
In der 28. Runde der Admiral Bundesliga stand am Sonntag das Duell SK Rapid gegen Blau-Weiß Linz auf dem Programm. Die Hütteldorfer lieferten im ersten Spiel unter Interimstrainer Kulovits eine weitgehend enttäuschende Leistung ab und kamen über ein leistungsgerechtes 0:0-Unentschieden nicht hinaus.
Das Spiel begann auf beiden Seiten sehr verhalten und wurde ohne großes Risiko geführt. Die erste Möglichkeit im Spiel gehörte den Gastgebern: Bei einem Kopfball von Beljo konnte sich Gäste-Goalie Vitek auszeichnen. Keine 100 Sekunden später scheiterte Schaub mit einem Schuss am Linzer Torhüter. Mit diesen Abschlüssen übernahm Rapid optisch klar das Kommando, während sich Blau-Weiß Linz auf eine kompakte Defensive und vereinzelte Konterangriffe konzentrierte. Offensiv wurden die Linzer zunächst überhaupt nicht gefährlich – Selbiges kann allerdings auch über die Hütteldorfer gesagt werden, die in den folgenden Minuten kaum Mittel gegen die Defensive der Gäste fanden. Es fehlte an spielerischen Ideen, Dynamik und letztlich auch an einem „sportlichen Plan B“.
Die nächste nennenswerte Chance hatten dann die Gäste: In Minute 17 verpassten Simon Seidl und Ronivaldo eine Hereingabe von Pasic nur knapp. Zwei Minuten später verpasste Anderson den richtigen Zeitpunkt für einen Torabschluss. Sein Schuss auf das Rapid-Tor geriet zur leichten Beute für Torhüter Hedl. Auf der Gegenseite brannte es in der 23. Minute im Gäste-Strafraum lichterloh: Der aufgerückte Innenverteidiger Ahoussou kam nicht richtig an den Ball, sein verunglückter Abschluss wurde von Vitek mit einer sehenswerten Flugeinlage entschärft. Ein statistischer Fakt, der die bisherige Qualität des Spiels unterstrich, war der X-Goal-Wert nach dieser Szene: 0,51 zu 0,03!
In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften völlig – eine höfliche Floskel, um ein bestenfalls unterdurchschnittliches Spiel zu charakterisieren. Als schon vieles auf eine torlose erste Halbzeit hindeutete, gingen die Gäste aus einer Standardsituation vermeintlich in Führung: Maranda traf per Kopf nach einer Freistoßflanke in der 39. Minute. Doch nach Intervention von VAR Jäger und einem Onfield-Review durch Schiedsrichter Hameter wurde der Treffer wegen Abseits aberkannt. Somit blieb es beim 0:0 zur Pause – ein Zwischenstand, der dem bisherigen Spielverlauf durchaus entsprach.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit erinnerte das Spielgeschehen eher an einen „Copa-Pele-Badkick“ als an ein dynamisches Fußballspiel im Profibereich. Der erste Abschluss der zweiten Hälfte gehörte Seidl (60.), doch wieder parierte Vitek souverän. Deutlich gefährlicher wurden die Gäste: Ronivaldo setzte einen Kopfball an die Unterkante der Latte (66.), und nur eine Minute später scheiterte der eingewechselte Noß an Rapid-Goalie Hedl.
Auf der anderen Seite hätte Burgstaller, ebenfalls eingewechselt, die Hütteldorfer in Führung bringen können, ließ die Chance aber ungenutzt. Rapid-Innenverteidiger Gröller rettete in der 73. Minute in höchster Not, als Blau-Weiß erneut gefährlich wurde. Sekunden später vergab Maranda die nächste Großchance, und auch Diabate scheiterte in Minute 79. Auf der Gegenseite traf Jansson nur das Außennetz.
In der 83. Minute dann der negative Höhepunkt: Rapid-Stürmer Burgstaller sah nach einem Griff an den Hals von Pasic die Rote Karte.
Am Ende blieb es bei einem torlosen Remis. In einem bestenfalls unterdurchschnittlichen Bundesliga-Spiel geht die Punkteteilung letztlich in Ordnung. Rapid enttäuschte im ersten Spiel unter Interimscoach Kulovits über weite Strecken. Die Gäste hingegen zeigten eine couragierte Leistung, auf der sie im Saisonfinish aufbauen können. Durch dieses Resultat bleibt der Kampf um Platz fünf, der möglicherweise zur Teilnahme am Europacup-Playoff berechtigt, weiterhin völlig offen.
SK Rapid vs. Blau-Weiß Linz 0:0
Allianz Stadion, 19.339 Zuschauer, Schiedsrichter Hameter
Tore: Fehlanzeige
Rote Karte: Burgstaller (83., SK Rapid)
SCR: Hedl – Bolla, Gröller, Ahoussou, Oswald – Sangaré, Amane (79./Kara) – Schaub (61./Radulovic), M. Seidl, Jansson – Beljo (61./Burgstaller)
BWL: Vitek – Pasic, Maranda, Moormann – Anderson, Diabate, Briedl, Pirkl – S. Seidl (62./Noß), Ronivaldo (78./Wähling), Dobras (88./Schmidt)
27.04.2025