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Während in der Qualifikationsrunde langsam, aber sicher klare Bedingungen herrschen, geht es „oben“ weiter um jeden Punkt.

Besonders brisant dürften dieses Wochenende die Partien Raiffeisen Flyers Wels gegen UNGER STEEL Gunners Oberwart und BK IMMOunited Dukes gegen Raiffeisen Swans Gmunden werden. Basketball Austria hat vor dem vierten Spieltag der Platzierungsrunde mit Gunners-Star Quincy Diggs gesprochen.

Basketball Austria: Was braucht es heuer für einen Oberwarter Repeat?
Quincy Diggs: Ich habe die Mannschaft auch letztes Jahr beobachtet (Diggs ist nach einem 3×3-Engagement bei Team Vienna zurück in Oberwart, Anm.). Sie hatten zunächst viele Verletzungen, aber die Truppe hat immer gekämpft. Sie haben nie aufgegeben. Heuer müssen wir als Team erst zusammenkommen, die Teamchemie muss besser werden. Bisher profitieren wir vor allem von den starken Individualspielern.

Wie fühlt es sich an, zurück in Oberwart zu sein?
Es war von Anfang ein großartiges Gefühl. Das Umfeld hier ist super, auch wenn es natürlich etwas gedauert hat, bis ich meine Rolle gefunden habe. Das Team hat schon ohne mich sehr gut gespielt, aber ich bin sicher, ich kann den Jungen helfen, viel Energie bringen und das Spieltempo kontrollieren.

Du sprichst deine Rolle an und dass du den Jungen helfen willst. Du wurdest in Oberwart zum mehrfachen Liga-MVP und Meister. Nimmst du mittlerweile mehr eine Veteranenrolle ein?
Ich war immer ein selbstloser Spieler – was meiner Karriere vielleicht auch manchmal geschadet hat. Aber ich habe meine Teams immer zu Siegen geführt und bin der Meinung, dass man am Ende als Team gewinnt. Ich muss nicht alle Punkte scoren, das wird auch nicht mehr erwartet.

Wie siehst du Oberwart und die Liga im Allgemeinen. Was hat sich verändert in deiner Abwesenheit?
Die win2day Basketball Superliga ist weiterhin ein tolles Sprungbrett für Legionäre, um sich einen Namen in Europa zu machen. Speziell Amerikaner können hier viel über das europäische Spiel lernen. Was Oberwart angeht, ich hatte hier meine beste Zeit. Hier herrscht eine Siegermentalität, die Fans sind spitze. Die Organisation besteht aus Leuten, die gewinnen wollen.

Du hast zu über zwei Saisonen zu den besten 3×3-Spielern der Welt gezählt. Wird man dich nochmal am Halbfeld sehen?
Ich habe für 3×3 viel geopfert und habe jetzt entschieden, dass Fünf-gegen-Fünf im Moment das Richtige für mich ist. Der Traum von Olympia hat sich leider nicht erfüllt und bei der EM war ich nicht spielberechtigt. Künftig wäre ich das aber, also sag niemals nie.

Was macht Quincy Diggs in seiner Freizeit?
Ich bin ein Gamer. Ich streame gerne, wenn ich Fortnite oder NBA 2K spiele. Ich veranstalte sogar Turniere mit Preisen. Ich gebe den Menschen gerne etwas zurück. Abgesehen davon verbringe ich Zeit mit meiner Familie und schaue gerne Filme. Und auf Social Media produziere ich Content.

Tabellenführer muss nach Klosterneuburg
Für spektakulären Social Media Content dürften Samstag und Sonntag auch die übrigen BSL-Partien sorgen. Besonders das Duell Dukes gegen Tabellenführer Gmunden sorgt bei den Fans bereits für Vorfreude. „Gmunden spielt einen sehr guten Teambasketball und sie sind das einzige Team, dass wir diese Saison noch nicht geschlagen haben“, gibt Duke Lukas Reichle vor dem Spiel zu bedenken. Die Niederösterreicher empfangen die Oberösterreicher daheim. Während Gmunden mit drei Siegen in die Platzierungsrunde gestartet ist, mussten die Dukes zuletzt eine knappe Niederlage gegen Meister Oberwart hinnehmen. Die Swans gewannen ihr letztes Spiel gegen die Traiskirchen Lions mit 87:81, nachdem sie eine späte Aufholjagd der Gegner abgewehrt hatten. Topscorer war Devon Cooper mit 23 Punkten. Die Dukes dominierten drei Viertel lang gegen Oberwart, gaben aber im Schlussabschnitt eine 14-Punkte-Führung aus der Hand und verloren 88:96. Will Carius war mit 22 Punkten ihr bester Werfer. Das Star-Duell könnte auch am Samstag über Sieg und Niederlage entscheiden.

Ebenfalls am Samstag spielen in der Qualifikationsrunde die COLDAMARIS BBC Nord Dragonz gegen die BOSCO BULLS. Die Steirer wollen die Chance auf Platz eins in der Quali-Runde mit einem Sieg wahren. Bulls-Trainer Klym Artamonov vor dem Auswärtsspiel: „Ein wichtiges Spiel für beide Teams, da kommt es auf Details an. Es geht darum, den Gegnern nichts zu schenken, das muss uns gelingen. Wir werden versuchen unseren besten Basketball zu zeigen.“

Das wollen natürlich auch alle anderen Teams aus Österreichs höchster Spielklasse. Das gesamte Wochenende im Überblick gibt es hier:

Raiffeisen Flyers Wels vs. UNGER STEEL Gunners Oberwart,
Samstag, 17.30 Uhr, Raiffeisen Arena Wels (live auf LAOLA1 mit Davor Lamesic als Kommentator)

BK IMMOunited Dukes vs. Raiffeisen Swans Gmunden,
Samstag. 17.30 Uhr, FZZ – Happyland, Klosterneuburg

COLDAMARIS BBC Nord Dragonz vs. BOSCO BULLS,
Samstag, 18 Uhr, Sportzentrum Eisenstadt

SKN St. Pölten Basketball vs. CITIES Panthers Fürstenfeld,
Samstag, 18.30 Uhr, SPH Herzogenburg

Arkadia Traiskirchen Lions vs. UBSC Raiffeisen Graz,
Sonntag, 18.30 Uhr, Lions Dome Traiskirchen
 


 

Vor Auftakt in den win2day-BDSL-Playoffs:
Svetlana Orekhova spricht über Titelchancen ihrer Tochter

Am Samstag starten die Playoffs in der win2day BDSL mit den Halbfinalserien, in denen die BK Raiffeisen Duchess gegen DBB Wels antreten und es in der Steiermark zum Stadtderby UBI Holding Graz gegen UBSC-DBBC Graz kommt. Gespielt wird jeweils in Best-of-Three-Serien.

Basketball Austria hat vor dem Auftakt morgen, Samstag, Svetlana Orekhova, Mutter von Wels-Star Inga Orekhova, zum Gespräch gebeten. Sie spielte einst höchst erfolgreich für Powerbasket Wels und BK Klosterneuburg, kennt daher beide Mannschaften und hat noch dazu eine Tochter, die um den Finaleinzug kämpft.

Basketball Austria: Du bist eine Basketballlegende (Europameisterin mit der UDSSR, 2x Roncetticup-Siegerin mit Dynamo Kiev und Sopron, 6x österreichische Staatsmeisterin), gleichzeitig aber auch die Mutter von Starspielerin Inga Orekhova. Wenn du heute Spiele schaust, schaust du eher mit dem leidenschaftlichen Blick einer Mutter oder mit dem analytischen Blick des Ex-Profis?
Als Inga mit dem Basketball begann, war sie 2,5 Jahre alt. Ihr Vater spielte damals in St. Pölten und ich Herzogenburg. Sie durfte immer mit in die Halle, aber es gab eine Regel: Während des Spiels und während der Trainings durfte sie nicht aufs Feld laufen. Also sprintete sie am Spielfeldrand mit uns auf und ab. Sie war schon damals so schnell, dass sie fast mithalten konnte. Als sie dann als Kind und Jugendliche selbst spielte, war es immer einfach sie zu motivieren und loben. Heute ist sie 35 Jahre alt, da ist das natürlich anders, aber wir sprechen immer noch eine Sprache: Basketball. Inga ist mit einem Basketball-Profi verheiratet (SKN-Spieler Richard Williams jr., Anm). Daheim geht es also eigentlich nur um dieses Thema. Manchmal sage ich, lasst uns doch mal über etwas anderes reden, aber wir landen wieder beim Basketball. Und dennoch: Wenn ich in die Halle gehe und ihr zuschaue – in Hallen, in denen ich einst Erfolge gefeiert habe und sie mir zugeschaut hat – dann sind das ganz besondere Emotionen. Ich sitze dort heute mit meinen Enkelkindern, feuere sie an und bekomme Gänsehaut.

Bist du noch oft in der Halle und verfolgst die win2day BDSL?
Natürlich nicht so wie früher. Ich bin heute Unternehmerin und muss mir meine Zeit einteilen. Außerdem passe ich oft auf die Enkelkinder auf, wenn Inga spielt. Als sie letztes Jahr mit dem SKN Meister wurde, war ich aber bei jedem Spiel.

2017 hast du bei der WM in der Altersklasse 45+ Jahren noch Bronze geholt. Stehst du auch jetzt noch manchmal am Feld?
Mittlerweile nicht mehr. Ich bin jetzt 57 Jahre alt. Ich merke, wie ich das Spiel immer noch denke, aber das Verletzungsrisiko ist mir mittlerweile zu hoch.

Wie hat sich der Frauenbasketball seit deiner aktiven Zeit in Österreich entwickelt?
Das Niveau war früher meiner Meinung nach höher. Die jungen Spielerinnen haben immer noch dasselbe Talent wie zu meiner Zeit, aber es fehlt an den Vorbildern, richtigen Stars. Wels hat da meiner Meinung nach eine gute Mischung gefunden und mit Inga gibt es auch ein tolles Vorbild für die jüngeren Mädls.

Du warst in Wels und Klosterneuburg als Profi erfolgreich. Zu wem hältst du im Halbfinale und wer kommt weiter?
Auch als Spielermutter muss ich realistisch bleiben. Der Ball ist rund, es gibt gute und schlechte Tage, die Schiedsrichter spielen immer eine Rolle. Wenn Wels kämpft, hat man gesehen, dass Klosterneuburg schlagbar ist. Die Bank ist aber natürlich länger als bei Wels, die Duchess haben auch mehr Erfahrung. Ich hoffe einfach auf einen tollen Kampf, eine spannende Serie und dass das Halbfinale von der Stimmung schon wie ein Finale ist.

Ausblick auf das Halbfinale
Dass die Stimmung in den Hallen top sein wird – und zwar in beiden Halbfinalserien – davon ist jedenfalls auszugehen. Bei der Paarung Duchess gegen Wels kommt dazu, dass sich die Teams gut kennen, da sie in dieser Saison bereits fünfmal aufeinandertrafen – wobei Klosterneuburg viermal siegreich war. Im Supercup-Finale vergangene Woche dominierten die Duchess mit einem 100:60-Sieg. Sina Höllerl und Alexia Allesch erzielten jeweils 23 Punkte. „Im Supercup-Finale haben wir gezeigt, wie gut wir sind, wenn wir als Team spielen. In den Playoffs werden wir daran anknüpfen und uns steigern. Wir sind bereit“, gibt sich Duchess-Trainerin Diana Picorusevic vor dem Playoff-Auftakt selbstbewusst.

Etwas tiefer stapelt hingegen UBI Head Coach Tanja Kuzmanovic vor dem Serienstart gegen UBSC-DBBC: „Mit Meskic, Bobic, Köppel und Kuzma wartet DBBC mit einer starken Starting-Line-Up auf uns. Wir müssen von Minute eins voll da sein und über 40 Minuten die Kontrolle nicht aus der Hand geben. Das Ziel ist es, unsere eigenen Fehler zu minimieren, damit wir den ersten Schritt in Richtung Finale machen können.“ Während UBI die reguläre Saison fast makellos absolvierte, ist die Bilanz von UBSC-DBBC ausgeglichen. In den direkten Duellen dominierte UBI deutlich. Nach zwei intensiven Wochen der Vorbereitung blicken wir mit Spannung auf das kommende Grazer Derby. Wir möchten den Ubi-Damen auf keinen Fall den Sieg leicht machen und werden alles geben, um unser Bestes zu zeigen“, sagt DBBC-Spielerin Lejla Meskic vor dem ersten Spiel.

Einen Überblick über die Partien gibt es hier.
 


 

Lasset die B2L-Playoffs beginnen

In der Basketball Zweite Liga steht dieses Wochenende die erste Viertelfinal-Runde an, die im Best-of-Three Modus gespielt wird. Dabei muss BBU Salzburg nach Mistelbach zum Grunddurchgangssieger und Vienna United erwartet die SWARCO RAIDERS Tirol. Die Pirlo Kufstein Towers treffen zu Hause auf die Union Deutsch Wagram Alligators und die Wörthersee Piraten auf die Raiffeisen Mattersburg Rocks. Spannende Spiele sind dabei auf jeden Fall garantiert.

Beim Titelverteidiger aus Mistelbach läuft es auch heuer rund. Nach nur zwei Niederlagen in 21 Grunddurchgangsspielen sind sie wieder Topfavorit auf die Meisterschaft. Vor allem defensiv sind die Niederösterreicher top, haben sie doch mit Jakub Jokl den besten Blockierer der Liga (1,52 Block/Spiel) und Jan Kozina ist nicht nur zweitbester Ballsdieb (2,95 Steals/Spiel), sondern ist auch der Top-Assistgeber (6,62 Assists/Spiel) der Liga. BBU Salzburg ist klarer Außenseiter und kann in diesem Duell nur überraschen. Die Starting-five kann mit jedem Gegner mithalten, ob es für einen Sieg in dieser Serie reicht, wird man sehen. Das Duell im Grunddurchgang ging souverän an die Mustangs. BBU-Spieler Marvin Hylton gibt sich kämpferisch: „Am Samstag zählt nur eines: ein Sieg gegen die Mistelbach Mustangs. Sie sind der Meister, doch wir haben Kampfgeist und wollen gemeinsam alles geben. Wenn wir als Einheit auftreten, dann können wir Großes erreichen, und am Samstag ist der Moment, es zu beweisen!“

United will erfolgreichste Saison verlängern
Die Wiener haben ein ausgezeichnetes Finish hingelegt und konnten sich noch Platz zwei im „Osten“ sichern. Der „Star“ der Bundeshauptstädter ist das Team selbst. Headcoach Nemanja Nikolic setzt auf eine große Rotation und will dadurch die Intensität hochhalten. Bei den Raiders stechen mit dem viertbesten Scorer Edgars Kaufmanis (19,55 Punkte/Spiel) und Top-Verteidiger Thomas Pirchner (10,63 Rebounds (2.), 1,26 Blocks/Spiel (3.)) zwei Spieler heraus, aber auch Spät-Neuzugang Steven Kaltenbrunner hilft den Tirolern enorm. Das Grunddurchgangsspiel endete mit einem 80:74-Auswärtssieg von United.

Kufstein empfängt den Vizemeister
Eine spannende Paarung verspricht das Aufeinandertreffen zwischen den Pirlo Kufstein Towers und den Union Deutsch Wagram Alligators. Der Vizemeister aus Niederösterreich verlor in der letzten Runde noch Platz zwei an Vienna United und muss nun zum Aufstiegsanwärter nach Tirol. Die Alligators müssen vor allem auf Aleksander Mlodianovski aufpassen, der in den letzten Wochen in Topform war, die drittbeste Effizienz der Liga aufweist und zudem auch 6,26 Assists pro Spiel (2.) auflegt. Das Aufeinandertreffen in der Liga gewannen die Kufsteiner zu Hause mit 85:74. Bei Kufstein-Spieler Dennis Kaltenbrunner kribbelt es bereits: „Die Playoffs sind immer etwas Besonderes, jedes Spiel zählt, und die Intensität ist auf einem ganz anderen Level. Wir wissen, was auf dem Spiel steht, und sind bereit, alles auf dem Spielfeld zu lassen. Es wird ein harter Kampf, aber wir sind fokussiert und bereit, die Herausforderung anzunehmen.“

Piraten vor Mattersburg gewarnt
Die Wörthersee Piraten haben einen starken Grunddurchgang hinter sich und sind verdient auf Platz eins im „Westen“ geholt. Mit den Raiffeisen Mattersburg Rocks kommt aber ein sehr unangenehmer Viertelfinal-Gegner nach Klagenfurt. Die Burgenländer sind sehr routiniert und haben mit Asdren Drew Koka den dominierenden Spieler des Grunddurchgangs in ihren Reihen. Mit durchschnittlich 23,57 Punkten und 13,19 Rebounds pro Spiel ist er jeweils auf Platz eins in diesen Wertungen. Die Piraten brauchen sich aber nicht zu verstecken: Mit Shawn Ray haben sie den Routinier schlechthin, der 45-Jährigen spielt länger professionellen Basketball, als Mit- und Gegenspieler auf der Welt sind und war im Grunddurchgang der effizienteste Spieler der Liga. Zudem ist er mit durchschnittlich 20,75 Punkten, 10,45 Rebounds, 2,1 Steals und 1,2 Blocks pro Spiel jeweils unter den Top fünf Spielern nach der Regular Season. Die Partie im Grunddurchgang gewannen die Piraten knapp mit 83:76. Headcoach Andreas Kuttnig vor dem Beginn der Playoffs: „Wir wissen um die Stärke unseres Gegners, der Mattersburg Rocks. Vor allem ihre Playoff-Erfahrung wird eine große Herausforderung für uns darstellen, wir erwarten einen Kampf auf Biegen und Brechen. Der Schlüssel für uns wird sein, mit der bestmöglichen Exekution in Verteidigung und Angriff aufzutreten, um einen guten Start in die Serie hinzulegen.“
 
Presseinfo
Basketball Austria
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B2L
BDSL

weiterführende Links:
– zum Sportreport Basketball-Kanal

14.03.2025


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