ticketshop

Türkei vs. Österreich
So., 13. April, 18:00 Uhr, Amasya (TUR)
 


 

Monique Tijsterman: „Wir bauen ein neues Team für die Zukunft“

Freitag, 20:00 Uhr im Livestream auf fan.at, absolviert Österreichs Handball Frauen Nationalteam erstmals in dieser Konstellation ein Länderspiel. Insgesamt fünf Spielerinnen geben ihr Debüt im A-Nationalteam. In dem freundschaftlichen Länderspiel gegen Argentinien, wie auch am Samstag, 20:00 Uhr live auf fan.at, gegen Spanien, ist der Blick einzig auf sich selbst gerichtet.

Sieben Spielerinnen, die viele Jahre im Nationalteam standen, sind nach der Heim-EURO erstmals nicht im rotweißroten Aufgebot. Bei diesem Umbruch richtet Teamchefin Monique Tijsterman den Fokus einzig auf das eigene Team. Wie wichtig die Spiele gegen Argentinien und Spanien sind, speziell in Hinblick auf das WM-Playoff im April gegen die Türkei, streicht die Niederländerin stets hervor, da man sich in dieser Woche in diesen beiden Partien gegen starke Gegner finden kann und will.

„Wir haben in den letzten Trainings schon einige Schritte nach vorne gemacht. Ich bin zufrieden, sowohl mit den neuen, als auch mit den arrivierten Spielerinnen. Sie nehmen die neuen an die Hand und zeigen ihnen, was sie zu tun haben. Bei einem Umbruch müssen alle ihre Rolle im Team erst finden. Das ist normal“, so Tijsterman.

Ein spezieller Aspekt wurde in den Trainingseinheiten nicht hervorgehoben. Sowohl in Angriff als auch Deckung wurde gearbeitet und da will die Teamchefin in den Spielen sehen, dass ihre Spielerinnen das umsetzen, was besprochen wurde: „Dabei ist es völlig Ok wenn sie Fehler machen. Wichtig ist, dass sie danach den Kopf nicht hängen lassen, sondern es bei der nächsten Chance gleich wieder probieren. Wiederholen, wiederholen, wiederholen. Das ist mir das Wichtigste.“

Auch wenn Monique Tijsterman durchaus erwartet, dass die neuen Spielerinnen im Nationalteam etwas nervös seien werden, gibt sie einen klaren Vertrauensvorschuss: „Sie müssen an sich glauben. Sie alle sind hier, weil wir eine Zukunft mit ihnen sehen. Wir bauen ein neues Team für die Zukunft und da ist diese Woche sehr wichtig. Denn in wenigen Wochen wartet die Türkei.“

Und da gilt es bereit zu sein. Tickets für das Heimspiel am 10. April im Multiversum Schwechat sind über den ÖHB-Ticketshop erhältlich.

Zwei kleine Rückschläge hat man gegen Argentinien und Spanien personaltechnisch wegzustecken: Nora Leitner fällt krankheitsbedingt aus, Ana Pandza zog sich im Training eine Blessur zu.

Kader Trainingslehrgang März

Nr

Familienname

Vorname

Verein

Geb Dat

Pos

LSP

Tore

10 BALJAK Lorena LC Brühl/ SUI 24. 10. 2006 RW 2 1
BARNJAK Andrea Hypo Niederösterreich 18. 03. 2007 LB 0 0
BRÄNDLE Emilia SSV Dornbirn Schoren 24. 08. 2006 CB 0 0
18 DRAMAC Kristina Podravka Koprivnica/ CRO 09. 01. 2002 RB 44 55
27 EGBAIMO Aurelie Hypo Niederösterreich 27. 05. 2007 PV 0 0
1 IVANCOK Lena Sportunion Neckarsulm/ GER 29. 03. 2001 GK 52 3
29 IVANCOK-SOLTIC Ines Mosonmagyaróvári KC/ HUN 14. 04. 1998 LB 78 269
KAUFMANN Denise SSV Dornbirn Schoren 31. 10. 2002 GK 0 0
21 MAMIC Antonija MKS FunFloor Lublin/POL 26. 06. 1995 GK 27 2
MATICEVIC Martina Union St. Pölten 12. 11. 2006 LB 0 0
3 PANDZA Katarina Podravka Koprivnica/ CRO 17. 04. 2002 LB 46 189
54 SABATNIG Santina HC Rödertal/ GER 04. 01. 2004 LW 34 42
14 SCHLEGEL Klara TAPPE-Békéscsabai Elōre NKSE/HUN 07. 05. 2001 RB 29 47
89 STANKOVIC Eleonora Hypo Niederösterreich 27. 10. 2002 LW 5 6
15 WESS Claudia Hypo Niederösterreich 15. 06. 1995 RW 96 94

 


 

Vertragsverlängerung: ÖHB leitet mit Monique Tijsterman Umbruch ein

Der Kader für den ersten Trainingslehrgang nach der Heim-EURO bringt einige Änderungen mit sich. Diesen Umbruch wird Teamchefin Monique Tijsterman vollführen, die mit einem neuen Vertrag bis Ende Juni 2027 ausgestattet wurde.

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„Die Weichen für die Zukunft werden neu gestellt. Die Heim-EURO wurde mit dem gesamten Trainerteam im Detail aufgearbeitet. Im Kader sind nun große Änderungen bemerkbar. Wir setzen auf eine neue, junge Generation und sind der Überzeugung, dass Monique Tijsterman die richtige ist, um diesen Umbruch einzuleiten, durchzuführen und ein neues Team aufzubauen“, erläutert ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner.

Einige arrivierte Spielerinnen wie Petra Blazek, Stefanie Kaiser, Mirela Dedic, Fabienne Tomasini, Sonja Frey, Patricia Kovacs oder Josefine Hanfland, die jahrelang Stützen im Nationalteam waren, sind erstmals beim kommenden Trainingslehrgang nicht mit dabei. Dies geht allerdings noch nicht automatisch mit einem Ende der Nationalteam-Karriere einher, wie auch Monique Tijsterman betont.

Beim bevorstehenden Trainingslehrgang in Spanien absolviert man zwei freundschaftliche Länderspiele gegen Spanien und Argentinien. Monique Tijsterman: „Man kann nie genau sagen, wann der richtige Zeitpunkt ist für einen Umbruch, aber ich bin überzeugt, dass er jetzt ist. Viele Spielerinnen haben sehr lange für das Nationalteam gespielt und hatten mit der Heim-EURO nochmals ein großes Ziel vor Augen. Ich habe viele junge Spielerinnen im Sommer gesehen und freue mich darauf jetzt mit ihnen zu arbeiten. Sie haben sich die Chance sich zu zeigen verdient. Die U18 hatte letzten Sommer mit der WM ein großes Turnier. Nun können die Spielerinnen Nationalteam-Luft schnuppern und nehmen das hoffentlich mit zu ihren Vereinen. Ich habe auch mit Miro Barisic (Anm.: Teamchef Jugend Nationalteam der Frauen Jahrgang 2006) gesprochen und er freut sich, dass die Spielerinnen im März bei mir sind.“

Um die Weichen einheitlich in eine Richtung zu stellen, hielt man auch einen Workshop mit sämtlichen Trainerinnen und Trainern der Frauen-Nationalteams ab. Dabei ging es vorrangig um eine gemeinsame Linie sowie die Kaderplanung.

WM 2025 im Fokus
Im April steht das WM-Playoff gegen die Türkei am Programm. Das große Ziel ist natürlich die WM 2025 in Deutschland und Tijsterman´s Heimat Niederlande. „Das Hauptziel heißt WM. Dafür müssen wir den März gut nutzen“, so die Teamchefin, die Johanna Reichert und Philomena Egger eine Pause gönnt, damit diese ihre Blessuren auskurieren können: „Im April zählt es. Da hoffe ich, dass alle fit sind.“

„Wir werden ein paar Dinge ausprobieren und vorrangig mein System vertiefen und festigen“, führt Tijsterman aus. Mit Andrea Barnjak, Emilia Brändle, Denise Kaufmann und Martina Maticevic sind vier Spielerinnen erstmals ins A-Nationalteam einberufen. Sie alle werden im März ihr Debüt geben, ebenso wie Aurelie Egbaimo, die allerdings bereits im Herbst das Nationalteam in der EURO-Vorbereitung ergänzte.

Vertragsverlängerung bis 2027
Monique Tijsterman, die vor ziemlich genau einem Jahr das Nationalteam übernahm, wird dieses auch bis zumindest Ende Juni 2027 als Teamchefin leiten. Beim niederländischen Handballverband war sie knapp 30 Jahre lang für die Talenteförderung zuständig, leitete die Handball-Akademie, aus der zahlreiche Weltstars hervorgingen und die Niederlande es bis an die Weltspitze im Frauen Handball schaffte, arbeitete als Trainerin im Nachwuchs und stand kurze Zeit auch dem holländischen Frauen Nationalteam als Cheftrainerin vor.

„Man hofft natürlich immer auf eine Vertragsverlängerung. Das Nationalteam auch in den kommenden zwei Jahren anzuführen macht mich stolz. Ich schaue nach vorne und freue mich sehr mit den Spielerinnen zu arbeiten“, so Tijsterman.

ÖHB Sportdirektor Patrick Fölser: „Wir freuen uns die Zusammenarbeit mit Monique zu verlängern. Gemeinsam wollen wir an der positiven Weiterentwicklung des Österreichischen Frauenhandballs arbeiten. Die Veränderungen im Frauennationalteam und die daraus entstehenden Herausforderungen, verlangen nach Kontinuität, um den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Der ÖHB freut sich, gemeinsam mit Monique, die zukünftigen Ziele in Angriff zu nehmen.“
 
Presseinfo
Handball Austria/ÖHB

07.03.2025