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Kaum sind die nationalen Faustball-Titel auf dem Feld 2025 vergeben, da stehen bereits die ersten internationalen Entscheidungen bevor.

Am Samstag und Sonntag, 5. und 6. Juli, werden beim Champions Cup der Männer und Frauen in Kreuzlingen (Schweiz) die europäischen Vereinstitel vergeben. Jeweils zwei Teams der Männer und Frauen aus Österreich sind mit dabei – mit ganz unterschiedlichen Ausgangslagen.

Männer
Sie sind derzeit die beiden österreichischen Top-Teams im Männerfaustball: In einem packenden Endspiel um die Staatsmeisterschaft bezwang am Samstag der FBC LINZ AG Urfahr die Union Tigers Vöcklabruck mit 4:3. Am kommenden Wochenende kämpfen beide Teams bereits um die nächsten Medaillen – diesmal auf europäischer Ebene. Der frischgebackene Staatsmeister FBC LINZ AG Urfahr brennt darauf, erneut ganz oben auf dem Podest zu stehen. „Selbstverständlich gibt uns der Meistertitel zusätzliches Selbstvertrauen und macht Freude auf den anstehenden Europacup“, sagt Kapitän Stefan Wohlfahrt. „Es bedeutet aber auch zugleich, dass wir mehr in die Rolle der Gejagten gedrängt werden und somit der Druck auch noch größer ist.“ Zumal die Linzer in Kreuzlingen als Titelverteidiger antreten. Im vergangenen Jahr gelang dem Team ein echter Coup mit dem Finalsieg gegen den TSV Pfungstadt aus Deutschland. Am Samstag kommt es gleich zum Auftakt zur Neuauflage des Vorjahresendspiels gegen den amtierenden Deutschen Meister. Komplettiert wird die Gruppe durch den STV Oberentfelden. „Um in vier Spielen gegen die absolute Elite Europas bestehen zu können, müssen wir definitiv an unser Leistungsmaximum. Nur so können wir auch heuer wieder eine große Rolle beim Europa- Cup einnehmen“, ist sich Wohlfahrt bewusst. Personell steht dabei der identische Kader vom Final3-Erfolg zur Verfügung: „Wir sehen uns bestens für den Top-Bewerb gerüstet und werden versuchen, wieder um die Titelvergabe mitzukämpfen.“

Während Urfahr am vergangenen Wochenende jubelte, verpassten die Union Tigers Vöcklabruck ihr Ziel, den Meistertitel zu verteidigen, knapp. „Wir konnten unser volles Potenzial nicht ganz abrufen“, konstatiert Sektionsleiter Stefan Huemer. Insbesondere der Teilausfall von Elias Walchshofer im Zuspiel konnte nicht wie erhofft kompensiert werden. „Wir haben aber gesehen, dass wir natürlich die Möglichkeit haben, Teams wie Urfahr zu dominieren. Das hat man bis Satz fünf gesehen“, so Huemer. Für den Champions Cup sollte das Aufgebot nun wieder fit zur Verfügung stehen. Einzig Emil Schnötzinger-Vorwahlner ist beim U18-Team im Einsatz. „Natürlich wollen wir auch in der Schweiz um den Titel mitspielen und ins Finale kommen“, gibt Huemer die Richtung vor. „Ich persönlich halte den Gewinn des Champions Cups heuer aber für die schwierigste Aufgabe, weil neben Urfahr und uns die aktuell Erstplatzierten der Meisterschaften in der Schweiz sowie der Bundesliga Nord und Süd aus Deutschland am Start sind. Um zu gewinnen, müssen wir vermutlich Wigoltingen, Hagen, Urfahr und Pfungstadt innerhalb von zwei Tagen schlagen.“ Dazu brauche es eine außergewöhnliche Leistung und eine klare Steigerung im Vergleich zum letzten Wochenende. In der Vorrunde bekommen es die Tigers mit dem TSV Hagen 1860 und Gastgeber STV Wigoltingen zu tun. Huemer: „Diesmal sind wir in der Jägerrolle. Das gefällt uns gar nicht so schlecht.“

Gruppe A: TSV Pfungtadt (1. GER), FBC LINZ AG Urfahr (Titelverteidiger, AUT), STV Oberentfelden (2. SUI)

Gruppe B: TSV Hagen 1860 (2. GER), Union Tigers Vöcklabruck (1. AUT), STV Wigoltingen(1. SUI)

Frauen
Als der Feld-Meistertitel der Frauen am vergangenen Wochenende in Nußbach vergeben wurde, waren der FBC LINZ AG Urfahr und die Union Raiffeisen dialog Telekom Arnreit nur als Zuschauerinnen vertreten. Arnreit hatte im Viertelfinale gegen die neuen Titelträgerinnen aus Nußbach verloren, Urfahr sicherte im Aufstiegs-Playoff den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga. Ganz anders im vergangenen Sommer: Damals standen sich beide Teams im Endspiel von Hirschbach gegenüber – und sicherten sich damit ihre Tickets für den Champions Cup in der Schweiz.

Die Union Raiffeisen dialog Telekom Arnreit verpasste, nach der Silbermedaille 2024, in diesem Jahr das Final3 deutlich und blieb im Meister-Playoff sieglos. „Die Bundesligasaison ist für uns nicht nach Plan verlaufen“, gesteht Kapitänin Magdalena Bauer. Immer wieder musste das Team auf Stammspielerinnen verzichten und sich in neuer Formation behaupten. „Nichtsdestotrotz wollen wir beim Champions Cup nochmals unser volles Potenzial ausschöpfen und vor allem die Atmosphäre genießen.“ In der Vorrundengruppe trifft der Kader von Coach Norbert Gahleitner, der durch Jugendspielerin Theresa Koblmüller im Angriff ergänzt wird, auf den Ahlhorner SV (Deutschland) und Gastgeber Satus Kreuzlingen (Schweiz). „Ziel ist es, eine für uns zufriedenstellende Leistung zu erbringen und mit einem Sieg in der Gruppenphase das Halbfinale zu erreichen“, sagt Zuspielerin Bauer. „Alles darüber hinaus ist eine Zugabe.“

Nur in den Aufstiegs-Playoffs war der FBC LINZ AG Urfahr in diesem Frühjahr im Einsatz. In veränderter Formation musste sich das Team im Kampf um den Klassenerhalt beweisen – mit Erfolg. „Die Bundesligasaison ist aus unserer Sicht insgesamt positiv verlaufen“, resümiert Zuspielerin Lisa Leitner. „Unser erklärtes Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen, konnten wir mit einem starken Auftritt im letzten Spiel erfolgreich sichern. Spielerisch war die Saison zwar ein Auf und Ab, aber am Ende hat der Fokus gestimmt.“ Diesen Fokus richtet die Mannschaft nun auf den Champions Cup. „Nach dem Verpassen des Meister-Playoffs ist der Champions Cup das große Highlight dieser Saison“, betont Leitner. Personell kann das Team aus dem Vollen schöpfen. Rückenwind gibt auch der Sieg im OÖ Cup vom Dienstagabend gegen die Union Compact Freistadt. „Dieses Erfolgserlebnis gibt uns zusätzliches Selbstvertrauen für die kommenden Herausforderungen“, so Leitner. Das Ziel für den Auftritt in der Schweiz ist klar: eine Medaille. „Nach dem vierten Platz im letzten Jahr wissen wir, dass wir uns gegen sehr starke Gegner behaupten müssen und von Beginn an unser bestes Faustballspiel zeigen müssen“, sagt Leitner – und glaubt: „Wenn alles zusammenpasst, können wir unser Ziel erreichen.“

Gruppe A: Ahlhorner SV (2. GER), Union Raiffeisen dialog Telekom Arnreit (2. AUT), Satus Kreuzlingen (2. SUI)

Gruppe B: TV Jahn Schneverdingen (1. GER), FBC LINZ AG Urfahr (1. AUT), SVD Diepoldsau-Schmitter (1. SUI)

Champions Cup 2025 (Männer & Frauen)

Nützliche Links
Spielplan/Ergebnisse (Frauen): https://www.faustball.com/#/contest/7654/competition
10.30 Uhr: FBC LINZ AG Urfahr – TV Jahn Schneverdingen (Vorrunde)
10.30 Uhr: Union Raiffeisen dialog Telekom Arnreit – Ahlhorner SV (Vorrunde)
15.00 Uhr: Union Raiffeisen dialog Telekom Arnreit – Satus Kreuzlingen (Vorrunde)
15.00 Uhr: FBC LINZ AG Urfahr – SVD Diepoldsau-Schmitter (Vorrunde)

Spielplan/Ergebnisse (Männer): https://www.faustball.com/#/contest/7653/competition
11.30 Uhr: Union Tigers Vöcklabruck – STV Wigoltingen (Vorrunde)
11.30 Uhr: FBC LINZ AG Urfahr – TSV Pfungstadt (Vorrunde)
14.00 Uhr: Union Tigers Vöcklabruck – TSV Hagen 1860 (Vorrunde)
16.00 Uhr: FBC LINZ AG Urfahr – STV Oberentfelden (Vorrunde)
Livestream: https://www.youtube.com/@swissfaustball9314/streams
 
Presseinfo
Faustball Austria
ÖFBB

weiterführende Links:
– zum Sportreport Faustball-Kanal

03.07.2025


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