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Die Faustballerinnen der Union Haidlmair Schwingenschuh Nussbach und die Faustballer des FBC LINZ AG Urfahr haben sich zu den österreichischen Staatsmeistern gekrönt.

Beim Finalevent im oberösterreichischen Nußbach gewannen die beiden Grunddurchgangssieger ihre Endspiele – und jubelten nach einem Jahr Abstinenz wieder ganz oben auf dem Siegerpodest. Während sich die Männer aus Urfahr gegen Titelverteidiger Union Tigers Vöcklabruck einen wahren 4:3-Krimi lieferten, gewann Nussbach vor heimischer Kulisse mit 4:1 gegen die Union Compact Freistadt.

Männer: Urfahr dreht 1:3-Rückstand gegen Vöcklabruck – und krönt sich zum Meister
Eine spektakuläre Aufholjagd bekamen die 700 Zuschauerrinnen und Zuschauer im Finale der Männer geboten. Der FBC LINZ AG Urfahr bezwang nach einem 1:3-Rückstand den Titelverteidiger Union Tigers Vöcklabruck mit 4:3 (7:11, 11:7, 8:11, 6:11, 11:7, 11:5, 11:7) und sicherte sich damit den ersten Titel seit 2022. Die Tigers starteten dabei stark, nutzten die Linzer Eigenfehler konsequent aus und lagen nach vier Sätzen scheinbar komfortabel mit 3:1 in Front. Doch Urfahr gab nicht auf – und reagierte taktisch klug. „Nach dem 1:3 hat die Stimmung einen kleinen Knacks bekommen, das hat man auch im Team gespürt“, berichtete FBC-Abwehrspieler Fabio Lauck. „Aber wir haben uns noch einmal zusammengerauft, in der Abwehr mit vielen taktischen Veränderungen agiert – wie in die V- oder W-Formation zu gehen.“

Der Plan ging auf: Das Linzer Service wurde stabiler, der Angriff variabler – und Vöcklabruck bekam Schwierigkeiten. „Wir haben dann das Service etwas besser in den Griff bekommen und Karl Müllehner vielleicht auch ein klein wenig in Verlegenheit gebracht“, analysierte Lauck. Mit zwei schnellen Führungen in den Sätzen fünf und sechs erzwang Urfahr den Entscheidungssatz – und spielte sich dort in einen Rausch. Beim Seitenwechsel lag Urfahr bereits mit 6:2 vorne, erhöhte kurz darauf sogar auf 10:4 und verwertete den vierten Matchball zum umjubelten Sieg. „Als Grunddurchgangssieger hatten wir natürlich Druck“, sagte Lauck. „Gegen die Tigers kann man aber eigentlich nie sagen, dass man in einem Spiel Favorit ist.“ Für Lauck war es der erste Meistertitel mit Urfahr. Mit dem Champions Cup am nächsten Wochenende und dem World Tour Finale Ende Juli stehen noch zwei weitere Saisonhöhepunkte für Urfahr – aber auch für Silbermedaillengewinner Vöcklabruck – auf dem Programm. Lauck: „Wir wollten von Wochenende zu Wochenende schauen. Dass es gleich am ersten mit einem Titel geklappt hat, ist überragend.“

Frauen: Nussbach feiert den elften Titel vor heimischem Publikum
Mit einer beeindruckenden Teamleistung sicherte sich die Union Haidlmair Schwingenschuh Nussbach zum elften Mal in der Vereinsgeschichte den Staatsmeistertitel – und das ausgerechnet vor Heimpublikum. Im Endspiel setzten sich die Gastgeberinnen mit 4:1 (11:8, 8:11, 11:8, 11:6, 13:11) gegen Hallen-Champion Union Compact Freistadt durch. „Es war Wahnsinn, vor heimischer Kulisse zu spielen“, sagte Kapitänin Katharina Lackinger nach dem Titelgewinn. „Es war bei allen im Kader vorher eine gewisse Nervosität zu spüren. Dazu waren wir alle in die Vorbereitungen eingebunden“, schilderte die Zuspielerin. „Umso stolzer bin ich auf die Mädels, dass wir es trotzdem geschafft haben, daheim solch eine Leistung zu bringen.“

Der Spielverlauf zeigte ein Duell auf Augenhöhe – vor allem zu Beginn. Nach dem ersten Satzgewinn für Nussbach konterte Freistadt durch starke Angriffe von Emilia Engleder. Doch danach übernahm Nussbach das Kommando. Besonders in der Defensive verdienten sich dabei Jasmin Kammerhuber und Iris Mayr gegen die starken Angriffe von Compact- Angreiferin Emilia Engleder ein Sonderlob von ihrer Kapitänin: „Was die beiden heute hinten gespielt haben, war der Wahnsinn. Hut ab vor der Leistung“, so Lackinger. Im packenden fünften Satz schien Freistadt dann noch einen deutlichen Rückstand zu drehen, wehrte zwei Matchbälle ab. Kurz darauf hatten die Hallenmeisterinnen selbst einen Satzball. Doch am Ende behielt Nussbach die Nerven. Theresa Gsöllpointner verwandelte den entscheidenden Punkt und ließ das Heimpublikum in Euphorie ausbrechen. „Nach dem verpassten Final3 in der Halle hätte vor der Saison wohl kaum einer gedacht, dass wir den Staatsmeistertitel holen könnten. Das ist der absolute Wahnsinn“, jubelte Lackinger.

Klare Ergebnisse in Semifinals
Am Freitag hatten sich die Union Tigers Vöcklabruck und Union Compact Freistadt in den Semifinals mit teils deutlichen Ergebnissen ihr Ticket für das Endspiel gesichert. Die Männer der Union Tigers Vöcklabruck mussten sich bei ihrem 4:1 (3:11, 12:10, 11:6, 13:11, 13:11) gegen die DSG UKJ Froschberg mächtig strecken. Nach einem verpatzten Start des Titelverteidigers entwickelte sich im weiteren Verlauf ein packendes Duell auf Augenhöhe, bei dem gleich drei Sätze in die Verlängerung gingen. Dabei zeigte sich Vöcklabruck in den entscheidenden Phasen einen Tick kaltschnäuziger – und feierte letztlich den Finaleinzug.

Ergebnisse Faustball-Final3 in Nußbach
Finale Männer:

FBC LINZ AG Urfahr – Union Tigers Vöcklabruck
4:3 (7:11, 11:7, 8:11, 6:11, 11:7, 11:5, 11:7)

Finale Frauen:
Union Haidlmair Schwingenschuh Nussbach – Union Compact Freistadt
4:1 (11:8, 8:11, 11:8, 11:6, 13:11)

Halbfinale Männer:
Union Tigers Vöcklabruck – DSG UKJ Froschberg
4:1 (3:11, 12:10, 11:6, 13:11, 13:11)

Halbfinale Frauen:
UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting – Union Compact Freistadt
0:4 (5:11, 6:11, 9:11, 7:11)
 
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28.06.2025