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Bei der Generalversammlung des Österreichischen Eishockeyverbandes (ÖEHV) am Samstag in Linz wurde der Vorstand entlastet – obwohl die finanzielle Lage des Verbandes alles andere als gesund ist.

Wie der „Kurier“ berichtet präsentierte ein externer Wirtschaftsprüfer die aktuellen Zahlen: Das operative Minus für das Jahr 2024 liegt bei rund 500.000 Euro. Brisant: Präsident Klaus Hartmann hatte noch im März öffentlich von einem Defizit in Höhe von 300.000 Euro gesprochen – eine klare Verharmlosung der tatsächlichen Lage.

Trotz dieses Fehlbetrags wurde das Präsidium von den Mitgliedern entlastet. Formal korrekt – denn die Bilanz entspricht den Vorschriften, die Eigenkapitalquote liegt dank altem Stiftungsvermögen noch über 50 Prozent. Inhaltlich bleibt dennoch ein massiver Vertrauensverlust im Raum.

Fakt ist: Zwischen 2021 und 2024 hat der Verband insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro Verlust gemacht. In der Versammlung wurde deutlich, dass die Geduld in den Vereinen schwindet. Ein Klubvertreter brachte es auf den Punkt: „Die Wahrheit ist, dass derzeit von der Substanz gelebt wird.“ Man erwarte in Zukunft vom ÖEHV, dass „der Verband wieder mit einer positiven Null wirtschaften soll“.

Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit etwa 200.000 Euro an zusätzlichen Einnahmen – ein einmaliger Betrag, der aus der IIHF-Prämie für das Erreichen des WM-Viertelfinales stammt. Doch echte strukturelle Lösungen bleiben aus. Genauso wie eine transparente Kommunikation mit der Öffentlichkeit.
Intern, jedoch meist hinter vorgehaltener Hand, wird eine nachhaltige Trendumkehr eingefordert.

15.06.2025


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