
Zu Gast bei „DAB|Der Audiobeweis“ waren SK Rapid Geschäftsführer Sport Markus Katzer und Sky Experte Alfred Tatar.
Markus Katzer (Geschäftsführer Sport SK Rapid):
…über die 0:2-Niederlage gegen Red Bull Salzburg: „Wir haben uns das ganz anders vorgestellt. Das hohe Energielevel, das wir die letzten paar Spiele hatten, haben wir nicht annähernd erreichen können. In der ersten Halbzeit war das Spiel auf Augenhöhe. Das war eine ordentliche Halbzeit. Dann sind wir in 0:1 Rückstand geraten. Gegen einen Gegner, der richtig Qualität hat, ist es schwierig, dann zurückzukommen. Mit der Art und Weise, mit welcher wir in die zweite Halbzeit gegangen sind, kannst du gegen niemanden gewinnen und erst recht nicht gegen Red Bull Salzburg.”
…weiter über die Heimniederlage: „Wenn du früh ein zweites Tor kriegst, ist das schon schwierig. Aber ich erwarte ein Aufbäumen, einen Versuch, den Anschlusstreffer zu machen. Es wäre möglich gewesen, dort das Spiel zu drehen. Dieser Hunger war nicht vorhanden.“
…über das Fehlen der Fans aufgrund der Sektorensperre: „Das ist natürlich ein Nachteil. Aber egal ob die Fans da sind oder nicht, ist es das erste Spiel in der Meistergruppe. Da geht es um wirkliche drei Punkte. Wir haben es einfach nicht auf den Platz gebracht. Das hat nichts damit zu tun, ob eine Sektorensperre da ist oder nicht.“
…über den Leistungsabfall innerhalb der Mannschaft nach der Winterpause: „Ich habe immer gesagt, dass wir drei Transferperioden brauchen. Die gesamte Entwicklung ist sehr schnell abgelaufen. Wir haben die Mannschaft komplett umgebaut. Das hatte den Grund, dass wir mehr Qualität haben wollten. Das ist aber auch ein gewichtiger Einschnitt in eine Gruppe. Bei der Austria sieht man gerade, wie wichtig es ist, dass man eine verschworene Gruppe ist. Wir sind zu Beginn der Saison unglaublich gut gestartet und haben dadurch die Erwartungshaltung hochgeschraubt. Das geht bei Rapid sehr schnell. Was wir dann verloren haben, ist diesen Flow. Wir haben eine Tendenz gezeigt, die nach unten geht. Unsere Spieler konnten physisch nicht mehr dasselbe leisten, wie am Anfang der Saison. Wir haben sehr viele Spieler, die zum ersten Mal gleichzeitig Nationalteam, Conference League und Meisterschaft gespielt haben. Darauf haben wir es zurückgeführt. Dann haben wir gesehen, dass wir eine unglaublich starke Schwankung haben, die wir zu Beginn der Saison nicht hatten. Diese Entwicklung muss man kritische beäugen und kann nicht mehr sagen, dass es die vielen neuen Spieler sind. Es sind dieselben Spieler wie am Anfang der Saison, von denen wir wissen, was sie leisten können. Deshalb ist die Erwartungshaltung auch gewissermaßen gerechtfertigt. Wir wollen unbedingt in diese vorderen Plätze, dass wir uns für den Europacup qualifizieren können. Das ist für einen Verein wie Rapid einfach wichtig.“
…über das Fehlen von Guido Burgstaller als Führungsspieler: „Das war ein Schicksalsschlag. Das kannst du nicht kompensieren. Auch jetzt fehlt er uns sehr. Auch Weltklassemannschaften haben Spieler, die sie schwer ersetzen können. “
…über die Entwicklung der Mannschaft: „Wir analysieren das stetig. Man hat am Beginn der Saison unseren Auftritt gesehen, wie schnell wir zum Beispiel den Ball erobert oder nach vorne gespielt haben. Das fehlt momentan. Das gibt es manchmal im Fußball. Es ist schwierig, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen.“
…über seinen Umgang mit der Mannschaft: „Ich habe ein sehr enges Verhältnis zur Mannschaft. Ich bin sehr nah an der Mannschaft dran, bin bei jedem Training dabei und kommuniziere mit Spielern, die gerade nicht die beste Form haben. Ich versuche ihnen so gut es geht Vertrauen zu geben.“
…über das hochdotierte Transferangebot für Mamadou Sangaré: „Ich kann bestätigen, dass es ein Angebot im Winter gegeben hat, das sehr gut war. Wir sind aber nicht in die Verhandlungen eingestiegen. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, weil wir nicht die Möglichkeit hatten, adäquat zu reagieren. Es wird auf keinen Fall einen Ausverkauf geben. Es ist wichtig, dass wir einen großen Teil der Mannschaft halten.“
…über eine mögliche Rückkaufklausel von Salzburg bei Sangaré: „Ich sage zu gewissen Vertragsklauseln nichts. Aber es ist schmeichelhaft, weil es ein Zeichen guter Arbeit ist. Ein Spieler, der bei Red Bull Salzburg war und jetzt bei uns spielt, hat sich so entwickelt, dass er jetzt wieder mit Salzburg in Verbindung gebracht wird.“
…über die Verpflichtung des verletzten Romeo Amane: „So einen Spieler hätten wir normalerweise gar nicht bekommen und schon gar nicht zu der Ablösesumme. Wir waren uns ganz klar über die verletzungstechnische Situation des Spielers. Es ist ein Vorgriff auf die Sommertransferperiode und vielleicht kann er uns im Frühjahr schon helfen.“
…über die „Verkettung unglücklicher Ereignisse“ bei der Gelb-Roten Karte von Lukas Grgic im Spiel gegen Salzburg: „Die Situation war kurios. Keiner weiß, was da eigentlich richtig passieren kann. Sowas habe ich noch nie erlebt. Das war eine Verkettung von unglücklichen Ereignissen. Der Spieler kriegt was an den Kopf und liegt mit dem Gesicht zum Rasen nicht mit, dass er ausgewechselt wird. Die Ärzte haben das nicht gewusst und der Spieler denkt, er muss so schnell wie möglich zurück aufs Spielfeld. Er geht am Spielfeldrand und wird vom Schiedsrichter hinein gewunken. Wir werden alles versuchen, dass er nicht gesperrt wird. Das wäre einfach nur gerecht. Man braucht dafür keinen Schuldigen suchen.“
…über Rapid-Trainer Robert Klauß: „Als wir ihn geholt haben, war es zu hundert Prozent die richtige Entscheidung. Wir wollten einen Typ wie ihn holen, er hat Struktur und Fachwissen in die Mannschaft gebracht und hatte das richtige öffentliche Auftreten. Klar ist, dass man sich die Entwicklung anschauen muss. Wenn man mich fragt, ob es eine Trainerdiskussion gibt, sage ich klar, es gibt keine Trainerdiskussion. Er ist auf jeden Fall bis zum Ende der Saison bei uns Trainer.“
…über das Vertrauen in den Trainer: „Wir brauchen in so einer Situation keine Trainerdiskussion. Anders werde ich mich dazu nicht äußern. Es ist wichtig, dass es Stabilität gibt. In meiner Position habe ich aber immer die sportliche Entwicklung im Auge. Die letzten Spiele kann man nicht wegwischen. Aber man muss sehen, was Robert Klauß mit der Mannschaft geleistet hat. Dass das aktuell davon weit weg ist, darüber reden wir offen. Fakt ist, dass wir im Viertelfinale der Conference League sind. Es ist nicht alles schlecht. Wir sind in einer Entwicklung, da gibt es Auf- und Abs. Es kann schnell wieder in eine andere Richtung gehen.“
…über die Vereinsentwicklung: „Mit den Möglichkeiten, die wir haben, haben wir vielleicht nicht das Optimum herausgeholt, aber gut gearbeitet.“
…über die wiederkehrende Fan-Problematik: „Man muss differenzieren. Unsere Fans sind großartig. Sie elektrisieren das ganze Stadion. Die Stimmung ist herausragend. Wir haben nur immer wieder Themen, die im Stadion nichts verloren haben. Das ist jedem klar und das gilt es aufzuarbeiten. Die Menschen in der Fanszene sind nicht alle wahnsinnig, das ist nur ein kleiner Teil, der immer wieder mit Radau ins Rampenlicht will. Das muss man aus dem Stadion rauskriegen. Es werden immer wieder alle über einen Kamm geschoren. Man muss einen sicheren Ort im Stadion schaffen.“
…über die Konzepte für den Turnaround: „Wir brauchen Konstanz. Wichtig ist, dass die Spieler individuell an ihre Leistungsgrenze kommen. Es steckt viel in der Mannschaft und es ist noch alles möglich. Es ist wichtig, auf uns zu schauen und auf die einzelnen Aufgaben zu konzentrieren.“
…über den Weg zu einem Meistertitel nach 17 Jahren: „Ich bin überzeugt, dass Rapid wieder Meister wird. Wann kann ich nicht sagen, aber es wird passieren. Wenn man gute Arbeit macht und das Rad zum Laufen bringt, dann wird das automatisch passieren. Das ist meine Überzeugung.“
…Meisterschaft oder Conference League? „Ich kann das nicht beantworten. Wenn man die Conference League gewinnt, wäre das schon überragend. Genauso wichtig wäre die Meisterschaft nach siebzehn Jahren.“
…über Marko Arnautovic: „Er hat eine unglaubliche Qualität. Die Frage ist, ob man so einen Spieler bekommt. Wenn man Marko Arnautovic kriegen könnte, würde sich kein Verein in Österreich wehren.“
Alfred Tatar (Sky Experte):
…über die 0:2-Niederlage des SK Rapid gegen Red Bull Salzburg: „Salzburg hat auch keine überragende Partie geliefert. Das war nicht das alte Salzburg. Daher tut diese Niederlage für Rapid doppelt weh. Sie hätten nach oben andocken können. Da muss man sich die Frage stellen, was geht in den Spielern vor? Brauchen die immer spezielle Motivationskünstler, sodass sie in ein Spiel hineingehen und ihre beste Leistung abrufen?“
…über die fehlende Entwicklung mancher Rapid-Spieler: „Es gibt einige Beispiele bei Rapid, bei denen ich keinen Schub sehe. Sie spielen bei einem der größten Clubs Österreichs und trotzdem verharren sie auf dem Niveau, auf dem sie engagiert wurden oder sogar schwächer. Dion Beljo hat Anlagen, die er einfach nicht ausschöpft. Seine Entwicklung geht einfach nicht weiter, obwohl er Möglichkeiten hat, viel stärker zu sein. Bei ihm habe ich permanent den Eindruck, er ist mit sich, mit seinen Mitspielern nicht zufrieden. Wenn der mehr Spielfreude hätte, wäre er heute schon bei Arsenal. Matthias Seidl hat ein wunderbares erstes Jahr gespielt, ist Kapitän geworden und jetzt geht seine Kurve nach unten.“
…über fehlende professionelle Denkweise von Spielern: „Die Spieler haben eine Bringschuld. Das muss in jedem Spieler stecken. Sie dürfen bei einem der größten Vereine Österreichs spielen, also müssen sie auch alles bringen, was sie haben. Die Spieler denken leider nicht so. Die Professionalität der Spieler fehlt.“
…über das Viertelfinale in der Conference League gegen Djurgarden: „Djurgarden hat dieses Wochenende erst die Meisterschaft begonnen. Rapid hat insofern einen Vorteil, dass sie im Wettbewerbsprozess stehen. Allein daher muss Rapid Favorit sein.“
…über die fehlende Vereinsentwicklung beim SK Rapid: „Rapid braucht keinen Entwickler im sportlichen Bereich, sondern in der Vereinsentwicklung. Es kann nicht sein, dass dieser Verein siebzehn Jahre lang nicht Meister wird. Jemand muss diesen Verein in die Hand nehmen, der Strukturen schafft und finanzielle Möglichkeiten bietet und die Problematik mit der Fanszene löst, dass Rapid endlich in der Champions League auftritt.“
Über Sky Österreich:
Sky ist einer der führenden Entertainment-Anbieter in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das Programmangebot besteht aus bestem Live-Sport, exklusiven Serien – viele davon Sky Originals – neuesten Filmen, vielfältigen Kinderprogrammen, spannenden Dokumentationen und unterhaltsamen Shows. Sky Abonnent:innen können unser Programm jederzeit zuhause oder unterwegs über Sky Q und Sky X sehen. Die Entertainment-Plattform Sky Q bietet dabei alles aus einer Hand: Sky und auch Free-TV-Sender, tausende Filme und Serien auf Abruf, Mediatheken sowie viele weitere Apps. Mit Sky X streamen unsere Zuschauer:innen Serien, Filme, Live-Sport und auch ihre Lieblings-Free-TV Sender räumlich und zeitlich völlig flexibel. Sky Österreich mit Hauptsitz in Wien ist Teil der Comcast Group und gehört zu Europas führendem Medien- und Unterhaltungskonzern Sky.
DAB|Der Audiobeweis ist der Fußball- und Sport-Podcast von Sky Sport Austria. Hier diskutiert Kommentator Otto Rosenauer mit Moderator Martin Konrad, Sky Experten und Gästen über die ADMIRAL Bundesliga, das ÖFB Team, Österreichs Legionäre und internationalen Fußball, wie die Deutsche Bundesliga, die Premier League, die UEFA Champions League, UEFA Europa League sowie die UEFA Conference League!
Medieninfo Sky Österreich
31.03.2025