
Die NHL (National Hockey League) und die Spielergewerkschaft NHLPA stehen laut Informationen von ESPN kurz vor dem Abschluss einer vierjährigen Verlängerung des derzeitigen Tarifvertrags (CBA), der nun bis 2030 gelten soll. Die neue Vereinbarung beinhaltet unter anderem eine 84 Spiele umfassende Regular Season, neue Regelungen für Notfalltorhüter (EBUGs) sowie eine Begrenzung von Spielerverträgen auf maximal sieben Jahre.
Die offizielle Bekanntgabe könnte bereits am Freitag erfolgen – rechtzeitig vor dem NHL-Draft. Die finale Zustimmung und Ratifizierung durch beide Seiten steht jedoch noch aus. NHL-Commissioner Gary Bettman informierte die Teambesitzer am Mittwoch bei einem Treffen in Los Angeles ausführlich über die wichtigsten Eckpunkte.
Der derzeitige CBA läuft noch bis zum Ende der Saison 2025/26. Die geplante Verlängerung würde somit bis September 2030 gelten.
Änderungen im Überblick:
Reguläre Saison mit 84 Spielen: Die Anzahl der Saisonspiele soll von 82 auf 84 erhöht werden. Im Gegenzug wird die Vorbereitung verkürzt – künftig dürfen Teams nur noch maximal vier Preseason-Spiele absolvieren (bislang bis zu acht). Durch die längere Saison kann der bisherige Spielplan mit einem Auswärtsspiel gegen jedes andere Team beibehalten und gleichzeitig die Anzahl der Spiele gegen Divisionsrivalen erhöht werden.
Neue Vertragslaufzeiten: Verträge sollen künftig auf maximal sieben Jahre limitiert werden – auch bei Verlängerungen mit dem aktuellen Team. In der Free Agency dürfen Spieler dann höchstens für sechs Jahre unterschreiben. Außerdem wird das Modell der aufschiebbaren Gehaltszahlungen abgeschafft, das manche Teams zuletzt zur Optimierung der Salary Cap genutzt hatten.
Neue Rolle für Notfalltorhüter (EBUGs): Künftig soll es in jeder Organisation einen fest angestellten Emergency Backup Goaltender geben, der mit dem Team trainiert und mitreist. In der Vergangenheit sorgten EBUG-Einsätze – etwa durch Zamboni-Fahrer oder Buchhalter – für große mediale Aufmerksamkeit.
LTIR-Regel überarbeitet: Die sogenannte Long Term Injury Reserve (LTIR), mit der manche Teams bisher in den Playoffs über dem Salary Cap lagen, soll neu geregelt werden. Ziel ist eine bessere Einhaltung des Salary Caps auch in der entscheidenden Saisonphase.
Die neue Vereinbarung bringt nach Jahren der Unsicherheit wieder Stabilität in die Liga, die in den letzten 20 Jahren gleich drei Lockouts erlebt hatte. Es ist die erste große Tarifrunde unter Marty Walsh, dem ehemaligen Bürgermeister von Boston und US-Arbeitsminister, der 2023 die Leitung der NHLPA übernommen hatte.
Unabhängig davon haben NHL und NHLPA bereits angekündigt, dass die Salary Cap in den kommenden drei Jahren deutlich steigen wird. Der neue CBA soll zudem eine weiterhin gleichmäßige Verteilung der Hockey-Einnahmen (50:50) zwischen Spielern und Teambesitzern gewährleisten.
TE
26.06.2025