
Als Spieler zählte der Spanier zu den Großen seiner Zeit, gewann auf Vereinsebene sämtliche europäischen Bewerbe, darunter zweimal die EHF Champions League, und wurde mit dem spanischen Nationalteam, für das er 200-mal auflief, 2005 Weltmeister. Ab Sommer tritt Iker Romero die Nachfolge von Aleš Pajovič als Teamchef des Österreichischen Handball Männer-Nationalteams an. Sein Vertrag läuft für drei Jahre.
Detail am Rande: Nach seinen ersten Stationen als Profi bei BM Valladolid, Ademar León und Ciudad Real, wechselte Iker Romero im Sommer 2003 zum FC Barcelona. Ihm folgte im gleichen Jahr ein gewisser Aleš Pajovič bei Ciudad Real nach. Nun, als Trainer, geben sich die beiden erneut das Staffelholz weiter. Diesmal beim Österreichischen Nationalteam.
Der Spanier übernimmt das Nationalteam auf einem absoluten Hoch. 2020 und 2024 belegte man mit Rang 8 bei der EHF EURO die beste Platzierung bei Europameisterschaften bei den Männern. Bei der WM 2025 erreichte man erstmals die Hauptrunde, seitdem 2019 das Format abgeändert wurde.
Als Spieler zählte der 44-Jährige zu den ganz Großen seines Landes. Er gewann auf Vereinsebene nahezu alles, was es zu gewinnen gab: 2x die EHF Champions League (FC Barcelona), dazu mehrfach den Spanischen Pokal und die Copa del Rey (Ademar León, Ciudad Real, FC Barcelona), ist dreifacher Spanischer Meister (FC Barcelona und Ademar León), gewann mit Barcelona den europäischen Supercup, dazu 2x den Pokal der Pokalsieger (Ciudad Real), und holte mit den Füchsen Berlin 2015 den DHB-Pokal und im gleichen Jahr den EHF Europa Pokal (heute EHF European League).
Auf sage und schreibe 200 Länderspiele und 753 Treffer brachte es Iker Romero im spanischen Nationalteam. Gemessen an seinen Toren steht er in der internen Rangliste damit auf Platz 2.
Er war Teil jenes Teams, das bei der Weltmeisterschaft 2005 den ersten großen Titel für Spanien holte. 2006 folgte bei der EHF EURO Silber, bei den Olympischen Spielen 2008 gewann er Bronze und bei der WM 2011 gab es nochmals die Bronzemedaille.
Seine Trainerlaufbahn startete 2017 als Co-Trainer von Antonio Carlos Ortega, dem jetzigen Cheftrainer des FC Barcelona, beim deutschen Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf. 2021 übernahm er mit der SG BBM Bietigheim sein erstes Team als Cheftrainer und schaffte 2024 mit dem Verein den Aufstieg in die DAIKIN Handball Bundesliga.
In der kommenden Saison wird Iker Romero noch in Doppelfunktion tätig sein – als Trainer der SG BBM Bietigheim und als Teamchef des Österreichischen Nationalteams. Ab Sommer 2026 wird er seine Rolle als ÖHB-Teamchef Vollzeit ausüben. Sein Vertrag läuft drei Jahre, bis Sommer 2028.
Ein Geschenk möchte Aleš Pajovič seinem Nachfolger zum Amtsantritt kommende Woche machen: die Teilnahme an der EHF EURO 2026.
Iker Romero, künftiger ÖHB-Teamchef: „Das österreichische Nationalteam zu übernehmen ist eine große Ehre für mich. Seit dem ersten Gespräch, denke ich nur an das erste Training und das erste Spiel mit den Jungs. Für das Nationalteam läuft es aktuell richtig gut. Ich bin ein Typ, der ein System verfolgt, werde aber die Sachen, die gut funktionieren auch so belassen. Es wird wichtig sein, den Spielern auch ihre Freiheiten zu lassen. Gleichzeitig werde ich meine Ideen einbringen. Ich sehe Verbesserungs- und Entwicklungspotential. Daran werden wir arbeiten und da werde ich meine Erfahrung einbringen.“
Markus Plazer, ÖHB-Präsident: „Das große gemeinsame Ziel ist, den eingeschlagenen erfolgreichen Weg fortzuführen. Wir sind davon überzeugt, dass Iker Romero unser Team noch weiterentwickeln wird, um noch viele einzigartige Momente für den österreichischen Handball und die Fans der Nationalmannschaft zu schaffen. Olympia 2028 ist ein Traum, den wir mit dem Männerteam gerne realisieren würden. Uns allen ist bewusst, dass das ein langer, schwieriger Weg ist, allerdings hat uns diese Mannschaft schon oft bewiesen, dass sie Grenzen verschieben kann und sie im Stande ist Außergewöhnliches zu leisten.“
Bernd Rabenseifner, ÖHB-Generalsekretär: „Wir freuen uns sehr, mit Iker Romero einen derart renommierten Trainer für unser Männer-Nationalteam gewinnen zu können! Das zeigt, welchen Stellenwert sich das Nationalteam in den letzten Jahren auf europäischer Ebene erarbeitet hat und wie attraktiv der Österreichische Handball mittlerweile für internationale Top-Persönlichkeiten geworden ist. Die Zuversicht ist groß, dass durch die Verpflichtung von Iker Romero die erfolgreiche Ära des Nationalteams unter Aleš Pajovič fortgesetzt werden kann – mit dem Ziel, Österreichs Team als „Stammgast“ bei Großereignissen zu etablieren. Darüber hinaus sollen auch die Nachwuchs-Nationalteams, Akademien und Vereine vom Wissen, der Erfahrung und der Arbeit von Iker Romero profitieren, um Österreichs Handball wieder eine Stufe weiterentwickeln zu können.“
Patrick Fölser, ÖHB-Sportdirektor: „Wir freuen uns sehr, dass sich Iker Romero für Österreich entschieden hat. Seine Erfahrung als spanischer Nationalteamspieler bei großen Turnieren und auf Vereinsebene aber auch seine Erfahrung als Trainer in der deutschen Bundesliga waren für uns ein wichtiger Punkt für seine Verpflichtung. Er war vom ersten Gespräch an voller Energie und sieht, so wie wir, großes Potential in der Österreichischen Männer Nationalmannschaft. Auch sein streben, ab dem zweiten Vertragsjahr, viel Zeit in Österreich zu verbringen und eng mit den Nachwuchsnationalteamtrainern zusammenzuarbeiten, war für uns ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept und in der Entwicklung junger Talente. Iker ist ein offener, zugänglich Trainer mit einer klaren Idee des Handballs. Er bringt neben seiner großen Erfahrung, viel Leidenschaft und Begeisterung mit und wird, davon sind wir überzeugt, gut zu unserer Mannschaft und zum ÖHB passen. All diese Punkte haben uns überzeugt, mit ihm den richtigen Mann gefunden zu haben, der nicht nur das Männernationalteam führen, sondern auch sein Wissen und seine Erfahrung in den österreichischen Handball einbringen wird.“
Iker Romero wird das Nationalteam von Aleš Pajovič übernehmen, dem der ÖHB seinen großen Dank für seine Verdienste zum Ausdruck bringt: „In den letzten knapp sechs Jahren als Teamchef hat Aleš Pajovič die Nationalmannschaft einen großen Schritt nach vorne gebracht und hat sowohl als Trainer aber auch als Mensch seine Spuren in der Geschichte des Österreichischen Handballs hinterlassen. Jetzt möchten wir gemeinsam mit Pajo seine Zeit in Österreich, mit der Qualifikation für die EHF EURO 2026, positiv abschließen und ihn in Graz auch gebührend, als den erfolgreichsten Männer-Teamchef der ÖHB-Geschichte, verabschieden.“
Steckbrief Iker Romero
Geboren am 15. Juni 1980 in Vitoria-Gasteiz/Spanien
Erfolge als Spieler
Nationalteam Spanien: 200 Lsp. (753 Tore)
2005 WM Gold
2006 EM Silber
2008 Olympia Bronze
2011 WM Bronze
2x EHF Champions League (Barcelona)
Mehrfacher Sieger des Spanischen Pokal und der Copa del Rey (Leon, Ciudad Real, Barcelona)
3x Spanischer Meister (Barcelona und Ademar Leon)
1x Europäischer Supercup (Barcelona)
2x Pokal der Pokalsieger (Ciudad Real)
1x EHF Europa Pokal (heute EHF European League) (Berlin)
1x Deutscher Pokalsieger (Füchse Berlin)
Vereine als Spieler
1997 – 2000: BM Valladolid (ESP)
2000 – 2001: Ademar León (ESP)
2001 – 2003: BM Ciudad Real (ESP)
2003 – 2011: FC Barcelona (ESP)
2011 – 2015: Füchse Berlin (GER)
Vereine als Trainer
2017 – 2021: Co-Trainer TSV Hannover-Burgdorf unter Antonio Carlos Ortega
2021 – laufend: Cheftrainer SG BBM Bietigheim
Medieninfo ÖHB
28.04.2025